Brtstücke n. dass. wie  Brtsnde, 3: OSCH-Dee, BA-Re.
Lautf.: Brotsticke.
Dag m. 1. ‘Zeitraum von 24 Stunden’, auch ‘Zeitraum zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang’ allg. – Gndag Grußformel, Wb-Altm 68; en Dach dass., Sprw-Börde; Dachok dass., Wb-Holzl 73; fr de ‘vor Tagesanbruch’ Wb-Nharz 36; vor Dach un Dau dass., Sprw-Börde; op’n dch ‘gegen 10 oder 11 Uhr’ Wb-Nharz 36; on hellerlichten Da ‘mitten am Tag’ Id-Eilsa 56; in’n Dage ‘im Verlauf des Tages’ Wb-We 25; b Dage ‘vor Eintritt der Nacht’ a.a.O. 25; fonn Dage ‘heute’ Wb-Holzl 73; rster Dge ‘demnächst’ Beiträge-Nd 61 (WO-HWa); eenes Dores JE1-Pre; (all) mein T ‘mein Lebtag’ Wb-Ak 168; dai Daoch nai’m niu all warra af SA-Dä; d anna Du het erengt (geregnet) JE2-Scho; Bei T mußte das machen, ’n ’md sste doch nischt. Wb-Ak 168; Dag för Dag mußten wei früher naoh Feld ... Ehlies 1960b 297; det Veh war den Dach öwwer uppe Weih JE2-Gü; ... es waor den Dach vorher an orntliches Jewidder jewest. Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sta); ... se liet schon en paar Dae in’ Bedde un hat hellsche Weihdae (Schmerzen). Wedde 1938,72; ... un da vorrzehlte Parta denne, was den Tack ... passiert war. Heese 21919,88; De olle Fährebahne (Pferdebahn) met alle ihre 4 Waarens, die konne det an dän Dach nich schaff’n. Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze); Rda.: morgen is k en Dag Wb-We 25; es iss na nich alle D md ‘es ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen’ DE-Ca; forgn w de dch ‘schnell verwelken’ Wb-Nharz 36; in’n Dag rin spreken ‘ohne Überlegung sprechen’ Wb-We 25; lewet in’n Dag ‘ist sorglos’ Sprw-Börde; sek en gden dch mken Wb-Nharz 36; hei wolle sek vo’n Dage daun ‘er war so verzweifelt, dass er sich das Leben nehmen wollte’ BA-Re; hei kann nich ut einen Dag in andern kommen ‘er ist arm, unvermögend’ Sprw-Börde; op sne ollen D HA-Oh; sn Daoch sünd tet (gezählt) ‘er lebt nicht mehr lange’ SA-Dä; nu wart’t Dach in de Nachtmütze! Ausruf der Empörung, HA-Oh; Ick häw nist met äm to schaffen as go’n Dag un go’n Weg. ‘Wir grüßen uns nur und haben sonst keinen weiteren Umgang miteinander.’ Bewohner-Altm 1,326; dat is’n Underscht w Dach un Nacht ‘das ist ein großer Unterschied’ HA-Oh; Sprw.: Je länger de Dag, je körter de Faom (Faden). ‘Je länger der Arbeitstag, um so geringer die Leistung.’ Bewohner-Altm 1,326; jed Dag hat sn Plg Wb-We 25; man sall’n Dag nich vorn Aom’md loben WO-Gu; et ist kein Dag in Jahre: hei kümmt ‘jeder Tag kommt zu seiner festgelegten Zeit’ HA-No; Bauernregel: Slat bi Dage achte, wässt dat Gras mit Machte. ‘Wenn die Tage länger werden, wächst das Gras wieder’ GA-Ge; Rätsel: Wat brennt Dach un Nacht und geiht doch nich ut? – Brennettel SA-Gü. – Volksgl.: Bis ins 20. Jh. hinein haben sich Reste der Tagewählerei erhalten, d.h. bestimmte Wochentage werden entweder als Glücks- oder als Unglückstage angesehen, an denen man best. Unternehmungen ausführen bzw. meiden sollte, vgl. die Hinweise bei den einzelnen Artikeln zu den Wochentagen. – 2. ‘die drei Eisheiligen’,  shilligen. – a. in der Verbdg.: d dr kolden Dge 2: vereinz. mittleres JE2, ZE-Ro, 3: HA-Wa. – b. in der Verbdg.: d dr dullen Dge 1: SA-Hen, 2: vereinz. Altm., JE2-Mü. – 3. in der Verbdg.: de still Dog ‘die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und dem 6. Januar’,  Twölften, 2: STE-Klä. – 4. in der Verbdg.: dicken Dag ‘das nichtkirchliche Erntefest’,  Ernekranz, 2: STE-GrMö Schi. – 5. in der Verbdg.: de hilligen Dge ‘Festtage’ 3: Wb-Nharz 79, 4: Mda-Sti 149. – 6. in der Verbdg.: Tag un Nacht PflN ‘Acker-Wachtelweizen’ 2: Wb-Altm 220.
