Achtergrden m. dass. wie  Achterhoff, 1: SA-Bee, 2: GA-Klö.
Lautf.: Achtergrn SA-Bee; -gaorn GA-Klö.
Achterprte f. 1. ‘Hintertür, Hinterpforte’ 1: vereinz. nwaltm., 2: Wb-Altm 1 und 159, verstr. ö SA w OST, OST-Fle Me, GA-Klö, STE-Ho. – 2. ‘After’ 2: Wb-Altm 253, Bewohner-Altm 1,346 – Reim:Dänn Kopp holt köhl,
de Föt holt warm,
slao nich toväöl dei in dänn Darm,
de Achterpurt laot aopen staohn,
dänn kann de Doktor tum Deuwel gaohn.
a.a.O. 1,346.
Lautf.: Achterpoort, -prt Wb-Altm 1, 159 und 253, SA-Bad Chei, OST-Bi; -poart, -paort SA-Pü, OST-Ker, GA-Klö, -poert STE-Ho; -port vereinz. ö SA w OST, OST-Me, STE-Ho; -purt Bewohner-Altm 1,346; Nbf.: Hachterport SA-Ben.
allfr Adv. dass. wie  allrde, 2: GA-Klö.
Brtputzer m. dass. wie  Brtkratzer, 2: ADVk Nr. 238c (GA-Klö), 3: verstr. elbostf.
Borke f. 1. ‘Baumrinde’ 1: vereinz. nwaltm., 2: verbr. Altm., vereinz. JE2, ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – De Bor(re)ke brennt schne un’nern Kessel. Wb-Ak 39; Rda.: twischen Bom un Borke ‘eine verfahrene Lage, in der man nicht weiß, wie man sich verhalten soll’ WE-Oster. – 2a. ‘ Schorf (auf einer Wunde)’ 1: vereinz. w nwaltm., 2: Wb-Altm 22, SA-Sa, GA-Klö, 3: vereinz. s elbostf., 4: BE-Pob. – 2b. ‘Schmutzkruste auf der Haut’ 2: ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 39, Wb-Be – det is je ne richtije Borke, die de uff de Knewwel (Knöchel) hast ZE-Roß; Rda.: einen de Borke lüften ‘jmdn. schlagen, verprügeln’ Id-Eilsa 53. – 2c. ‘raue Haut’ 3: Wb-Holzl 67, CA-Fö. – 3. ‘verhärteter Nasenschleim’,  Ppel, 4: Wb-Ak 39. – 4. ‘harte Erdkruste’ verstr. – dor Aggor had ne Brge BE-Gü.  z.T. nicht beantwortet oder es erfolgten Umschreibungen mit Adj.: Band rdborke rdkörste Kante Klt(en) Körste 2Rf Schorf Sle.
Lautf.: Borke, [bork] GA-Bo, verstr. JE2, vereinz. JE1, ZE-Roß, verstr. elbostf., vereinz. omd.; [porke] Wb-Be; Bork vereinz. Altm., JE2-Reh; [bok] SA-Dä Rist; Borreke, [bork] OSCH-Har, QUE-Di, Wb-Ak 39; Burke DE-Ho Kle; [brg] vereinz. w BE; [brk] verstr. s Altm.; Boark, [brk] vereinz. n/mittlere Altm.; [bk] verstr. nwaltm., verbr. n/mittlere Altm.; [bk] STE-Buch.
büllen Adj. ‘minderwertig, zweitklassig’ 2: GA-Klö, 3: vereinz. n/mittleres elbostf. – billn Ml (vgl. die Zus. Büllenbrt) Beiträge-Nd 60 (WO-HWa); büllen Jeschirr ‘Geschirr aus Steingut (im Gegensatz zu hochwertigerem Porzellan)’ Wb-Holzl 72.
Lautf.: büll(e)n GA-Klö, Wb-Holzl 72; [bü] Id-Eilsa 55; [biln] Beiträge-Nd 60 (WO-HWa).
