Achterdr f. ‘hintere Eingangstür (vom Hof aus)’ 1: verbr. nwaltm., 2: verstr. Altm. (außer CALV n WO), 3: GA-Wa.
Lautf.: Achterdö(ö)r, -döhr, [atd], [-d]; außerdem: [add] SA-Rist; Achterdeuer, [axtdoi] verstr. w SA; [-däi] SA-Ch; Achtertür SA-Thür; Nbf.: Hachterdör SA-Ben.
Appelpl m. dass. wie  Appelknst, 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. n/mittlere Altm., verstr. s Altm. JE2 (nbrdb. Teil), 3: GA-Wa.
Lautf., Gram.: Appelpu(h)l, -puul, [aplpl] verstr. nwaltm., verbr. n/ö Altm. (außer sö Teil), WO-Co, HA-Sa, vereinz. n/nö JE2; Abb(e)l-, [abl-] verstr. ö SA, GA-Ku; Appepul SA-Pü; -puer SA-Gla; [apopl] SA-Pü; Appapua SA-Red; Abba- SA-Lüd; [abopl] SA-Ah; [ab-] SA-Rist; Abopuln Pl.(?) SA-Ah; Appelpoul WO-Bu; -pole Pl.(?) CALV-Ve; -paule Pl.(?) GA-Wa; Äppelpul vereinz. OST; Apfelpuhl OST-Ucht; Nbff.: Appelpudel vereinz. sö Altm. mittleres JE2; -poudel WO-San.
Blauwippstrt m. 1. dass., 1: SA-Scha, vereinz. w OST ö GA, verbr. STE, vereinz. sw Altm., verbr. sö Altm. JE2, vereinz. n/w JE1, 3: GA-Wa, vereinz. nö elbostf., HA-Oh. – 2. in der Verbdg.: Blawebster scheten ‘flache Steine so auf eine Wasserfläche werfen, dass sie mehrmals springen’,  Botterstulle, 2: STE-Kre.
Lautf.: Blauwippsteert OST-Na, WO-Be, JE2-Reh; [blaovipstrt] Dim. CALV-Je; Blauwippstreken Dim. HA-Oh; [blauvipstrn] Dim. Beiträge-Nd 60 (WO-HWa); Blauwippstert, blau Wippstert, [blaoviptert] SA-Scha, OST-Ziem, verbr. s STE n WO JE2; -stett JE2-Kam; -steärt STE-Sta; -steatt JE2-Schö; [blauwiptrt] JE2-Scho; [-vpstrt] Dim. Brugge 1944,68 (vereinz. n/ö HA); Blauwippstäett STE-Ri; -stärt JE2-Ki; -stärtchen Dim. GA-Wa; -stätt STE-Schl; -start, [blauvipstart] WO-Co Sa, Mda-nwJe1a 40 (JE2-HSe), vereinz. n/w JE1; -statt STE-Bö, JE1-Go; Plauwippstert JE1-GrLü; Blauweppstert, [blaoveptert] OST-Krum, STE-Brie; -webstedt GA-Kä; -weppstart GA-Vo; -statt STE-Buch; -wäppstert JE2-Go; -stärt GA-Sta; Nbff.: [blaovipst] STE-Buch; Blauweppster, [blauvepst] GA-Fau, STE-Ga; Blawebster STE-Kre.
