Bkgort m. dass. wie  Bkrmen, 2: JE2-GrWu, 3: QUE-Hau, BA-GrAls.
Lautf.: Bukgort BA-GrAls; -jurt, [bkjurt] JE2-GrWu, QUE-Hau.
Büschel n. 1. ‘loses Bündel dünn und lang gewachsener Dinge gleicher Art’, bes. von Gras oder Haaren, auch ‘Strauß’ 2: Francke 1904,79, ZE-Roß, 3: WO-GrAm, Wb-Nharz 146 (BLA-Ti), 4: vereinz. anhalt. – n Pitschel Hoare DE-Ho. – 2. dass. wie  Busch 3., bes. wenn es gebündelt ist, 2: JE1-Go. – 3. ‘hochragendes Federbüschel am Kopf von Vögeln’,  Noll(e), 2: SA-Sta, GA-Kak Sta, vereinz. n WO, JE1-Da Stei, 3: JE1-Nie, vereinz. s WO OSCH. – 4. ‘Troddel, Quaste’ 2: vereinz. ZE. – 5. PflN ‘Breiter Rohrkolben’, auch der Blütenkolben,  Pumpkle, 2: JE2-Pap. – 6. ‘kleine Menge, Hand voll’, auch ‘Rest, Überbleibsel in einem Sack’, bes. von Getreide, 3: Wb-Nharz 146, QUE-Hau He, 4: vereinz. w BE.
Lautf.: Büschel vereinz. Altm., JE1-Nie, WO-GrAm, vereinz. OSCH; [bil] BE-Gier KlSchie; Püschel vereinz. n WO; [pil] Wb-Be; Buschel WO-GrRo; Puschel GA-Sta, WO-GrAm Zie, JE2-Pap, JE1-Da Stei; Pitschel, pitschel, [pitl] JE1-Go, vereinz. ZE, Wb-Nharz 146, QUE-Hau He, DE-Ho; [bidl] BE-Am, Mda-Fuhne 31 (DE-Ca). – Etym.: zu mhd. büschel ‘Bund, Büschel’, vgl. HWb-Mhd 1,400, daneben wohl Einfluss von mnd. pussel ‘(Feder-)Büschel’, vgl. Wb-Mnd 3,391.
dat I. best. Art. n. Sg. allg. – dat Jetreide WA-KlOsch; dätt Geld SA-Rist; det Kalf ZE-Stre; inn Harwest fällt dat Loof WA-Alt; das Wetter ist schlecht DE-Ho; det Koarn is öwerrieb OST-Los; ’t Kint hat Aa maket Id-Eilsa 45; dr muss des Brd ailinge (ohne etw. dazu) essen CA-Chö; Sprw.: Jifft Gott dat Häseken, jifft’e ok dat Gräseken. HA-Bar; Bauernregel: no Lichtmeß traut de Voß det Iß nich mehr OST-Dü; in unbetonter Stellung: t’ Kind Wb-Holzl 74; ’s Haus zuschlßen Wb-Ak 46; Genus abweichend von der Standardspr.: dat Mek (Milch) SA-Dä; dat Sapp (Saft) Wb-Altm 257; wie willt mal dat Schrank affrücken HA-Bee; et schütze dat Liew vor Külle. Wedde 1938,82; dat Karnl is verstopped BLA-Brau; vor subst. Inf.: dat ofte Prau’m (Proben) Wb-Holzl 147; Nu geiht dat Nöähl’nt un Kläöternt an ... Pohlmann 1905,45; vor subst. Adj.: Düt wer dät Allerbest. Kredel 1929,167; Oma hat dat Lütje up’n Schot CALV-Calv. – II. Demonstrativpron. n. allg. – 1. in Bezug zu einem Subst. ‘dieses’ – dat (eines von mehreren) Glas hatn Knacks WO-El; b dat prt g ek nich b Wb-Nharz 27; Dat een oll Perd was beestig klok ... Pohlmann 1905,4; nachgestellt: saun haun (Huhn) dat Wb-Nharz 38. – 2. in subst. Funktion – merke dick dat WA-Un; du kannst dat ruhij midde anneseihn HA-Bee; kannste das nich besser machen? DE-Ho; nu kieke dick dat doch blot mal an WO-Da; dat is en ganzen Klauken HA-Oh; Dat harre dai Hexe r nedn. Mda-Harz 17 (BLA-Hü); Das