Christmisse f. ‘(katholischer) Gottesdienst zu Weihnachten’ 3: HA-Oh, Wille 1927,XV (BLA-Be), BLA-Brau.
Lautf.: Chrismisse Wille 1927,XV (BLA-Be); krest- BLA-Brau; Christen- HA-Oh.
drtml(en) Adv. ‘damals, zu einem bestimmten frü- heren Zeitpunkt’ 2: Wb-Altm 33, 3: Wille 1927,XV (BLA-Be), 4: vereinz. omd. – Lohnkutscher jab’s dazumah nuhrd zweee ... Richter o.J. 7.
Lautf.: dazumah Richter o.J. 7; dazemal Wille 1927,XV (BLA-Be); dzeml Mda-Sti 24; daortomaoln Wb-Altm 33; dazumaolen Heimatkalender-Börde 1925,62 (CA-Sa).
d I. best. Art. allg. – 1. m. Sg. – de Paster STE-Go; de Mane is all upejn Mda-nwJe1a 46; de Schreck hat mick ganz owernommen WO-Dru; Dä Bengel harre würklich Glücke. Klaus 1936,24; dei grote Krischan ‘große Zehe’ WE-Velt; der Damper hat all jetutt. Wb-Ak 108; där Kneppenstorch bringt dia Kinger ut den Diek ZE-Mü; dor Emmor is in’n Born jefal’l DE-Ca; Rda.: da steit dee Läpel ok nich stramm inn von dünnem Kaffee, OST-Neu; öhne steiht dä Hals wiet open ‘er bekommt nie genug’ OSCH-Ba; Genus abweichend von der Standardspr.: richtig, da saß der Brill ... Wäschke 61915,109; dor Gabsel is rungorjefal’l DE-Ca; vor subst. Adj.: de Bs ‘der Teufel’ Wb-Altm 256; hei is de Letzte (der Schlechteste) in de Schaule HA-Oh; Dat. (wie auch nachfolgend Bezug auf Standardspr., ausf. s. Formenteil): den Jungen sien Fader Umschreibung des Gen., Wb-Holzl 75; Op den groten Grasplatze vor de Brueri ... Lindauc o.J. 14; wat wisst de denn met dän olln Krachel (Gerümpel) noch machen? ZE-Roß; de Koh naon Bulln brängn STE-Ri; ... was bloß in’n Winter zu machen jeht ... Heese 21919,73; Dat war nich schöne von dem Mann, ... Klaus 1936,20; Akk.: uff den Kopp stellen DE-Pri; Wes (sei) män getreu bet an den Dod! Pohlmann 1905,79; Eck will deck den Arsch versohlen. Vk-Harz 3,67; an dn Salaot kümmt Tsucker WO-Zie; d müsst dänn Drt bin JE2-Scho; trecken dann grauten Woagen full Hau SA-Bee; Rda.: hei lachet, asse wenn he den Lork (die Kröte) an’n Strikk herre ‘er lacht ausgelassen, heftig’ Wb-We 77; Sprw.: Ihrenamt un de Kägelbaohn lihren dänn Burn naon Krog gaohn. Bewohner-Altm 1,325. – 2. f. Sg. – de Asche jliet DE-Or; de Worscht is heeß ZE-Dü; d Mt (Magd) kunn en ... nich en’m häm’m ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); de Beere is innewechten molig GA-Rä; dä Fru HA-Bee; Denkst du, wenn seck dä Möhle dreiht, Eck kann meck op dä Siete leggen? Klaus 1936,21; dei Tewe (Hund) bellt WE-Kö; Dei Hochtid was in’n April, ... Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die); Rda.: wat vorsteiht de Kreie von’n Sönndag? Bemerkung über jmds. Unwissenheit, WO-Schn; Wetterregel: So lang as de Lrk vör Lichtmess’n singt, so lang singt sei nhäer. SA-Han; Genus abweichend von der Standardspr.: de Ginne ‘das Kinn’ DE-Ca; vor subst. Adj.: de Lewst ‘die Geliebte’ Wb-Altm 125; Dat.: t d Tt, wo ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); hei mott Keue ob de Wische (Wiese) heu’n (hüten) GA-Lock; et is noch en Happen in de Schöttel eblebbn WE-Re; Mit de Schule war’s dazumah ooch andersch ... Richter o.J. 7; ... naoh d’ Stadt ... Pohlmann 1905,11; mich sinn von die olle kolle Witterung noch de Hänne janz klamm ZE-Roß; aus der Pulle anen kulkern Spr-Asch 21; op der schtrte is et modderich Wb-Nharz 128; Rda.: op der Strte lijjen ‘sich herumtreiben’, auch ‘erwerbslos sein’ HA-Oh; Akk.: der Voader nemmt de Seiße JE1-Wol; füll doch d Schtippe in in’n Napp JE2-Scho; Hei sette de Mütze op ... Wedde 1938,24; ... war ... uf de Bullenjagd gegangen ... Wäschke 61915,34; sett dick bi mick opp dä Bank GA-Wa; jeff mal die Borneschtange he, ik will Wasser rup langen ZE-Brä; Rda.: mor kreien noch was uff de Mitze ‘es wird bald regnen’ Vk-Anhalta 68. – 3. m., f., n. Pl. – m.: koal sind de Böhm OST-Lo; De Häscher ... mit öhre Blauthunne ... Rauch 1929,93; Dä Strümpe vull Water ... Klaus 1936,52; ... die beeden Kunden ... Heese21919,79; f.: de Jense bröjen WO-Ucht; In’t Leederschur lagen de langen Füerleedern ... Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); de Gren gom’m, es ward Windor BE-GrWi; ... dä Kaldüneken schmecken sau schtumpe, ... Spr-Harzb 57; n.: de Kinner spöeln in Grass SA-Bee; de Hnor sinn in Hnorschdall BE-Gü; dei Kindere luntchen (lehnen) seek ahn WE-Elb; Plt.: de ohlen Liete wern sich noch genau uf Juln siene Lache besinnen kennen BA-Ha; Dat. (alle Genera): Mit de Arme slenkere hei in de Luft rumtumme ... Lindaua o.J. 69; der hat’s mit de Niern ‘er ist nierenkrank’ CA-Sta; ... un up de Fellers (Feldern) nicks as brunen Kohl. Essen-nwAltm 91 (SA-Han); Van d’ Böm fall’n rod un gäl de Bläder ... Pohlmann 1905,54; Rda.: Das jt de Menschen w de Leite. ‘Das geht allen so.’ Wb-Ak 112; Akk. (alle Genera): ..., denn maakten se seek wedder langsam op de Schtrimpe. Vk-Harz 8,31; mischele m de Grd’n DE-Ca; lött de Hünder leggen JE1-Wo. – II. Demonstrativpron. allg. – 1. mit Bezug zu einem Substantiv – a. m. ‘dieser’ – Sau word dä orme Minsche den ganzen Dag bilehrt ... Klaus 1936,51; Dat.: f dn Bm wagsen Gndschlinge BE-GrWi; Rda.: An denn Minsch’n is kn Beraod ‘er ignoriert gut gemeinte Ratschläge’ Wb-Altm* 49. – b. f. ‘diese’ – Un dei arme Frue schtund immer noch hie ... Vk-Harz 3,23 (BLA-Be); d Jans had awwor a gl’n Mren DE-Ca; Dat.: b dai greot Hitt döst (durstet es) ’n bannich SA-Dä; Zu die Zeit wurrn noch de rohen Lehmschtene zus Bauen benutzt un ins Fachwark injemauert. Alt-Cöthen 70; Akk.: upp d Aort Wb-Altm 34. – c. Pl. ‘diese’ – dee paar Kröten (das bisschen Geld) dee ik hebbe OSCH-Ott; Dat.: De Mutter is nah dee Geschichten In ümmer andert Tüg te seihn ... Gorges 1938,74. – 2. in subst. Funktion – a. m. – d kimt n mek Wb-Nharz 130; No dei ward jo woll nich wedder ekomm sien. Wille 