Bock m. 1. ‘männl. Tier versch. Säugetiere’, bes. von Schafen, Ziegen, Kaninchen, verbr. – de Zick mut non Buck ‘die Ziege ist brünstig’ OST-Sto; brengg m de Dsigge bain Bogg DE-Ca; Wat n’ Schap weert is, dat merket wie, wenn n’ niet Bock e’kofft weern mott. Held 1963,103; Rda.: Böcke scheiten ‘Fehler machen’ Sprw-Börde; dek stett wol der bok zu jmdm., der Schluckauf hat, Mda-Weg 89; de Bock stött wenn ein Kind nach dem Weinen weiterhin trotzig aufschluchzt (vgl. 5.), Wb-Holzl 66; Ist dänn nu de Buck rut ut’n Kohl? ‘Ist die Trotzphase vorüber?’ Bewohner-Altm 1,323; der Kn schdd Buck ‘der Kahn läuft aus dem Ruder’ Elbschifferspr. 305 (WO-Ro); wat hat’n der för Böcke te melken ‘was hat er zu versäumen’ Sprw-Börde; ja!, morgen, wenn de Bökke lammet abweisende Antwort, Wb-We 20; Wat gaohn dänn Buck de Lämmer an, sä de Bur, as’r dät Kind weegen soll. ‘Der Bauer erledigt nur Arbeiten, die unbedingt erforderlich sind.’ Bewohner-Altm 1,324; in kompar. Rda.: meckert wie so’n Bock Vk-Harz 3,46; schtief wie so’n older Bock a.a.O. 3,45; Er stinkt wie a Bock. ‘Er riecht sehr unangenehm.’ Vk-Anhalta 62; Sprw.: je eller der Bock, deste steifer isses Horn sexuelle Anspielung, KÖ-Grö. – 2. in der Verbdg.: Böckchen schiele nicht Kreisspiel, 2: Brauch-wAltm 31. – 3. ‘altes, schlechtes Pferd’,  Gaul, 1: SA-Bee Ku, 2: verstr. n/mittlere Altm., JE2-Kam, verstr. mittleres/s JE1 ZE, 3: verbr. n elbostf., verstr. s elbostf., 4: vereinz. w anhalt. – en olln Buck OST-GrAu. – 4. in der Verbdg.: einen en bok splen ‘jmdm. einen Streich spielen’ 3: Wb-Nharz 30. – 5. ‘Trotz’ vereinz. – 6a. dass. wie  Bockfell, 3: Spr-Harzb 58. – 6b. ‘Mann, der Frauen nachläuft’ 4: Spr-Anhalt 170. – 7. ‘Schneider’, scherzh.,  Snder, 4: a.a.O. 173. – 8. ‘Schreckgestalt für Kinder, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,  Roggenmme, 3: ADVk Nr. 49 (GA-Wa). – 9. ‘hölzernes Gestell mit drei oder vier Beinen, das als Stütze oder als Unterlage dient’, z.B. Sägebock, Unterbau für Waschfässer, Stege und Platten, vereinz. – Rätsel: wöcker Buck hät ken Höärn? – Sägebock, STE-Wa. – 10. ’ Tisch, auf dem das gekochte Fleisch zur Wurstbereitung geschnitten wird’ 1: SA-Roh. – 11. ‘Gestell an der Sense zum Mähen von Gerste und Hafer’,  Hwertog, 2: vereinz. ZE, 3: GA-Sie. – 12. ‘erhöhter Sitz des Kutschers’ 2: Matthies 1903,51, OST-Bi, JE2-Scho, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. –Un doamit sprung voan ‘n Bock he raff
Un keek in d’ Kutsch.
Matthies 1903,51;
Rda.: gt fon bokke blsen ‘heftig schelten’ Wb-Nharz 30. – 13. ‘Haut auf der gekochten Milch’,  Pelle, 2: GA-Schw.
Lautf.: Bock, [bok] verbr. nwaltm. w Altm., vereinz. mittlere Altm., Elbschifferspr. 264 (JE2-Pa), JE1-Wö, vereinz. s JE1 w/mittleres ZE, verbr. elbostf. (außer w JE1) omd. (einschl. [bog], [pok]); [bk] Mda-Ar 29; Böckchen Dim. Brauch-wAltm 31; Buck verbr. mittlere/ö Altm. n/mittleres JE2 mbrdb. w JE1; [bk] Mda-Ar 30. – Gram.: m., außerdem: n. Held 1963,103.
börnen Vb. ‘das Vieh tränken’,  wtern, 3: vereinz. äußerstes nw elbostf., Spr-Maa 432 (WO-Ol) – Käuhe börrn GA-Wa.
Lautf., Gram.: börnen GA-Nie; börn vereinz. äußerstes nw elbostf.; ebörnt Part. Prät. Spr-Maa 432 (WO-Ol).
Btjen n. Lockruf für Kälber, auch in Verbdg. mit kumm,  Mtsche, 2: vereinz. sw Altm., 3: vereinz. s GA, QUE-Di – Beutchen kumm GA-Wa.
