Erls n.(?) dass., 2: JE2-HBe, 3: vereinz. HA OSCH, WA-Re, CA-Salz.
fippen Vb. 1. dass. wie  1fipsen 1., 3: vereinz. s elbostf., 4: verstr. BE, DE-Els. – 2. dass. wie  1fipsen 2., 3: WA-Re.
Lautf.: fippen WA-Re, vereinz. s elbostf.; [fip], [fib] verstr. BE, DE-Els.
flm(i)sch Adj. veralt. 1a. ‘groß, stark, kräftig’ 1: SA-Brie Han, 2: verstr. w Altm., verbr. ö Altm., JE2-Fi Wa, vereinz. mbrdb., 3: vereinz. w elbostf., JE1-Ca Wol, WA-Re Schw, 4: verstr. w/mittleres anhalt. – det is n fläämsch’n Kerl GA-Fau; ... weile doch mit seine fuffz’n Jahr schuen an flämscher Pengel war ... Wäschke 71913,29; flämsche Portion JE1-Mö; flämsch Glück SA-Bad. – 1b. ‘ungeschickt, unbeholfen, schwerfällig’ 2: OST-Drü, STE-Ka Tan. – 2a. ‘grob, ungeschliffen, unhöflich, frech, flegelhaft’,  unrtig, 1: SA-Böd, 2: GA-Ho, vereinz. STE, ZE-Buk Reu, 3: verstr. w elbostf., vereinz. ö elbostf., 4: Vk-Anhalta 70. – 2b. ‘finster, unfreundlich’, vom Aussehen,  brummig, 2: Wb-Altm 52, STE-Wa, 3: verstr. elbostf. – eine flämsche Miene BLA-Ta; hat en fläämsch Gesichte maket WE-Sa. – 2c. ‘böse, niederträchtig’ 3: OSCH-Ba, WA-Schw. – 3. ‘drollig’ 3: Wb-Nharz 210. – 4. ‘sonderbar, eigenartig’ 1: SA-Scha, 3: HA-Bre – ditt kömmt mi flaamsch vör SA-Scha.
Lautf.: flä(ä)msch; außerdem: fleemsch HA-Um; flöämsch vereinz. Altm.; flaamsch SA-Scha, JE1-Mö; flämisch vereinz. s elbostf. w/mittleres anhalt.
gkeln Vb. 1a. ‘scherzen’ 3: Id-Eilsa 69. – 1b. ‘jmdm. etw. vortäuschen, jmdn. zum Narren halten’,  foppen, 2: Wb-Altm 67. – 2a. ‘laut lachen’,  jchen, 2: OST-Ga. – 2b. ‘heimlich und schadenfroh lächeln’,  grnen, 2: JE2-Alt. – 3a. ‘unsauber, unleserlich schreiben, schmieren’ 2: Wb-Altm 67. – 3b. ‘sich mit Kleinigkeiten abgeben’ 2: STE-Wa. – 3c. ‘ trdeln, langsam sein’, bes. bei der Arbeit, auch ‘sich lange an etw. zu schaffen machen, mühselige, zeitaufwändige Arbeiten verrichten’ 3: vereinz. elbostf. – wat heste denn man sau lange te jkeln Wb-Nharz 58; den Senndach hat ein ummer en betten tau jkeln BLA-Brau. – 4a. ‘taumeln’ 3: Id-Eilsa 70, Id-Queb 2. – 4b. ‘den festen Halt verlieren und mit dem Körper zu Boden schlagen, hinstürzen’, auch ‘sich überschlagen’ 2: Mda-nwJe1b 67 (vereinz. n JE1), ZE-Kö, 3: HA-Oh, Id-Queb 2, 4: Wb-Ak 86, Wb-Be – Kkele nich von’n Wn! Wb-Ak 86; hei is glks an de Want e’kkelt HA-Oh. – 5. 2: Wb-Altm 67, 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 93, Wb-Be. – a. ‘mit einem Gefährt (meist schnell und ziellos) umherfahren’. – b. ‘langsam, schlecht, holpernd fahren oder reiten’. – 6a. ‘mit Feuer unvorsichtig umgehen oder damit spielen’ verbr. – d dn allwärra kkeln JE2-Scho; Rda.: wer mit Füer kokelt, pißt int Bedde Warnung an Kinder, WA-Re.  auch ‘in leichtfertiger Weise Feuer anzünden’: anbleustern anbrüsseln angkeln ankseln anmusseln anpöttern anpusseln anpstern blkern bleustern bten brüsseln fummeln knackern kseln 2kunkeln msern musseln pämpeln poldern 2pöttern 2pöttjern prdeln prünzeln pren pstern rumpstern rumspalken smkern spalken splen. – 6b. ‘Feuer anzünden’ 2: Mda-Ar 38. – 6c. ‘rußen, rußend brennen’ 4: BE-Sa.
