wer 1. Konj., verstr. – a. Bezeichnung eines Gegensatzes ‘jedoch, dagegen’ – ... dunn reipen se. Aber Lischen antwöre nich ... Heimat-Ohre 1924/Wöhlbier (HA-Eim); dat’s doch bloß Dienstmäken, du awer bist Amme zur Rangordnung des Gesindes geäußert, BA-Re; Götsch ... musterte seine Leite ..., awwer die sahen alle eenjal aus, wie wennse an jarnischt dächten. Wäschke 61915,121; Rda.: Mannslü darwen alles äten, aber nich alles wäten OST-Gen; Danzen ahn Musik, dat is aber grad, as wenn’n drög Brot ett. Bewohner-Altm 2,135; Sprw.: op’t Lif kuckt jeder, awer in’t Lif nich ‘man sieht, was jmd. für Kleidung trägt, aber nicht, was gegessen wird’ BA-Re. – b. Bezeichnung einer Einschränkung, eines Vorbehalts ‘allerdings, freilich’ – ... öwer oft keim dät nich vör. Ehlies 1960b 297; Hle mich m anne Barne, awwer kne rosche! Wb-Ak 29; ... de Herre harre dat verb’en, wer de Junge qule sau dulle, dat’e ngf. Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Miahnten (Ameisen) lopt sau veel rumher, aber dat sünd alles grote, dee miejet nich. Hbl-Ohre 1928 Nr. 1/Wöhlbier (HA-Eim); Dabei hatte Karl ... ’n hohen Posten, ... Awor et jibt immer welje, die vor nischt keen’n Räschpäkt ham. Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze); Rda.: hei ändert sich woll, awer bessert sich nich Sprw-Börde; Sprw.: Dorch Schaden ward’n klauk, awer nie rieker. WO-Gu; bi fremden Lüen is gut wanken, aber nich gut kranken ‘bei fremden Leuten lässt es sich gut leben, aber nicht gut krank sein’ WE-Dee; Wetterregel: De April mag sien wie e will, aber Loof un Gras bringet e doch. Chr-Em 427. – c. Bezeichnung eines Einwandes, einer Entgegnung – wer, wat wutt d db mken? HA-Oh; “Abber was sollen mir saohn (sagen)”, meenten de Sachsendorfschen, ... Heimatkalender-Börde 1925,6 (CA-Sa). – d. Bezeichnung der Anknüpfung, Weiterführung – ... Un nu abb’r drauß’n uff’n Viehmaarchtplatz – daa waar ärscht wat loos! Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze); ... Öäwer keen derft dabei van de Grotn tokikn ... Hausfr-Altm 1924,34 (Kredel). – 2. Pt., verstr. – a. Verstärkung einer Aussage – lt dat wer j sn! HA-Oh; Is das heite awwer hß! Wb-Ak 29; jetzt strahlt (regnet) et aber BA-Ba; nu awer allart! Ausruf zur Eile, WE-Oster; nu awer harre! dass., Wb-Holzl 101; sau fl kan ek wer nich betlen Wb-Nharz 19; det Perd hät awwer krumme Hessen ZE-Brä; dät Hemde st wa schn t JE2-Scho. – b. Bezeichnung der gefühlsmäßigen Anteilnahme des Sprechers, Ausdruck von Empfindungen – das is awwor nor Ausruf der Missbilligung, DE-Ca; der is awwer mäklich dass., DE-Ra; is dat wer ml en grter junge Ausruf der Anerkennung, Wb-Nharz 19; ber Fritze! Ausruf der Entrüstung, BLA-Brau; Harrejott awwer ! Ausruf des Zorns, Fluch, Wb-Be; Dunderwetter aber ok! dass., CA-Fö; nee, awwer sauwat ok, ja ja Ausruf der Überraschung und Verwunderung, BA-Op; No, wat makeste denn awer ok! Ausruf, wenn jmd. gestolpert ist oder einen Schaden angerichtet hat, Sprw-Harzvorlg 264; Rda.: dat is ower ‘das ist ärgerlich, unangenehm’ Wb-We 97; is der awwer in Brieten ‘ist der aber betrunken’ BA-GrAls. – 3. Adv., in Zuss. ‘sehr viele’ – da saßen dicke Wanschken hinner de Tapete – werhunnert un werhunnert 2: ZE-Roß.