1927,XV (BLA-Be); wat söckt dänn dr d JE2-Scho; Rda.: dee is sau lang wi Lewerenzen sien Junge Wb-Holzl 36; de is jo nich alleen ‘er ist geistig beschränkt’ OST-Möl; de lett bloß Möllensteine un gluh Isen liggen ‘er stiehlt sehr viel’ HA-No; der het’ Morgenbrot verschlopen ‘er ist gestorben’ JE2-HBe; dor sd aus w Braunbor mid Schpugge ‘er ist ganz blass’ BE-Scha; generalisierend in Sprw.: de eimol lickt, de wett wi’t smeckt, de lickt den ganzen Kübel weg GA-Ge; wökern’t Kittel nich paßt, de treckten sik nich an STE-Bad; Dat.: däne sine Pläne zur Umschreibung des Gen., WE-Velt; mit den is kein henkommen Sprw-Börde; Lß dich von dn nich besawwel’l! Wb-Ak 34; mnen Fder, dne geit et gt HA-Oh; Dän müßte ick doch min’n ersten Hoasen wiesen (zeigen). Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie); mit dne is nischt ls Wb-Nharz 119; Rda.: den lacht de Deuwel utn Hals ‘er lächelt heimlich und schadenfroh’ OST-Gla; Mit dene is kein gut Kerscheneten. ‘Er ist ein unverträglicher, gefährlicher Mensch.’ Hbl-Nharz 1929 Nr. 11; Akk.: Rda.: den wird der Nielebock holen ‘er wird sterben’ CA-Sta; um dn machd mor lwor a Bren ‘meidet ihn lieber’ DE-Ca. – b. f. – ... Spritze ... De word vorrkofft. Lindauc o.J. 33; Dä kann Deck nich koken, nich flicken, nich stoppen ... Klaus 1936,26; Die hadde’s Mopsen eejentlich jar nich neetich jehatt, ... Heese 21919,68; Dat.: Rda.: där kunkelt mit die ‘er hat ein Verhältnis mit ihr’ CA-Sta. – c. Pl. – de han son bunt Röck an SA-Jee; de hem en ganzes Mandel Kinner CA-Fö; d wollen’t jelt met leddich gn fordeinen Wb-Nharz 116; Wat hämn dänn die man bloß tu lachen? Heimatkalender-Je 1927,120 (JE2-Vie); Die waren orntlich buleidicht ... Heese 21919,39; Rda.: De denken, Kees’ und Brod regn’t van’n Himmel. wird von jungen Leuten gesagt, die ohne finanzielle Absicherung heiraten, Bewohner-Altm 1,343; Dat.: ... s Jejnteel von die ... Krause 1964,122; Rda.: da is wat mank bei di ‘bei denen ist etwas los’ ZE-Roß. – III. Relativpron. verstr. – 1. m. – ... Buer Slus, de geärn watt öäwer eannern foppt. Matthies 1903,1; ... Seelschen See, d k tau Arxlä hör’n dai Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Sien Sohne, dei Bure op’n Hof war ... Rauch 1929,59; En Dokter, der dort sehre ofte de Abende verkehrte ... Richter o.J. 16. – 2. f. – ’n Fr, de dat Kind söcht Wb-Altm 34; ... de grote Dörplinne, die gewiß all ahr dausend Joahre olt is. Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); ... Schade um die ville scheene Zeit, die e da tacktäjelich vorrloofen tede ... Heese 21919,61. – 3. Pl. – Wecke Buern, de saun hundert Morgen oder mehr harren ... Wedde 1938,46; ... de Paschlewwer Jungens, die um sechse frieh inne Friehschule jehn ... Wäschke 61915,60; Sprw.: Böm’, de oft knack’n, bräk’n nich licht. ‘Alte Menschen, die viel klagen, erreichen ein hohes Alter.’ Spr-Altm 76.
