Japp (Genus?) ‘Hunger, Appetit, Verlangen nach etw.’ 3: Hbl-Nharz 1929 Nr. 5/ohne Verf. (WE-Rho), WE-Dee.
kkhalsig Adj. ‘mit nacktem Hals’ 3: Hbl-Nharz 1929 Nr. 5 (WE-Rho).
Kpe f. 1. ‘geflochtener Behälter’ – a. ‘großer, viereckiger (auch halbrunder) Korb mit Schultergurten, der auf dem Rücken getragen wird’, darüber hinaus kann er auch ein oder zwei Henkel sowie vier Füße besitzen, 1: allg. nwaltm., 2: allg. brdb., 3: allg. n/ö elbostf., verbr. s elbostf., 4: Mda-Sti 158, BA-Ha, verbr. s CA BE, Wäschke 61920,2 – feif Keepen Zwetschen WE-Rho; inne Kpe hln se Tüffeln, Holt un wat s jefft JE2-Scho; Se hadde anne Kiepe ufn Ricken … Wäschke 61920,2; Rda.: t der kpe hukken ‘übertriebenen Aufwand betreiben’, auch ‘übermütig sein’ Wb-Nharz 97; ick bringe ne ganze Kiepe vull Niees (eine Menge Neuigkeiten) CA-Fö; hei verlrt dat Brt t der Kipe von jmdm., der einen Verlust erleidet, Wb-We 65; du hast dik nich bloß en’ Korf, nee, ne ganze Kiepe ehalt zu einem abgewiesenem Freier, CA-Fö; Vers: Wer keine Kiepe hat in’t Hus, Is arm, wie sönne Kirchenmus! Gorges 1938,18; 1 kiepen stockfische = 1 gr. Amt Coswig1566, Landreg-Anhalt 3,24. – K. wurden vorw. zum Transport von Obst, Gemüse, Lebensmitteln und Wäsche genutzt. Verbr. fanden sie auch bei den Schiffern, die darin ihre notwendigsten Sachen verstauten, wenn sie nach der Winterpause wieder an Bord gingen. Elbschifferspr. 403. – Volksgl.: War ein Kiepenverkäufer im Ort, so regnet es am gleichen oder am folgenden Tag. Abergl-Ma 248 (HA-NHa). Wer den Gurt beim Tragen der K. herabhängen lässt, entzieht einer Kuh die Milch. a.a.O. 246 (WO-Ol). Tritt eine Frau mit einer K. an das Bett eines neugeborenen Kindes, so nimmt es die Brust der Mutter nicht mehr an. Abergl-Altm 9, Bewohner-Altm 2,140.  Drgekpe Drgekorf Harzkpe Hucke Huckekpe Huckekorb Korf Mausekorb Sprkpe. – b. ‘korbartige Spantasche mit Henkel, in der das Essen mit auf das Feld genommen wird’,  Twelkpe, 3: verbr. s/sw elbostf., 4: BLA-Sti. – c. ‘kleiner Henkelkorb, in den die geernteten Kartoffeln gelegt werden’,  Kartuffelkorf, 4: verbr. BE KÖ, DE-Ca, Mda-Fuhne 158 (DE-Mei Scheu) – anne Gbe full Gardoffel’l DE-Ca. – d. ‘Bienenkorb’,  Immenkpe, nur im Rätsel:Twischen uns un Noawers Hus,
stät ‘n Kiep met Kläckermus.
2: SA-Meh.
– 2a. ‘Strohhut’, von den Frauen zum Schutz gegen die Sonne getragen, 3: Id-Queb 3. – 2b. ‘Haube’, scherzh., 3: Wb-Nharz 97. – 3. ‘Färberkessel’ 3: Id-Queb 3.
Lautf., Gram.: Kipe, Kiepe, [kp]; außerdem: Kiep, Kp allg. nbrdb.; Kiebe KÖ-Cör Grö; [gb] verbr. BE KÖ, Mda-Fuhne 158 (DE-Mei Scheu); Käipe WE-Rho, [kp] Mda-Gö/Is 131; Keepen Pl. WE-Rho. Zuss.: zu 1.: Häckerlings-, Kaff-, Kersen-; zu 1a.: Harz-, Hukke-; zu 1b.: Kwer-, Meier-; zu 1c.: Jren-, Lse-; zu 1d.: Immen-; sonstiges: Nl-.
Klapüt (Genus?) 1. ‘dünner Kaffee’,  Plurre, 3: Sprw-Harzvorle 144, WE-Rho – Dä harre awer Klappit ekoket. WE-Rho. – 2. ‘gefilterter Kaffee’ 3: Id-Queb 4.
Lautf.: Klap(p)it.
klmen Vb. ‘vor Kälte steif werden’ 3: vereinz. HA OSCH, Hbl-Nharz 1929 Nr. 5/ohne Verf. (WE-Rho) – de Henne sind e’kloomt HA-Bre.