Lautf.: (1.)-(5.): gökeln, j- Wb-Altm 67, JE2-Alt, vereinz. w elbostf.; kökeln STE-Wa; [kkll] Mda-nwJe1b 67 (vereinz. n JE1); jekeln HA-Oh; jüökeln OSCH-Di; jekeln, jkeln, [jkln] vereinz. ö/s elbostf., Mda-Sti 93; kekeln, [kkln] (4.) ZE-Kö, Id-Queb 2, Wb-Be; kkel’l, [kkll] (4.) Mda-nwJe1b 67 (JE1-The), Wb-Ak 86; käkeln, -- (4.) HA-Oh, Id-Eilsa 70; jokeln, [jkln] BE-Gü, Wb-Be; kokeln OST-Ga; jaukeln Id-Eilsa 69; (6.): kok(e)ln, [kk()ln], [kk] (anhalt.: [ggln], [gg]); außerdem: koka(o)n vereinz. nwaltm.; koukln BE-La; kukeln, [kkln], [kk] JE2-Za, verstr. mittleres/s JE1; [kkln] Mda-Ma 78 (JE1-Prö); kuokeln OSCH-Di. – Etym.: zu mnd. gkelen, gkelen, mhd. goukeln, gougeln ‘Gaukelei, Possen treiben’, vgl. HWb-Mnd 2,131, HWb-Mhd 1,1060, als weitere Bed. entwickeln sich u.a. ‘ungelenke Bewegungen machen, taumeln, wanken’, ‘tändeln, spielen’, so wohl auch ‘mit Feuer spielen’, vgl. DWB 4,1,1,1553 ff., nach Teuchert 21972,311 deuten die Formen mit verhärtetem Anlaut auf eine Herkunft aus dem ndl.- rheinischen Gebiet hin, die Bed. ‘mit Feuer spielen’ ist aber zuerst im nthür. Gebiet zu finden; es besteht ein semantischer Bezug zu lat. ioculr ‘scherzen, schäkern’, aber es ist wohl nicht von einer direkten Entlehnung auszugehen, vgl. Kluge 242002,333 f.
Harmnk f., n. ‘Ziehharmonika’,  Treckebdel, 2: vereinz. SA, WO-Sa, JE2-Red Zo, ZE-Nu Ro, 3: GA-Nie, OSCH-Krop, WA-Re, BA-Re, BE-He, 4: vereinz. anhalt.
Lautf.: Harmonika; außerdem: [harmnk] CA-Ak, KÖ-Kle; Harmonekao WO-Sa, [harmnek] Wb-Be; [harmnig] vereinz. BE; Haamonika SA-Bad NFe Pa; Nbf.: Harmonie GA-Nie. – Gram.: n. belegt OSCH-Krop, BE-Gier. Zus.: Hand-.
