Mittelelbisches Wörterbuch, Band 2 (H-O), Spalte 103
1Helle f. 1. ‘Ort ewiger Qual für die nach dem Tode
Verdammten, Reich des Teufels’ verstr. – wer nich
erlich is, kummet in de Hölle
HA-Oh; Wennste nich
rtich bist, kimmeste inne Helle uffen Nt’lstl
. Drohung
für Kinder, Wb-Ak 68; Rda.: makt ne de Helle heit ‘er
versetzt ihn in Angst, bedrängt ihn stark’ Sprw-Börde;
t kanst n’n was te Helle hss machn Wb-Be; wenn
de Sunne schient un et räjent, is in de Helle Hochtied
Sprw-[104]
Börde; Sprw.: Wer väör de Höll’ waont, mütt ‘n
Düw’l tum Fründ hämm
Wb-Altm 206; Man ward et in
de Hölle ebenso gewohnt wie in’ Himmel.
‘Man gewöhnt
sich an das Schlimmste.’ HA-No. – 2. ‘Raum zwischen
Ofen und Wand’, beliebter Aufenthaltsort in der Abend-
dämmerung, 2: Id-Altm, Bewohner-Altm 2,92, verstr. s
OST STE JE2 JE1 ZE, 3: HA-No, Id-Quea 158, CA-Bie,
4: vereinz. anhalt. – int Hell STE-Zie; … de Jroßmutter
saß inne Hölle ufde Hitsche …
Wäschke71913,121.
Hellefack Kachelecke Kachelhelle Lücke Lneecke
Lnewinkel Stwen
. – 3. ‘Raum unter dem Tisch, auf
dem der Schneider sitzt’, durch das für die Füße ge-
schnittene Loch werden die Abfälle dorthin geworfen,
3: Wb-We 53.
Lautf.: Helle STE-Bö Gro, verstr. JE2 JE1 ZE, vereinz. elbostf.
anhalt.; Hölle STE-Bir, JE2-Go Mü Wu, vereinz. JE1, ver-
str. ZE, vereinz. elbostf. anhalt.; Hell Id-Altm, verstr. s OST
STE, JE2-Kl; Höll’ Wb-Altm 206, Bewohner-Altm 1,327,
Matthies 1903,14, OST-Ca, vereinz. STE; Hölln JE2-Schö.
– Gram.: n. belegt: OST-Ho, vereinz. STE.
Zus.: zu 2.: Kachel-.
Expandiere:
Lemma
Helle (Homonymziffer 1)
Grammatische Angabe
f.
Gliederung
1.
Bedeutung
‘Ort ewiger Qual für die nach dem Tode Verdammten, Reich des Teufels’ verstr.
Belege
  • wer nich erlich is, kummet in de Hölle HA-Oh
  • Wennste nich rtich bist, kimmeste inne Helle uffen Nt’lstl. Drohung für Kinder, Wb-Ak 68
  • Rda.: makt ne de Helle heit ‘er versetzt ihn in Angst, bedrängt ihn stark’ Sprw-Börde
  • t kanst n’n was te Helle hss machn Wb-Be
  • wenn de Sunne schient un et räjent, is in de Helle HochtiedSprw-Börde
  • Sprw.: Wer väör de Höll’ waont, mütt ‘n Düw’l tum Fründ hämm Wb-Altm 206
  • Man ward et in de Hölle ebenso gewohnt wie in’ Himmel. ‘Man gewöhnt sich an das Schlimmste.’ HA-No.
2.
Bedeutung
‘Raum zwischen Ofen und Wand’, beliebter Aufenthaltsort in der Abenddämmerung
Verbreitung
  • 2: Id-Altm, Bewohner-Altm 2, 92, verstr. s OST STE JE2 JE1 ZE
  • 3: HA-No, Id-Quea 158, CA-Bie
  • 4: vereinz. anhalt.
Belege
  • int Hell STE-Zie
  • … de Jroßmutter saß inne Hölle ufde Hitsche … Wäschke71913,121.
3.
Bedeutung
‘Raum unter dem Tisch, auf dem der Schneider sitzt’, durch das für die Füße geschnittene Loch werden die Abfälle dorthin geworfen
Verbreitung
3: Wb-We 53.