Lautf., Gram.: best. Art.: in unbetonter Stellung findet sich häufig Kürze (z.B. [d] m., f., [d(o)r] m.), die Formen mit Länge oder Diphthong haben z.T. bereits demonstrativen Charakter; m. Nom. Sg.: im Nwaltm., Nbrdb. und im n/mittleren Elbostf. dominieren klar die r-losen Formen: de(e), [d], unbetont [d] verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. s JE2 JE1, verbr. n/mittleres elbostf., verstr. sw elbostf., vereinz. sö elbostf.; GA-Wer, vereinz. mittleres JE2 nw JE1, verstr. nw elbostf., vereinz. OSCH, WA-ABra, verstr. sw elbostf.; dei verstr. nwaltm., vereinz. n elbostf., verstr. sw elbostf.; [däi] verstr. nwaltm.; die md., auf -r auslautenden Formen dominieren innerhalb des Nd. das Gebiet östlich der Elbe (JE2 JE1 ZE, allerdings nach Norden zu in abnehmender Intensität), im sö Elbostf. sind sie schon recht häufig: der, [dr] vereinz. n WO n/mittleres JE2, verstr. s JE2, verbr. JE1 ZE, vereinz. s WO OSCH, verstr. WA, vereinz. sw elbostf., verbr. sö elbostf. omd.; där, [dr] WO-Zi, verstr. mittleres/s JE2 ZE, vereinz. anhalt.; [d] STE-Je, WO-Zie; [dr] verbr. anhalt.; [dr] Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung: dor(r) verstr. s ZE, vereinz. sö elbostf., verbr. anhalt.; dr verstr. ZE sö elbostf. omd.; m. Dat./Akk.: Dat. und Akk. der Standardspr. sind formal auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen (nur 2 elbostf. Belege mit dem Klaus 1936,20, Lieder-Ma Nr. 733 (WA-Eg)): den SA-Bre, Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die), vereinz. OST, GA-KloNeu, verstr. mittleres/s JE2 JE1 ZE, verbr. elbostf., verstr. anhalt.; dän, [dn] SA-Rist, verstr. s Altm., vereinz. mittleres/s JE2, verstr. ZE, OSCH-Grö, Firmenich o.J. 160 (WA-Ost), verstr. anhalt.; däen JE2-Schön; dn Mda-Sti 28; denn Wb-Altm 33, vereinz. SA, JE2-Neu Wa; dänn, [dän] Bewohner-Altm 1,325, verbr. SA OST STE, GA-Fau Trü, vereinz. n JE2; deänn OST-Ga; dann, [dan] vereinz. nwaltm. w Altm. mittleres OST, STE-Ga, JE2-Kam; dean’n Matthies 1903,49; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu ’n; Reste des Dat. liegen in einz. Wendungen und Verbdg. mit Präp. vor, z.B. ‘zum’ (tum Dokter WO-Gu; taum Danze OSCH-Weg); f. Nom. Sg.: de(e), [d], unbetont [d] (auch bei betonter Form die) verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. mbrdb., verbr. elbostf. omd.; die räumliche Verteilung von dä, dei und däi entspricht der des best. Art. m. Nom. (s. oben); die vereinz. mittleres/s JE2, verstr. JE1 ZE, vereinz. sö elbostf. s CA; di’e, [d] verstr. mbrdb.; f. Akk. Sg. entspricht dem Nom. (de(e), dä, dei, die) bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]; f. Dat. Sg.: im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen, im Nthür. werden sie dagegen geschieden, in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt: im e-Apokope-Gebiet (Nwaltm., Nordbrdb.) oft zu d’ (z.B. in’d, int Schl ‘in der Schule‘), sonst zu ’e (z.B. inne Schle); daneben existiert die Dativform: der vereinz. JE2 JE1 HA OSCH, verstr. sw elbostf., verbr. nthür., CA-Lö Me; dr BLA-Brau; dr Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu dr, ’r JE1-Kä La Mo, WE-Oster, vereinz. QUE n BA, verstr. nthür.; einige Orte im sw Elbostf. gebrauchen beim Art. m. Nom. de, dei, beim Art. f. Dat. dagegen der; m., f., n. Pl.: im Nom. Verteilung der Formen weitgehend wie beim best. Art. f. Nom. Sg.; darüber hinaus: dia ZE-Mü; im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. (wie Nom. bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]) zusammengefallen; im Nthür. wie auch verstr. im sw Elbostf. entspricht die Form des Dat. formal der Form des best. Art. m. Akk. Sg. (den/dän); Demonstrativpron./Relativpron.: die Formen entsprechen weitgehend denen der betonten Varianten des Art.; m. Nom. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: [dai] Dialekt-Ma 3 (vereinz. nö CA); der/där vereinz. GA, verstr. STE n WO, vereinz. HA; im Anhalt. dominiert [dr]; m. Dat./Akk. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: in subst. Funktion: dene verstr. w elbostf.; däne, dëne verstr. sw elbostf.; f. Nom. Sg.: vgl. die betonten Formen des best. Art.; die unbetonte Form des Art. [d] wird im Mbrdb. und Anhalt. durch i-Formen ersetzt: die, [d] verstr. mbrdb., allg. anhalt.; [d] verstr. mbrdb.; f. Dat./Akk.: Akk. wie Nom.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.; m., f., n. Pl.: Verteilung der Formen weitgehend wie beim Demonstrativpron. f. Nom. Sg.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.