Lautf., Gram.: klomen Hbl-Nharz 1929 Nr. 5/ohne Verf. (WE-Rho); [kle] Id-Eilsa 72; Part. Prät.: e’kloomt HA-Bre; e klomet HA-War; klomet OSCH-Be.
kltern Vb. 1. ‘erzählen, schwatzen, Nichtiges reden’,  nlen, 1: SA-Dä, 2: Id-Altm, Pohlmann 1905,45, OST-Na, STE-Kö Steg Wa – subst.: Nu geiht dat Nöähl’nt un Kläöternt an, As jedwereen sick denken kann. Pohlmann 1905,45. – 2a. ‘mit etw. klappern’, auch ‘klingeln’ 2: Id-Altm, STE-Wa. – 2b. ‘in geringen Zwischenräumen einen einfachen sich wiederholenden Ton verursachen’, von Regentropfen – Datt kläötert recht die Regentropfen fallen so, dass man den Ton, den sie erzeugen schon hören, aber noch die Zwischenräume unterscheiden kann, 2: Wb-Altm 103. – 3a. ‘schnell laufen’ 3: HA-War, Hbl-Nharz 1929 Nr. 5/ohne Verf. (WE-Rho) – de kann aber kleutern! HA-War. – 3b. ‘hin- und hergehen, herumgehen’, ohne ein bestimmtes Ziel, 3: Beiträge-Nd 64 (WO-HWa), HA-Bee Oh, OSCH-Di, 4: Mda-Sti 109 – klötere mick nijj ümmer for de Fäute rum – gah wejj hier! HA-Bee. – 3c. ‘viel ausgehen’ 3: Wb-Holzl 121 (WA-KlWa). – 3d. ‘durch Schmutz laufen’ 3: a.a.O. 121 (WA-KlWa).
Lautf., Gram.: klö(ö)tern STE-Kö Steg Wa, HA-Bee, Hbl-Nharz 1929 Nr. 5/ohne Verf. (WE-Rho); klödern OST-Na; klöätern HA-Oh, kläötern Wb-Altm 103; Kläöternt subst. Pohlmann 1905,45; kltern, [kltrn] Beiträge-Nd 64 (WO-HWa), Mda-Sti 109; kleutern HA-War, kloitern Wb-Holzl 121 (WA-KlWa); klaütern QUE-Di; klaetern Id-Altm; [klidn] SA-Dä. – Etym.: k. ist ebenso wie  kltern die im Nd. weit verbreitete Form mit Umlaut, zurückzuführen wohl auf klottern bzw. klattern, was zum einen soviel wie ‘klappern, prasseln’ zum anderen auch ‘schwatzen’ bedeutet, vgl. DWB 5,1016 und 1248. Denkbar ist bei der unter 3d. angegebenen Bed. auch ein Bezug zu nd.  Klter ‘Schmutz’, vgl. Kluge 231995,446. Zus.: zu 3.: hinderhr-.
1Kluft f. 1a. ‘großes Stück Holz’ 3: Wb-We 68. – 1b. ‘Holzklotz, der zu Brennholz zerkleinert wird’,  Klotz, 3: WE-Ost, BLA-Be. – 1c. ‘verwachsener Holzklotz, der schwer zu spalten ist’,  Knorren, 3: WE-Sta, Wb-Nharz 100. – 1d. ‘klein gehacktes (Stück) Brennholz’,  Kl-we(n), 2: Wb-Altm 106, SA-La, 3: WE-Rho Schie, BLA-Brau. – 1e. ‘Stock, Knüppel’, vgl. Knuft 1a., 3: Beiträge-Nd 64 (WO-HWa), HA-Oh. – 1f ‘Peitschenstiel’,  Ptschenstock, vgl. Knuft 1b., 3: JE1-Ca, WA-Schw. – 2 ‘Spalt’ 3: Wb-We* 219.
Lautf.: Kluft; außerdem: Kluuft (1d.) SA-La.
köchsen Vb. dass wie  köchen 1a., 2: ZE-Roß, 3: WE-Dee, Hbl-Nharz 1929 Nr. 5 (WE-Rho), Mda-Ma 78 (vereinz. nö CA), 4: Wb-Ak 86.
Lautf.: köchsen WE-Dee, Hbl-Nharz 1929 Nr. 5 (WE-Rho); kechsen, [kesn] ZE-Roß, Mda-Ma 78 (vereinz. nö CA), Wb-Ak 86.
Ködderwter n. ‘Schnaps’,  Sluck, 3: HA-No, Sprw-Harzvorle 144, OSCH-Schw, WE-Rho – Rda.: hei harre Ködderwater e’drunken ‘er ist betrunken’,  dn, HA-No.
Lautf.: Ködderwater HA-No, Sprw-Harzvorle 144, OSCH-Schw; Kedder- WE-Rho.
Kränksch m.(?) ‘Schmerz’ 3: WE-Dee, Hbl-Nharz 1929 Nr. 5/ohne Verf. (WE-Rho).
Lautf.: KrentschHbl-Nharz 1929 Nr. 5/ohne Verf. (WE-Rho); Krensch WE-Dee.