grneken Vb. dass. wie  grnen 1., 3: Id-Quea 155, BA-Rie.
Holdermark(s) n. ‘Mark des Holunders’,  Peddik, 2: vereinz. Altm. JE2, JE1-GrLüb The, 3: vereinz. HA, WA-Alt, BA-Rie – dät Hollunnamrk wät rt eschtött JE2-Scho.
Lautf.: Holdermark HA-Ost; Höldermarks HA-Um; Holler- GA-Bo; Holunder- STE-Ei Je, WO-Ri, JE2-Fie, WA-Alt, BA-Rie; -mark vereinz. Altm, HA-War; -marcht JE2-GrWu Rog, JE1-GrLüb The; [holunamrk] JE2-Scho. – Gram.: m. belegt JE2-Fie.
Hungerquelle f. dass. wie  Hungerborn 1., 3: OSCH-Grö Osch, WE-Lan, Wb-Nharz 83, BLA-Wie, QUE-Nei, BA-Rie.
jchen Vb. 1. ‘laut lachen, vor Freude laut aufschreien, kreischen’ verstr. – de Mkens jchet HA-Oh; d gann awwor jchen DE-Ca; Rda.: Juch’n, ass upp’n Brhochtd Wb-Altm 92; ja, Kuchen, wer keen hat, kann oo met juchen schroffe Ablehnung, ZE-Roß.  blackern brüllen dtlachen gabbeln galstern gibbeln gkeln gr len jlen juchtern kkeln kalwern kickeln kickern kitzen kobbeln krschen krtschen kuckeln lachern lärmen meckern quken schkern upjchen uplachen upprsten wern. – 2. ‘laut und heftig weinen’,  wnen, auch ‘vor Schmerz aufschreien’ 3: WA-Am, Wb-Nharz 90, BA-Rie, 4: Wb-Ak 82. – 3. ‘wiehern’, vom Pferd,  wern, 1: SA-We, 2: verstr. brdb., 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. w anhalt.
Lautf.: jch(e)n, [j()n]; außerdem: jouchen WE-Gö Rho.
Juchter m. 1. ‘Junge, der gern mit Mädchen spielt’,  Drnsspler, 3: QUE-Nei, BA-Rie. – 2. ‘Herumtreiber, Müßiggänger’,  Dgenicht(s), 3: Wb-Holzl 114, HA-Oh, Spr-Asch 29. – 3. ‘Mädchen, das sich in Gesellschaft von Männern gern vergnügt’ 3: Wb-We* 218, Wb-Nharz 90, BLA-Brau.
Zus.: zu 1.: Mkens-.
kauen Vb. 1. wie Standardspr., verbr. – du mosst immer jemächlich kauen, je mehr kannste hinderdauen WE-Oster; du kaust wie son olt Wiew STE-Hä; Rda.: hei kauet mit opichten Mule von jmdm., dem das Essen nicht schmeckt, WE-Dee; du kaust jao so hoch dass., Wb-Altm 97; w wenne Lse kaut dass., HA-Oh; da hast de dran zu kauen ‘damit wirst du Schwierigkeiten haben’ ZE-Roß; Sprw.: wie eck kau, so eck dau (tue) WE-Re bzw. wi ek kaue, so ek maue (miaue) WE-Dee. – 2a. ‘erzählen, schwatzen, Nichtiges reden’,  nlen, 3: verstr. s elbostf., 4: verbr. w BE – gaue nich so dumm! BE-He; d genn jl was gauen BE-Dro. – 2b. in der Verbdg.: n’n Mle kauen ‘anderen nach dem Mund  rden’ 3: OSCH-Dee, BA-Rie.
Lautf.: kau(e)n, [kaun]; außerdem: [gaun] verbr. w BE; Nbff: kauggen Mda-Sti 32 und 50; kaulen, kaul’n OSCH-Osch, Wedde 1938,5, WE-Oster. Zuss.: zu 1.: in-; zu 2.: n-.
