Bock m.
1. ‘männl. Tier versch. Säugetiere’, bes. von Schafen, Ziegen, Kaninchen, verbr. –
de Zick mut non Buck ‘die Ziege ist brünstig’ OST-Sto;
brengg m de Dsigge bain Bogg DE-Ca;
Wat n’ Schap weert is, dat merket wie, wenn n’ niet Bock e’kofft weern mott. Held 1963,103; Rda.:
Böcke scheiten ‘Fehler machen’ Sprw-Börde;
dek stett wol der bok zu jmdm., der Schluckauf hat, Mda-Weg 89;
de Bock stött wenn ein Kind nach dem Weinen weiterhin trotzig aufschluchzt (vgl.
5.), Wb-Holzl 66;
Ist dänn nu de Buck rut ut’n Kohl? ‘Ist die Trotzphase vorüber?’ Bewohner-Altm 1,323;
der Kn schdd Buck ‘der Kahn läuft aus dem Ruder’ Elbschifferspr. 305 (WO-Ro);
wat hat’n der för Böcke te melken ‘was hat er zu versäumen’ Sprw-Börde;
ja!, morgen, wenn de Bökke lammet abweisende Antwort, Wb-We 20;
Wat gaohn dänn Buck de Lämmer an, sä de Bur, as’r dät Kind weegen soll. ‘Der Bauer erledigt nur Arbeiten, die unbedingt erforderlich sind.’ Bewohner-Altm 1,324; in kompar. Rda.:
meckert wie so’n Bock Vk-Harz 3,46;
schtief wie so’n older Bock a.a.O. 3,45;
Er stinkt wie a Bock. ‘Er riecht sehr unangenehm.’ Vk-Anhalt
a 62; Sprw.:
je eller der Bock, deste steifer isses Horn sexuelle Anspielung, KÖ-Grö.
– 2. in der Verbdg.:
Böckchen schiele nicht Kreisspiel, 2: Brauch-wAltm 31.
– 3. ‘altes, schlechtes Pferd’,
Gaul, 1: SA-Bee Ku, 2: verstr. n/mittlere Altm., JE2-Kam, verstr. mittleres/s JE1 ZE, 3: verbr. n elbostf., verstr. s elbostf., 4: vereinz. w anhalt. –
en olln Buck OST-GrAu.
– 4. in der Verbdg.:
einen en bok splen ‘jmdm. einen Streich spielen’ 3: Wb-Nharz 30.
– 5. ‘Trotz’ vereinz.
– 6a. dass. wie
Bockfell, 3: Spr-Harz
b 58.
– 6b. ‘Mann, der Frauen nachläuft’ 4: Spr-Anhalt 170.
– 7. ‘Schneider’, scherzh.,
Snder, 4: a.a.O. 173.
– 8. ‘Schreckgestalt für Kinder, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,
Roggenmme, 3: ADVk Nr. 49 (GA-Wa).
– 9. ‘hölzernes Gestell mit drei oder vier Beinen, das als Stütze oder als Unterlage dient’, z.B. Sägebock, Unterbau für Waschfässer, Stege und Platten, vereinz. – Rätsel:
wöcker Buck hät ken Höärn? – Sägebock, STE-Wa.
– 10. ’ Tisch, auf dem das gekochte Fleisch zur Wurstbereitung geschnitten wird’ 1: SA-Roh.
– 11. ‘Gestell an der Sense zum Mähen von Gerste und Hafer’,
Hwertog, 2: vereinz. ZE, 3: GA-Sie.
– 12. ‘erhöhter Sitz des Kutschers’ 2:
Matthies 1903,51, OST-Bi, JE2-Scho, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. –
Un doamit sprung voan ‘n Bock he raff
Un keek in d’ Kutsch. Matthies 1903,51;Rda.:
gt fon bokke blsen ‘heftig schelten’ Wb-Nharz 30.
– 13. ‘Haut auf der gekochten Milch’,
Pelle, 2: GA-Schw.