denn I. Adv. – 1. zeitlich, vgl. dann (bei 1b.), dn(e) (bei 1a.), dunn(e), 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. Altm. (außer sö) JE2, verstr. ZE, 3: verbr. elbostf., 4: verbr. omd. – a. ‘danach, nachher, daraufhin’, häufig auf und folgend – denn junk hei wech Wb-Nharz 40; erst dütt un denn datt Wb-Altm 34; un denn jehmer noch n Stickchen na de Bahne lenkhenn ZE-Roß; Un ging denn noa de houhe Schol ... Matthies 1903,5; Ich kahmb denn bei en Harrn Rat in Dienst ... Richter o.J. 11; Verbdg.: dännnochend ‘dann danach’ STE-GrMö; Rda.: kriegt män irst’n Näs’ un dänn n Brill Zurechtweisung naseweiser Jugendlicher, OST-Möl. – b. ‘zu dem betreffenden (späteren) Zeitpunkt’ – We denn hme km, harre’s Jeld vorlr’n. Wb-Ak 46; Et dure ok nich saulange, denn lä hei sick henn tum Utrauhn, wur’t kein Opstahn wer von gifft. Rauch 1929,12;Se kann et Winters kommen, denn
Is nist de daun op’t Feld!
Gorges 1938,13.
– 2. bedingend ‘unter diesen Umständen, in diesem Falle’, häufig in Verbdg. mit wenn, z.T. enge Berührung mit 1b., vgl. dann 3., verbr. – Wenn düt de ohle Kausche süht, denn frit hei mick heilbeinig op. Lindaua o.J. 73; ... un wenn nich gliks Spritzen doa sind, dänn brennen de olle Strohgebäuden reihlang af. Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); ... wärn Rei’m ehackt. Denn sind de Hacken nochml so breit, weil de Rei’mrejen breider sind wi de Koornrejen. Lautdenkmal 1937 (HA-Neu); Rda.: ... wenn schon, denn schon ... Richter o.J. 67; ... wenn dat mien Vader de wetten krigt, denn gift et de Jacke vull (Prü- gel) ... Wedde 1938,21; Se bruken bloß de Näs nach gahn, denn i’st blot noch’n Hunnblaff (eine kurze Strecke) wiet! Bewohner-Altm 2,123; Sprw.: Wenn’t Kind in’n Pütt’n (Brunnen) fallen is, denn ward’r todeckt. Spr-Altm 14. – 3. ‘außerdem, ferner’ 2: vereinz. Altm. – Unn denn de kroasig (munteren) Kinner ... Kredel 1927,41. – II. Pt. verstärkend, bes. in Fragesätzen, verbr. – drinkste denn Melk? WO-Dru; ... was ist denn da los? Wäschke 61915,98; wat hat’e denne secht? HA-Oh; “Wat jiwwet et denn?”, frade se neischierig. ZE-Hu; ... öwer weetst du denn ook, ob mei d’ Deern lien mag?“ Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.); no denn kum man Wb-Nharz 40; enklitisch: wszan? ‘was denn?’ Mda-Sti 124; wurummen? ‘warum denn?’ Wb-Holzl 75; witten wech ‘willst du denn weg’ Wb-Nharz 40. – III. Konj. kausal zur Angabe einer Begründung, vereinz. – un word doch natt, denn’t Dack wass twei. Wb-Altm 276; ... denn et waarten doch tau schlechte Tieten. Wille 1927,XV (BLA-Be); ... wur hei’n dicken Fusthandschen ower harre, denn’t war grade Winterstiet, ... Rauch 1929,34; Awwer forr Musike da mißt Ihr sorjen, denn die jeheert zus Tanzen dorrzu ... Heese 21919,11.
