Mittelelbisches Wörterbuch, Band 1 (A-G), Spalte 306
Banse f. 1. ‘Raum der Scheune, in dem hauptsächlich
die Garben verpackt werden’, befindet sich (beiderseits)
neben der Tenne, diente z.T. auch der Einlagerung von
Stroh, slt. von Heu, 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. w/
mittlere Altm., verstr. ö Altm., verbr. s Altm., vereinz.
mittleres JE2 w JE1 s ZE (sonst brdb.  Tass), 3: verbr.
elbostf. (außer sw, dort verstr.), 4: Mda-Sti 126, verbr. an-
halt. – d gannsd ml uf de Banse jn BE-Me; ... de Eier
heww’ ick in de Schüne funnen, hinnen op de Banse, ...

Lindauc o.J. 13; Bauernregel: Maimond kolt un winnig,
makt de Banse vull un pünnig
Chr-Em 427.  (einige
Benennungen nehmen Bezug auf den oberen Scheunen-
raum) Balke(n) Banse(n)rm Fack 1Hamm(e) Hnebände(r)
Krnbanse Krnschne Schnenbalken Schnenbanse
Schnenfack Schnentass Schnenvrdel Schupp(en)
Schütt Stdel Tass Vrdel
, die wichtigsten Synonyme s.
Kt. – 2. ‘etw. hügelartig Angehäuftes, Haufen’, spez. – a.
‘geschichteter großer Holzhaufen’,  Holtdme(n), 3: ver-
einz. sw elbostf., 4: BA-Sil. – b. ‘(in 1.) aufgeschichtetes
Getreide, Stroh oder Heu’ 1: SA-Dä, 2: OST-Schön, ver-
str. ZE, 3: vereinz. sw elbostf., Sprw-Börde, BE-He, 4:
Mda-Sti 2, vereinz. w BE.
Lautf., Gram.: Banse, [banz]; außerdem: Banse Dat. Sg. Lindauc
o.J. 13; Bansen Pl. Wirth 1928,98; Banze (oder sth. -s-?) ZE-
Gö, KÖ-Grö Wer; Bans(’) vereinz. nwaltm., verstr.Altm.; Panse,
[panze]
ZE-Roß, vereinz. omd.; pnse Mda-Sti 2 und 126;
Bahnse OST-Poll; Nbf.: Bansen m. OST-Go Los, vereinz. mittle-
res elbostf.; Pansen m. CA-Ca. – Etym.: md./nd. Wort, seit dem
17. Jh. belegt, davor nicht bezeugt, offenbar aber bereits germ.
Wort: got. bansts ‘Scheune’, anord. báss ‘Stand im Kuhstall’,
aengl. bs(i)g ‘Stall, Heuplatz über dem Stall’; da es sich wohl
um eine Bezeichnung für aus leichtem Flechtwerk bestehende
Nebengebäude handelt, ist auch Anschluss an binden denkbar,
vgl. Kluge 242002,89.
Expandiere:
Lemma
Banse
Grammatische Angabe
f.
Gliederung
1.
Bedeutung
‘Raum der Scheune, in dem hauptsächlich die Garben verpackt werden’, befindet sich (beiderseits) neben der Tenne, diente z.T. auch der Einlagerung von Stroh, slt. von Heu
Verbreitung
  • 1: vereinz. nwaltm.
  • 2: vereinz. w/mittlere Altm., verstr. ö Altm., verbr. s Altm., vereinz. mittleres JE2 w JE1 s ZE (sonst brdb. Tass)
  • 3: verbr. elbostf. (außer sw, dort verstr.)
  • 4: Mda-Sti 126, verbr. anhalt.
Belege
  • d gannsd ml uf de Banse jn BE-Me
  • ... de Eier heww’ ick in de Schüne funnen, hinnen op de Banse, ... Lindauc o.J. 13
  • Bauernregel: Maimond kolt un winnig, makt de Banse vull un pünnig Chr-Em 427.
2.
Bedeutung
‘etw. hügelartig Angehäuftes, Haufen’, spez.
a.
Bedeutung
‘geschichteter großer Holzhaufen’,  Holtdme(n)
Verbreitung
  • 3: vereinz. sw elbostf.
  • 4: BA-Sil.
b.
Bedeutung
‘(in 1.) aufgeschichtetes Getreide, Stroh oder Heu’
Verbreitung
  • 1: SA-Dä
  • 2: OST-Schön, verstr. ZE
  • 3: vereinz. sw elbostf., Sprw-Börde, BE-He
  • 4: Mda-Sti 2, vereinz. w BE.

Banse [Scheunenraum]