Lautf., Gram.: Bötchen vereinz. GA; Bötjeken GA-Wie; Bötcheken HA-Sa; Beetje f. QUE-Di; Beutchen GA-Wa; Beutje f. GA-Ev, CALV-Lö Uth.
d I. best. Art. allg. – 1. m. Sg. – de Paster STE-Go; de Mane is all upejn Mda-nwJe1a 46; de Schreck hat mick ganz owernommen WO-Dru; Dä Bengel harre würklich Glücke. Klaus 1936,24; dei grote Krischan ‘große Zehe’ WE-Velt; der Damper hat all jetutt. Wb-Ak 108; där Kneppenstorch bringt dia Kinger ut den Diek ZE-Mü; dor Emmor is in’n Born jefal’l DE-Ca; Rda.: da steit dee Läpel ok nich stramm inn von dünnem Kaffee, OST-Neu; öhne steiht dä Hals wiet open ‘er bekommt nie genug’ OSCH-Ba; Genus abweichend von der Standardspr.: richtig, da saß der Brill ... Wäschke 61915,109; dor Gabsel is rungorjefal’l DE-Ca; vor subst. Adj.: de Bs ‘der Teufel’ Wb-Altm 256; hei is de Letzte (der Schlechteste) in de Schaule HA-Oh; Dat. (wie auch nachfolgend Bezug auf Standardspr., ausf. s. Formenteil): den Jungen sien Fader Umschreibung des Gen., Wb-Holzl 75; Op den groten Grasplatze vor de Brueri ... Lindauc o.J. 14; wat wisst de denn met dän olln Krachel (Gerümpel) noch machen? ZE-Roß; de Koh naon Bulln brängn STE-Ri; ... was bloß in’n Winter zu machen jeht ... Heese 21919,73; Dat war nich schöne von dem Mann, ... Klaus 1936,20; Akk.: uff den Kopp stellen DE-Pri; Wes (sei) män getreu bet an den Dod! Pohlmann 1905,79; Eck will deck den Arsch versohlen. Vk-Harz 3,67; an dn Salaot kümmt Tsucker WO-Zie; d müsst dänn Drt bin JE2-Scho; trecken dann grauten Woagen full Hau SA-Bee; Rda.: hei lachet, asse wenn he den Lork (die Kröte) an’n Strikk herre ‘er lacht ausgelassen, heftig’ Wb-We 77; Sprw.: Ihrenamt un de Kägelbaohn lihren dänn Burn naon Krog gaohn. Bewohner-Altm 1,325. – 2. f. Sg. – de Asche jliet DE-Or; de Worscht is heeß ZE-Dü; d Mt (Magd) kunn en ... nich en’m häm’m ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); de Beere is innewechten molig GA-Rä; dä Fru HA-Bee; Denkst du, wenn seck dä Möhle dreiht, Eck kann meck op dä Siete leggen? Klaus 1936,21; dei Tewe (Hund) bellt WE-Kö; Dei Hochtid was in’n April, ... Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die); Rda.: wat vorsteiht de Kreie von’n Sönndag? Bemerkung über jmds. Unwissenheit, WO-Schn; Wetterregel: So lang as de Lrk vör Lichtmess’n singt, so lang singt sei nhäer. SA-Han; Genus abweichend von der Standardspr.: de Ginne ‘das Kinn’ DE-Ca; vor subst. Adj.: de Lewst ‘die Geliebte’ Wb-Altm 125; Dat.: t d Tt, wo ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); hei mott Keue ob de Wische (Wiese) heu’n (hüten) GA-Lock; et is noch en Happen in de Schöttel eblebbn WE-Re; Mit de Schule war’s dazumah ooch andersch ... Richter o.J. 7; ... naoh d’ Stadt ... Pohlmann 1905,11; mich sinn