Lautf., Gram.: Sg.: Dag, Dach, [da] verbr. nwaltm. brdb. mittleres/ö elbostf., Klaus 1936,57, Wb-We 25, Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sa), Mda-Fuhne 34 (DE-Ca); Daj OSCH-Schw; Tag (6.) Wb-Altm 220; Tach, [ta] ZE-Kö, Heimatkalender-Ze 1964,91 (ZE-Ze); Tak, Tack Heimatkalender-Be 1936,154, Richter o.J. 91, Krause 1964,15; Daach, dch verbr. w elbostf.; Tch, tch Mda-Sti 16, Wb-Ak 168; Tahk, Tk Wb-Ak 168, Vk-Anhaltc 150 (DE-De); [dg] verstr. mittleres/ö anhalt.; Daog, Daoch, [d] vereinz. HA, Vk-Ask 147, QUE-Di; [t], [tk] Wb-Be; Dat.: Dage verstr. n/ö elbostf., vereinz. sw elbostf.; Daoge Heimatkalender-Börde 1925,63 (CA-Sa); Dae, de Wb-Nharz 36, BA-Re; D, d vereinz. w elbostf.; T Wb-Ak 168, Wäschke 61920,13; Pl.: Dage WO-Sa, Heimatkalender-Ze 1964,94 (ZE-Ze), vereinz. w elbostf., verstr. mittleres/ö elbostf.; tge Mda-Sti 149; Daje STE-Ost; Dare, [d] ZE-Se, BE-KlSchie, Mda-Fuhne 104 (BE-Pei Plö, vereinz. s KÖ w/mittleres DE, ältere Generation, in mittlerer und jüngerer Generation verbr. BE KÖ w DE); Da(o)ge, [dg], [dg] vereinz. s Altm., Beiträge-Nd 61 (WO-HWa); [d], [d] verstr. s Altm., vereinz. nö elbostf., Mda-Fuhne 104 (verbr. mittleres/ö DE); Daog, Daoch, [d], Doog, Dooch verbr. ö/s nwaltm. w Altm., STE-Klä Wa; [dao] verbr. n nwaltm.; Da’e, [d] JE2-Schl, Mda-nwJe1a 40 (vereinz. w JE1), vereinz. w elbostf. (außer s GA); Ta’e KÖ-Bre; Daa, [d] verbr. OST n STE, STE-Buch, vereinz. n JE2, verstr. mittleres/s JE2, Mda-nwJe1a 40 (verbr. n JE1), verbr. w elbostf. (außer s GA), verstr. w WA QUE, Mda-Fuhne 104 (verbr. BE KÖ w DE, vor allem ältere Generation, z.T. mittlere Generation); T Wb-Ak 168, Wäschke61915,4; Daoe WO-Mahl Ucht; Dao, [do], [do] STE-Bad, verstr. ö STE, JE2-Scho; [du] JE2-Scho; Daw’n Akk. Bewohner-Altm 1,326.
drfr Adv. verstr. 1. ‘für diesen Zweck’ – dafor tr ik in HA-Oh; Daoväör gäw’ ick kn Pennig ... Wb-Altm 33. – 2. ‘hinsichtlich dieser Sache/Angelegenheit, im Hinblick darauf’ – ... als eppe den dervor vorantwortlich machen wolle, ... Wäschke61915,96; ich kann toch nischt terrfr Wb-Be. – 3. ‘als etw. Bestimmtes geltend’ – Sprw.: Wer sich für’n Hering utgift, wird daför gät’n. Spr-Altm 75. – 4. ‘als Gegenleistung, Entgelt’ – Un wu vor? Davor, dat hei mick sönne dünne Kedde an e’legt harre, ... Rauch 1929,102; daderfr bring’ eck se ouck noch hän Abweisung eines zu geringen Angebots, BA-Re. – 5. ‘hingegen, stattdessen’ – In’n Summer, da wächst woh’s Jetreide jut, awwer Eis dorrfor jar niche ... Heese 21919,73.
