anschärbeln Vb. dass. wie  anrden, 4: DE-Je.
Brkkwer m. TiN 1. ‘Junikäfer’ 3: Mda-Weg 89, 4: BE-Gier Meh, Mda-Fuhne 164 (DE-Je). – 2. ‘Marienkä- fer’,  Marenkwer, 2: OST-Sto. – 3. ‘Rosenkäfer’ (oder zu 1.?) 2: Wb-Altm 180.
Lautf.: brkkëwer Mda-Weg 89; Brokkäfer OST-Sto; [brgwrd] Mda-Fuhne 164 (DE-Je); [br-] BE-Gier Meh; Nbf.: Braoksäwk’n Dim. (zu [k] > [s, z]Kwer) Wb-Altm 180.
nml verstr. 1. Adv. – a. ‘ein (einziges, weiteres) Mal’ – ewer noch eml sau fl ‘über das Doppelte’ Wb-Nharz 53; Das hawwich m jemacht un nich wedder. Wb-Ak 52; ... drehete se eema rechtsrum un eema linkschrum. Krause 1964,20; Dä Zeitung brochte ole Simon ... alle acht Da’e einmal ... Klaus 1936,2; Sprw.: besser tweemal fragen, als einmal irre gahn WO-Gu; Eenmaol is keenmaol, tweemaol is nich oft. Bewohner-Altm 1,330; twei ml umme trecken is sau gt w einml afbrennen HA-Oh. – Volksgl.: einmal Niesen schit wat, zweemal Niesen bedit wat Sprw-Börde. – b. ‘zu einer unbestimmten Zeit, irgendwann’ – nu secht de eine Bure ta sin’n Knecht Krischan eimal ... OSCH-Wu; Dene will’ck emal ’en Dezem (Strafe, Denkzettel) ge’m. Heimatland-Ga 1930 Nr. 10; im Rätsel: t’ wer eml n Mann; de harre einen Kamm, ... HA-Oh; im Büßespruch: Es waren einmal drei Mädchen, Die gingen hillige Wege, ... Abergl-Ma 251 (GA-Kas); Sprw.: wer einmal hinder de Dör eseten hat, söcht ok da den andern ‘man traut anderen dann etw. Schlechtes zu, wenn man selbst dazu in der Lage wäre’ WA-Re. – c. in der Verbdg. mit/up nml ‘plötzlich’, auch ‘zugleich’ – met enmoal ZE-Mü; ... un woar met eenmal in’n Himmel. Heimatkalender-Je 1923,95 (JE2-Vie); ... uff eema warre alles mucksmeischen schtille ... Wäschke 41919,17; Wenn de nu all’ up enmol solln Knecht wän, ... Hausfr-Altm 1928,93 (Kredel). – 2. Pt. – a. verstärkend, bes. in Aufforderungen – eie (streichele) mek eml Id-Quea 150; nu gucke dich das em an! DE-Je; ... jif meek man emal dien Dauk hä! Wille 1927,XV (BLA-Be); hei hat einml en helschen Hang tau’n Spen BLA-Brau. – b. eingrenzend, einschränkend – det kann ick nu eem nich leidn! ZE-Roß.
Lautf.: e(e)nmal Heimatkalender-Ma 1931,86 (Altm.), Heimatkalender-Je 1923,95 (JE2-Vie), JE1-Stei; Eenmaol, n-, -moal, enml verstr. Altm., ZE-Mü, Heimatkalender-Börde 1925,63 (CA-Sa); em(m)al, eml Heimatland-Ga 1930 Nr. 10, verstr. w elbostf., Id-Quea 150; eema, ma verstr. anhalt.; m, [m] ZE-Roß, Wb-Ak 52; eeinmoal Matthies 1903,3; einmal, -ml Abergl-Ma 251 (GA-Kas), verstr. elbostf.; eimal, -ml vereinz. w elbostf.; amol BA-Ha.
Handdler m. ‘Handgeld für das Gesinde bei Abschluss des Arbeitsvertrages’,  Mtsdler, 2: OST-Wal, 4: DE-Je.