Lautf.: denn, [den]; außerdem: deänn OST-Go; dänn verstr. ö Altm. JE2, ZE-Kö Roß, vereinz. WO; denne bes. am Satzende Mda-Ze (ZE-Roß), vereinz. elbostf. anhalt.; enklitisch verkürzt zu ’(e)n verstr.
dest Konj. ‘umso’, vorw. in Verbdg. mit j zum Ausdruck einer proportionalen Verstärkung, 2: ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – Je älder de Kindere nun awwer waarten, deste meh daaten se seek schämen. Wille 1927,XV (BLA-Be).
Lautf.: desto vereinz. elbostf.; [desd] Mda-Fuhne 14 (DE-Ca); sonst: deste.
Dkdamm m. ‘(künstlich errichteter) Damm an einem Gewässer (auch an Teichen)’ 3: vereinz. n elbostf., Vk-Harz 3,78 (BLA-Be) – Aber wie ’t nu um’n Diekdamm rum jung ... Lindauc o.J. 90.
dn Possessivpron. 2. Pers. Sg., verbr. – dan Schwajer kann bale widder loofen QUE-GrSchie; ... das is deine Ewwerraschung ... Wäschke 61915,46; dnen Fder sn Hs Umschreibung des Gen., HA-Oh; ... un bie dienen ollen Fründ in d’ Wisch häbb ick mei nich lang uphollen ... Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.); ... un denn kann Di Dien ganzer Isenkroam verrost’n. Matthies 1903,2; din Kleed Sprw-Börde; dn le hs Wb-Nharz 41; ... jif meek man emal dien Dauk hä! Wille 1927,XV (BLA-Be); hang man dn Jack an Hengs an SA-Dä; da haste dine Arbeit, et wedder in Gang tau bringen CA-Fö; kehre dick man um diene Sachen HA-Bee; Wat hast du denn in dine Rocktaschen? Lindauc o.J. 12; d musd m daine orn waschen DE-Ca; det is deine ZE-Roß; dat hrt (gehört) dne Wb-Nharz 41; Rda.: du krist dine Naht Androhung von Prügel, OSCH-Schl; Dor lat dien Näs von! ‘Mische dich dort nicht ein.’ Bewohner-Altm 2,123; make de Ogen tau – un watte denn siehst, dat is dins Bemerkung zu einem Großsprecher, Sprw-Börde.
Lautf., Gram.: attr. m./n. Nom. Sg. und n. Akk. Sg.: dien, dn verbr. nd., Vk-Anhaltb 69 (BA-Schie); dein verbr. anhalt.; dan QUE-GrSchie; attr. m. Dat./Akk. Sg.: dienen Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.), Pohlmann 1905 ff., 119, Heimatkalender-Ma 1932,46 (JE2-Vie), verstr. elbostf.; dien’n, [d] verstr. n elbostf., Id-Eilsa 57; [dn] SA-Dä; dein(e)n vereinz. anhalt.; dein ZE-Roß, Wb-Ak 3; attr. f. Nom./Akk. Sg. und attr. Nom./Akk. Pl.: diene, dne STE-Bin, JE2-Pap, Heimatkalender-Je 1923,95 (JE2-Vie), JE1-The, verstr. elbostf., vereinz. nthür.; dien, [dn] verstr. nwaltm. n/mittlere Altm.; deine, [dain] ZE-Roß, verstr. anhalt.; dane Spr-Asch 17; attr. f. Dat. Sg. und attr. Dat. Pl.: wie f. Nom./Akk. Sg./Pl.; mit Satzgliedfunktion in Verbdg. mit den Verben (ge)hren ‘gehören’ oder sn ‘sein‘: dn HA-Oh; dne Wb-Nharz 41; dnd(e)r Wb-Nharz 41, Mda-Sti 45; deine ZE-Roß; dins Gen. Sprw-Börde.
Dnst n. ‘Arbeit, Mühe’ – ... un harre denn immer noch mien Daunst, dat ek hindern Karrne bleif. 3: Vk-Harz 3,24 (BLA-Be).