von die olle kolle Witterung noch de Hänne janz klamm ZE-Roß; aus der Pulle anen kulkern Spr-Asch 21; op der schtrte is et modderich Wb-Nharz 128; Rda.: op der Strte lijjen ‘sich herumtreiben’, auch ‘erwerbslos sein’ HA-Oh; Akk.: der Voader nemmt de Seiße JE1-Wol; füll doch d Schtippe in in’n Napp JE2-Scho; Hei sette de Mütze op ... Wedde 1938,24; ... war ... uf de Bullenjagd gegangen ... Wäschke 61915,34; sett dick bi mick opp dä Bank GA-Wa; jeff mal die Borneschtange he, ik will Wasser rup langen ZE-Brä; Rda.: mor kreien noch was uff de Mitze ‘es wird bald regnen’ Vk-Anhalta 68. – 3. m., f., n. Pl. – m.: koal sind de Böhm OST-Lo; De Häscher ... mit öhre Blauthunne ... Rauch 1929,93; Dä Strümpe vull Water ... Klaus 1936,52; ... die beeden Kunden ... Heese21919,79; f.: de Jense bröjen WO-Ucht; In’t Leederschur lagen de langen Füerleedern ... Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); de Gren gom’m, es ward Windor BE-GrWi; ... dä Kaldüneken schmecken sau schtumpe, ... Spr-Harzb 57; n.: de Kinner spöeln in Grass SA-Bee; de Hnor sinn in Hnorschdall BE-Gü; dei Kindere luntchen (lehnen) seek ahn WE-Elb; Plt.: de ohlen Liete wern sich noch genau uf Juln siene Lache besinnen kennen BA-Ha; Dat. (alle Genera): Mit de Arme slenkere hei in de Luft rumtumme ... Lindaua o.J. 69; der hat’s mit de Niern ‘er ist nierenkrank’ CA-Sta; ... un up de Fellers (Feldern) nicks as brunen Kohl. Essen-nwAltm 91 (SA-Han); Van d’ Böm fall’n rod un gäl de Bläder ... Pohlmann 1905,54; Rda.: Das jt de Menschen w de Leite. ‘Das geht allen so.’ Wb-Ak 112; Akk. (alle Genera): ..., denn maakten se seek wedder langsam op de Schtrimpe. Vk-Harz 8,31; mischele m de Grd’n DE-Ca; lött de Hünder leggen JE1-Wo. – II. Demonstrativpron. allg. – 1. mit Bezug zu einem Substantiv – a. m. ‘dieser’ – Sau word dä orme Minsche den ganzen Dag bilehrt ... Klaus 1936,51; Dat.: f dn Bm wagsen Gndschlinge BE-GrWi; Rda.: An denn Minsch’n is kn Beraod ‘er ignoriert gut gemeinte Ratschläge’ Wb-Altm* 49. – b. f. ‘diese’ – Un dei arme Frue schtund immer noch hie ... Vk-Harz 3,23 (BLA-Be); d Jans had awwor a gl’n Mren DE-Ca; Dat.: b dai greot Hitt döst (durstet es) ’n bannich SA-Dä; Zu die Zeit wurrn noch de rohen Lehmschtene zus Bauen benutzt un ins Fachwark injemauert. Alt-Cöthen 70; Akk.: upp d Aort Wb-Altm 34. – c. Pl. ‘diese’ – dee paar Kröten (das bisschen Geld) dee ik hebbe OSCH-Ott; Dat.: De Mutter is nah dee Geschichten In ümmer andert Tüg te seihn ... Gorges 1938,74. – 2. in subst. Funktion – a. m. – d kimt n mek Wb-Nharz 130; No dei ward jo woll nich wedder ekomm sien. Wille 1927,XV (BLA-Be); wat söckt dänn dr d JE2-Scho; Rda.: dee is sau lang wi Lewerenzen sien Junge Wb-Holzl 36; de is jo nich alleen ‘er