Lautf.: Handdohler OST-Wal; -tler DE-Je.
hinaufmachen Vb. ‘hinaufklettern’,  klatterner machte uff’n Boom nuff 4: DE-Je.
Klocke f. 1a. ‘Glocke’, bes. die Kirchenglocke, verbr. – Der Klang der K. ist in zahlreichen Reimsprüchen nachempfunden: Bim, bam, bohler, Kost nen halben Daoler GA-Ga; Kümmt all to Kerk! Kümmt all to Kerk! OST-Sa; bimm baum, bälaumWE-Ve; Rätsel: Gät un schlät int Holt, Dag in, Dag ut: Un kümmt doch nich rut! Volksspr-Altm 93 (SA-Vi); Rda.: an de grte Klocke schlahn ‘etw. überall herumerzählen, aufbauschen’ CA-Fö; De hät de Klock lü’n hürt, weet äöwer nich wo’s’ hangen. ‘Er weiß nicht genau Bescheid.’ Bewohner-Altm 1,344; Nu weet ick, wo de Klocken hangen. a.a.O. 344; nu wettste, wat de Klocke eschlahn hat CA-Fö. – Brauch: Die K. wurde nicht nur zum Kirchgang geläutet, u.a. erinnerte das Läuten an bestimmten Tagen die Dorfbewohner an deren Ablieferungspflicht: Eier für den Pastor, Schütten (Abliefern) des Zehntgetreides, die Schüttenden bekamen Schnaps und Tabak. Brauch-Anhalt 92ff. (KÖ-Wa, DE-Ro). Am Michaelstag (29. September) läuten die Glocken Zinsen, Pachte, Swinegeld (OSCH-Krop). – Volksgl.: Die K. gilt vielfach als Vorzeichen des Todes: Vom Klang der Kirchenglocken heißt es, wenn sie singen, stirbt bald jmd. (GA-Ro). Klingt bei einer Beerdigung eine Glocke nach oder haben beim Leichenzug die Glocken einen traurigen Klang, so folgt bald ein weiterer Todesfall. Vk-Anhalta 174 (BE-Pei, KÖ-Kö Ost). Schlägt beim Trauergeläut die große Glocke zuerst an, ist das nächste Todesopfer ein Mann, bei der mittleren Glocke eine Frau, bei der kleinen ein Kind. a.a.O. 174 (BE-Pei). – 1b. ‘ Klingel an der Haustür’ 1: SA-Ah, 2: verstr. n/mittlere Altm., CALV-Calv, verstr. JE2, JE1-Mö, ZE-Wö Ze, 3: JE1-Pre, Wb-Nharz 100, BA-Rie, BE-He, 4: QUE-Frie, BA-Neu, DE-Grie Wö. – 1c. ‘kleine Glocke’, bes. für weidende Kühe und Schafe, auch am Schlitten, 2: SA-Sta, 3: Wb-Nharz 100. – 2a. ‘Uhr’, bes. die Turmuhr, 1: SA-Dä, 3: WO-Gu, Wb-Holzl 121, CA-Fö, 4: Wb-Ak 91 – uns Klock gaet to l aot ‘die Uhr geht nach’ SA-Dä. – Volksgl.: Das Schlagen der Uhren kann den nahenden Tod ankündigen: Schlägt die Turmuhr (Glocke) dem Geistlichen ins Vaterunser oder ins Amen, stirbt ein Kirchgänger. Vk-Anhalta 174 (KÖ-Ar, DE-Go). Gleiches tritt ein, wenn die Uhren vom Rathaus und vom Kirchturm gleichzeitig schlagen. a.a.O. 174 (DE-Je). Steht eine Wanduhr plötzlich still, stirbt am anderen Tag zur gleichen Stunde ein Verwandter. a.a.O. 174 (KÖ-Thu). – 2b. ‘Uhrzeit’ 2: Wb-Altm 106, Hausfr-Altm 1927,45 (STE-Ber), JE2-Scho Schön, verstr. ZE, 3: Rauch 1929,13, vereinz. HA OSCH, Wb-Nharz 100, Wb-We 67, 4: Wb-Ak 91, Wäschke 41920,8 – W hk is denn de Klocke? ‘Wie spät ist es?’ Wb-Ak 91; so umme half Klocke veiere rum OSCH-Wu; Ik ha äin Morr’n van Klock dree bet Klock nä’n Gras mäht … Hausfr-Altm 1927,45 (STE-Ber); Klocke fünwe is et doch all düster HA-Bo; … von Klockener viere bes Klockener achte …’ungefähr von 4 bis 8 Uhr’ Wäschke 41920,8. – 3a. ‘glockenförmiges, unten geschliffenes Gerät aus Metall zum Enthaaren gebrühter Schweine’ 1: SA-Roh, 3: HA-Oh, Wb-Holzl 121 (HA-Wo), QUE-Hau, 4: Wb-Ak 91. – 3b. ‘Glasglocke’, zum Abdecken von Nahrungsmitteln, 4: Wb-Be.