1drpen Vb. 1. verstr. – a. ‘mit einem Schlag, Stoß, Wurf ein Ziel erreichen’ – ... mit sön ’n Flint kunn he nich dräp’n. Matthies 1903,49; du kannst woll smiet’n, awer nich dräp’n HA-Bee; Rda.: Denn’ hebb ick recht draop’n. ‘Ihn konnte ich überzeugen.’ Wb-Altm 38; en ngel op’n kop drpen ‘mit einer Äußerung das Wesentliche erfassen’ Wb-Nharz 131. – b. ‘von einem Schlag, Stoß, Wurf erreicht (und verletzt, beschädigt) werden’ – dn had dor Schlg (Schlaganfall) jedroffen DE-Ca; Sprw.: wat einen dreepen sall, dat löppt einen ook nich twischen de Beine dörch ‘man kann seinem Schicksal nicht entrinnen’ HA-No. – 2. verstr. – a. ‘begegnen’, auch ‘antreffen’ – ik hewwe’n nich e’drpen HA-Oh; ... traf ich hie unn da en ahlen Bekannten von frieher ... Richter o.J. 22. – b. (refl.) ‘aufgrund einer Verabredung zusammentreffen’ – Wie wollten uns beie ... oppen Bahnhoff dräpen. Rauch 1929,148; wai draib’m us moagng Aomd in Krauch SA-Dä. – 3. ‘Grundberührung haben’, vom Kahn bei sinkendem Wasserstand oder zu schwerer Ladung, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 306 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 306 (CA-Ak), Wb-Ak 173 – Der Kn trifft. a.a.O. 173. – 4. in Verbdg. mit et ‘in bestimmter Weise vorfinden’ 3: vereinz. elbostf. – Se harren’t da recht slecht edroopen ... Gorges 1938,78. – 5. refl. ‘(zeitlich) gut passen, sich gut fügen’ 3: vereinz. elbostf. – Dat droop seek ganz gut. Vk-Harz 3,22 (BLA-Be).
Lautf., Gram.: drepen, drpen vereinz. HA; dreffen, [drefn] Spr-Asch 8, Elbschifferspr. 306 (CA-Ak); treffen, [trefn] Wb-Ak 173, Wb-Be; dräp(e)n, [drp] verstr. Altm., Elbschifferspr. 306 (JE2-Mi Pa), verstr. elbostf.; dräpm, [drpm] Siedler-Je § 140b (JE2 JE1), Id-Eilsa 58, Wb-We* 207; dräfn Mda-Ro; [draib] SA-Dä; 2./3. Sg. Präs.: drippst/drippt Wb-Altm 38, verstr. elbostf.; drippest/drippet HA-Oh, Wedde 1938,88; trifft (3. Sg.) Wb-Ak 173; [drüpst]/[drüpt] Id-Eilsa 58; [drept] (3. Sg.) Dialekt-Ma 6 (verstr. mittleres/s JE1, ZE-Göd); treffst, [trefst]/[treft] Heimatkalender-Ma 1930,82 (JE2-Vie), Mda-Ze (verstr. ZE); 1./3. Sg. Prät.: droop, drp Dialekt-Ma 11 (verstr. mittleres/s JE1, ZE-Göd) verstr. w elbostf.; drep Id-Eilsa 58; drp Wb-Altm 38; dreip HA-Oh; [drp] Dialekt-Ma 11 (JE1-Ste); drapp Wb-Altm 38; draf Spr-Asch 27; traf Richter o.J. 22; trfen 3. Pl. Prät. Mda-Sti 16; Part. Prät.: edro(o)pen, edrpen verstr. elbostf.; [drep] Id-Eilsa 58; draop’n vereinz. Altm.; jetroffen, [jtrofn] Mda-Ze (ZE-Roß), Heimatkalender-Ze 1961,90 (ZE-Ze), Wb-Be; [-drofn] DE-Ca; [-trufn] Mda-Ze (verstr. ZE).