ist geistig beschränkt’ OST-Möl; de lett bloß Möllensteine un gluh Isen liggen ‘er stiehlt sehr viel’ HA-No; der het’ Morgenbrot verschlopen ‘er ist gestorben’ JE2-HBe; dor sd aus w Braunbor mid Schpugge ‘er ist ganz blass’ BE-Scha; generalisierend in Sprw.: de eimol lickt, de wett wi’t smeckt, de lickt den ganzen Kübel weg GA-Ge; wökern’t Kittel nich paßt, de treckten sik nich an STE-Bad; Dat.: däne sine Pläne zur Umschreibung des Gen., WE-Velt; mit den is kein henkommen Sprw-Börde; Lß dich von dn nich besawwel’l! Wb-Ak 34; mnen Fder, dne geit et gt HA-Oh; Dän müßte ick doch min’n ersten Hoasen wiesen (zeigen). Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie); mit dne is nischt ls Wb-Nharz 119; Rda.: den lacht de Deuwel utn Hals ‘er lächelt heimlich und schadenfroh’ OST-Gla; Mit dene is kein gut Kerscheneten. ‘Er ist ein unverträglicher, gefährlicher Mensch.’ Hbl-Nharz 1929 Nr. 11; Akk.: Rda.: den wird der Nielebock holen ‘er wird sterben’ CA-Sta; um dn machd mor lwor a Bren ‘meidet ihn lieber’ DE-Ca. – b. f. – ... Spritze ... De word vorrkofft. Lindauc o.J. 33; Dä kann Deck nich koken, nich flicken, nich stoppen ... Klaus 1936,26; Die hadde’s Mopsen eejentlich jar nich neetich jehatt, ... Heese 21919,68; Dat.: Rda.: där kunkelt mit die ‘er hat ein Verhältnis mit ihr’ CA-Sta. – c. Pl. – de han son bunt Röck an SA-Jee; de hem en ganzes Mandel Kinner CA-Fö; d wollen’t jelt met leddich gn fordeinen Wb-Nharz 116; Wat hämn dänn die man bloß tu lachen? Heimatkalender-Je 1927,120 (JE2-Vie); Die waren orntlich buleidicht ... Heese 21919,39; Rda.: De denken, Kees’ und Brod regn’t van’n Himmel. wird von jungen Leuten gesagt, die ohne finanzielle Absicherung heiraten, Bewohner-Altm 1,343; Dat.: ... s Jejnteel von die ... Krause 1964,122; Rda.: da is wat mank bei di ‘bei denen ist etwas los’ ZE-Roß. – III. Relativpron. verstr. – 1. m. – ... Buer Slus, de geärn watt öäwer eannern foppt. Matthies 1903,1; ... Seelschen See, d k tau Arxlä hör’n dai Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Sien Sohne, dei Bure op’n Hof war ... Rauch 1929,59; En Dokter, der dort sehre ofte de Abende verkehrte ... Richter o.J. 16. – 2. f. – ’n Fr, de dat Kind söcht Wb-Altm 34; ... de grote Dörplinne, die gewiß all ahr dausend Joahre olt is. Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); ... Schade um die ville scheene Zeit, die e da tacktäjelich vorrloofen tede ... Heese 21919,61. – 3. Pl. – Wecke Buern, de saun hundert Morgen oder mehr harren ... Wedde 1938,46; ... de Paschlewwer Jungens, die um sechse frieh inne Friehschule jehn ... Wäschke 61915,60; Sprw.: Böm’, de oft knack’n, bräk’n nich licht. ‘Alte Menschen, die viel klagen, erreichen ein hohes Alter.’ Spr-Altm 76.
