Brt m. 1a. ‘die Haare auf der unteren Gesichtspartie der Männer’ verstr. – n’ Bert afnemen HA-Oh; d het än sch’n Brt JE2-Scho; Rda.: einen ummen brt gn ‘sich bei jmdm. einschmeicheln’ Wb-Nharz 21; Honnig um den Brt smeren dass., Wb-We 13; in’n Bart murmeln ‘unverständlich, undeutlich sprechen’ HA-Alv; in’n Bart brummeln dass., STE-Zie; in’n Baort schmiten ‘jmdm. etw. vorwerfen’ Id-Altm; Dao is däi de Bart non nich nao wassen. ‘Dafür bist du noch zu jung.’ Bewohner-Altm 1,321. – 1b. ‘am Mund nach dem Trinken oder Essen zurückgebliebener Rest’ – D has doch all wedder Millich jetrunken, wische m dei’n Brt ab! 4: Wb-Ak 32. – 2. ‘Kinn’ 3: vereinz. s OSCH n WE. – 3a. ‘unterer, geschweifter Teil des Schlüssels, mit dem durch Drehen im Türschloss das Auf- und Zuschließen bewirkt wird’ 3: Wb-We 13, Wb-Nharz 21, 4: Wb-Ak 32, DE-Ca – dor Brd is abjebrochen a.a.O. – 3b. ‘der hintere Teil des Sensenblattes’ 1: SA-Die, 2: Wb-Altm 255, vereinz. ö Altm. (außer n WO), JE2-Neu, ZE-We, 3: vereinz. w elbostf. – holt’n Baort daol Zuruf an einen noch unerfahrenen Mäher, damit die Schneide der Sense nicht in die Erde fährt, Wb-Altm 255. – 4. ‘Bugwelle’, Schifferspr., vgl. Barg 5., 2: Elbschifferspr. 310 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 310 (CA-Ak), Wb-Ak 32.
Lautf.: Bart, Brt JE1-Scho, ZE-We, verstr. w elbostf., vereinz. ö elbostf., vereinz. anhalt.; [brt] JE2-Scho; prt Mda-Sti 3; B(o)art, Bort, Brt, [brt] verstr. Altm., vereinz. n JE2 ZE sw elbostf., BA-Ha, Wb-Ak 32; boardt, [brd] Elbschifferspr. 310 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), Spr-Mab 388 (WO-Ol), Elbschifferspr. 310 (CA-Ak), DE-Ca; [prt] Wb-Be; [bart] Mda-Ze (verstr. ZE); [boad] SA-Die; [baot] SA-Dä.
bocken Vb. 1a. ‘brünstig sein’, von Schaf und Ziege,  böcksch, 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. n/mittlere Altm., JE2-Scho, 3: vereinz. n elbostf., WE-Kö. – 1b. ‘brünstig sein’, von der Katze,  bolzen, 2: STE-Zie. – 1c. ‘begatten (lassen)’, von Schafen und Ziegen, 3: vereinz. w elbostf. – de Zicke hat eböcket Id-Eilsa 53. – 2a. ‘mit den Hörnern stoßen’, vom Ziegenbock, 4: Wb-Be. – 2b. ‘störrisch, widerspenstig, trotzig sein’,  tückschen, 4: a.a.O. – 2c. ‘sich bei heftigem Wind krümmen’, von Bäumen, verheißt in den  Twölften eine gute Obsternte für das kommende Jahr, 2: Brauch-Anhalt 372 (ZE), 3: Hbl-Ohre 1933 Nr. 7 (HA-No). – 2d. ‘aus dem Ruder laufen’, vom Kahn, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 305 (STE-Tan, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 305 (CA-Ak). – 3. ‘auf Händen und Füßen kriechen’ 4: DE-Ca.
Lautf., Gram.: bocken Inf., bockt, [bokt], [bokd] 3. Sg. Präs. verbr. nwaltm. w Altm., verstr. mittlere Altm., vereinz. nö Altm., Elbschifferspr. 305 (STE-Tan, JE2-Pa), JE2-Scho, Brauch-Anhalt 372 (ZE), WO-NiDo, HA-No, Elbschifferspr. 305 (CA-Ak); [bogn] DE-Ca; [pokn] Wb-Be; böcken HA-Oh, Id-Eilsa 53; becken vereinz. sw elbostf.; bucken Inf., buckt, [bukt], [bukd] 3. Sg. Präs. SA-Brie, vereinz. w Altm., verbr. mittlere/ö Altm., Elbschifferspr. 305 (JE2-Mi).