Lautf.: awer, - Essen-nwAltm 91 (SA-Han), WO-Ri, verstr. elbostf., Mda-Sti 16 und 126, Heimatkalender-Be 1936,154; wersch JE2-Zo; -t Wb-Nharz 19, Mda-Sti 126; werschter Wb-Nharz 19; aber, - Bewohner-Altm 2,135, SA-Rie, OST-Gen, JE2-Bö, verstr. w elbostf., BA-Ba, Vk-Anhaltc 164, BE-Grö; awor Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze); [wa] JE2-Scho; oaw(e)r, [wr] SA-Win, vereinz. elbostf.; [wr-] Zus. ZE-Roß; oaw’rst Spr-Maa 428 (WO-Ol); [vr(t)] Nd-Börde §125 (WO-Schn); oawrsch Spr-Maa 428 (JE1-Ran); aober Lieder-Ma Nr 977 (GA-Wef), HA-Ro; ower Wb-We 97; äwer Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die), SA-Le, STE-KlSchwa, vereinz. JE2; äwerst Firmenich 1854,124 (OST-Hav); [wa] JE2-Scho; öwer, oewer, äöwer, öäwer vereinz. nwaltm. Altm.; öber Ehlies 1960b 78, Hagen 1957,328; [r] Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); äuer Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi); äöberst Pohlmann 1905 ff.,124 (OST-GrRo); [aew] SA-Dä; aww(e)r, [aw()r] JE2-Gü, JE1-Dö Rie, vereinz. ZE sö elbostf., verstr. anhalt.; awwor, [awr] BE-Gü, verstr. anhalt.; abb(e)r Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze), Heimatkalender-Börde 1925,6 (CA-Sa), Richter o.J. 10.
geden Vb. ‘gedeihen, geraten, sich gut entwickeln’, vgl. den 1., 1: SA-Dä, 2: Bewohner-Altm 1,335, OST-Gen, 3: Wb-Holzl 127, Sprw-Börde, 4: vereinz. anhalt. – dai Beo’n gedaien gaot SA-Dä.
Lautf.: [gdain] SA-Dä; gedeihn, j- Bewohner-Altm 1,335, Krause 1964,143, DE-Wa; gedeiht, jedait 3. Sg. Präs. OST-Gen, Wb-Holzl 127, Sprw-Börde; [jdaid] 3. Sg. Präs. CA-Ak.
Glvlke(n) f., n. PflN ‘Goldlack’ 2: Wb-Altm 60, SA-Kä, OST-Gen, vereinz. s Altm., JE2-GrWud, Mda-nwJe1b 78 (JE2-HSe, JE1-Ih), 3: a.a.O. 78/Mda-sJe1 27 (vereinz. w JE1), vereinz. nw elbostf.
Lautf., Gram.: n.: Gehlvieleken GA-Nie, HA-Bü; gele Vileken HA-Ack; gel Velken OST-Gen, STE-Na; Geelveilchen GA-Qua; Gl-Vlk’n, jäl Vilkn Wb-Altm 60, STE-Stei; Gälvelken STE-Ste; Jälfälken SA-Kä; Gälveilk(e)n GA-Da Trü; Jählveiliken JE2-GrWud; jäle Vileken HA-Alv; jäle Veileken HA-Bee; gäl Veilchen GA-Pe; [jl failn] Mda-nwJe1b 78 (JE1-Bie); f.: gäle Vieleke GA-Ge; [jl flk] Mda-sJe1 27 (JE1-Me); [- failk] Mda-nwJe1b 78 (JE2-HSe, JE1-Ih, vereinz. w JE1).
