Mittelelbisches Wörterbuch, Band 1 (A-G), Spalte 910
[910]ten Vb. allg. 1. ‘(als) feste Nahrung zu sich nehmen,
essen’ – itt nich so fett STE-GrMö; ohne Täne äten ZE-
Sta; inne Kkng d’n w ümma JE2-Scho; ... wenn ik
do Fröhstück äten.
Pohlmann 1905,2; Hest denn all
wat geten?
Bewohner-Altm 2,41 (SA); Max, du saß na
Huse koamen, wie willn wat äeten!
Heimatkalender-Je
1927,118 (JE2-Vie); ... erscht wollen mer abber unsen
Schweinebraten essen.
Richter o.J. 32; Als nu dat
Nachtmal e gett’n war, sette sick olt un junk noch en
Schur vor de Döre ...
Rauch 1929,61; Rda.: Er ißt wie
an Scheffeldrescher.
‘Er isst viel, unmäßig.’ Vk-Anhalta
62; hei itt als wenne Lüse kaut ‘er isst langsam’ Sprw-
Eils 39; Aeten wat de Kelle gift Sprw-Harzvorle 144;
ut’n Äten en Handwark drut maken ‘großen Wert auf
das Essen legen’ BA-Re; t man, morjen krt et doch
bles de Katten!
scherzh. Aufforderung zum Essen, HA-
Oh; ick ete, wat ick will un hole ut, wat ick mott Wb-
Holzl 83 (HA-So); Un nu is met unse Mutter jar nich
mehr jut Kärschen essn.
‘Mit ihr kommt man nicht gut
aus, sollte man sich nicht anlegen.’ Spr-Asch 28; Sprw.:
so as ick ät, so arbei ick SA-Ta; Wenn’n bie ’n Aeten
schweet; denn hilpt et.
Chr-Em 430; sülwest eten mkt
fett
Wb-We 36; Eten und Drinken hält Lief un Seele
tesamme
Sprw-Börde; De Bri wät nich so ht gät’n, as
he uppdraogt is.
Wb-Altm 25; Sprw.: äten, fräten,
supen, langsam gn un pupen, dat sleit an
WE-Be. – 2.
in Verbdg. mit charakterisierenden Adj. ‘durch Essen in
einen bestimmten Zustand bringen’ – Itt dick satt un
dicke, stick aber nist in de Ficke
(Tasche). Chr-Em 430.
Lautf.: Inf.: et(e)n, [t()n] vereinz. nwaltm., verstr. Altm., JE2-
Ste, vereinz. JE1, verbr. HA, sonst verstr. elbostf. (aufgrund der
Laienschreibung ist nicht auszuschließen, dass ein Teil dieser
Belege, bes. im Nwaltm. und Brdb., ä-, [-] zuzuordnen ist);
edn OST-Sto; ät(e)n, [t()n] verbr. nwaltm. nbrdb., verstr.
mbrdb. HA, sonst verbr. elbostf.; äd(e)n, [dn] SA-KlGe, ver-
einz. nbrdb.; eiten, ait(e)n vereinz. n nwaltm.; [aet, -d-], [ait,
-d-]
SA-Dä; [äitn] verstr. n nwaltm.; eaten vereinz. mbrdb.;
eäten, [ätn] GA-Kä, vereinz. ö Altm., verstr. mbrdb.; äaten,
[atn]
JE1-Ge, verstr. ZE; äeten JE2-Par, vereinz. sö JE2; [ätn]
Siedler-Je § 81 (s JE2 JE1); etten GA-Rö, WA-Do Schl; ätten WA-
Ble; essen verstr. mittleres/s ZE, Spr-Asch 28, CA-GrRo, BA-Ha,
QUE-Frie, verbr. anhalt.; äsn Mda-Ro; aszen Mda-Sti 12;
3. Sg. Präs.: itt Wb-Altm 260, vereinz. GA STE, verbr. elbostf.;
ißt ZE-Göd, vereinz. anhalt.; ett Bewohner-Altm 2,135, verstr.
mbrdb.; ätt JE1-Ge;
Imp. Sg.: itt Wb-Altm 48, STE-GrMö, verstr. elbostf.; Wb-Ak
53; ett Spr-Altm 50, verstr. mbrdb.; [es] Mda-Ze (ZE-Roß);
1./3. Sg. Prät.: aat, [t] verstr. elbostf.; [t] QUE-Di; att Wb-
Altm 48, Pohlmann 1905,50; t Wb-Altm 48;
Part. Prät.: geten Bewohner-Altm 2,41 (SA); gëten Wb-Altm 48;
[gdn] SA-Rist; gäeten SA-Se; [jatn] ZE-Göd; [j-] ZE-Kö;
egett(e)n, -jett(e)n JE2-Gü, verstr. elbostf.; [jet] JE2-Scho;
[jjetn] Mda-Ze (vereinz. ZE); [-jet] JE2-Scho; jejessen,
[jjesn]
Mda-Ze (ZE-Roß), Richter o.J. 32; gätten SA-La,
Bewohner-Altm 1,323, STE-Bis.
Expandiere:
Lemma
ten
Grammatische Angabe
Vb.
Bedeutung
allg.
Gliederung
1.
Bedeutung
‘(als) feste Nahrung zu sich nehmen, essen’
Belege
  • itt nich so fett STE-GrMö
  • ohne Täne äten ZE-Sta
  • inne Kkng d’n w ümma JE2-Scho
  • ... wenn ik do Fröhstück äten. Pohlmann 1905,2
  • Hest denn all wat geten? Bewohner-Altm 2,41 (SA)
  • Max, du saß na Huse koamen, wie willn wat äeten! Heimatkalender-Je 1927,118 (JE2-Vie)
  • ... erscht wollen mer abber unsen Schweinebraten essen. Richter o.J. 32
  • Als nu dat Nachtmal e gett’n war, sette sick olt un junk noch en Schur vor de Döre ... Rauch 1929,61
  • Rda.: Er ißt wie an Scheffeldrescher. ‘Er isst viel, unmäßig.’ Vk-Anhalta 62
  • hei itt als wenne Lüse kaut ‘er isst langsam’ Sprw-Eils 39
  • Aeten wat de Kelle gift Sprw-Harzvorle 144
  • ut’n Äten en Handwark drut maken ‘großen Wert auf das Essen legen’ BA-Re
  • t man, morjen krt et doch bles de Katten! scherzh. Aufforderung zum Essen, HA-Oh
  • ick ete, wat ick will un hole ut, wat ick mott Wb-Holzl 83 (HA-So)
  • Un nu is met unse Mutter jar nich mehr jut Kärschen essn. ‘Mit ihr kommt man nicht gut aus, sollte man sich nicht anlegen.’ Spr-Asch 28
  • Sprw.: so as ick ät, so arbei ick SA-Ta
  • Wenn’n bie ’n Aeten schweet; denn hilpt et. Chr-Em 430
  • sülwest eten mkt fett Wb-We 36
  • Eten und Drinken hält Lief un Seele tesamme Sprw-Börde
  • De Bri wät nich so ht gät’n, as he uppdraogt is. Wb-Altm 25
  • Sprw.: äten, fräten, supen, langsam gn un pupen, dat sleit an WE-Be.
2.
Bedeutung
in Verbdg. mit charakterisierenden Adj. ‘durch Essen in einen bestimmten Zustand bringen’
Belege
Itt dick satt un dicke, stick aber nist in de Ficke (Tasche). Chr-Em 430.