bannig Adv., Adj.
1. ‘sehr, überaus, stark, von beachtlicher Größe, Masse, Qualität, Intensität’ 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. n/mittlere Altm. n/w JE2, Dialekt-Ma 12/ Mda-nwJe1
b 65/Mda-sJe1 26 (verstr. JE1, ZE-Dor Göd), 3: Beiträge-Nd 60 (WO-HWa), verstr. w JE1, vereinz. w/sw elbostf., 4: verstr. anhalt. –
bannig grot WE-Oster;
bannig kalt GA-Oeb;
... un buten wor ne bannige Hitze JE2-Gü;
det rägnt bannig SA-Bon;
“Jung, dat ging ja bannig fix; ...” Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.);
he hat dat immer bannig ielig SA-Rie; Rda.:
hät banni äin fräten ‘ist sehr betrunken’ STE-Ho. TZ:
afschlich allmächtig anständig barbrsch brenmäßig brig besonders bstig bitterlich brv dger dget dgetig dick drall düchtig dull dwelhaftig dwelmäßig klig extr frlich fest flug(s) forsch furchtbr ganz gefrlich gehrig gewaltig gt grausam grimmig (vorw. in Bezug auf Kälte)
grt grts grlich hart hässlich 1hl hell hellisch hellischen hlls jämmerlich kalabarsch (vorw. in Bezug auf Wärme)
klotzig knollig kntig knuffig knüppeldick königlich krumm km leidig ldermäßig mächtig mörderlich mordsch mordsmäßig niederträchtig Nte ordentlich ossbannig ossenmäßig ossig wergwen wert, weitere Synonyme
sr(e).
–2. ‘groß, kräftig’ 3: Wb-Nharz 20, 4: Wb-Ak 31 –
dat is’n bannijen krl Wb-Nharz 20.
brbtig Adj. ‘mürrisch, verdrießlich, unfreundlich’,
brummig, 1: SA-Pü, 2: OST-Hi, JE2-Gü Schön, ZE-Dor Ze, 3: GA-Oeb, 4: vereinz. omd. –
s an prpaißijer Karrel (Kerl) Wb-Be.
Bast m., auch n. 1a. ‘Rinde eines Zweiges’, auch ‘Baumrinde’, bes. ‘pflanzliche Faser zum Binden und Flechten’ 2: vereinz. Altm., JE2-Gü, ZE-Sta, 3: verstr. elbostf. (außer sö), 4: vereinz. w BE, Krause 1964,51 – den Bast afteen Id-Altm; es Basd runnor machen BE-Wa; mit Bast anbinnen HA-Oh; ... die mit Bast vorjitterte Pulle ... Krause 1964,51; Bastlösereim:bieh, bieh Bastjan,
laten Bast affgahn ... HA-All.– 1b. ‘Rinde der Flachsstängel’ 1: SA-Rist. – 2a. ‘Haut’, auch ‘Fell’ 2: Wb-Altm 11, Spr-Altm 79, 3: vereinz. elbostf. – Rda.: sek den Bast von den Hännen rwen ‘die Hände ringen’ Wb-We 13; nist up’m Baste hebben ‘nur abgetragene, unordentliche Kleidung tragen’, WE-Oster; upp’n Bast kaom’ ‘schlagen, bestrafen’ Wb-Altm 11; Upp’n Bast sitt’n. ‘Zur Arbeit antreiben.’ Spr-Altm 79; einen te baste rn ‘jmdm. tüchtig die Meinung sagen’ Wb-Nharz 21. – 2b. ‘behaarte, filzige Haut auf einem neu gebildeten Geweih’ 3: Wb-We* 201. – 3. ‘Haarschopf’ – ek hewwe ne bn Baste ekrejjen 3: Wb-We* 201. – 4. ‘Geld’, Zaster, 3: WE-Ro.
beackern Vb. ‘Land bestellen, bewirtschaften’ 2: JE2-Gü, 3: Wb-Nharz 22 – subst.: Det Beackern wurre met’n Plog un’e Egge mokt ... JE2-Gü.
Bnenhs n. ‘Holzbau aus mehreren Bienenstöcken’ 2: Bewohner-Altm 2,213, JE2-Gü, 3: Wb-Nharz 25.
Berkenbusch m. ‘Birkenreisig’ – zueerscht kofft’n se sich en Hupen Berkenbusch 2: JE2-Gü.
besmren Vb. refl. ‘sich mit einer feuchten, klebrigen Substanz beschmutzen’ 2: JE2-Gü, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 22, 4: Wb-Be, Wäschke 61915,129 – öwwer un döwwer wor’e beschmärt JE2-Gü.
Bessenbinder m. 1. ‘Besenbinder’ 2: vereinz. Altm., JE2-Gü, 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Be – Rda.: hai löppt wi en Bessenbinner ‘er läuft sehr schnell’, in Anspielung auf den Ruf der B., das Material zu stehlen, Wb-Holzl 63. – 2. Pl. NeckN für die Bewohner von Eickendorf, 3: GA-Eick.
Bessenbinder f. ‘Handwerk des Besenbindens’ – de meerscht’n fingen denn an mit de Bessenbin’nerei 2: Lautdenkmal 1937 (JE2-Gü).
Bessenrs n. ‘Zweig, Rute zum Besenbinden’, auch dass. wie
Bessenhecke, 1: SA-Gla, 2: vereinz. Altm., JE2-Gü, ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf. –
wie willt Bessenrieß ut’n Holte hal’n HA-Bee.