Lautf.: dorrfor Heese 21919,73; dervor, -vr Wb-We 27, Wäschke 61915,96; [terfr] Wb-Be; davör Heimatkalender-Je 1924,60 (JE2-Vie); -für Vk-Anhaltb 65 (KÖ-Kle); da(o)v(ä)ör vereinz. Altm.; dovör Hausfr-Altm 1929,25 (STE-KlMö); dfr Mda-Sti 24; [daofr] SA-Dä; dfr Mda-Weg 111, Wb-Nharz 36, dafor Heimatkalender-Ze 1964,94 (ZE-Ze); dafor(r), -vor(r) vereinz. n/mittleres elbostf.; daforre HA-Oh; dafir Spr-Asch 8; [dfr] CA-Ak; dovor JE1-Pre; Erweiterung mit d: daderfir Spr-Asch 49; -derfr Mda-Weg 125, BA-Re; -dorfor Heese 21919,100; dodorvor JE1-Pre.
Dpe f. 1. ‘Taufe’ 1: SA-Fa, 2: vereinz. w Altm., verstr. ö Altm., JE2-Alt See, verstr. mbrdb., 3: verbr. elbostf. (außer sö, dort vereinz.), 4: verstr. omd. – In de Döpe kreig hei den Namen “Stoffel”, wie de Vader heiten dehe. Rauch 1929,8; Verbdg.: jüste Döpe ‘Feier, die kinderlose Paare ausrichten müssen’ Wb-Holzl 77 (HA-Eil); Rda.: dat Pärd is nich de Dpe wert ‘das Pferd taugt nichts’ BA-Re; To der dope vunde wedder In kerkghank schal men nicht mehr hebben den sosz par frouwen. Salzwedeler Taufordnung 1480, Cod. dipl. Brdb. 1.14,390. – Brauch, Volksgl.: Das Neugeborene wurde 4–6 (Vk-Harz 6/7,45, Vk-Anhaltb 30) oder 8–12 Wochen (Vk-Altm 249) nach der Geburt getauft. Die D. findet in der Regel in der Kirche statt, nur im Notfall wurden Haustaufen vorgenommen. verstr. In der Zeit bis zur D. muss sehr sorgfältig auf das Kind aufgepasst werden, um es vor bösen Geistern zu schützen, die es u.a. durch ein Wechselbalg austauschen könnten. Bewohner-Altm 2,140. Um einer Behexung vorzubeugen, wurde ihm für den Taufgang ein Beutelchen mit Salz, Brot und Dill in die Kleidung gelegt. Vk-Anhalta 330. Die Aufforderung, Pate des Kindes werden zu sollen, erging mit dem (Ge-)Vatternbrief (ausf.  Vadder(n)brf), der vom Lehrer oder Kantor geschrieben und von der Hebamme ausgetragen wurde. verstr. Diese Einladung erhielten 5 (Bewohner-Altm 2,140) oder 6 Paten (Vk-Harz 6/7,45). Die Paten wurden bes. sorgsam ausgewählt, da deren geistigen und sittlichen Eigenschaften auf das Kind übergehen würden (ausf.  Vadder). verstr. Dies spielte auch bei der Namengebung eine Rolle. Das Erstgeborene erhielt – je nach Geschlecht – den Namen des Vaters bzw. Großvaters oder der Mutter, die weiteren Kinder bekamen Namen der Paten. Vk-Altm 248, Volksgl-Ma 21 f., Vk-Harz 6/ 7,47. In Analogiehandlungen kam der Wunsch zum Ausdruck, das Kind mit nützlichen Eigenschaften und Fähigkeiten auszustatten: Die Paten verrichteten vor dem Taufgang versch. Arbeiten, damit das Kind später recht geschickt würde. Volksgl-Ma 22 f. In anderen Fällen war es die Mutter, die in der Zeit des Taufgangs sieben- oder neunerlei Arbeiten auszuführen hatte, so z.B. auch das Lesen in der Bibel. Neben der Mutter sollte auch der Vater zu Hause bleiben, damit das Kind nicht ungeschickt würde. verstr. Der Wunsch der Eltern nach Glück und Reichtum des Kindes kam darin zum Ausdruck, dass ein Goldstück