Mittelelbisches Wörterbuch, Band 1 (A-G), Spalte 927
Farken n. 1. ‘junges, noch nicht entwöhntes Schwein,
Ferkel’ 1/2/3: verbr. nd., 4: BLA-All Sti, verstr. w/mitt-
leres anhalt., bes. im s ZE und im Omd. veraltet neben
1FerkelKoofense keene Farken? Wäschke 61915,108;
... dät Dine Sau män zwee Ferken ’ehat hät ... Heimat-
kalender-Je 1923,95 (JE2-Vie); Wat, dritteihn Farken?
... De Su hat doch blot twölf Titten ...
Wedde 1938,16;
wenn’t twei Farken sünt, denne frt se besser HA-Oh;
Rda: De Farken waschen sick ok nich un wern doch
Swiene.
Erwiderung eines unsauberen, schmutzigen,
Menschen (vgl. 2.), Bewohner-Altm 2,22; veel Geschrei
un wennig Wulle säe der Deuwel und da frat hei ’t
Farken
Sprw-Börde; Sprw.: Wenn een’n Ferken anbo’n
wärd, mütten dänn Sack upmaoken.
‘Man muss eine
günstige Gelegenheit nutzen.’ Bewohner-Altm 1,331.
Fark 1Ferkel Ferksken Fickel kel Sgfarken (bis zu
6 Wochen alt). – 2. ‘unsauberer, schmutziger Mensch’,
bes. von Kindern, Schimpfwort, 3: vereinz. elbostf., 4:
Wb-Be – dat is’n Farken! Sprw-Börde.  TZ: Arsch-
murkel sstücke Dreckbatzen Dreckbr Dreckfarken
Dreckferkel Dreckfinke Drecklappen Dreckmurkel
Dreckpansen Dreckpsel Dreckspatz Dreckswn Fsel-[928]
swn 1Fickebatz Fickel Finke Fltangel Hacksch 1Hmel
Kladderbock Krfarken Lusch 2Mauschel Messfinke
Messhund Mistbiene Mistschwein Miststück Mochfinke
Mochkempe Mochsau Modderkempe Modderschwein
Mohrrüpel Mohrschwein Molli Moorfarken Morchel
Mran
; weitere Synonyme  Swn, weibl.  Slampe.
Lautf.: Fark(e)n Bewohner-Altm 2,22, SA-Ne Sal, OST-GrAu,
verbr. s Altm. ([frk]), verbr. JE1 ZE elbostf., BLA-Sti, verstr.
w/mittleres anhalt. ([frgn]); Faorken JE1-Flö; [fg] GA-Da;
Farrek(e)n, [farkn] verstr. w elbostf., QUE-Di, Wb-Ak 54;
[fargn] BE-Gier; Ferk(e)n vereinz. nw elbostf. WE, Id-Quea
152, BLA-All; Ferk(e)n vereinz. nwaltm., verstr. Altm. (außer
s Rand) JE2, JE1-Ka Wo; rk(e)n, [frk] vereinz. nwaltm.,
verstr. Altm. (außer s Rand) JE2, JE1-Grü Stei; [fk] verbr.
nwaltm.; Färgn OST-Mech; Faäkn SA-HDo; Faoäken GA-Wen;
[fk] SA-Ku; Fearken SA-Stei; Fäerken GA-Ber; Fäaken
SA-Hö; [fagn] SA-Die; [fk] OST-Har.
Expandiere:
Lemma
Farken
Grammatische Angabe
n.
Gliederung
1.
Bedeutung
‘junges, noch nicht entwöhntes Schwein, Ferkel’
Verbreitung
  • 1/2/3: verbr. nd.
  • 4: BLA-All Sti, verstr. w/mittleres anhalt., bes. im s ZE und im Omd. veraltet neben 1Ferkel
Belege
  • Koofense keene Farken? Wäschke 61915,108
  • ... dät Dine Sau män zwee Ferken ’ehat hät ... Heimatkalender-Je 1923,95 (JE2-Vie)
  • Wat, dritteihn Farken? ... De Su hat doch blot twölf Titten ... Wedde 1938,16
  • wenn’t twei Farken sünt, denne frt se besser HA-Oh
  • Rda: De Farken waschen sick ok nich un wern doch Swiene. Erwiderung eines unsauberen, schmutzigen, Menschen (vgl. 2.), Bewohner-Altm 2,22
  • veel Geschrei un wennig Wulle säe der Deuwel und da frat hei ’t Farken Sprw-Börde
  • Sprw.: Wenn een’n Ferken anbo’n wärd, mütten dänn Sack upmaoken. ‘Man muss eine günstige Gelegenheit nutzen.’ Bewohner-Altm 1,331.
2.
Bedeutung
‘unsauberer, schmutziger Mensch’, bes. von Kindern, Schimpfwort
Verbreitung
  • 3: vereinz. elbostf.
  • 4: Wb-Be
Belege
dat is’n Farken! Sprw-Börde.