Mittelelbisches Wörterbuch, Band 2 (H-O), Spalte 1030
1Micke f. 1. ‘Astgabel, gabelförmiges Holz’ 2: Wb-
Altm* 63, ZE-Rie, 3: Wb-We 88, CA-Fö GrRo KlRo, 4:
Wb-Ak 113, CA-Lö Su, Mda-Fuhne 140 (ö anhalt.). – 2.
gabelförmiges Holz als Stütze, 2: JE2-Scho, Mda-sJe1
34 (verbr. s JE1), vereinz. ZE, 3: Mda-sJe1 34 (verstr.
w JE1).  Gaffel Giffel Holtmicke Knagge(n) Stwel
Steife Stfel Stünze Stütte
. – a. ‘Stütze für Obstbaum-
zweige’, auch ‘Stock zum Anbinden von Pflanzenteilen’
2: verstr. sö Altm., JE2-Ku Scho, verstr. mittleres/s JE2,
vereinz. JE1 ZE, 3: verstr. n/ö elbostf., 4: DE-Kle Vo
unna d fulle Bme k’m k Mickng JE2-Scho.
Baumstabel Bmmicke Bmstange Bmstfel Bm-
stünze Bmstütte Gaffel Giffel ftmicke Splant(e) St-
wel Steife Stfel Strwel Stünze Stütte
. – b. ‘Stütze für die
Wäscheleine’ 2: verstr. sö Altm., verbr. JE2, verstr. JE1
ZE, 3: verstr. n elbostf., vereinz. ö elbostf., 4: Mda-Fuh-
ne 141 (nö anhalt.) – ne Micke understellen HA-Oh.[1031]
Gaffel Giffel Spl(e) Splant(e) Stwel Steife Stfel Strwel
Stünze Stütte Tgmicke Tgstünze Tgstütte Wäschemik-
ke Wäschespl Wäschestwel Wäschestfel Wäschestünze
Wäschestütte Zeugstabel Zeugsteife
. – c. ‘Stütze der Wa-
gendeichsel’ 2: verstr. sö Altm., verbr. JE2, verstr. JE1
ZE, 3: verstr. n/ö elbostf., vereinz. WE QUE, 4: vereinz.
s CA.  Dßelmicke Dßelsplant Dßelstütte Gaffel 1Hip-
pe Schrick Stangenmicke Stangenschrick Stangenstfel
Stangenstünze Stwel Steife Stünze Stütte Wgengiffel
Wgenmicke Wgenschrick Wagenstabel Wagensteife
Wgenstünze Wgensttze Wgenstütte
. – d. ‘Stütze für
den Sensenstiel beim Dengeln’ 4: Mda-Fuhne 141 (nö
anhalt.). – e. ‘Stütze für den  Mlenstrt’ 3: Wb-Holzl
141. – 3. ‘Katapultgabel’ 3: Kbl-Nd 1930,44 (Börde),
CA-Fö. – 4. ‘Gabel am Bootsende als Halt für den Sta-
ken’ 2: JE2-Scho. – 5. ‘am unteren Ende des Köcherma-
stes angebrachte, 2,5 m lange, aufrichtbare Stange mit
gabelförmigem Ende, durch das das  Vorstag läuft’,
erleichtert das Aufrichten des Mastes, Schifferspr., 2:
Elbschifferspr. 207 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa),
ZE-Roß, 4: Elbschifferspr. 207 (CA-Ak). – 6. ‘aus einem
Stock mit gabelförmigem Ende bestehendes Gerät zum
Eisangeln’, die Angelschnur, an deren Ende sich der
Haken befindet, wird um die Gabel gewickelt – met de
Micke wänn k im Winda Hekte upt s fangng
2: JE2-
Scho. – 7. ‘ca 15 cm langer, an beiden Enden zugespitz-
ter Stock’, Spielgerät, 2: ZE-Roß, 4: Wb-Ak 113 – Micke
spl’l
Ein im Mal stehender Spieler schlägt die M. mit
einem Stock ins Gelände. Der Mitspieler ist bestrebt,
sie wieder ins Mal zu werfen. Ein Verteidiger versucht,
dies zu verhindern, indem er sie mit einem Stock aus der
Luft zurückschlägt. Liegt die M. bereits auf dem Boden,
schlägt er zunächst auf eines der spitzen Enden, so dass
sie wieder hochspringt, um sie dann möglichst weit ins
Gelände zu schlagen. Wb-Ak 113.