oder ein Blatt bedruckten Papiers in das Taufkleid oder den Patenbrief gelegt wurde. verstr. In Elbingerode steckte man in den Patenbrief eines Jungen eine Stahlfeder, in den eines Mädchens eine Nähnadel. Vk-Harz 6/7,47. Vor dem Taufgang wurde das Gesangbuch aufs Geratewohl aufgeschlagen, der entsprechende Vers deutete auf die Zukunft des Kindes. Volksgl-Ma 20. Der Täufling, dessen Kleidung die Paten besorgten (verstr.), wurde von der Frau eines Paten abgeholt, um es zur D. zu tragen, während des Kirchgangs trug ihn die Hebamme. verstr. Der Pfarrer empfing den Zug an der Kirchtür und segnete die Mutter, die seit der 1. Hälfte des 20. Jh. bei der D. zugegen ist. Vk-Anhaltb 31 und 35. Bei Nichtanwesenheit der Mutter bildete die Begleitung einen Halbkreis um den Taufstein, wobei das Kind reihum von den Paten in den Arm genommen wurde, der älteste Pate hielt es über dem Taufbecken. verstr. Es sollten nur dann zwei Kinder mit dem gleichen Wasser getauft werden, wenn sie gleichen Geschlechts sind, sonst würde der Junge den Mädchen nachlaufen und das Mädchen einen Bart bekommen. Schreit das Kind während der D. nicht ein einziges Mal, wird es bald sterben. verstr. Altm. Dies gilt auch, wenn sich auf dem Friedhof ein offenes Grab befindet. Vk-Altm 248. Nach der Taufhandlung nahm ein Mädchen oder die jüngste Frau der Paten das Kind auf den Arm, um es mit schnellen Schritten nach Haus zu tragen, weil es dann um so früher laufen lernen und später flink arbeiten würde. verstr. Altm. In anderen Orten trug die Hebamme das Kind zurück und legte es in der Stube unter den Tisch, damit es groß würde. Volksgl-Ma 25. Anschließend erhielt der Täufling von den Paten ein eingewickeltes Geldgeschenk (verstr.), seit der 1. Hälfte des 20. Jh. sind es vorw. Sachgeschenke (Vk-Anhaltb 33). Waren die Paten nach Hause gegangen, erschien bei ihnen mehrmals die Hebamme, um sie zum Taufessen einzuladen. Volksgl-Ma 26. Neben den Taufpaten waren auch die so genannten  “ Fressgevattern” geladen. verstr. Das Essen war sehr üppig, es erklang laute und ausgelassene Musik. Urspr. konnten die Feierlichkeiten mehrere Tage dauern. verstr. Wenn das Kind gedeihen soll, muss die Mutter von allen Speisen etwas probieren. verstr. Altm. Nach dem Mahl wurde auf einem Teller für die Hebamme gesammelt. verstr.  Dpde Dpige Kinddpe Kindelbr. – 2. dass. wie  Dp(e)stn, 2: Wb-Altm 37, 3: Volksgl-Ma 24.
Lautf.: Döpe, [dp] verstr. n WO, JE2-Alt See, JE1-Lei, verbr. n/w elbostf.; Dööp, [dp] Wb-Altm 37, SA-Ban, verstr. ö Altm. (außer n WO); Depe, [dep] vereinz. w elbostf.; Deepe, [dp] WO-Me, verstr. mittleres/s JE1 ZE, verbr. mittleres/ö/s elbostf.; Döäub Matthies 1903,5; Deup, [doip] SA-Fa Rie, GA-Ku; Teupe WE-Be; Düöpe OSCH-Di Schl; Diöpe WE-Ri; taufe Mda-Sti 31; Dofe ZE-Eich; Toofe, [tf] verstr. anhalt.; vgl. auch Kinddpe.
dorchwalken Vb. dass., 2: Wb-Altm 243, STE-Da, WO-Sa, JE2-Kam, 3: HA-Bee, BA-Re, 4: Mda-Sti 217, Wb-Be.