Hs n. 1. ‘Wohnhaus, Bauernhaus’ verstr. – jk man an br Haus waider CA-Ak; brink mik dne nich in’t Hs! HA-Oh; wille n hs Scheuchruf für Hunde, Wb-Nharz 84; in de rne allne dehs blm ‘in der Erntezeit das Haus hüten’ ZE-Gri; Rda.: Dr is all an pr Jr zu Hause. ‘Er ist nicht mehr berufstätig, ist nicht mehr als Schiffer auf dem Kahn.’ Wb-Ak 67; fon Hus ut ‘ursprünglich’ Sprw-Börde; fall nich t dat hs ‘werde nicht ausfällig’ Vk-Ask 156; et Hus inlopen ‘aufdringlich werden’ Sprw-Börde; d kömp jlk met de Dre int Hs ‘er ist sehr direkt’ JE2-Scho; Hs un Hoff vorspen HA-Oh; hei hat Infälle w en ld Hs ‘er hat sonderbare Einfälle’ WE-Be; Ick b mn Hs ass ‘t mi gefällt. ‘Es muss so geschehen, wie ich es will.’ Wb-Altm 277; hei is t den Hüseken ‘er ist äußerst erregt, freudig bewegt’ Wb-We 56; Sprw.: an ole Hüser un Wiwer gifft et immer wat to flikken Wb-We 56; et hs forlrt nischt ‘im Haus kann man nichts verlieren’ Wb-Nharz 84; Kinderreim:Ick goah noah Hus,
broa’ mi ‘n Mus,
smiet s’ öäwer ‘t Dack,
fang s’ in ‘n Sack,
sett s’ upp ‘n Disch,
denn wead s’ ‘n Fisch.
. von Kindern bei der Verabschiedung nach dem Spiel
gesprochen, Matthies 1912,31 (SA-NFe).
– Brauch: Inschriften in lat., nd. und hd. Sprache waren insbesondere an den Balken von Fachwerkhäusern üblich (vgl. u.a. Vk-Harz 3,61, Vk-Anhalta 9).Wo Gott dat Hues nicht buet,
so arbeiten vorgebens de daran buen
. Vk-Harz 3,62 (WE-
Oster);
Es müsse Friede sein inwendig in deinen Mauern und Glück
in deinen Wohnungen
. Vk-Anhalta 9 (ZE-Ze).
– 2. dass. wie  Hsflr, 2: verstr. mittlere/ö Altm., JE1-Walt, ZE-Ro, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. anhalt. – in Hs WO-HWa; vör’n int Hs OST-Gen; Jehtmer da nin, denn kimmetmer ierscht ins Haus, un von da jlei vorne linksch, da is de Jastschtowwe … Wäschke 61920,49; ‘s Sunn’md, ich muß’s Haus noch ufwischen. Wb-Ak 67. – 3. Dim. oder in der Verbdg.: dat kleine Hs ‘Toilette’,  Aftritt, 2: SA-La, OST-Lin, JE2-Red Ste, 3: Wb-Holzl 109, verstr. Harzv. Nharz. – Op’t Hüseken gahn Sprw-Harzvorld 382. – 4. Dim. ‘Gehäuse, Kasten’ 3: Wb-Holzl 107 (HA-Eil). – 5. ‘Freistätte beim Haschespiel’,  1Ml, 1: SA-Wa, 2: SA-Stap, GA-Miest, WO-Zie, JE1-Stei, ZE-Nu, 3: CA-Pö.
