Mittelelbisches Wörterbuch, Band 2 (H-O), Spalte 662
Knig m. 1. ‘in vielen Monarchien Titel des höch-
sten Herrschers oder Repräsentanten’ 2: Albrecht 21822
3,142, 3: vereinz. s elbostf., 4: vereinz. omd. – Kinder-
lied:Kleinder, kleinder Könnek,
Giff meck nich sau wennek,
Eck stah op einen Steine,
Meck friert in miene Beine,
Laat meck nich sau lange stahn,
Eck will hüte noch wieder gahn.
Firmenich 1854,139 (BA-
Ba).
– 2a. ‘Schützenkönig’ 3: Brauch-wAltm 88 (GA-Oeb),
HA-Oh, 4: Wb-Ak 86 – hei is op’n Frscheiten (Frei-
schießen) Knich eworrn HA-Oh. – 2b. ‘Sieger beim
Wettrennen der Jugend zu Ostern oder Pfingsten’, vgl.
Knigsjgen, -lp, 2: Brauch-wAltm 54 (Kalbescher
Werder), 3: a.a.O. 65 (GA-Bel). – 2c. ‘von Knaben
dargestellte Gestalt im Pfingstumzug’,  Pingsten, 2:
Brauch-wAltm 65 (CALV-Je), 3: a.a.O. 65, 67, 76 und
112ff. (verstr. s GA) – Brauch: Der K. trägt auf dem Kopf
einen Zylinder und darüber eine Blumenkrone mit lang
herabfallenden Bändern. Brauch-wAltm 65 (GA-Eick).
Der K. wird entweder einen Tag vor dem Umzug, vorw.
am 1. Pfingsttag, im Wettlaufen (a.a.O. 65 – GA-Bel)
oder nach dem Alter (a.a.O. 65 – CALV-Je) bestimmt.
– 3. ‘Anführer der Treidelmannschaft, der der erste an
der Leine war und den Takt angab’, in dieser Funktion
zugleich Vorgesetzter der Mannschaft, Schifferspr., 4:
Elbschifferspr. 286, Wb-Ak 86 (ältere Generation). – 4.
TiN ‘Maikäfer mit rotbraunem Rückenschild’,  Mai-
kwer
, 3: HA-Oh, Mda-Weg 107, 4: Vk-Anhaltb 65. 
Hillige dr Knige.
Lautf., Gram.: König Brauch-wAltm 65, 67, 76, 88 und 114f.
(verstr. s GA, CALV-Je), HA-Oh, Wedde 1938,35, Lindaua
o.J. 82, WE-Be, Vk-Anhaltb 65, Knich HA-Oh; Könige Pl.
Mda-Weg 107; Könnek Firmenich 1854,139 (BA-Ba); Kön-
ning
Albrecht 21822 3,142; Künnig Brauch-wAltm 112f. (ver-
einz. s GA); Keenig, knig Mda-Sti 42, Wäschke 31919,9;
Knich, [kni] Wb-Ak 86, Wb-Be; [gni] Mda-Fuhne 17
(DE-Ca); Kenich, Kenich Mda-Weg 101, QUE-Di; ken(n)ich
Wb-Nharz 95, Mda-Sti 53.[663]
Zuss.: zu 2b.: Hnen-; zu 2c.: Mai-; sonstiges: Hoppen-, skni-
ge, Mkens-, Mutten-, Nadel-, Neunaugen-
.
Expandiere:
Lemma
Knig
Grammatische Angabe
m.
Gliederung
1.
Bedeutung
‘in vielen Monarchien Titel des höchsten Herrschers oder Repräsentanten’
Verbreitung
  • 2: Albrecht 21822 3, 142
  • 3: vereinz. s elbostf.
  • 4: vereinz. omd.
Belege
Kinderlied:Kleinder, kleinder Könnek,
Giff meck nich sau wennek,
Eck stah op einen Steine,
Meck friert in miene Beine,
Laat meck nich sau lange stahn,
Eck will hüte noch wieder gahn.
Firmenich 1854,139 (BA-
Ba).
2a.
Bedeutung
‘Schützenkönig’
Verbreitung
  • 3: Brauch-wAltm 88 (GA-Oeb), HA-Oh
  • 4: Wb-Ak 86
Belege
hei is op’n Frscheiten (Freischießen) Knich eworrn HA-Oh.
2b.
Bedeutung
‘Sieger beim Wettrennen der Jugend zu Ostern oder Pfingsten’, vgl. Knigsjgen, -lp
Verbreitung
  • 2: Brauch-wAltm 54 (Kalbescher Werder)
  • 3: a.a.O. 65 (GA-Bel).
2c.
Bedeutung
‘von Knaben dargestellte Gestalt im Pfingstumzug’,  Pingsten
Verbreitung
  • 2: Brauch-wAltm 65 (CALV-Je)
  • 3: a.a.O. 65, 67, 76 und 112ff. (verstr. s GA)
Belege
  • Brauch: Der K. trägt auf dem Kopf einen Zylinder und darüber eine Blumenkrone mit lang herabfallenden Bändern. Brauch-wAltm 65 (GA-Eick). Der K. wird entweder einen Tag vor dem Umzug, vorw. am 1. Pfingsttag, im Wettlaufen (a.a.O. 65
  • GA-Bel) oder nach dem Alter (a.a.O. 65
  • CALV-Je) bestimmt.
3.
Bedeutung
‘Anführer der Treidelmannschaft, der der erste an der Leine war und den Takt angab’, in dieser Funktion zugleich Vorgesetzter der Mannschaft, Schifferspr.
Verbreitung
4: Elbschifferspr. 286, Wb-Ak 86 (ältere Generation).
4.
Bedeutung
TiN ‘Maikäfer mit rotbraunem Rückenschild’,  Maikwer
Verbreitung
  • 3: HA-Oh, Mda-Weg 107
  • 4: Vk-Anhaltb 65. Hillige dr Knige.