besetten Vb. 1. ‘mit etw. versehen, etw. aufnähen, aufkleben’ 3: HA-Oh, Id-Eilsa 51, 4: Wb-Be – n’ Kld mit Borte besetten HA-Oh. – 2. refl. ‘sich niederlassen’ 3: Hbl-Ohre 1925 Nr. 7/Wöhlbier (HA-Eim), 4: Alt-Cöthen 52 – Wie’e Meester jeworrn war un sich busetzt hodde, heiratete Schönen Riekchen. a.a.O. 52.
Lautf., Gram.: besetten; außerdem: busetzt Part. Prät. Alt-Cöthen 52; [pusetsn] Wb-Be.
Besinnung f. 1. ‘Überlegung, Nachdenken’ 3: vereinz. elbostf. – Datt ganze Freujahr ... jifft ett veel te daun butten opp’n Felle, da kümt man garnich tau Besinnung. HA-Eim. – 2. ‘Bewusstsein’ vereinz. – hä hät de Besinnung välorn ‘er ist ohnmächtig’,  mächtig, STE-GrMö.
Lautf.: Besinnung, -k; außerdem: -unge HA-Oh, Wb-Nharz 26.
besken Vb. ‘besuchen’ 1: SA-Dä, 2: vereinz. Altm., 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – denn mott datt möglich emakt weeren, datt man dee Frünnschopp (Verwandtschaft) besöchcht, süss sünd dee ok wer untefreen HA-Eim.
Lautf., Gram.: besök(e)n vereinz. Altm.; -soiken, -seuken verstr. elbostf.; -seiken CA-Gli; [bzuik] SA-Dä; besuchen Spr-Asch 26; -suchte 3. Sg. Prät. Richter o.J. 20; bisäuken Klaus 1936,36; busuchen Heese 21919,32; [puzn] Wb-Be; besochst 2. Sg. Präs. Wb-Holzl 63; 3. Sg. Präs.: -sickt Spr-Mab 398 (JE1-Gü); -söcht a.a.O. 398 (WO-Ol); -söchcht HA-Eim.
Bessenstump m. ‘alter, unbrauchbarer Besen’ 3: Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim).
1bet verbr. 1. Präp. – a. zeitlich: zur Angabe des Endpunkts eines Zeitabschnitts – bet ewwermorjen Sprw-Börde; bet Wnachten HA-Oh; also denn bes dahenn Abschiedsgruß, ZE-Roß; bet anner Jhr um düsse Tiet Brauch-wAltm 67 (GA-Nie); dat hat bet mrgng Td SA-Dä; hei mott sick queelen von freuh bett speede HA-Eim. – b. räumlich: zur Angabe des Endpunkts einer Erstreckung – bätt nao Hs Wb-Altm 16; Bes ant Füer wulle öäwer Knergel nich ranführn ... Heimatkalender-Je 1924,63 (JE2-Vie); ... da langeten ihre Beene nich beß an Fritzen seine Schtewweln uf de Schtange. Wäschke 61920,2. – c. zur Bezeichnung der äußersten Grenze, des äußersten Maßes – Rda.: hei st t, als könne nich bet twei telln HA-Oh; einen bis op et blaut arjern Wb-Nharz 29. – d. in Verbdg. mit up ‘ausschließlich, mit Ausnahme von’ – bett op einen n HA-Oh. – e. zwischen zwei Zahlen zur Angabe der oberen Begrenzung – da gift et for de Morge to rohn (roden) mit Krut tosammenmaken zwanzich bett fünwenzwanzich Mark HA-Neu. – 2. Konj. unterordnend, zur Angabe der zeitlichen Grenze des im Hauptsatz benannten Geschehens – wei laten nich eher lucker, bett wei et eschafft hem CA-Fö; et dert noch lange, bet ik dat mke HA-Oh; Sprw.: die junken Ehelde verdrgen sek sau lange gd, bet dae Honnijpot telicket is BLA-Brau.
Lautf.: bet(t), [bet] verbr. nwaltm. Altm., JE2-Scho, verstr. w JE1 (veralt.), verbr. elbostf.; bätt, bëtt SA-Rist, Wb-Altm 16; bes(s), [bes] OST-Kru, JE2-Gü, verbr. mbrdb., Wb-Ak 34, Wäschke 61920,2, verstr. ö DE; peß KÖ-GrPa; bäs, [bs] ZE-Kö, Mda-Ro; bets Wb-Nharz 26 (OSCH-Har), Firmenich o.J. 160 (WA-Ost); bit Wb-Altm 264, Spr-Altm 87, WO-Zie, QUE-Di; bis JE1-Schor Wer, ZE-Ke, Wb-Nharz 28, Mda-Ma 71 (vereinz. nö CA), verbr. anhalt.; [pis] Wb-Be.
