Abel männl. RN 1. im Kinderreim, 3: Mda-Weg 85, Lieder-Ma Nr. 1085 (WA-Eg), 4: Wb-Ak 29 – bel di pbel, de worst hatn snbel, en snbel hat de worst, der ber der hat dorst. Mda-Weg 85. – 2. in den Verbdg.: Abel, Babel ..., Abel, Bauer ... Ballspiel der Kinder, ausf. vgl. Abe-Babe, 2: STE-KlMö HWu, JE2-Fi Wo, 3: HA-Schw, WA-GrOt, 4: Vk-Anhaltb 78.
Lautf.: Abel, bel; außerdem: Apel Vk-Anhaltb 78; wel Wb-Ak 29; Hoab’l Lieder-Ma Nr. 1085 (WA-Eg).
delpütte f. dass., 1: SA-Fa, 2: Wb-Altm* 48, STE-KlMö.
Lautf.: Aolpütt Wb-Altm* 48; Aoa- SA-Fa; Ol- STE-KlMö.
afdöppen Vb. (refl.) ‘(sich) ablösen, abheben, absto- ßen’, von Schorf und vom Horn der Kühe, 2: STE-KlMö, 3: vereinz. elbostf.
Lautf.: afdöppen WE-Oster; awdöppn STE-KlMö; [afdöp] Id-Eilsa 57; afftöppen Wb-Holzl 53 (HA-Eil).
afschlen Vb. 1. ‘sich verstecken und dabei lauernd um sich blicken’, von Kindern, die etw. angestellt haben, 3: Wb-Nharz 7. – 2. ‘sich heimlich entfernen’ 2: Hausfr-Altm 1929,23 (STE-KlMö).
Lautf., Gram.: schulten aw 3. Pl. Prät. Hausfr-Altm 1929,23 (STE-KlMö); fschlen Wb-Nharz 7.
Akkord m. ‘Bezahlung einer Arbeit nach der Stückzahl’ 2: Hausfr-Altm 1929,24 (STE-KlMö), 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be – de Zuckerreiben wärn ock in Akkord e’roht (gerodet) HA-Neu.
Anfang m. 1. ‘Ausgangspunkt, Beginn’ 2: vereinz. nbrdb., 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. omd. – mke man eml den Anfang BLA-Brau; In Ahnfange war eersch en orntijer Happen ejetten. Vk-Harz 8,30; Rda.: da finste keinen Anfang un kein Enne ‘es herrscht heillose Verwirrung’ Sprw-Börde; All’ Anfang is swar – sä de Bur, dao woll häi de Koh bäin Stärt in’n Stall trecken. von jmdm., der eine Angelegenheit verkehrt anpackt, Bewohner-Altm 1,323; Aller Anfang is swar, seggt de Dew, da slep’r ’n Möhlensteen weg. dass., Spr-Altm 88; Sprw.: Watt’n Anfang hätt, mütt ok’n En’n hämm’. Wb-Altm* 72. – 2. ‘erster Teil eines Zeitabschnittes’ 2: Hausfr-Altm 1929,23 (STE-KlMö), JE2-Gü Scho – et wor so Anfang September un buten wor ne bannige Hitze JE2-Gü.
Lautf.: Anfang; außerdem: Anfank, [anfak] JE2-Scho, HA-Oh, Wb-Ak 17, Wäschke 61915,31; Am- Krause 1964,37; Ahnfang BE-Neu; -fange Vk-Harz 8,30; nfank Wb-Nharz 12, Mda-Sti 3.
anpedden Vb. 1. ‘mit einer Arbeit beginnen’ 2: OST-Schön Spä. – 2. ‘unsinnig, wie toll arbeiten’ 2: STE-KlMö.
Lautf.: anpett(e)n.
rtlich Adj. 1. dass. wie  rtig 1., 1: SA-Dä, 3: Wb-We 10, BLA-Brau – dai Klaosbiua bringt Nait un Abbn (Nüsse und Äpfel) fer oatlich Kinna SA-Dä. – 2a. dass. wie  rtig 2a., 3: vereinz. s elbostf., 4: Mda-Sti 125 – en rtlijes Frnzen (Frauenzimmer) QUE-Di. – 2b. dass. wie  rtig 2b., 2: Kredel 1929,26, 3: Wb-Nharz 18 – En oartlich Knecht, de socht ’n Burn, De Lon un Bett äm gaf un Brot ... Kredel 1929,26. – 2c. ‘gut entwickelt, kräftig’ – en rtlich bmeken (Bäumchen) 3: Wb-Nharz 18. – 3. ‘merkwürdig, seltsam, sonderbar’, auch ‘schlecht’ 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. elbostf. – me is so aordlich GA-KloNeu; dt is jon alichen Buddel (Flasche) STE-KlMö; Was (sei) nich so aortlich ‘benimm dich nicht so sonderbar’ Wb-Altm* 49; der himm’l isso artlich ‘das Aussehen des Himmels verspricht Regen und Wind’ Spr-Maa 442 (vereinz. n CA); de kau melkt sick aartlich (weil Narben an der Zitze sind), Wb-Holzl 57 (HA-Wo).
