Kreie f.
1. TiN ‘Krähe’, in versch. Arten vorkommend, 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. w Altm., verstr. ö Altm., verbr. JE2 mbrdb., 3: verbr. elbostf., 4: verbr. anhalt. –
Dee Krahen waren noch swarrter wie dee Acker. Hbl-Ohre 1928 Nr. 3/4/Wöhlbier (HA-Eim);
de Gren gom’m, es ward Windor BE-GrWi; Rda.:
den trecken de Kreihen hindern Tun ‘er stirbt bald’ WO-Me;
wat vorsteiht de Kreie von’n Sönndag? Bemerkung über jmds. Unwissenheit, WO-Schn;
He is as de Ul mang de Kreih’n. ‘Er befindet sich in unpassender Gesellschaft.’ Spr-Altm 83;
dät is’n Verdragg as twischen len un Kren ‘es herrscht beständig Zank und Streit’ STE-Wa; Sprw.:
eine Kreie hakkt der annern dat e nich t Wb-We 74; Kinderreim zur Ausdeutung des Krächzens:
Krei, Krei
bring Schnei,
nich tau wennich,
krist’n Pennich. HA-Wef;Bauernregel:
‘n rscht’n Mai muß sich anne Kr in Rocken vorstechen ken’n. Wb-Ak 96. – Brauch, Volksgl.: K. künden durch ihr Erscheinen oder ihren Ruf, der als
Starb, starb oder
Grab, Grabgedeutet wird (Vk-Anhalt
a 270), einenTodesfall in der Familie an. verstr. Tote Krähen werden als Vogelscheuchen benutzt oder an das Hoftor genagelt. Vk-Anhalt
a 271.
Galgenvogel Humpel Hupf-die-Krähe Jakob Kker 1Kks Kkser Kolster Krähenkopf Krks Kreis Luderkrähe N-welkreie Rauke Rwe Totenvogel.
– 2. Sammelbezeichnung für andere, der Krähe ähnliche Vögel wie z.B. Dohle (
Dle) oder Rabe, 2: GA-Da, 3: vereinz. mittleres elbostf.
– 3. Schimpfwort für eine (unordentliche oder alte) Frau, auch in der Verbdg.:
olde Kreie 2: ZE-Roß, 3: HA-Bee, QUE-He, 4: BE-Am.
– 4. NeckN für die Bewohner von Neundorf, 4: BE-Ra.
– 5. ‘auffälliger, verschrobener Hut’ 2: JE2-Wa.
– 6.
le.