Hwerwappen Pl. dass. wie  Hwerquappen, 1: SA-Ah, 2: OST-GrBeu, 3: OSCH-An, WA-Un, WE-La Strö Zi, BLA-Ti.
Lautf.: Hawerwappen OSCH-An, WE-La; -wappm BLA-Ti; Hwerwappen WE-Zi; -weppen WA-Un, WE-Strö (veralt.); Haferwappen SA-Ah, OST-GrBeu.
hmtücksch Adj. ‘heimtückisch’ 3: WO-Je, HA-Oh Wo, WE-La, Wb-Nharz 74, QUE-Di Nei, 4: Wb-Be, DE-Grie Wö – de is sau heimtücksch HA-Oh.
Lautf.: [hmtik] Wb-Be, heemtiksch DE-Grie Wö; heimtücksch WO-Je, HA-Oh Wo, WE-La; -tiksch Wb-Nharz 74, QUE-Nei; hm- QUE-Di.
herken Vb. 1. ‘necken,  foppen, reizen’ 3: WE-Dar He La, Id-Quea 158 – hai ergert sick, wenn se ‘ne herket WE-La. – 2. refl. ‘sich grämen, heimlich Kummer haben’ 4: Mda-Sti 150.
Lautf., Gram.: herken Id-Quea 158; herket 3. Pl. Präs. WE-He La; harket 3. Pl. Präs. WE-Dar; herchen Mda-Sti 150. Zus.: zu 2.: hinherchen.
Hche f.(?) ‘heftig schlagendes Herz eines Tiers’ 3: WE-La.
hchen Vb. 1. ‘schnell und geräuschvoll atmen, keuchen’, auch vom Hund, 3: OSCH-De, Wb-We 51, WE-La Strö, 4: Mda-Sti 150. – 2. ‘aus geöffnetem Mund warme Atemluft ausstoßen’, vgl. hchen, 3: HA-Oh, verstr. sw elbostf. – an de Fensterschwe hchen, dat et opdaut HA-Oh; Rda.: hei hcht dek wat ‘von ihm brauchst du kein Geschenk, Erbe o. ä. zu erwarten’ Wb-Nharz 78; ek bruke bloss de hiechen, denn springete schon ‘ich muss einen Wunsch, eine Aufforderung nur andeuten, dann führt er alles sofort aus’ Id-Eilsa 67.
Lautf.: hchen, hiechen; außerdem: heichen Wb-Nharz 73, Id-Quea 158; [hjchn] QUE-Di.
h Interj. 1. Ausruf des Widerspruchs, 3: Wb-Nharz 80. – 2a. ‘halt’, Zuruf an Pferde, 3: OSCH-Ba De, WE-La Strö. – 2b. ‘langsam’, Zuruf an Pferde, 3: CA-Ca.
Hocke(n) m., f. 1. ‘Hügel’,  Barg, 3: HA-Ro. – 2. ‘Maulwurfshügel’,  Mollbarg, 3: HA-Ma. – 3. ‘hü- gelartig Angehäuftes’ 1: SA-Ah Hen, 2: verbr. nbrdb., verstr. w JE1, 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 152 – ne hukke wet Wb-Nharz 82; … anne dichdije Hucke Holz … Spr-Asch 39; dett Krut wärt in kleine Hukkens tosammesmetten HA-Neu; Nu wies mick doch mal den groten Hucken Geld, den du dick mit diene nieen Moden vorrdeint hast. Rauch 1929,112; Rda.: ne Hucke drupp ‘randvoll, übervoll’, von einem Tragekorb voll Gras, JE2-Par. – 4. ‘(kleiner) Heuhaufen auf der Wiese’,  Heuhocke(n), 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm., vereinz. JE2, verbr. w JE1, JE1-Wo, 3: WO-HWa, vereinz. w JE1, verstr. HA, OSCH-Osch, WA-Dom KlWa, WE-La Wa, BE-Gü, 4: vereinz. BE – d müt dät Höi wen’n un in Huckng mkng JE2-Scho; Heu in Hucken bringen HA-Oh;Denn kann se sick upt Heun
So gor to leidig freun,
Wo wuppt ör da de Rock!
Un Huckn baut se flidig
Vö Ownd ümmer tidig,
Oft mehr noch as fif Schock
. Kredel 1929,19.
– 5a. ‘Stand von 6 bis 10 Getreidegarben’ 3: OSCH-De, WE-He Wa. – 5b. ‘Stand von 15 Getreidegarben’ 3: BA-GrAls. – 5c. ‘ein Arm voll Getreide’ 2: GA-Sche. – 6. ’10 Bündel bearbeiteten Flachses’ 3: Flachsbearb-Osch 236, OSCH-Schl.