Bindfdem m. 1. ‘Bindfaden, feste, dünne Schnur zum Zusammenbinden’ verbr. – Bimfa’mt tau et Wostopphängen Wb-Holzl 64; Binnfamen harren wie ümmer in’e Ficke ... Hbl-Ohre 1928 Nr.14/Wöhlbier (HA-Eim); Rda.: bei dän is der Bintfann oo schon alle von einem Mann, dessen Potenz nachgelassen hat, ZE-Roß. – 2. in der Verbdg.: et rgent Bindfdeme ‘es regnet sehr stark’,  pladdern, 2: OST-Neu, JE1-HLo, ZE-KlLei, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. omd.
Lautf.: Bindfa(a)m OST-Ca, HA-Bar War, vereinz. nw OSCH, verstr. n/mittleres WE; -faom, -foam, -foom vereinz. nwaltm., verbr. Altm. (außer s), Heimatkalender-Je 1923,98 (JE2-Vie), JE1-We; Bintfamt Id-Eilsa 52; Bindfaamt verstr. w elbostf.; -faomt WO-Bl Ucht, JE1-Ca; -faum GA-Fa; -fad(e)n CA-Eick, vereinz. anhalt.; -faod’n Wb-Altm 17; -foaden vereinz. mbrdb.; -faddn DE-Mö; -fann, [bintfa] ZE-Roß, CA-KlRo; pintfan’n BLA-Sti; Binnfa(a)m vereinz. n Altm., CALV-Je, OSCH-KloGrö, verstr. WE; -faom, -foam, -foom SA-Bo, verbr. nbrdb., vereinz. w JE1, JE1-Bü, GA-Nie, QUE-Di; [binf] JE2-Scho; Binnfamen Hbl-Ohre 1928 Nr. 14/Wöhlbier (HA-Eim), OSCH-Krop; -faom(e)n SA-Pü, GA-Le, CA-Bie; -famend HA-So; -fa(a)mt vereinz. s Altm., verstr. n/ö elbostf.; -faomt WO-Zi; -faden ZE-Ze, OSCH-Da, BLA-Ha; -fa(a)n JE1-Da, Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze), BA-Ha, CA-Atz; -faon WA-La; -fa(a)nd GA-Ge, HA-So; -fann KÖ-Kö; -fan’n Wb-Ak 35; Binnefom JE2-Ro; -faamt GA-Wal; Bimfa(a)m, bimfm SA-Han, JE2-HBe, JE1-Lo, vereinz. nw elbostf., WE-Rho, verstr. s elbostf.; -faom, -foom vereinz. nbrdb.; -foam JE1-Grü La; -fa(a)mt WO-Me Wo, verbr. n elbostf., verstr. mittleres elbostf.; -faomt WO-Sa, WA-KlRo; -faden BLA-Wie; -faen WE-Da; -faan vereinz. nw/mittleres elbostf.; [pimf] Wb-Be; Bimfant Sprw-Harzvorld 398; [bimfa] Mda-Fuhne 31 (DE-Ca); Bümfaam WE-Re; -fam’n WE-Dar.
bten Vb. 1. verbr. – a. ‘mit den Zähnen in etw. eindringen’, auch ‘mit den Zähnen zerkleinern, kauen’ – he bet in den suern Appel CA-Fö; j mütt’n mne Kante t’n, ik kannse nich bd’n JE2-Scho; Rda.: hei hat nischt tau biten un tau breken ‘er ist völlig mittellos’ Wb-We 18. – b. ‘jmdn./etw.mit den Zähnen packen (und dadurch verletzen)’, auch ‘anbeißen, den Köder fassen’, von Fischen – d het m in Finga bd’n JE2-Scho; siene Stelle, wo de Fische immer jut ebetten hämm JE1-Pre; ... dee Hamster bitt nich bloß dulle, nä, dee springet einen blank in’t Gesichte ... Hbl-Ohre 1928 Nr. 22/Wöhlbier (HA-Eim); ... beinah wie en bissijer Hund, dän mor jekitzelt hat un där nuh bahle beißen will. Heese 21919,52; Sprw.: den letzten biet de Hunne Sprw-Eils 39; De Hunne, de oppen frindlichsten schwänzeln, bieten tau erst. Vk-Harz 3,58. – 2. ‘eine stechende Wirkung haben, ätzen und dadurch Juckreiz verursachen’, bes. in der Nase,  kribbeln, 1: SA-Dä, 2: vereinz. Altm., ZE-Gri, 3: vereinz. elbostf., 4: BE-La – dat bitt sau dulle HA-Oh; de Sämp bitt Wb-Altm 18; de Koalseire bitt sehr inne Näse ZE-Gri.