Drüppe f. ‘Dachrand, von dem das Regenwasser abtropft, Dachtraufe’,  Dackdrüppe, 2: GA-Klö, Pessler 1906,203 (GA-Lo), WO-Ro Zie, ZE-Ned, 3: vereinz. s elbostf., 4: Mda-Sti 91.
Lautf.: Drippe; außerdem: trippe Mda-Sti 91; Dröpp, [dröp] GA-Klö, Pessler 1906,203 (GA-Lo).
drst Adj. ‘finster, unfreundlich, ernst’, vom Aussehen,  brummig, 1: vereinz. nwaltm., 2: Wb-Altm 41, SA-Sa, GA-Klö, vereinz. mittlere/ö Altm., JE2-Fi Schö, JE1-Bü, 3: CALV-Calv, vereinz. HA – H st so drst t. Wb-Altm 41.
Lautf.: drust, drst Wb-Altm 41, GA-Klö, vereinz. ö Altm.; druste STE-Bir, JE2-Fi Schö, CALV-Calv, vereinz. HA; drus, druß, [drs] SA-Ku, vereinz. Altm.; [driust] SA-Ch Da; [drius] SA-KlGe; drüst JE1-Bü.
frlich Adj. ‘sehr, überaus’,  bannig, vgl. gefrlich 4a.de hemm do fährlich scheun wat lehrt ‘sie haben da sehr schön etwas gelernt’ 2: GA-Klö.
fleuten Vb. 1. 1: SA-Dä, Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die), 2: verstr. Altm., vereinz. ö JE2, Mda-sJe1 27 (verstr. s JE1, ZE-Göd), 3: a.a.O. 27 (vereinz. w JE1), HA-Oh, 4: Elbschifferspr. 319 (CA-Ak), Wb-Ak 59. – a. ‘Töne auf einer (Weiden-)Flöte hervorbringen, darauf spielen’, auch ‘Signaltöne hervorbringen, tuten’ – ... her krege so al tue weinig vör’t Fläuten ... Heimatkalender-Je 1923,96 (JE2-Vie); Wo d’ Schaoper fleut’t ... Pohlmann 1905,V. – b. ‘pfeifen’ – hei kann op’n Finger fleuten HA-Oh; Rda.: de fleit’t upt letzte Lock ‘er wird bald sterben’ GA-Klö; Ick will di wat fleit’n schroffe Abweisung, Wb-Altm 53. – c. ‘zwitschern, singen’, von Vögeln – Sprw.: De Vög’l, de so früh fleit’n, bitt am Dag de Katt ’n Kopp aff. Spr-Altm 83. – 2. in der Verbdg.: fleuten gn ‘verloren gehen, abhanden kommen’, auch ‘ausreißen, weglaufen’ 2: Id-Altm, Wb-Altm 53, ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 59 – et mutt erscht alles fleten gahn Sprw-Börde; Rda.: där jeht balle fleetn ‘er wird bald sterben’ ZE-Roß.
Lautf.: (1.): Verteilung des Stammvokals wie bei  Fleute; (2.): fleuten Id-Altm, HA-Oh, Sprw-Harzvorld 399; fleit(e)n Wb-Altm 53, Wb-We 157, Id-Quea 153; flöten vereinz. n/w elbostf.; fle(e)ten, [fltn] ZE-Roß, vereinz. ö/s elbostf., Wb-Ak 59. – Etym.: (2.): nicht eindeutig geklärt, während das DWB 3,1824 einen Zush. zu flöten in der Bed. ‘schwinden, dahin tönen’ herstellt, ist auch an die Bed. ‘sich als Musikant durch die Welt schlagen’ gedacht worden, daneben meist Anknüpfung an pleite, das zu jidd. pleto < hebr. pelt(h) ‘Flucht, Entrinnen’ zu stellen ist, vgl. Röhrich 1991 ff.,463 f., Wb-Rotw [1498] und [4248], Kluge 242002,304 und 708.