kann ich ... janz jenau sa’en ... Heimatkalender-Be 1936,156; det (Konj. s. IV.1.c.) det nich jeht, seht doch jeder ZE-Roß; ... dachte ... wedder an das, wasse heite frieh Neies ... jehiert hadde ... Wäschke 61915,114; für weibl. Personen: ... Annecken ..., dat freut sick all sau opt Fäutewaschen, ... Rauch 1929,14; in Gesprächen über dritte Personen unabhängig vom Geschlecht: dat harre hellische Kartuffeln ernt QUE-Hau; Rda.: wat helpt dät all, wenn’t all nich helpt! OST-Ost; Dät will’n wäi äm nich up de Näs’ binn’. ‘Das werden wir ihm nicht erzählen.’ Bewohner-Altm 1,352; Sprw.: wat de Bur nich will, det deit he nich STE-Do; wat mick nich brennt, dat puste ick nich ‘was mich nicht persönlich betrifft, ist mir egal’ Sprw-Börde. – 3. anstelle von unpersönlichem es – det rengt aber düchtig JE2-NeuWa; Nomerrach (Nachmittag) gifft dat Kauken SA-Bee; det is schlimm mett de Pissmieren (Ameisen) ZE-Brä; Das schadt doch niche! Wäschke 71913,4. – III. Relativpron. n. vereinz. – ... dat erste Jahr, dat hei ute Schaule war, harre hei ... als Kauhjunge deint ... Rauch 1929,135; dat Prd, dat den Hawern verdeint hat, kriggt ne nich Wb-We 48. – IV. Konj. allg. – 1. Nebensätze einleitend. – a. Subjektsatz – Et war man gut, dat schließ- lich Hauptmann Knöselmeyer mit sine Mannschaft affmarschieren dei un de Vorrhang daljung. Lindauc o.J. 38. – b. Attributsatz – In ihre Not nuh, daß se den Varsch widder verjessen kinne, ... Richter o.J. 23. – c. Objektsatz – Un nu sahkse, daß Weiweßen noch Biljetter krichten die nich so fein anjetrekt warn wie sie. Heimatkalender-Be 1936,154; ... heertn, daß Krausen schlachten tadn. Alt-Cöthen 76; ... un doato ha eahr Mudder eam deatt strengst’ns anbefoahl’n, deatt he Klock fief wearrer müßt to Hus sick infin’n ... Matthies 1903,1 f.; Hä wußte nämelich, daß Ballenstedt anhältsch un Thale preisch is ... Heese 21919,49; Se han druf njetrn, daß de Hippetk jelescht word. Wb-Ak 24; Rda.: hai iss nich waert, datne de sunne beschnt Spr-Mab 397 (WO-Ol). – d. Adverbialsatz – zeitlich: dat (als) ek d sau schtunt, km en hse jelpen Wb-Nharz 37; Rda.: nu, datt (da) de Hals aff iss, nu will’r krei’n ‘wenn es zu spät ist, will man sich bessern’ Wb-Altm 276; modal: d mustt so maken det et inn Kwer jait Mda-nwJe1a 51; Rda.: lacht, dat de Kiwwecken blaumen ‘er lacht laut, mit weit aufgerissenem Mund’ Sprw-Börde; Arbeiten, dat de Swaorn knack’n. Spr-Altm 79; konsekutiv (Folge): se wonen sau nahe dat se seck afraupen konnen. Id-Eilsa 46; Uff’n Hof wärd allens hinjestawwelt, daß me in Dustern driwerwech fallen kann. Spr-Asch 42; Sprw.: ehe dä Fule tweimal geiht, slept hei, dat ne de Buk weih deiht WE-Velt; final (Zweck): up jede Satte koam en