Lautf.: dorchwalken WO-Sa, HA-Bee, BA-Re; [toriwalkn] Wb-Be; dörchwalk(e)n Wb-Altm 243, STE-Da, JE2-Kam; terchwaleken Mda-Sti 217.
dörschen Vb. 1. ‘aus trockenem Getreide oder Flachs die Körner bzw. Samen herausschlagen’ verbr. – mit den Fleel dreschen BE-We; w wilt morjen mit de Döschmaschne döschen HA-Oh; Alsau Hei is grade op de Däle bit Döschen ... Rauch 1929,34; ... äwer wenn de Wische mäht oder der Rogge dröscht wurre, dänn müßte tu et Frühstück för de Lüde en Schnaps raneschafft wer’n. Heimatkalender-Ma 1930,81 (JE2-Vie); Sprw.: wer dumm is, mott döschen ‘... muss Drescher werden’ HA-Bee; et scal nement by lichte laten derschen. Halberstädter Statuten 1370–1400, UB Halberstadt 1,573. – Das. D. erfolgte erst, wenn alle Feldarbeiten erledigt waren. Dazu wurden die Getreidebunde in 2 Lagen in der Mitte der Tenne so geschichtet, dass sich jeweils die Ähren gegenüberlagen. Gedroschen wurde von den Ähren zu den Enden und wieder zurück. Nach einer Runde rings um die Lage drehte man die Bunde, um sie danach erneut mit dem Dreschflegel zu bearbeiten. Anschlie- ßend wurden sie aufgebunden und erst nach weiteren zwei Runden konnte das D. dieser Lage beendet, das ausgedroschene Korn zusammengeschippt und das Stroh weggeräumt und gebunden werden. Daran schloss sich das Reinigen des gedroschenen Getreides an ( wörpeln). Meist arbeiteten 2 Drescher zusammen, aber auch zu dritt oder zu viert wurde gedroschen. Der Rhythmus des Schlagens musste gut aufeinander abgestimmt sein, zu diesem Zweck gab es versch. Dreschersprüche, z.B.: bei 2 Personen: klipp, klapp, klipp, klapp SA-Rist; bei 3 Personen: schlao du to, ick kann nich GA-KloNeu; bei 4 Personen: dat gift veel Geld, dat gift veel Geld BA-Re. Im 1. Viertel des 20. Jh. hatte das D. mit der Dreschmaschine das mit Dreschflegeln schon weitgehend abgelöst. verstr., ausf. vgl. Vk-Unterharza 69 ff.  afkloppen kloppen 1knüppeln tdörschen tkloppen; mit der durch Dampf angetriebenen Maschine: dampen maschnen; mit einer durch Göpel angetriebenen Maschine: gpeln. – 2. ‘schlagen, prügeln’,  verhauen, auch refl. ‘sich  balgen’ 2: Wb-Altm 37 und 243, vereinz. ZE, 3: WO-Eich, vereinz. sw elbostf., 4: verstr. anhalt. – Rda.: de Jack vull dösch’n Wb-Altm 243. – 3. ‘Skat spielen’ 2: ZE-Ze, 3: BLA-Bla, CA-Ba.