Lautf., Gram.: best. Art.: in unbetonter Stellung findet sich häufig Kürze (z.B. [d] m., f., [d(o)r] m.), die Formen mit Länge oder Diphthong haben z.T. bereits demonstrativen Charakter; m. Nom. Sg.: im Nwaltm., Nbrdb. und im n/mittleren Elbostf. dominieren klar die r-losen Formen: de(e), [d], unbetont [d] verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. s JE2 JE1, verbr. n/mittleres elbostf., verstr. sw elbostf., vereinz. sö elbostf.; GA-Wer, vereinz. mittleres JE2 nw JE1, verstr. nw elbostf., vereinz. OSCH, WA-ABra, verstr. sw elbostf.; dei verstr. nwaltm., vereinz. n elbostf., verstr. sw elbostf.; [däi] verstr. nwaltm.; die md., auf -r auslautenden Formen dominieren innerhalb des Nd. das Gebiet östlich der Elbe (JE2 JE1 ZE, allerdings nach Norden zu in abnehmender Intensität), im sö Elbostf. sind sie schon recht häufig: der, [dr] vereinz. n WO n/mittleres JE2, verstr. s JE2, verbr. JE1 ZE, vereinz. s WO OSCH, verstr. WA, vereinz. sw elbostf., verbr. sö elbostf. omd.; där, [dr] WO-Zi, verstr. mittleres/s JE2 ZE, vereinz. anhalt.; [d] STE-Je, WO-Zie; [dr] verbr. anhalt.; [dr] Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung: dor(r) verstr. s ZE, vereinz. sö elbostf., verbr. anhalt.; dr verstr. ZE sö elbostf. omd.; m. Dat./Akk.: Dat. und Akk. der Standardspr. sind formal auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen (nur 2 elbostf. Belege mit dem Klaus 1936,20, Lieder-Ma Nr. 733 (WA-Eg)): den SA-Bre, Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die), vereinz. OST, GA-KloNeu, verstr. mittleres/s JE2 JE1 ZE, verbr. elbostf., verstr. anhalt.; dän, [dn] SA-Rist, verstr. s Altm., vereinz. mittleres/s JE2, verstr. ZE, OSCH-Grö, Firmenich o.J. 160 (WA-Ost), verstr. anhalt.; däen JE2-Schön; dn Mda-Sti 28; denn Wb-Altm 33, vereinz. SA, JE2-Neu Wa; dänn, [dän] Bewohner-Altm 1,325, verbr. SA OST STE, GA-Fau Trü, vereinz. n JE2; deänn OST-Ga; dann, [dan] vereinz. nwaltm. w Altm. mittleres OST, STE-Ga, JE2-Kam; dean’n Matthies 1903,49; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu ’n; Reste des Dat. liegen in einz. Wendungen und Verbdg. mit Präp. vor, z.B. ‘zum’ (tum Dokter WO-Gu; taum Danze OSCH-Weg); f. Nom. Sg.: de(e), [d], unbetont [d] (auch bei betonter Form die) verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. mbrdb., verbr. elbostf. omd.; die räumliche Verteilung von dä, dei und däi entspricht der des best. Art. m. Nom. (s. oben); die vereinz. mittleres/s JE2, verstr. JE1 ZE, vereinz. sö elbostf. s CA; di’e, [d] verstr. mbrdb.; f. Akk. Sg. entspricht dem Nom. (de(e), dä, dei, die) bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]; f. Dat. Sg.: im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen, im Nthür. werden sie dagegen geschieden, in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt: im e-Apokope-Gebiet (Nwaltm., Nordbrdb.) oft zu d’ (z.B. in’d, int Schl ‘in der Schule‘), sonst zu ’e (z.B. inne Schle); daneben existiert die Dativform: der vereinz. JE2 JE1 HA OSCH, verstr. sw elbostf., verbr. nthür., CA-Lö Me; dr BLA-Brau; dr Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu dr, ’r JE1-Kä La Mo, WE-Oster, vereinz. QUE n BA, verstr. nthür.; einige Orte im sw Elbostf. gebrauchen beim Art. m. Nom. de, dei, beim Art. f. Dat. dagegen der; m., f., n. Pl.: im Nom. Verteilung der Formen weitgehend wie beim best. Art. f. Nom. Sg.; darüber hinaus: dia ZE-Mü; im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. (wie Nom. bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]) zusammengefallen; im Nthür. wie auch verstr. im sw Elbostf. entspricht die Form des Dat. formal der Form des best. Art. m. Akk. Sg. (den/dän); Demonstrativpron./Relativpron.: die Formen entsprechen weitgehend denen der betonten Varianten des Art.; m. Nom. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: [dai] Dialekt-Ma 3 (vereinz. nö CA); der/där vereinz. GA, verstr. STE n WO, vereinz. HA; im Anhalt. dominiert [dr]; m. Dat./Akk. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: in subst. Funktion: dene verstr. w elbostf.; däne, dëne verstr. sw elbostf.; f. Nom. Sg.: vgl. die betonten Formen des best. Art.; die unbetonte Form des Art. [d] wird im Mbrdb. und Anhalt. durch i-Formen ersetzt: die, [d] verstr. mbrdb., allg. anhalt.; [d] verstr. mbrdb.; f. Dat./Akk.: Akk. wie Nom.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.; m., f., n. Pl.: Verteilung der Formen weitgehend wie beim Demonstrativpron. f. Nom. Sg.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.