poar Schplett, det man de ändere weder druppschtell kunne ZE-Ste; ... denn will ich dich schon drewwelieren (bedrängen), daß ich mei’n Willen kreie ... Wäschke 61915,141; Rda.: Unse Harregott stü’rt alle hohen Böme, dat se nich in’n Himmel wasset Sprw-Harzvorld 382. – 2. in Verbdg. mit anderen Einleitungswörtern von Nebensätzen – damid dat ... Wb-Holzl 74; wrumme dat ... Wb-Nharz 37; indem dat ick da schtund Sprw-Börde; Sau jung dat nu ne ganze Wiele hen mit dat Vortellen, bet dat de Büdel leddig war un keinder mehr wat wußte. Wedde 1938,55. – 3. zur Einleitung von Ausrufen (in Nebensatzform) – dat d dat nich wer deist HA-Oh; Daß de das j nich vorjißt. Wb-Ak 79; ... dät ick Dämlack nich ihr daran dacht hew’!“ Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die); nach Imper.: s rtich un datte nich furt geist Wb-Nharz 38.
Lautf., Gram.: Art.: entgegen dem Befund des DSA und den Darstellungen in den Handbüchern dominieren im Nbrdb. (nach Fragebogenabfrage ‘das Pferd wiehert’) keineswegs die dät/det-Belege, sie halten sich dort die Waage mit dat (vgl. auch Möhringim Nd. Jb. 123 (2000). S. 93): dat verbr. nwaltm., verstr. Altm. (außer Südrand, dort verbr.) JE2, vereinz. JE1 (außer w, dort verstr.), allg. elbostf., vereinz. s CA (ältere Generation), unbetont gekürzt zu ’t verstr. nd. (vgl. aber auch  et); das vereinz. s nd., allg. omd.; [ds] BA-Ha; dät verstr. SA, vereinz. n GA, verbr. ö Altm. (außer n WO), verstr. JE2, JE1-Lö, ZE-Kö; det SA-Ta, verstr. nbrdb., verbr. mbrdb., vereinz. s GA w JE1; deatt Matthies 1903,3; des Wb-Ak 46, CA-Chö, unbetont verkürzt zu ’s BE-Gü, DE-Or Vo (vgl. aber auch et); Akk. wie Nom.; Demonstrativpron.: hier verschiebt sich das Gewicht im Nwaltm., Nbrdb. und im n JE1 zugunsten von dät/det: 19 Orte haben beim Art. dat, beim Demonstrativpron. (nach Fragebogenabfrage ‘das habe ich in der Schule nicht gelernt‘) dagegen dät/det, das Verhältnis von dät zu det bleibt ungefähr gleich, die anhalt. Orte mit des, (e)s beim Art. verwenden hier das; Konj.: ähnliche Verteilung wie beim Demonstrativpron., allerdings keine flächendeckende Abfrage; Enklise des folgenden Personalpron. 2. bzw. 3. Sg. zu datte(r) verstr. elbostf.; dasse verstr. anhalt.
Dingegeld n. dass. wie  Dingebatzen, 3: WE-Schie, QUE-Hau, 4: BE-Dro.
Lautf.: Dingegeld WE-Schie; -jeld, [dijeld] QUE-Hau, BE-Dro.
Ditfurt ON – Ditfurt am Rhein NeckN, 3: Mda-Weg 91; Neckreim: hle ml de Lettor, op de Mre sitt an Ditsch Verspottung von Spracheigenheiten der Ditfurter durch die Hausneindorfer, bei denen es Mr ‘Mauer’ und Ducksor ‘Sperling’ heißt, 3: QUE-Hau; Verbdg.: de Ditfurtsche Schaper ‘durch die Luft ziehende Gestalt des Volksglaubens’,  Twölften, 3: a.a.O.  Glbne.