Lautf., Gram.: bit(e)n, [bt()n], [bt] verbr. nd.; [bd] JE2-Scho; [bdn] GA-Da Schw; bißen Vk-Anhaltb 48 (BA-Neu Sip); pszen Mda-Sti 17; beißen, [bais()n] ZE-Roß, verstr. anhalt.; [paisn] Wb-Be; 3. Sg. Präs.: bitt, [bit] verbr. nd.; bet (Präs.?) CA-Fö; beißt BE-La; Part. Prät.: [jbtn] Mda-Ma 71 (CA-We); [bd] JE2-Scho; bät(e)n vereinz. Altm., JE1-Zi; [batn] MdanwJe1b 57 (JE2-HSe), verbr. JE1 (außer w), vereinz. n ZE; [jbat()n] Mda-sJe1 20 (JE1-Walt), vereinz. ZE; ebetten verbr. elbostf.; jepëszen Mda-Sti 5; [jbisn] Mda-Ze (ZE-Roß).
1Blke f. 2: vereinz. Altm. JE2, verstr. JE1, vereinz. ZE, 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Be. 1. ‘das Bleichen von Wäsche oder Leinwand’. – 2. ‘(Rasen-)Platz, der zum Bleichen der Wäsche benutzt wird’ – Da seggt Mutter tau mick, ick solle de Lennewandstiegen neemen unn na Bleeke dragen. Hbl-Ohre 1930 Nr. 2/Wöhlbier (HA-Eim).
Lautf.: Bleeke, [blk] Dialekt-Ma 12 (vereinz. sw JE1), vereinz. ZE, Hbl-Ohre 1930 Nr. 2/Wöhlbier (HA-Eim); [ple] Wb-Be; Bleike, [blaik] vereinz. JE2, verstr. JE1 elbostf.; Bleik vereinz. Altm.; [blik] QUE-Hau; Blke QUE-Di.
Blmengott m. ‘Liebhaber von Blumen’ – Hei is nun mal sönn oller Blaumengott ... 3: Hbl-Ohre 1929 Nr. 20/ Wöhlbier (HA-Eim).
1Bne f. 1. PflN ‘Bohne’, auch die Frucht, verbr. – Bohn lng (legen) DE-Ra; greune Bohnen HA-KlSa; ’s jiwwet bei uns weiße B‘n Wb-Ak 38; wai win Beo’n iutpaon (enthülsen) SA-Dä; Graupen und Bohnen und Schwienefleisch Gericht, BLA-Ti; Rda.: nich ne bene ‘überhaupt nicht(s)’ Mda-Weg 89; dat sind dine Bonen nich ‘das geht dich nichts an’ Wb-Holzl 67; Bonen in den Ohren hebben ‘nicht gut hören können oder wollen’ Wb-We 20; hast woll Bohnen jetten, datt’e nich hören kannst? dass., HA-Bee; ... et dure nich lange, da höre ick ’ne Bohnen koken. ‘... hörte ich ihn schnarchen.’ Hbl-Ohre 1927 Nr. 28/Wöhlbier (HA-Eim); jdes Pnichn jiwwet an Tnichn von der blähenden Wirkung der Bohnen, Wb-Be; Wenn’t süss nicks iss, ass koll’ Bn un Bottermälk upp’n Sündag. zu jmdm., der übertriebene Erwartungen hegt, Wb-Altm 206. – Brauch, Volksgl.: Ick hewwe bi’t Backen ne Bohne mit inne backt, un wer dei finnt, is de Negeste mit Frie’n! Rauch 1925,39. Eine B. mit weißen Blättern inmitten grüner Bohnenpflanzen kündigt einen Todesfall in der Familie an. Vk-Altm 266, Vk-Anhalta 173 (CA-Lö). B. sollen nicht an Tagen gesät werden, an denen der Mond im Sternzeichen des Krebses steht. a.a.O. 261 (KÖ-Cös). – 2. in der Verbdg.: Wallsche Bn’ PflN ‘Saubohne’ 2: Wb-Altm 242. – 3. ‘dunkle Fläche an den Zähnen von Pferden’ 3: Wb-Holzl 67.
Lautf., Gram.: Bohne, Bne, [bn] vereinz. sö Altm., verbr. mittleres JE2 mbrdb. elbostf. anhalt.; [pne] Wb-Be; Bohn, Bn, [bn] vereinz. s nwaltm. w SA (außer nwaltm.), SA-Ca, vereinz. ö Rand von GA, verbr. ö Altm. (außer sö), vereinz. n JE2; Bohnen Pl. verstr. ö nbrdb. elbostf.; [bnn] Pl. Mda-nwJe1a 41 (JE2-HSe, verstr. n JE1); Bohn, Bn’Pl. Wb-Altm 22, DE-Or Ra; Bene, Bone vereinz. w elbostf.; Boahne JE2-Sy; Boahn vereinz. sw Altm., STE-Döl; Baouhn GA-Pe; Bouhne, [boun] vereinz. CALV, WE-Sta, BLA-All; [boun] SA-Ev, vereinz. sw Altm., OST-Meß; Bauhn, [baun] verbr. mittleres/ö SA, OST-Bi, verstr. n/ö GA, STE-Ber; [beon] verbr. nwaltm.; bene, [bn] Mda-Ro, Mda-Fuhne* § 63 (DE-Ca); buone OSCH-Di; Bonne BA-Ha Schie; ponne Mda-Sti 23 und 36.