Lautf., Gram.: Micke, [mik]; außerdem: Mick, [mik] Wb-
Altm* 63, verstr. ö GA mittleres STE, JE2-Ku Reh; Micken Pl.
GA-Wo, STE-La; [mig] Mda-Fuhne 141 (ö anhalt.); Mücke,
[mük]
STE-Grie, vereinz. ö/s JE1, verstr. ZE, vereinz. n elb-
ostf., WA-HDo, WE-Ri, CA-KlRo. – Etym.: Siedlerwort aus
dem ndl.-rhein.-westf. Raum, vgl. Teuchert 21972,242f.
Zuss.: zu 1.: Hde-, Kachelwen-, Kke-; zu 2.: Holt-; zu 2a.:
ft-; zu 7.: Kreis-, Loch-.
Expandiere:
Lemma
Micke (Homonymziffer 1)
Grammatische Angabe
f.
Gliederung
1.
Bedeutung
‘Astgabel, gabelförmiges Holz’
Verbreitung
  • 2: Wb-Altm* 63, ZE-Rie
  • 3: Wb-We 88, CA-Fö GrRo KlRo
  • 4: Wb-Ak 113, CA-Lö Su, Mda-Fuhne 140 (ö anhalt.).
2.
Bedeutung
gabelförmiges Holz als Stütze
Verbreitung
  • 2: JE2-Scho, Mda-sJe1 34 (verbr. s JE1), vereinz. ZE
  • 3: Mda-sJe1 34 (verstr. w JE1).
a.
Bedeutung
‘Stütze für Obstbaumzweige’, auch ‘Stock zum Anbinden von Pflanzenteilen’
Verbreitung
  • 2: verstr. Altm., JE2-Ku Scho, verstr. mittleres/s JE2, vereinz. JE1 ZE
  • 3: verstr. n/ö elbostf.
  • 4: DE-Kle Vo
Belege
unna d fulle Bme k’m k Mickng JE2-Scho.
b.
Bedeutung
‘Stütze für die Wäscheleine’
Verbreitung
  • 2: verstr. Altm., verbr. JE2, verstr. JE1 ZE
  • 3: verstr. n elbostf., vereinz. ö elbostf.
  • 4: Mda-Fuhne 141 ( anhalt.)
Belege
ne Micke understellen HA-Oh.
c.
Bedeutung
‘Stütze der Wagendeichsel’
Verbreitung
  • 2: verstr. Altm., verbr. JE2, verstr. JE1 ZE
  • 3: verstr. n/ö elbostf., vereinz. WE QUE
  • 4: vereinz. s CA.
d.
Bedeutung
‘Stütze für den Sensenstiel beim Dengeln’
Verbreitung
4: Mda-Fuhne 141 ( anhalt.).
e.
Bedeutung
‘Stütze für den  Mlenstrt
Verbreitung
3: Wb-Holzl 141.
3.
Bedeutung
‘Katapultgabel’
Verbreitung
3: Kbl-Nd 1930, 44 (Börde), CA-Fö.
4.
Bedeutung
‘Gabel am Bootsende als Halt für den Staken’
Verbreitung
2: JE2-Scho.
5.
Bedeutung
‘am unteren Ende des Köchermastes angebrachte, 2,5 m lange, aufrichtbare Stange mit gabelförmigem Ende, durch das das  Vorstag läuft’, erleichtert das Aufrichten des Mastes, Schifferspr.
Verbreitung
  • 2: Elbschifferspr. 207 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), ZE-Roß
  • 4: Elbschifferspr. 207 (CA-Ak).
6.
Bedeutung
‘aus einem Stock mit gabelförmigem Ende bestehendes Gerät zum Eisangeln’, die Angelschnur, an deren Ende sich der Haken befindet, wird um die Gabel gewickelt
Belege
met de Micke wänn k im Winda Hekte upt s fangng 2: JE2-Scho.
7.
Bedeutung
‘ca 15 cm langer, an beiden Enden zugespitzter Stock’, Spielgerät
Verbreitung
  • 2: ZE-Roß
  • 4: Wb-Ak 113
Belege
Micke spl’l Ein im Mal stehender Spieler schlägt die M. mit einem Stock ins Gelände. Der Mitspieler ist bestrebt, sie wieder ins Mal zu werfen. Ein Verteidiger versucht, dies zu verhindern, indem er sie mit einem Stock aus der Luft zurückschlägt. Liegt die M. bereits auf dem Boden, schlägt er zunächst auf eines der spitzen Enden, so dass sie wieder hochspringt, um sie dann möglichst weit ins Gelände zu schlagen. Wb-Ak 113.