kuckstrtjen Vb. ‘den Nachbarn Besuche abstatten, um mit ihnen zu schwatzen’ 3: HA-Erx, WE-Oster.
Lautf.: kuckstöhrtjen HA-Erx; -steertchen WE-Oster.
Mndag m. 1. ‘Montag’ verstr. – Det Sönndaas gift’t bei’n Richter Klunz, Det Maandaas Klunz un Möhren Firmenich 1854,139 (BA-Ba); Sprw.: Na’n ruhen (rauhen) Mandag kümmt ne gladde Woche. Chr-Em 429. – Volksgl.: Der M. galt als Unglückstag. verbr. Größere Vorhaben oder wichtige Arbeiten sollten deshalb nicht montags begonnen werden: Mndag waerd nich wochenld BLA-Brau; Mandach hat keine Wochen Sprw-Börde. Das betraf bes. den Antritt einer neuen Dienststellung. ADVk Kt. 8 (verbr. Altm., sonst vereinz.). Aber auch auf den ersten Schulbesuch (SA-Pre), auf Trauungen und Taufen (OST-Sa) sowie auf die Aussaat von Pflanzgut, bes. von Lupinen sollte verzichtet werden. Brauch-Rie 749, Ackerbau-Anhalt 249 (ZE-Ke Li, BE-Scha, DE-Que), Vk-Anhalta 325. Eine Glucke sollte nicht am M. gesetzt werden, da sie nicht brüten würde. Brauch-Rie 749, Vk-Anhalta 325. In einigen altm. und elbostf. Orten war der M. ein Glückstag. ADVk Kt. 1. Bes. günstig war der M. als Termin für den Einzug in eine neue Wohnung. Vk-Anhalta 325 (ZE-Mühl). – 2. in der Verbdg.: blauer Mndag ‘Montag vor Ostern’ 3: HA-Erx, WE-Oster.
Lautf.: Ma(a)ndag, mndag verbr. elbostf.; Mandach Sprw-Börde; Maandaach Wb-Holzl 138, Mahndahch QUE-Di, Mndch HA-Oh; Maondag Wb-Altm 134; [mnda] Mda-nwJe1a 46 (JE2-HSe, verbr. n JE1); Moandch OSCH-Har, [manda] Mda-sJe1 13 (vereinz. sw JE1); [manda] Mda-Ze (ZE-Gro Reu Stre); [-ta] a.a.O. (ZE-Roß); [mnda] JE2-Scho, Mda-sJe1 13 (verstr. s JE1), Moondach BA-GrAls, Lieder-Ma Nr. 831 (CA-Schö); mntch Mda-Sti 24; Montahk Heese 21919,26, Montak Wäschke 31909,75. – Gram.: Gen. Sg.: Ma(a)nda(a)s, mnds vereinz. elbostf. Zus.: zu 1.: ster-.
Middewoche(n) m., f. 1. ‘Mittwoch’ 2: Mda-nwJe1a 44 (JE2-HSe), JE2-Scho, verbr. JE1, verstr. ZE, 3: verbr. elbostf., 4: verstr. omd. – opm Middewochen ‘nächsten Mittwoch’ QUE-Di; Kom’mde Mittewoche hawwich Jebrtstch. Wb-Ak 115; An’n Middewochen gaht wie opp datt Gerichte unn lat’t ett da feste maken. Hbl-Ohre 1925 Nr.7/Wöhlbier (HA-Eim). – Volksgl.: Der M. wurde als Unglückstag angesehen. ADVk Kt. 3 (verstr.), Vk-Anhaltb 12 (ZE-Gro, KÖ-Me, DE-Ma). Das galt insbesondere für den Einzug in eine neue Wohnung. Vk-Anhalta 325. Mit der Aussaat sollte nicht am M. begonnen werden. Ackerbau-Anhalt 249 (DE-Que). Weniger verbr. war die Einschätzung des M. als Glückstag. ADVk Kt. 3 (verstr. Altm., sonst vereinz.), Vk-Anhaltb 12 (KÖ-Scho, DE-So). – 2. ‘Mittwoch vor Ostern’ – a. in der Verbdg.: scheim’n (schiefer) Mittwoch 3: HA-Erx. – b. in der Verbdg.: krumme Middewochen 3: WE-Oster.
Lautf.: Middewochen verbr. elbostf., BLA-All; -woche ZE-Roß, [midvo] Mda-nwJe1a 44 (JE2-HSe), verbr. JE1, Mda-Ze (ZE-Roß), [-wo] JE2-Scho, DE-Ca (veralt.); Middewoch OSCH-Har, [midwo] JE2-Scho; [mirvo] Mda-Ze (ZE-Reu Stre); [mil-] a.a.O. (ZE-Gro); Mittewoche BLA-Sti, Wb-Ak 115; Mittwoch HA-Erx. – Gram.: f. belegt Wb-Ak 115, DE-Ca. Zus.: zu 1.: Knoblauchsmittwoch.
Mge f. 1. ‘Urin’ 2: Wb-Altm 137, 3: vereinz. elbostf. – 2. ‘ Jauche’ 3: HA-Erx. – 3. ‘Jauchengrube, Jauchenpfütze’,  Jauchenpütte, 3: WE-Lan.
Lautf.: Mige Wb-We 88; Mg Wb-Altm 137; Mi(e)je vereinz. elbostf.; Miche WE-Lan; m Id-Eilsa 79, OSCH-Di. Zus.: zu 1.: Kter-.
nkalwen Vb. ‘die Nachgeburt abstoßen’, vgl. 2hmeln, lsen, 2: ZE-Kö, 3: HA-Erx.
Lautf.: nachkalben ZE-Kö; -kalm’n HA-Erx.
rfgen Vb. ‘schlagen, ohrfeigen’,  verhauen, 3: HA-Erx, WE-Kö, Wb-Nharz 142, CA-Löd.
Lautf., Gram.: rfn Wb-Nharz 142; eohrfiet Part. Prät. WE-Kö; ohrfeigen HA-Erx, CA-Löd.