drwen Vb. verbr. 1a. ‘Tiere in eine bestimmte Richtung, an einen bestimmten Ort vor sich her scheuchen’ – h drut k de K n de Koppel JE2-Scho; Opp dat grote Steppelnstücke harre dee Schaper siene Schape dreeben. Hbl-Ohre 1927 Nr. 28/Wöhlbier (HA-Eim). – 1b. ‘jmdn. drängen, zu etw. veranlassen, zwingen’ – Sogar ewwer Land dreif de Not de Kindere ... Wille 1927,XV (BLA-Be); Rda.: Zus.: de Hunger drift et rin Antwort auf die Frage, ob das Essen schmeckt, WE-Dee. – 2. ‘etw. mit einem Werkzeug hereinschlagen’ – Sprw.: man mutt’n Kiel nich tewiet drieben ‘man sollte nichts übertreiben’ Sprw-Börde. – 3a. ‘sich mit etw. beschäftigen, etw. betreiben, machen’ – ... un mor da in de Stowwe treiben konnten, was mor wollten. Heese21919,11; Mensch, was treibeste man so? DE-Que; Mit Annecken wern se woll hüte öhr’n Jök driem’n ... Rauch 1929,14; Rda.: Spaoss mütt dräöw’n wer’n, sä Ulenspgl un kiddelt sin Mudd’r mett d’ Messfork. Wb-Altm* 72. – 3b. ‘etw. in einem kritikwürdigen Übermaß tun’ – Dr hat’s sre arch jetrem’m. Wb-Ak 25; drf et nich te dulle! HA-Oh. – 4. ‘von einer Strömung oder vom Wind fortbewegt werden’ – D treiwet an Sticke Hols ufs Wasser. Wb-Ak 173. – 5. ‘den Harndrang anregen’ – ... Budweiser Bier ... Das treiwet mehr wie Hefe ... Krause 1964,131. – 6. ‘abfällig, schlecht über jmdn. reden’.
Lautf., Gram.: driew(e)n, [drv()n] Wb-Altm 40, verstr. OST n STE, Heimatkalender-Je 1923,95 (JE2-Vie), JE1-Wol, OSCH-Har, Wb-We 31; trwe Imp. Sg. Mda-Sti 49; drieben, drben vereinz. w elbostf., Sprw-Börde; drieb’m, drbm, [drb] Zauber-Ma 88 (GA-Mie), Id-Eilsa 58, Wb-We* 207, QUE-Di; driem’n, drm’n Rauch 1929,14, HA-Oh; drie’m, [dr] verbr. nwaltm. w/s Altm., Elbschifferspr. 274 (STE-Tan, JE2-Mi Pa), verstr. ZE, Wb-Holzl 79, Nd-Börde § 51 (WO-Schn), Mda-Ro, Elbschifferspr. 274 (CA-Ak, dort Nbf.); [dron] STE-Steg; driun, [drun] STE-Wa, vereinz. JE2, Mda-nwJe1a 45 (JE1-Ih Pa); [dron] STE-Buch; [drun] STE-Je; treiben Heese 21919,11; treibeste 2. Sg. Präs. mit Enklise des Personalpron. DE-Que; treiwet 3. Sg. Präs. Krause 1964,131; treimn Wäschke 71913,53; trei’m, [trai] Wb-Ak 173, Wb-Be; [drai] Elbschifferspr. 274 (CA-Ak), Mda-Fuhne 31 (DE-Ca); 1./3. Sg. Prät.: drw, [drf] Wb-Altm 40, verstr. ZE; [drf] QUE-Di; dreif, draif vereinz. w elbostf.; dre-if Wb-Nharz 46; drebb, [dreb], trebb, trepp vereinz. anhalt.; [drip] Mda-Ze (ZE-Roß); Part. Prät.: drew’n Bewohner-Altm 1,361; dräöw’n Wb-Altm* 72; (e) dreeben Hbl-Ohre 1927 Nr. 28/Wöhlbier (HA-Eim), edrben HA-Oh; [jdr] Dialekt-Ma 4 (JE1-Walt, CA-We); [dra] a.a.O. 9 (verstr. mittleres/s JE1); [j-] Mda-Ze (vereinz. ZE); [drn] Mda-nwJe1a 45 (JE2-HSe, vereinz. n JE1); edrebben Wb-Nharz 46; [dreb] Id-Eilsa 58, QUE-Di; edrem’m, [dre] Wb-Holzl 79, Dialekt-Ma 4 (vereinz. nö CA); [j-] Mda-Fuhne 16 (DE-Ca); jetrem’m Wb-Ak 173; [jdri] Mda-Ze (ZE-Roß).