Hmkenfänger m. ‘Heimlichtuer, listiger, verschlagener Mensch’ 2: ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – hei is en Heimekenfänger WA-Re.  TZ: Jammers Krinitzer Mskenpper Muttenkopp.
Lautf.: Hmekenfenger Wb-Ak 68; Hmiken- vereinz. anhalt.; [hmikfer] ZE-Roß; Heimekenfenger, -fänger verstr. elbostf.; Heimickenfänger BA-GrAls; heinekenfenger Mda-Weg 106; Hennicken- HA-Ack; Eimeken- OSCH-Schl.
Henkerktels Pl. PflN ‘wilde Birne’,  Holtbre, 3: WA-Re.
Lautf.: Henkerkettels.
Kantor m. 1. ‘Lehrer auf dem Dorf’, früher spielte der K. auch die Orgel in der Kirche und leitete den Kirchenchor, von daher wurde die Bezeichnung auf den Lehrer übertragen, verbr. – de lüttje un de grete Kanter ‘Lehrer der Ober- und der Unterklassen’ HA-Oh; der jroße Kanter ‘der alte Lehrer’, der kleene Kanter ‘der junge Lehrer’ Spr-Anhalt 172; ik fätelle oldtsch metn Kanta ‘ich spreche plattdeutsch mit dem Lehrer’ JE2-Scho; dai Kanda schpaet rg ‘der K. spielt Orgel’ SA-Dä; Rda.: hei dampet wi en Kanter ‘er raucht viel’ WE-Dee; vor’n Kanter her sn ‘vorlaut sein’ Id-Eilsa 70; Hei singet ümmer vor’n Kanter her. dass., Sprw-Harzvorle 143; … wei spräket sau, wie wei schriewet un wie uns de Kanter dat elehrt hat. Wedde 1938,59; hei hat en Kanter und an Paster kofft von einem Pferdekauf gesagt, bei dem ein besseres und ein billigeres Pferd zugleich gekauft werden, WA-Re; for’n Kanter ‘ne Wost tweimal um’n Hals und dreimal in’n Hals sagte man, wenn dem Kantor nach dem Schlachten eine Wurst geschenkt wurde, Sprw-Harzvorlg 252; Kinderreim:Harr Kanter, Harr Kanter, wat is den dat,
in min Buk da krawelt wat.
Sprw-Börde;
Wenn eck mal sollt Herr Kanter sien,
Eck künnte meck nich halen,
Nöhm flugs den Stock, schlög drop un drin.
Firmenich
1854,140 (Harzv.);
Abzählreim:Kantor mit ‘nen Bessenstehl
haut de Kinder allteveel,
allteveel is’ ungesund,
der Kantor is’ ‘en Schweinehund!
HA-Alv.
Köster Lrer Schlmeister; scherzh.: Arschpauker Arschtrommler rsklopper Blaugerber Kesselpauker Pauker Trommler. – 2. ‘ Schellenober’, Spielkarte, 2: STE-KlSchwa, 4: KÖ-Wei.
Lautf.: Kantor; außerdem: Kanter, [kantr] verbr.; Kantä, [kant] vereinz. nwaltm., verstr. n/mittlere Altm., JE2-KlWu; [kanta] verstr. s Altm., JE2-Scho; Kander, [kand] SA-Dä, OST-Na Wal, STE-GrMö; [gandr] verstr. BE, DE-Ca.
Kartuffelplg m. ‘kleiner Pflug zum Anhäufeln der Kartoffelpflanzen’,  Plg, 3: WA-Re, 4: DE-Kle Pri.  TZ: Handpflug Häufelpflug Kartoffelrodepflug.
Lautf.: Kartuffelplaug WA-Re; Kartoffelpflug DE-Pri; -flk DE-Kle.
Kseknf n. dass. wie  Ksedolch, 2: CALV-Je, JE2-Ge; 3: WA-Re.
Lautf.: Käseknief CALV-Je, JE2-Ge; Kesekniep WA-Re.