Nacht f. 1. ‘Tageszeit zwischen dem späten Abend
und der Morgendämmerung’ verstr. – et Nachts ‘in
der Nacht’ HA-No; b nachte dass., Wb-Nharz 131; Bi
Nachten goah’k dao mien Lew’dag nich we’r vöärbi.
Pohlmann 1905ff.,116; Vor Nacht isse jekom’m. Wb-
Ak 118; lest’n Nacht waiat tau dsta (dunkel) SA-Dä;
dao will ik east Nacht iwa schlaop’m SA-Dä; g Nacht
Grußformel vor dem Schlafengehen, QUE-Di; Rda.:
b nacht un newel ‘ganz heimlich’ Wb-Nharz 131; de
Fawrke geit Dch un Nacht HA-Oh; sik de Nacht umme
de ern sln ‘wegen etw. nachts nicht zum Schlafen
kommen’ HA-Oh; Sprw.: de Nacht is keines Minschen
Fründ Wb-We 91; Inne Nacht sin alle Katzen jrau. Wb-
Ak 118. – 2. ‘die zwölf Nächte zwischen Weihnachten
und dem 6. Januar’, Twölften – a. in der Verbdg.:
de hilligen twölf Nächte 1: SA-Dö, 2: SA-GrAp, STE-Sche,[1138]
JE2-Par, Vk-Anhaltb 25 (ZE-Cos Stra), ZE-Reu, 3:
vereinz. elbostf., 4: BA-Gü, vereinz. anhalt. – b. in der
Verbdg.: de hilligen Nächte 2: OST-Bi, GA-Wet, STE-
Ei Kre, JE2-Bre See Wu, JE1-Ih Mö, vereinz. ZE, 3:
verstr. elbostf., 4: BA-Ha, Vk-Anhaltb 25 (BE-Il). – c. in
der Verbdg.: de twölf Nächte 2: STE-Go Ost, ZE-Bur, 3:
WE-Mi, QUE-Ga. – d. in der Verbdg.: die zwölf rauhen
Nächte4: Vk-Anhaltb 25 (BE-Fr). – e. in der Verbdg.:
die langen Nächte 4: a.a.O. 25 (BE-Il, DE-Mei). – f. in
der Verbdg.: die geheimen Nächte 4: a.a.O. 25 (BE-Il).
– g. in der Verbdg.: de witten Nächte 3: WE-Schie. – h.
in der Verbdg.: de grulichen Nächte 3: BE-KlMü. – 3. in
der Verbdg.: fre Nacht ‘Nacht vor Pfingsten’ 1: Brauch-
wAltm 59f. (vereinz. nwaltm.), 2: a.a.O. 59f. (vereinz.
SA, verstr. GA, STE-Bu Kö), 3: vereinz. n elbostf.
– Brauch: In dieser N. ist es den jungen Männern erlaubt,
Schabernack zu treiben. So werden z.B. Ackerwagen
auseinandergenommen und auf den Dächern wieder zu-
sammengebaut oder das Vieh der Bauern vertauscht. Die
Burschen haben bei ihrem Rundgang sogar das Recht
zu stehlen, weshalb die Bauern Geld oder Naturalien
bereitlegen. Beim Abhalten eines Dorfgerichts werden
Personen, bes. die Mädchen des Ortes, getadelt oder
verspottet. Brauch-wAltm 59f. – 4. in der Verbdg.: de
kolden Nächte ‘die drei Eisheiligen’, shilligen, 2:
JE1-Grü, 3: HA-Sie.
und der Morgendämmerung’ verstr. – et Nachts ‘in
der Nacht’ HA-No; b nachte dass., Wb-Nharz 131; Bi
Nachten goah’k dao mien Lew’dag nich we’r vöärbi.