Lautf.: döaschen SA-Mel; dösch(e)n, [dö()n] verbr. nwaltm. Altm. n JE2 n/w elbostf. (außer s WE BLA), WA-Sche, Id-Quea 148; [dön] SA-Dä; [dö] SA-Rist; döskn SA-Ho; [dn] veralt. Siedler-Je § 71 (JE2 n JE1); desch(e)n SA-Darn Le, vereinz. nö SA, OST-Pe, GA-Jä, vereinz. ö STE, WO-Me Sa, GA-Oeb, verstr. nö elbostf., OSCH-Har, vereinz. WA WE; däsch(e)n SA-Zier; drösch(e)n OST-Gla, STE-Do, verbr. mittleres/s JE2, JE1-Stei, CALV-Calv, OSCH-Crot; [drn] Siedler-Je § 71 (JE2 n JE1); dresch(e)n, [dre()n] SA-Pü, GA-Ber, vereinz. ö Altm., verstr. JE2, vereinz. nö JE1, verstr. w JE1, ZE-Dor Roß Steu, HA-KlSa NHa, verbr. ö OSCH WA s elbostf. omd.; [tren] Wb-Be; dräschen, [drn] Siedler-Je § 71 (mittleres/s JE1), ZE-Kö (2.), CA-Sta; drischen OST-See; draschen vereinz. s BLA; traschen Mda-Sti 12; droschen, [dro()n] WO-Je Ro, verbr. mittleres/s JE1 ZE, Mda-War 15, CA-Gli. – Gram.: Part. Prät.: wird weitgehend sw. gebildet, Stammvokal dann wie Inf.; bei dreschen neben sw. Part. Prät. -drescht bes. im s Nd. Omd. auch st. -droschen.
Dralle f. 1. ‘Stromschnelle’ 4: Mda-Sti 137. – 2. ‘Furt durch einen Graben’,  1Frt, 3: WE-He, BA-Re.
Lautf.: Dralle WE-He, BA-He; trlle Mda-Sti 137.
Drecksmarl(e) m., f. TiN 1. dass. wie  Dreckptz(e), 3: QUE-GrSchie, BA-Re. – 2. ‘Gründling’ 3: QUE-Fr.
Lautf., Gram.: Dreckschmarl m. QUE-GrSchie; -schmerl m. BA-Re; -schmarle f. QUE-Fr.
Drdrt m. ‘dreifadiges Gewebe aus Wolle und Leinen’ 3: Id-Eilsa 58, BA-Re.
Lautf.: Drdrt BA-Re; Nbf.: Dridderat Id-Eilsa 58.
drup Adv. verstr. 1a. ‘auf dieser Stelle, diesem Gegenstand’ – nischd wr druffe BE-KlSchie; da hänget Kinderwäsche droppe WE-Ve; loof na de Anrichte, da steht’n Wasseremmer druff ZE-Roß. – 1b. ‘auf diese Stelle, diesen Gegenstand’ – En Batzen (Flicken) drop, der hölt! Gorges 1938,13; Zuss.: Johann, sloa’ drupp! Matthies 1912,25 (OST-Erx); ... un Schtne drupp epackt ... JE2-Scho; Rda.: dat paßt drop wie de Arsch op’n Emmer ‘es passt sehr gut’ BA-Re. – 1c. ‘in Richtung auf diese Stelle, diesen Ort bzw. auf diese Sache/Angelegenheit’ – Drupp ls gaon Wb-Altm 41; druf ausjehn ‘bezwecken’ ZE-Roß. – 1d. in der Verbdg.: drup un dran sn ‘nahe sein’, auch ‘im Begriff sein, etw. zu tun’ – et was drup un dran Id-Quea 149. – 2a. ‘auf dieser Sache/Angelegenheit’ – drop beschtahn Sprw-Börde. – 2b. ‘auf diese Sache/Angelegenheit’ – da kannst ’e dik drop verlten HA-Oh; Her harre ör goarnich drupp eantwurt’t ... Heimatkalender-Je 1923,94 (JE2-Vie); ... s kimmet je freilich sehre druff an, was forr Wetter is ... Heese21919,72; einen drop drinken ‘einen Handel mit einem Trunk beschließen’ WE-Dee; Rda.: kann sich keen’n rechten Varsch druff machen von jmdm., der langsam im Denken ist, Vk-Anhaltc 103. – 3. ‘danach, später, daraufhin’ – Acht Dage druff ... Heimatkalender-Ze 1964,94 (ZE-Ze); Rda.: Toerst int Jahr kümmt de fröhliche Ostern, drup de lustige Pfingsten, un denn de sackermentsche Aust. Spr-Altm 76.
Lautf.: drup(p) Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die), verstr. brdb., Id-Quea 149; druf(f) vereinz. s nd., verstr. anhalt.; [druf] BE-Gier KlSchie; drop(p) verstr. elbostf.; droppe vereinz. w elbostf., QUE-Nei; drauf JE1-Prö; d(a)orup(p) vereinz. nbrdb.; daruff DE-Je; darop(p), drop vereinz. elbostf.