Kde f. ‘Reihe aus ineinander greifenden, beweglichen Metallgliedern’ verbr. – de Hunn lieht ant Käh uptn Hoff SA-Bee; Rda.: fonn de Gedde ls sinn ‘ausgelassen, närrisch sein’ BE-Ad; der Kn ld anne Kedde ‘der Kahn ist gerichtlich beschlagnahmt worden’, Schifferspr., Elbschifferspr. 314 (CA-Ak); Rätsel: Lock bi Lock un hält doch – Kde. WA-GrGe. – a. ‘im Fluss liegende Kette, an der sich die Kettendampfer ( K-dendamper) stromaufwärts zogen’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 426 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 426 (CA-Ak), Wb-Ak 87. – b. ‘ Strang zum Anschirren von Zugtieren’ 2: SA-Ra, 3: OSCH-Grö, BA-Rie. – c. ‘Zugkette, Kette, die Hinterpflug und Fahrgestell miteinander verbindet’,  Lrkde, 3: BLA-Tr, 4: BE-Be.
Lautf.: kte Mda-Sti 157; Kd Wb-Altm 93; [kt] Mda-Ar 26; Ke Volksspr-Altm 90; Kä(h), [k] verbr. SA, OST-Bi Ga, GA-Ku; [käi], [ki] verbr. n/w nwaltm.; [kae] SA-Dä; Kedde, [ked] vereinz. sö Altm., Elbschifferspr. 314 (JE2-Mi Pa), Mda-nwJe1a 51 (verbr. nw JE1), verbr. elbostf., Elbschifferspr. 314 (CA-Ak); [ked], [ket] SA-Kal Vie, GA-Fau Schw, verbr. ö Altm.; Kette, [ket] verstr. s Altm., JE2-Scho, verstr. ZE, Wb-Ak 87, Wb-Be; [ged] BE-Ad, Mda-Fuhne 93 (verbr. BE KÖ DE); [kel] Mda-Ze (ZE-Gro); käde Mda-Ro; [kt] Mda-Ar 26, STE-Ber. – Gram.: n. belegt SA-Bee. Zuss.: Halfter-, Hals-, Halskoppel-, Haltekette, Hr-, Hemm-, Hunde-, Kinn-, K-, Koppel-, Krlen-, Kummetkette, Leitkette, Lr-, Lp-, Middel-.
kempsch Adj. ‘brünstig’, von der Sau,  brümmsch, 2: Mda-nwJe1b 75 (JE2-HSe), 3: BA-Rie.
Lautf.: kämpsch BA-Rie; [kem] Mda-nwJe1b 75 (JE2-HSe).
Klocke f. 1a. ‘Glocke’, bes. die Kirchenglocke, verbr. – Der Klang der K. ist in zahlreichen Reimsprüchen nachempfunden: Bim, bam, bohler, Kost nen halben Daoler GA-Ga; Kümmt all to Kerk! Kümmt all to Kerk! OST-Sa; bimm baum, bälaumWE-Ve; Rätsel: Gät un schlät int Holt, Dag in, Dag ut: Un kümmt doch nich rut! Volksspr-Altm 93 (SA-Vi); Rda.: an de grte Klocke schlahn ‘etw. überall herumerzählen, aufbauschen’ CA-Fö; De hät de Klock lü’n hürt, weet äöwer nich wo’s’ hangen. ‘Er weiß nicht genau Bescheid.’ Bewohner-Altm 1,344; Nu weet ick, wo de Klocken hangen. a.a.O. 344; nu wettste, wat de Klocke eschlahn hat CA-Fö. – Brauch: Die K. wurde nicht nur zum Kirchgang geläutet, u.a. erinnerte das Läuten an bestimmten Tagen die Dorfbewohner an deren Ablieferungspflicht: Eier für den Pastor, Schütten (Abliefern) des Zehntgetreides, die Schüttenden bekamen Schnaps und Tabak. Brauch-Anhalt 92ff. (KÖ-Wa, DE-Ro). Am Michaelstag (29. September) läuten die Glocken Zinsen, Pachte, Swinegeld (OSCH-Krop). – Volksgl.: Die K. gilt vielfach als Vorzeichen des Todes: Vom Klang der Kirchenglocken heißt es, wenn sie singen, stirbt bald jmd. (GA-Ro). Klingt bei einer Beerdigung eine Glocke