1Helle f. 1. ‘Ort ewiger Qual für die nach dem Tode Verdammten, Reich des Teufels’ verstr. – wer nich erlich is, kummet in de Hölle HA-Oh; Wennste nich rtich bist, kimmeste inne Helle uffen Nt’lstl. Drohung für Kinder, Wb-Ak 68; Rda.: makt ne de Helle heit ‘er versetzt ihn in Angst, bedrängt ihn stark’ Sprw-Börde; t kanst n’n was te Helle hss machn Wb-Be; wenn de Sunne schient un et räjent, is in de Helle HochtiedSprw-Börde; Sprw.: Wer väör de Höll’ waont, mütt ‘n Düw’l tum Fründ hämm Wb-Altm 206; Man ward et in de Hölle ebenso gewohnt wie in’ Himmel. ‘Man gewöhnt sich an das Schlimmste.’ HA-No. – 2. ‘Raum zwischen Ofen und Wand’, beliebter Aufenthaltsort in der Abenddämmerung, 2: Id-Altm, Bewohner-Altm 2,92, verstr. s OST STE JE2 JE1 ZE, 3: HA-No, Id-Quea 158, CA-Bie, 4: vereinz. anhalt. – int Hell STE-Zie; … de Jroßmutter saß inne Hölle ufde Hitsche … Wäschke71913,121.  Hellefack Kachelecke Kachelhelle Lücke Lneecke Lnewinkel Stwen. – 3. ‘Raum unter dem Tisch, auf dem der Schneider sitzt’, durch das für die Füße geschnittene Loch werden die Abfälle dorthin geworfen, 3: Wb-We 53.
Lautf.: Helle STE-Bö Gro, verstr. JE2 JE1 ZE, vereinz. elbostf. anhalt.; Hölle STE-Bir, JE2-Go Mü Wu, vereinz. JE1, verstr. ZE, vereinz. elbostf. anhalt.; Hell Id-Altm, verstr. s OST STE, JE2-Kl; Höll’ Wb-Altm 206, Bewohner-Altm 1,327, Matthies 1903,14, OST-Ca, vereinz. STE; Hölln JE2-Schö. – Gram.: n. belegt: OST-Ho, vereinz. STE. Zus.: zu 2.: Kachel-.
Hellenhund m. 1. ‘in den  Twölften durch die Luft ziehende Gestalt des Volksglaubens’ 2: STE-Zie. – 2. Schelte für einen Jungen, 3: Wb-We 53.
Lautf.: Höllenhund Wb-We 53; -hunn STE-Zie.
hen Adv. verstr. 1. Kennzeichnung des Zielpunktes einer Bewegung oder eines Vorgangs – Bist hen west? STE-Zie; hen melk’n gaon ‘zum Melken gehen’ Wb-Altm* 56; Min Fru is hen snack’n a.a.O. 56; inne ändere Jejent hen Nd-KlWu 17; doa wullnse hen ZE-Ste; w se n hen willn JE2-Scho; et is tau wt henne ‘der Weg ist zu weit’ HA-Oh; Rda.: et is sau wat hen ‘mittelmäßig, nicht hervorragend’ Wb-We 49. – 2a. ‘kraftlos, erschöpft’,  slapp – Rda.: hin sin uf de s’m Morrejen ‘völlig kraftlos, erschöpft sein’ Wb-Ak 70. – 2b. ‘krank, verletzt’ – n is’e sauwt henne HA-Oh. – 2c. ‘gestorben’ – h iss henn Wb-Altm 81. – 2d. ‘abgenutzt, unbrauchbar, zerstört’ – et is henne HA-Oh; de Pött […] sünd k all wedd’r henn Wb-Altm 81; dat wutt’e balle henne hem’n HA-Oh; das Rd is hin Wb-Ak 70; s had jernd, main naier ndsuch is hin CA-Ak. – 2e. ‘vergangen, vorüber’ – de g Tt is nu henne HA-Oh; Sprw.: Wat gut hen is, kann nich schlecht wedderkomm’n. Chr-Em 429. – 3. in Paarformeln – a. hen un hr – Rda.: Dat is hen wie her ‘das bleibt sich gleich’ Sprw-Harzvorle 143; Henn un her iss lk wt dass., Wb-Altm 276; jelt hen, jelt hr Wb-Nharz 75. – b. hen under wedder ‘hin und wieder, bisweilen’ Wb-We 49. – 4. Interj. ‘vorwärts’, Zuruf an Pferde,  j, 3: QUE-Hau.
Lautf.: hen, hän verbr. nd., vereinz. omd. (veralt.); henne HA-Oh, Wb-Nharz 75; hin verstr. omd. Zuss. zu 1.: hierhin, irgendw-, jennst-, lang-, wer-; sonstiges: n-.
Koppkissentog m. dass. wie  Koppkissenbezug, 2: STE-Zie.
Lautf.: Koppküssentoog.