Lautf., Gram.: a(a)rtlich, rt-; außerdem: aort-, aord-, ort-, rt- vereinz. Altm.; [rtlijs] attr. st. n. Nom. Sg. QUE-Di; [otli] SA-Dä; alichen attr. m. Akk. Sg. STE-KlMö.
as I. Konj. – A. in der Verbdg. mit einem Substantiv: ‘in der Eigenschaft als’ verstr. – hai arbait b üöne als Knecht OSCH-Di; ick kenne ne als en orntlichen Kerel Wb-Holzl 54. – B. vergleichend, vgl. w. – 1. bei Bezeichnung der Verschiedenheit, im elbostf. Gebiet häufig in Verbdg. mit w, 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. nbrdb., vereinz. mbrdb., 3: vereinz. elbostf., 4: Vk-Anhaltc 103 – Fröher as süs (sonst) ... Ehlies 1960a 78; Paul, dä zwee Joahre ölder war as Max, ... Heimatkalender-Je 1927,118 (JE2-Vie); hei is gretter als w d Wb-Nharz 10; Sprw.: En half Ei is besser as en leddigen Dopp (... als eine leere halbe Eierschale), Chr-Em 429. – 2. bei Bezeichnung der Gleichheit, 1: verstr. nwaltm., 2: verbr. Altm., JE2-Gü, ZE-Hu, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – a. ‘wie, ebenso, entsprechend’ – Dei Mäkens hadden öhn mit Kaffei un Melk ebörnt (getränkt) arn (as en) Awwenekalw ‘die Mädchen haben ihm sehr viel Kaffee und Milch zu trinken gegeben’ Spr-Maa 432 (WO-Ol); Rda.: em freert as’n Snieder ‘er friert sehr’ GA-KloNeu; diu sst iut as dai Deod SA-Dä; as wie ek? ‘ich?’, verstärkend, Wb-We 10; As’t wesst is, so schallt ok bliw’n. Spr-Altm 76. – b. in Sätzen, ein Geschehen mit einem angenommenen Geschehen vergleichend, vorw. in der Verbdg. mit of oder wennHe dä so, as haln see ämm tumm Döschen (Dreschen) ropen Mda-Ar 53; “... Mei kümmt gerad so vör, as ob du dei schon ’n anner Brut utsocht hast.“ Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.); olle Friede is mette Karre affehaut as wenn nüscht drupp wor JE2-Gü; ... ’s kukte bloß eener n annern an, als eppe den dervor vorantwortlich machen wolle, ... Wäschke 61915,96. – c. in Sätzen, in der Verbdg. mit nichts: ‘nur’ –Hier ut düt Bauk is nist te lehren,
A’r wie en bettchen “Plattdütsch” koeren, ...
Gorges 1938,9;
Neckreim:In Binn’ (ON Binde) is nist to finn’n
As ein’n drögen Tacken
Wo alle Binnsch Wieber
Ehr Bodderkoken van backen.
2: SA-Rie.
– C. Einleitung von Temporalsätzen, vgl. w, 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. Altm., vereinz. mittleres/s JE2, 3: verstr. elbostf. – As acht Dag vägohn worn, ... Hausfr-Altm 1929,24 (STE-KlMö); as ik in Schtadt waia ... SA-Dä; As’r nu hen was bet naoh Smersau, was’r doch ganz möd’ worden ... Pohlmann 1905 ff.,115 (OST-Rö); Dät is nu all ne ganze gerume Tiet her, äs sich düsse Geschichte tuedrahn hätt. JE2-Gü. – II. Adv., Einleitung indirekter Fragesätze: ‘wie’ 2: vereinz. n Altm. – ick wett nich, as mi so is OST-Na.
Lautf.: as(s) verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., vereinz. mittleres/s JE2 ZE n/w elbostf. (z.T. nur noch slt. oder veralt.); asse Wb-We 10; as’r mit Enklise des nachfolgenden Personalpron. m. Pohlmann 1905 ff.,115 (OST-Rö); as’t mit Enklise des nachfolgenden Personalpron. n. Spr-Altm 76; Ahs Heimatkalender-Je 1939,3 (JE2-Schön); aos Lautdenkmal 1937 (OST-Schön); ar, a’r Gorges 1938,9, HA-Ost; ars Firmenich o.J. 171 (um WE-Ha); arn mit Enklise des nachfolgenden unbest. Artikels n. Spr-Maa 432 (WO-Ol); äs JE2-Gü; al(l)s OST-Sa, Siedler-Je § 136c (s JE2 JE1), Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze), verstr. elbostf., vereinz. anhalt.
sen Vb. 1. ‘sich von Aas ernähren’ 2: Wb-Altm 8. – 2. ‘im Futter herumwühlen’, auch ‘Weidegras zertreten’, von Tieren, 1: SA-Rist, 2: Wb-Altm 8. – 3. ‘vergeuden, verschwenden’ 2: Id-Altm, STE-Schi, 3: vereinz. w elbostf., 4: Wb-Ak 27 – du drfst nich so sen mät dt Kan STE-Schi. – 4. ‘unsinnig, wie toll arbeiten’, dabei auch ‘herumwühlen und Unordnung schaffen’,  wlen, 2: Wb-Altm 8, STE-KlMö. – 5. ‘schnell laufen’ – Ich bin awwer n de Ellewe jest, der Damper harre doch all jetutt. 4: Wb-Ak 27.
Lautf.: a(a)sen, sen vereinz. w elbostf.; aos(e)n, sen, sen Wb-Altm 8, Id-Altm, STE-KlMö Schi, Wb-Ak 27; [z] SA-Rist. – Etym.: zu  s ‘Tiernahrung, Kadaver’ gehörig; Bed. 3. ist abgeleitet vom Fressen der Tiere, bes. von Vögeln und Schweinen, die in beträchtlichem Umfang Futter verstreuen. Hieran angelehnt Bed. 2., vgl. Pfeifer 1989,1 und Kluge 242002,2.