nach oder haben beim Leichenzug die Glocken einen traurigen Klang, so folgt bald ein weiterer Todesfall. Vk-Anhalta 174 (BE-Pei, KÖ-Kö Ost). Schlägt beim Trauergeläut die große Glocke zuerst an, ist das nächste Todesopfer ein Mann, bei der mittleren Glocke eine Frau, bei der kleinen ein Kind. a.a.O. 174 (BE-Pei). – 1b. ‘ Klingel an der Haustür’ 1: SA-Ah, 2: verstr. n/mittlere Altm., CALV-Calv, verstr. JE2, JE1-Mö, ZE-Wö Ze, 3: JE1-Pre, Wb-Nharz 100, BA-Rie, BE-He, 4: QUE-Frie, BA-Neu, DE-Grie Wö. – 1c. ‘kleine Glocke’, bes. für weidende Kühe und Schafe, auch am Schlitten, 2: SA-Sta, 3: Wb-Nharz 100. – 2a. ‘Uhr’, bes. die Turmuhr, 1: SA-Dä, 3: WO-Gu, Wb-Holzl 121, CA-Fö, 4: Wb-Ak 91 – uns Klock gaet to l aot ‘die Uhr geht nach’ SA-Dä. – Volksgl.: Das Schlagen der Uhren kann den nahenden Tod ankündigen: Schlägt die Turmuhr (Glocke) dem Geistlichen ins Vaterunser oder ins Amen, stirbt ein Kirchgänger. Vk-Anhalta 174 (KÖ-Ar, DE-Go). Gleiches tritt ein, wenn die Uhren vom Rathaus und vom Kirchturm gleichzeitig schlagen. a.a.O. 174 (DE-Je). Steht eine Wanduhr plötzlich still, stirbt am anderen Tag zur gleichen Stunde ein Verwandter. a.a.O. 174 (KÖ-Thu). – 2b. ‘Uhrzeit’ 2: Wb-Altm 106, Hausfr-Altm 1927,45 (STE-Ber), JE2-Scho Schön, verstr. ZE, 3: Rauch 1929,13, vereinz. HA OSCH, Wb-Nharz 100, Wb-We 67, 4: Wb-Ak 91, Wäschke 41920,8 – W hk is denn de Klocke? ‘Wie spät ist es?’ Wb-Ak 91; so umme half Klocke veiere rum OSCH-Wu; Ik ha äin Morr’n van Klock dree bet Klock nä’n Gras mäht … Hausfr-Altm 1927,45 (STE-Ber); Klocke fünwe is et doch all düster HA-Bo; … von Klockener viere bes Klockener achte …’ungefähr von 4 bis 8 Uhr’ Wäschke 41920,8. – 3a. ‘glockenförmiges, unten geschliffenes Gerät aus Metall zum Enthaaren gebrühter Schweine’ 1: SA-Roh, 3: HA-Oh, Wb-Holzl 121 (HA-Wo), QUE-Hau, 4: Wb-Ak 91. – 3b. ‘Glasglocke’, zum Abdecken von Nahrungsmitteln, 4: Wb-Be.
Lautf., Gram.: Klocke, [klok] Sg.; Klock(e)n, [klok] Pl.; außerdem: Klock SA-Ah Dä, verbr. Altm., JE2-Kam; Klöcke JE2-Schön; Glocke Sg., Glocken Pl., [glok] Pl. SA-Roh, STE-Grie, CALV-Calv, JE2-Scho, ZE-Wö, OSCH-Eils, QUE-Frie, BA-Neu, DE-Grie; Glock OST-Bre Na, GA-Jä; Jlocke, [jlok] JE1-Pre, Mda-Ze (ZE-Roß), Ldk-Anhalt 2,64 (ZE-Kö), CA-Ak, Wb-Be; Klockener Wäschke 41920,8: zur Angabe der ungefähren Zeit, Bildg. mit -er: ist ein abgeschwächtes der, ausf. vgl. der 5. Zuss.: zu 1b.: Hs-, Klinge(l)-, Klinger-; zu 3.: Kse-, Lampenglocke; sonstiges: ster-.
knorrig Adj. ‘verwachsen’, vom Holzklotz,  Knorren, 2: SA-Pre, STE-Ost, WO-Col, ZE-Gri, 3: WA-Ha, BA-Rie, 4: BA-Sip, BE-Me Wa.
Lautf., Gram.: knorrig SA-Pre, BA-Rie Sip; [gnori] BE-Me Wa; knorricht sw. n. Nom. Sg. STE-Ost; knorrige sw. m. Nom. Sg. WA-Ha; knorriget gem. Dekl. n. Nom. Sg. WO-Col; knorriejet gem. Dekl. n. Nom. Sg. ZE-Gri.