Lautf., Gram.: Klocke, [klok] Sg.; Klock(e)n, [klok] Pl.; außerdem: Klock SA-Ah Dä, verbr. Altm., JE2-Kam; Klöcke JE2-Schön; Glocke Sg., Glocken Pl., [glok] Pl. SA-Roh, STE-Grie, CALV-Calv, JE2-Scho, ZE-Wö, OSCH-Eils, QUE-Frie, BA-Neu, DE-Grie; Glock OST-Bre Na, GA-Jä; Jlocke, [jlok] JE1-Pre, Mda-Ze (ZE-Roß), Ldk-Anhalt 2,64 (ZE-Kö), CA-Ak, Wb-Be; Klockener Wäschke 41920,8: zur Angabe der ungefähren Zeit, Bildg. mit -er: ist ein abgeschwächtes der, ausf. vgl. der 5. Zuss.: zu 1b.: Hs-, Klinge(l)-, Klinger-; zu 3.: Kse-, Lampenglocke; sonstiges: ster-.
knulzen Vb. 1. ‘schwer arbeiten’,  marachen, 4: Wb-Be, DE-Ca – dor gann awwor gnulsen a.a.O. – 2. dass. wie  knuffen 2., 4: DE-Je.
Lautf.: knulzen DE-Je; [knultsn] Wb-Be; [gnulsn] DE-Ca; [kniltsn] Wb-Be.
Ladekelle f. ‘Lattengestell am hinteren Ende des Leiterwagens zur Verlängerung der Ladefläche’ 4: Mda-Fuhne 202 (DE-Je).
Lautf.: [ldgel].
2muffelig Adj. ‘mürrisch, verdrießlich, unfreundlich’,  brummig, 2: STE-Wa, 3: Wb-Nharz 128, BA-Ba, 4: Wb-Be, BE-Scha, DE-Je.
Lautf.: muffelich, [mufeli]; außerdem: mufflig STE-Wa.
Mlschelle f. 1. ‘Ohrfeige’, auch ‘Schlag auf den Mund’,  Prgel, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be, DE-Ca – d graisd jlai anne Mauschelle DE-Ca. – 2. ‘kleines, spiralförmiges Gebäck mit Rosinen und Zuckerguss’ 2: GA-Ga Wer, WO-Col, JE2-Mö, JE1-Mö, 3: verstr. elbostf., 4: CA-Zu, Wb-Be, BE-La, DE-Je Or.
Lautf., Gram.: Mlschelle vereinz. elbostf.; -schell(e)n Pl. GA-Ga, WO-NiDo, QUE-Schn, CA-Bru; Muschelle HA-Oh, CA-Ca GrRo; -schell(e)n Pl. WO-Col, JE1-Plö; Murschelln Pl. GA-Wer; [maulel] Wb-Be; Maulschell(e)n Pl. JE1-Mö, BLA-Hü, DE-Je Or; Mau-, [mauel] JE2-Mö, DE-Ca; -schell(e)n Pl. JE1-Me, WA-Dom, CA-Ca Zu, BE-La.