Lautf.: Hs, Hus, [hs] vereinz. ö nwaltm., verstr. brdb. elbostf. nthür.; [hius] verstr. nwaltm.; [hüus] SA-Pe Wa; hus Mda-Sti 36; Haus, [haus] WO-Zie (5.), ZE-Roß, BA-Fro, CA-Pö, verstr. anhalt.; Dim. (3.): Hüseken Wb-Holzl 109, verstr. OSCH, Sprw-Harzvorld 382, verstr. WE; Hieseken OSCH-Crot; Huiseken WE-Ost Rho; Höseken WE-Weh; Häuschen JE2-Red, WE-Elb, BLA-Bö Hü; (4.): Hoiseken Wb-Holzl 107 (HA-Eil). Zuss.: zu 1.: Hrden-, Hochtts-, Hder-, Hner-, Jden-, K hrds-, Khder-, Ln-, Lken-, Lust-, Nwers-, Oldendls-; zu 3.: Kack-; zu 4.: Hr-, Hunk-, Kaffeehaus, Krn-, Knken-.
Kkerltschen Pl. TiN ‘Weberknecht’,  Schsterspinne, 2: OST-Gen.
Klippslgen n. Kinderspiel, ausf. vgl. 2Klipp, 2: Hausfr-Altm 1933,48 (SA-Meh), OST-Gen.
Lautf.: Klippschlagen.
Köste f. 1. ‘ländliches Fest(mahl)’ 1: vereinz. nwaltm., 2: Wb-Altm 113, SA-Ma Rie Sa, Mda-Ar 30, STE-Wa. – 2. ‘Hochzeitsfest’,  Hochtt, 1: vereinz. nwaltm., 2: Id-Altm, Hochzeitsbrauch-Altm 349, SA-GrChü, OST-Gen.
Lautf.: Köst, [köst]; außerdem: [kst] Mda-Ar 30. Zuss.: zu 1.: Hmel-, Lken-, Klme-, Mt-.
krgen Vb. 1. allg. – a. ‘erhalten, in den Besitz von etw. kommen’, auch ‘kaufen können’ – jiff mi dütt, krüsdu dat SA-Die; Ich hawwe an Brf jekricht. Wb-Ak 98; mor schlachden mrjen, d graisde  ne glne Worschd DE-Ca; bai Aisenschulzen krichtemor alles DE-Els; Rda.: wat ek hewwe, dat wett ek, wat ek kre, dat mott’n erst sin Wb-We* 222. – b. ‘als Belohnung, Bezahlung, Vergeltung bekommen’ – dovor hatte ‘n Doaler ekricht JE1-Pre; hei kreich noch Jelt fon mik HA-Oh; hei hat Knast ekren CA-Fö. – c. ‘verabreicht bekommen’ – ne Wucht krgng ‘Prügel bekommen’ JE2-Scho; ne Ziehung kreigen dass., BLA-Ta; wat in nakken krn Wb-Nharz 107; du krist wecke hinder de eren HA-Oh. – d. ‘zu etw. kommen, sich verschaffen’ – Rda.: Nu hem se sek doch noch kricht. ‘Sie haben geheiratet.’ Spr-Asch 31. – 2. allg. – a. ‘in einen bestimmten Zustand geraten’, auch ‘sich etw. zuziehen, etw. erleiden’ – hei kricht de Msern HA-Oh; se krg’n glk dat Lopen Wb-Altm 117; … keen’n Aden kreien! Wäschke 41910,123; Äwer so wie dät Füer nu Luft kreeg, prasselt et mang dät Koarne …Heimatkalender-Ma 1932,45 (JE2-Vie); et met der angest krn Wb-Nharz 107; h het mik antickt un d heff ik an Schreck krgng JE2-Scho; Rda.: dae kan’n Hals ok nich full krjen ‘er kann nicht genug bekommen’ BLA-Brau. – b. ‘in den Stand versetzt werden, die Möglichkeit haben, etw. zu tun’ – te wetten (wissen) krn Wb-Nharz 107; W Frdrich … dat te hr’n kraich, word’e rsich … Tiedge 1954,39; Ob wie wat te eten krie’n können? Lindaua o.J. 5; Rda.: töw (warte) nochn bütschen, seggt de Hohn tumm Pierworm (Regenwurm), dunn kreeg he imm to faten und fret imm upp STE-Kre. – c. ‘bewerkstelligen, schaffen’, auch ‘hervorbringen, entstehen lassen’ – … det wie dann Krohm wärrer runner droagn kreegn OST-Los; Se hat’n Kind krg’n. Wb-Altm 116. – d. ‘jmdn. zu einer bestimmten Tätigkeit veranlassen’ – bi’t lsen krn Wb-Nharz 107. – e. ‘etw. zu erwarten haben’ – heite Nacht kriemer a Jewitter BE-Grö; Rda.: mor kreien noch was uff de Mitze ‘es wird bald regnen’ Vk-Anhalta 68. – 3a. ‘fassen, ergreifen, erwischen’ allg. – kriech mick doch Wb-Holzl 127; teuf (warte) man, dick will ick schon kriej’n HA-Bee; Sprw.: Wenn de Hund nich eschetten harre, harre’n Hasen ekrejjen. Zurückweisung von Ausreden, Sprw-Harzvorld 374. – 3b. auch subst. ‘Haschen spielen’ 1 verbr nwaltm., 2: verbr. Altm., 2: verstr. JE2 JE1 ZE, 3: verbr. elbostf., 4: verstr. omd. – Krieg’n spöln OST-Gen; Abzählreim:Wi will’n uns nich lange stri’n
un du moßt krie’n.
HA-Vö.
Eine Variante des Spiels ist das englische Krgen, bei dem der Abgeschlagene nur eine Hand zum Haschen frei hat, da er die andere Hand auf die Stelle legen muss, an der er abgeschlagen wurde. OST-Kau, JE2-Ge.  afsln ankrgen fangen ften grpen Hasche haschen Kterkrgen Kluckhasche Krger packen zecken.
Lautf., Gram.: krieg(e)n, [krg()n], [krg] verbr. nwaltm. Altm., vereinz. JE2 n JE1, JE1-Flö, ZE-We, verbr. n elbostf., verstr. mittleres/s elbostf., BA-Sil, vereinz. w anhalt.; [kr] verstr. SA, OST-Har, GA-Le, STE-Ber Wa; krieken JE1-Scha; kriejen verstr. ö Altm., JE2-Schö, JE1-Re, verstr. nw elbostf., vereinz. s elbostf.; [grjn] vereinz. w anhalt.; krie(h)en, [krn] OST-Ga Ko, STE-Scho, verstr. mittleres/s JE1 mittleres elbostf., Wb-Be; [grn] BE-Am; krien, [krn] verstr. mittleres/sö Altm., vereinz. s JE2 w JE1, JE1-Ho, ZE-Roß, verbr. mittleres/s elbostf., Mda-Sti 54, CA-Sa; [grn] DE-Ca; kregen (3b.) SA-Pre, WO-Ke Ma, JE1-Me Ran, ZE-Stre, HA-AHa, BA-Ha; krägen (3b.) SA-Hen; kreen OSCH-KlQue; kreigen WE-Is, BLA-Ta; krei(e)n, [krai()n] Mda-Ma 65 (JE1-Prö), JE1-Kra, verstr. ZE, QUE-Tha, Vk-Ask 379, vereinz. omd.; [grai()n] BE-Gier KlSchie, DE-Ca; krein QUE-Su; [krin] Mda-Ze (ZE-Gro); kräin WE-Gö; 2. Sg. Präs.: kriegst JE1-Zep; krst Wb-Ak 98; [krist] SA-Dä, Bewohner-Altm 