Pohlmann 1905ff.,116; Vor Nacht isse jekom’m. Wb-
Ak 118; lest’n Nacht waiat tau dsta (dunkel) SA-Dä;
dao will ik east Nacht iwa schlaop’m SA-Dä; g Nacht
Grußformel vor dem Schlafengehen, QUE-Di; Rda.:
b nacht un newel ‘ganz heimlich’ Wb-Nharz 131; de
Fawrke geit Dch un Nacht HA-Oh; sik de Nacht umme
de ern sln ‘wegen etw. nachts nicht zum Schlafen
kommen’ HA-Oh; Sprw.: de Nacht is keines Minschen
Fründ Wb-We 91; Inne Nacht sin alle Katzen jrau. Wb-
Ak 118. – 2. ‘die zwölf Nächte zwischen Weihnachten
und dem 6. Januar’, Twölften – a. in der Verbdg.:
de hilligen twölf Nächte 1: SA-Dö, 2: SA-GrAp, STE-Sche,
JE2-Par, Vk-Anhaltb 25 (ZE-Cos Stra), ZE-Reu, 3:
vereinz. elbostf., 4: BA-Gü, vereinz. anhalt. – b. in der
Verbdg.: de hilligen Nächte 2: OST-Bi, GA-Wet, STE-
Ei Kre, JE2-Bre See Wu, JE1-Ih Mö, vereinz. ZE, 3:
verstr. elbostf., 4: BA-Ha, Vk-Anhaltb 25 (BE-Il). – c. in
der Verbdg.: de twölf Nächte 2: STE-Go Ost, ZE-Bur, 3:
WE-Mi, QUE-Ga. – d. in der Verbdg.: die zwölf rauhen
Nächte4: Vk-Anhaltb 25 (BE-Fr). – e. in der Verbdg.:
die langen Nächte 4: a.a.O. 25 (BE-Il, DE-Mei). – f. in
der Verbdg.: die geheimen Nächte 4: a.a.O. 25 (BE-Il).
– g. in der Verbdg.: de witten Nächte 3: WE-Schie. – h.
in der Verbdg.: de grulichen Nächte 3: BE-KlMü. – 3. in
der Verbdg.: fre Nacht ‘Nacht vor Pfingsten’ 1: Brauch-
wAltm 59f. (vereinz. nwaltm.), 2: a.a.O. 59f. (vereinz.
SA, verstr. GA, STE-Bu Kö), 3: vereinz. n elbostf.
– Brauch: In dieser N. ist es den jungen Männern erlaubt,
Schabernack zu treiben. So werden z.B. Ackerwagen
auseinandergenommen und auf den Dächern wieder zu-
sammengebaut oder das Vieh der Bauern vertauscht. Die
Burschen haben bei ihrem Rundgang sogar das Recht
zu stehlen, weshalb die Bauern Geld oder Naturalien
bereitlegen. Beim Abhalten eines Dorfgerichts werden
Personen, bes. die Mädchen des Ortes, getadelt oder
verspottet. Brauch-wAltm 59f. – 4. in der Verbdg.: de
kolden Nächte ‘die drei Eisheiligen’, shilligen, 2:
JE1-Grü, 3: HA-Sie.
Lautf., Gram.: Nacht, [nat]; außerdem: ncht Mda-Sti 13; Pl.:
Nächte verstr. nd. (außer nwaltm. und n/mittlere Altm.), BA-Gü
Ha, verstr. anhalt.; Nächt SA-Dö, vereinz. n/mittlere Altm.;
Nechte HA-Oh, nechte Wb-Nharz 131; [ned] BE-He Wa;
nachte Wb-Nharz 131, Mda-Sti 13.
Zuss.: zu 1.: Johannis-, Matthias-, Midder-.
Nächte verstr. nd. (außer nwaltm. und n/mittlere Altm.), BA-Gü
Ha, verstr. anhalt.; Nächt SA-Dö, vereinz. n/mittlere Altm.;
Nechte HA-Oh, nechte Wb-Nharz 131; [ned] BE-He Wa;
nachte Wb-Nharz 131, Mda-Sti 13.
Zuss.: zu 1.: Johannis-, Matthias-, Midder-.