Lautf., Gram.: Hocke f. HA-Oh; [hog] f. BE-Sa; [hok] SA-Dä Ku Pü, Hock Wb-Altm 83, Wb-Altm* 56; Hocken m. OST-Poll; HockenSA-Han Hen Le, vereinz. n Altm., GA-Vo; [hok] m. SA-Rist; [hok] verstr. nwaltm., vereinz. nw Altm.; [hok] Pl. verstr. n nwaltm. n SA, OST-Bi; Hucke, [huk] f. JE2-Be De Scho, JE1-Mö Wo, WO-HWa, OSCH-Wu, Wb-Nharz 82, Spr-Asch 39, Mda-Sti 152; Hucke, [huk] WO-Co Gli San, verstr. s JE2 w JE1, JE1-Grü, WE-Da, Wb-We 54, Wb-We* 216; [hug] f. vereinz. BE; Huck Wb-Altm* 56; Hucken, [hukn] m. STE-Ho, vereinz. n elbostf., Wb-Nharz 82, QUE-Di; Hucken, [hukn] SA-Ah, verstr. w Altm., verbr. ö Altm., verstr. JE2 JE1, verbr. n elbostf., vereinz. WE QUE, CA-Atz El Salz, BE-GrMü; Hucken Pl. JE2-De, JE1-Ca, HA-Oh; Huckn Pl. Kredel 1929,19; [huk] SA-Kal Vie, verstr. s OST, GA-Fau Le Schw, verstr. STE, WO-Col Zi Zie, HA-NHa; [huk] Pl. GA-Bo, JE2-Scho; Huckens, [hukns] Pl. WO-HWa, HA-Neu Ro. Zuss.: zu 2.: Moll-, Mollworms-, Molt-, Mlworms-, Mlworps-; zu 4.: Heu-, Lde-; sonstiges: Kompost-, Migmten-.
Holke f. ‘durch Regen ausgespültes Loch, Unebenheit im Weg’ 3: WE-La Strö.
Lautf.: Hullke.
Hund m. 1. TiN ‘Hund’, z.T. bes. das männl. Tier, verbr. – Rda.: dat kein Hund ‘n Schticke Brot von ne nimmtdie Schwere eines moralischen Versagens kennzeichnend, Sprw-Börde; uffen Hund kom’m ‘verarmen, abmagern’ Wb-Ak 72; de geit vor de Hunne ‘er stirbt’ WE-La; da liet der Hund bejraben ‘das ist der entscheidende Punkt’ Sprw-Börde; wickelt sich in’n Hund ‘er schweigt, gibt keine Antwort’ Sprw-Börde; Dao krei’t wädder Hund noch Haohn noa. ‘Das ist völlig unwichtig.’ Bewohner-Altm 1,340; kann keinen Hund ut’n Backoben locken Sprw-Börde; met allen hunnen gehisst ‘raffiniert, durchtrieben’ Id-Quea 158; Hei denkt ümmer, grod Hund is sin Päd’ (Pate), un klein hät nich maol Vadder staohn. ‘Er ist eingebildet.’ Bewohner-Altm 1,340; nimmt wie der Hund ‘n Schwanz mank de Beine ‘er geht kleinmütig davon’ Sprw-Börde; h is bekand asn bundn hund ‘er ist überall bekannt’ GA-Da; dai schütt sik dat af as Hund dann Raigng ‘er ist völlig gleichgültig’ SA-Dä; sei lwet w Hund un Katte ‘sie vertragen sich nicht’, meist von Eheleuten, HA-Oh; Dat is gerade, wie wenn’n en dob’n Hunne wat seggt mit Bezug auf einen Schwerhörigen, Sprw-Harzvorld 374; junke Hunne met Schtickebrn scherzh. Antwort auf die Frage, was es zu Mittag gibt, HA-Neu; mit dem Hund gemessen und den Schwanz vergessen ‘zu knapp gemessen’ WE-Dee; der Wech is mit’n Hund emet’t und der Schwanz tauejeben von einer ungenauen Entfernungsangabe, Sprw-Börde; dei wett sienen Hund woll te lei’n, dat’e nich owern Strick schitt ‘er versteht es, seine Interessen durchzusetzen’ WO-Gu; Wenn de Hund nich eschetten harre, harre’n Hasen ekrejjen Zurückweisung von Ausreden, Sprw-Harzvorld 374; deck schitt de Hund watschroffe Verneinung, Ablehnung, WE-Dee; bei dn is der Knippel bei’n Hund jelt ‘dort geht es ärmlich zu’ Wb-Ak 72; Von de Hund, de en bät’n hat, davon mütt’n Haar uppleng’n. ‘Um einen Kater zu beseitigen, muss man erneut Alkohol trinken.’ Spr-Altm 82; Sprw.: en blöen Hund ward selten fett HA-No; je dröjer de Hund, je gröter de Fleuen Sprw-Börde; De Hunn’, d am fründlichst’n swänzeln, de bt’n toerst. Wb-Altm 278; Hunn, dee veöhl blaffen, biet’n nich GA-Trü; Oll’ Hunn’ blaffen lihren, hölt swar. Bewohner-Altm 1,340; Väöl Hunn’ is ‘n Haos’n sin Dod. Spr-Altm 29; liet (liegt) Harre, liet Hund HA-Sü; ein Hund bellt nich lange ‘ein Mensch allein kann nicht lange streiten’ WO-Ma; Den letzten biet’t de Hunne. Wb-Holzl 33; Wo de Tun ‘n legst’n (am niedrigsten) is, da will’n all Hun’ räwerspring’n. Spr-Altm 82; Hunne pissen un Fruunslüü weenen, wenn’s willen OST-Sta; Wenn’t Flesch up is, bieten sick de Hünn’ um de Knaoken. Bewohner-Altm 1,332; Wer’n Hund hang’n will, findt ok’n Strick dato. Spr-Altm 82; wer’n Hund hauen will, findt ok en Knüppel WO-HWa; kimmet mor ewwern Hund, kimmet mor  ewwern Schwans Wb-Ak 72; liewer der grote Hund in Dörpe wie der kleine in de Stadt Sprw-Börde; wöcker sik as’n Hund verhrt, mutt Knoaken fräten SA-Ab; Neckreim:Wenn Schult’n Hund ‘n Köter weer
un denn bittschen gröter weer
un denn ‘n bittschen bunt,
denn weerd’ ‘n schön’n Hund
. Matthies 1912,30 (OST-
GrRo);
Kinderreim:ek wil dek eml wat forteln
fon Peter Sneln,
d har en klein hinneken,
dat konne bten un konne beln,
konne eppelkens fscheln,
konne nete knakken
un konne in emmer kakken
. Mda-Weg 98.
– Volksgl.: Frisst ein H. Gras (vereinz.) oder jault er (GA-Da), so wird es regnen. Sein Jaulen kann auch einen Todesfall ankündigen (GA-Da), bes. bei Nacht (CA-Lö), beim Glockenläuten (Vk-Altm 206) oder wenn er die Schnauze dabei nach unten hält (Vk-Anhalta 31). Hält er die Schnauze nach oben, zeigt das einen bevorstehenden Brand an. a.a.O. 31 (CA-Zu, BE-GrMü). Nach H. schlägt der Blitz, deshalb ist bei Gewitter zu ihnen Abstand zu halten. a.a.O. 31 (BA-Bad). Einen Hundebiss behandelt man durch Auflegen von Haaren des H. a.a.O. 286. – 2. Schimpfwort, vereinz. – Hund for’n Jroschen Wb-Ak 72; dullen Hund HA-Oh; saun vorfluchten Hund Wb-We 54. – 3. NeckN für die Bewohner von Winningen, mit Bezug auf die ihnen unterstellte Durchtriebenheit, 3: Vk-Ask 167. – 4. in der Verbdg.: bunt Hund ‘mit grünem Laub geschmückte Gestalt beim Pfingstumzug’,  Pingsten, 2: Brauch-wAltm 63 (SA-Rie). – 5. in der Verbdg.: der tolle Hund ‘Schreckgestalt für Kinder, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,  Roggenmme, 2: ADVk Nr. 49 (JE2-Mö). – 6. ‘(hintere) Querstange am  Ldetg’ 2: ZE-Roß, 3: HA-Uep, OSCH-Har, QUE-Hau, 4: verstr. anhalt. – 7. in der Verbdg.: verwassener Hund ‘verwachsener Holzklotz, der schwer zu spalten ist’,  Knorren, 2: JE2-Bu, JE1-Stei. – 8. in der Verbdg.: hölten Hund ‘Flachsbreche’ – Rda.: wenn erst de hölt’n Hunne bellt, is de Sömmer vorbie 3: HA-Bee.
Lautf., Gram.: Pl.: Hunne, [hun]; außerdem: Hunn’, [hu] verbr. nwaltm. n/mittlere Altm.; Hünn’ Bewohner-Altm 1,332. Zuss.: zu 1.: Haff-, Halwen-, Hellen-, Hrden-, Hoff-, Jagd-, Jammer-, Khrden-, Lnen-; zu 2.: Hellen-, Himmel-, Jammer-, Lumpen-, Mess-; zu 6.: Hinder-.
hutschen Vb. 1. ‘auf allen Vieren kriechen’ 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 118, verbr. BE. – 2. ‘mit dem Schlitten fahren’ 3: WE-La Zi.
Lautf.: hutschen verstr. elbostf., Mda-Sti 118; [hudn] verbr. BE.