1,349, Matthies 1903,21, JE2-Scho, ZE-Roß, verstr. elbostf., Wb-Be; [krüsd] mit Enklise des Personalpron. SA-Die; [kraist] verstr. ZE; [graisd] BE-Gier, DE-Ca; [graisd] mit Enklise des Personalpron. DE-Ca; 3. Sg. Präs.: kriegt Bewohner-Altm 1,343, Spr-Altm 15, ZE-Dor KlLei, HA-Hu, vereinz. s elbostf., CA-Do Mi; kricht, [krit] SA-Dä, JE1-Pre, ZE-Cob Jü, verstr. elbostf., DE-Els; kritt ZE-Roß, Wb-Be; kriet, krtJE1-Walt, Vk-Anhaltb 83 (ZE-Steu), WE-Ro, Wb-Ak 98; kreit Spr-Anhalt 168; [graid] BE-Scha; 3. Sg. Prät.: st.: kre(e)g vereinz. nbrdb.; krch OSCH-Har; krch QUE-Di; kraich, kreich Tiedge 1954,39, HA-Oh, Vk-Harz 3,23 (BLA-Be); kre-ich Wb-Holzl 127, Wb-Nharz 107; sw.: kriegte WE-Si; krichte Wb-Ak 98, Wäschke 71913,59; kreiete (veralt.) Wb-Ak 98; Part. Prät.: st.: kreg(e)n, kräg(e)n SA-Roh, verstr. Altm.; [krg] JE2-Scho; kreng SA-Ben; [krjn] JE2-Scho; ekrejen HA-Bo; ekre-in Wb-Holzl 127, Wb-Nharz 107; [krig] SA-Dä; (e)kreggen, (e)krejjen Dialekt-Ma 10 (JE1-Ra), vereinz. w elbostf., QUE-Di; (e)krn HA-All Um, OSCH-Da KloGrö, QUE-Ga, CA-Fö; ekren HA-Oh, OSCH-Eils; sw.: kriegt verstr. ö Altm., JE2-Fi; ekriegt WO-El Me; gekriegt, je- vereinz. mbrdb.; kriggt Wb-Altm 116, WO-Ri, JE1-Try Wol; kricht vereinz. STE, Spr-Asch 31; ekricht verstr. w JE1, ZE-Göd; jekricht, [jkrit] Mda-Ze (verstr. ZE), QUE-GrSchie, Wb-Ak 98, Wäschke 71913,49; jekritt ZE-Roß; jekreit Alt-Cöthen 8; (e)kreggt WA-Ost Schl Ste. Zuss.: zu 1.: hr-, in-, ls-, mit-; zu 2a.: nedder-, wer-; zu 2b.: wer-; zu 3a.: hr-, in-; sonstiges: wer-.
Mannslde Plt. 1. ‘erwachsene Personen männl. Geschlechts’ 2: verstr. Altm., JE2-Scho, Nd-KlWu 16, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – De Mannslü kem’n (kamen) mit Füerhoak’n … Matthies 1903,16; Rda.: Mannslü darwen alles äten, aber nich alles wäten OST-Gen. – 2. ‘Gesamtheit der Knechte oder männl. Angestellten’, auch ‘Gesamtheit der männl. Mitglieder einer Familie’ 3: vereinz. elbostf. – Mannsli’e rinnkommen, wat äten Wb-Holzl 138 (WA-KlWa); morgens in Dü- stern gahn de Mannslüe un Frunslüe schon los mit Körwe, Kiepen un Uthackers (Rodehacken) HA-Neu.
Lautf.: Mannsld Wb-Altm 128; -lüt SA-NFe; -lüe JE2-Scho, vereinz. n/w elbostf.; -lü Matthies 1903,16, Sprw-Altma 31, OST-Gen, Nd-KlWu 16, vereinz. n/w elbostf.; -liede WA-Wel, manslde Wb-Nharz 123; Mannsli’e Wb-Holzl 138 (WA-Kl-Wa), OSCH-Grö; mansl Wb-Nharz 123; Manns(s)leite, [manslaite] vereinz. anhalt.