Finger m. 1. ‘eines der fünf beweglichen Glieder der Hand’ verbr. – lütge Finger OSCH-Eils; Dei Finger worden een klamm. Ehlies 1960b 297; ... denn hei harre sek jo de Finger drane vorbrennt ... Wedde 1938,39; d Holtschplitta jn in Finga rin JE2-Scho; Rda.: um de Finger wickeln ‘jmdn. gefügig machen’ HA-Oh; op de Finger seihen ‘jmdn. überwachen’ Wb-We 156; op de Finger passen dass., Sprw-Börde; dorch de Finger sein ‘etw. übersehen’ HA-Oh; mit fingern op einen wsen ‘auf jmdn. zeigen, jmdn. bloßstellen’ Wb-Nharz 208; laat dine Fingern derfonn ‘gib dich damit nicht ab’ Wb-Holzl 86; dderfr mkek keinen finger krum ‘dafür tue ich nichts’ Mda-Weg 125; ... habbe ich den Brief mit janz spitze Finger anjefaßt ... ‘... habe ich den Brief aus Widerwillen nicht richtig angefasst ...’ Richter o.J. 32; All Finger deit een daonaoh lecken. ‘begierig nach etw. sein’ Pohlmann 1905,22; sek wat t’n finger sn ‘etw. erfinden, ausdenken’ Wb-Nharz 208; Das kannste dich doch n deine finnef Finger abzel’l. ‘Das ist doch offenbar, selbstverständlich.’ Wb-Ak 57; nich de Finger tellen künnen ‘dumm, einfältig sein’ Wb-We 156; e schnadet sich nochmal en Finger ab ... eh’re anen Pennig rausricken dut von einem geizigen Menschen, Spr-Asch 38; De bitt sick leewer’n Finger af, as dät’r Penning utgewt. dass., Bewohner-Altm 1,331; Sprw.: Hät de Deuwel irst een’n Finger, kriegt’r ook de Hand. a.a.O. 1,327. – 2. ‘stehlen’,  klauen, in den Verbdg.: – a. lange/lanke Finger mken verstr. – hei het lang Finger makt SA-Hen. – b. krumme Finger maken 3: Wb-We 156. – c. ff Finger und n Grp(e) 1: SA-Bre, 2: ZE-Ro, 3: vereinz. HA, 4: vereinz. anhalt. – d. Leim an de Finger hann 4: BE-Neu. – 3. TiN ‘ Libelle’ 3: GA-Wa.
Gram.: Pl.: Finger, [fir] verstr.; -n SA-Dä, vereinz. Altm., JE2-HBe Scho, Heimatkalender-Ze 1964,91 (ZE-Ze), verstr. elbostf., Serimunt 1930 Nr. 82, CA-Sa; -e Wb-Nharz 209 (BLA-Hü Neu); -sch ZE-Roß.
Grs(e)anger m. ‘Grasfläche, Rasenstück’ 3: GA-Wa, 4: Wb-Be.
Lautf.: Grasanger GA-Wa; [jrzear] Wb-Be.
hensmten Vb. 1. ‘zu Boden werfen, achtlos hinwerfen’, auch ‘ausstreuen’ 1: SA-Dä, 2: JE2-Scho, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 76, CA-Fö, 4: CA-Ak, Wb-Be – schmt man dai Huina an Göbsch (eine Hand voll) Waid’n hen SA-Dä; schmais de Dasse nich hin CA-Ak. – 2. ‘vergeuden, wegwerfen’ – Rda.: d schmit et jelt man sau hen 3: Wb-Nharz 76. – 3. in der Verbdg.: sik hen un hr smten ‘sich schlaflos hin und her wälzen’ 2: OST-Bi Wal, STE-Ho Wi, 3: GA-Wa, HA-Va, QUE-West.
Lautf.: hensmten OST-Bi, STE-Ho, GA-Wa, HA-Oh; -schmten, [henmitn] SA-Dä, OST-Wal, STE-Wi, JE2-Scho, HA-Va, Wb-Nharz 76, QUE-West, CA-Fö; [hinmaisn] CA-Ak; [-maisn] Wb-Be.