1dn Vb. verbr. 1. Vollverb. – a. ‘tätig sein, etw. unternehmen, sich mit etw. beschäftigen’, auch ‘etw. Bestimmtes verrichten, erledigen’ – das gannsde je dn DE-Ca; duch dat nich Wb-We* 205; Wilt’n dat ma daun, ja? BA-Op; ... dät kann ik woll doon ... Ehlies 1960a 79; ik mütt dat h noch daun SA-Dä; Wat dust’n noch in Bedde? Spr-Asch 18; wat dait hai denn in de Stadt? HA-Eil; Tuk, was de nich lßen kannst. Wb-Ak 174; Verbdg.: dertau dauen ‘etw. erledigen, unternehmen’ Wb-Holzl 74; Rda.: daun un lten kennen ‘alles frei entscheiden können’ Wb-Nharz 38; dr hat mit sek enauch de daun(e) Mda-Weg 90; Mien Fru un ik sünd uns enig, see de Snider; ik do, wat ik schall, un se deit, wat se will. Berufe-Altm 252; Sprw.: kinder daun w se klauk sint Wb-Nharz 38; dau, wat te wutt, de L schilt doch HA-Oh. – b. ‘arbeiten, etw. leisten’ – ... wat her as Nachtwächter tue duehne harre. Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); Reich wollen se wären unn nischt thun ... Richter o.J. 130; Rda.: en janzen Dach nich’n Handschlach edahn Sprw-Börde; Sprw.: wer wat äten will, mot ok watt daun OSCH-Eils. – c. ‘geben, darreichen’, auch ‘hinzugeben’ – Mengels up’t Swnfudder dn Wb-Altm 136; dau en betten Kümmel an den witten Kohl WE-Heu; Verbdg.: te wetten daun ‘wissen lassen’ Wb-Nharz 38. – d. ‘leihen,  borgen’ – d mi doch ’n Dr’r Wb-Altm 36. – e. ‘jmdm. etw. (Böses) antun, zufügen’ – d junge wil mek wat daun Wb-Nharz 38; De Hund dut deck nischt. Spr-Asch 18; ... ich hawwe dich doch nischt jetn! Wb-Ak 174. – f. ‘den Anschein, Eindruck erwecken’ – w will man sau daun, als off w keimen (kämen) HA-Oh; Seine Frau lak schon ins Bette un that, wie wennse schluf. Wäschke61915,45. – g. ‘sich in bestimmter Weise verhalten, sich geben’, vgl. auch 2.Na, dauh man nich sau öte (affektiert) ... Rauch 1925,37; Wetterregel: April deit, wat hei will WE-Be. – h. ‘es mit jmdm., etw. zu tun haben’ – Ddermit will ich nischt ze tne han. Wb-Ak 174; ik hewwe nich jrn mit ne te daun HA-Oh; se harre en betchen veel mit Remetismus te dauhne. Rauch 1929,166; Das hadde awwer nischt mit de Heezung zu tune. Krause 1964,13. – i. ‘es um etw. zu tun, gelegen sein’ – et is mik drumme te daun HA-Oh. – j. subst. ‘Beschäftigung, Arbeit’ – hei hat sn Daun HA-Oh; Rda.: ’t is n Dn ‘das lässt sich zusammen erledigen’ Wb-Altm* 52. – 2. in fester Verbdg. als Funktionsverb – mit Subst.: fbidde daun Wb-Nharz 2; n’ Jefalln daun HA-Oh; bescheit daun Erwiderung des Zutrinkens, Wb-Nharz 25; sick Anung daun ‘Kenntnis zeigen’ Wb-Holzl 74 (HA-Um); oder se wollten en’n mol’n Schabernack dohn JE2-Gü; sek en dt daun ‘zu Tode kommen’ Wb-Nharz 38; s tt awwer  Nt Wb-Be; mit Adv. (semantisch vorw. zu 1g.): höhnschen don ‘heimlich und schadenfroh lächeln’ SA-Lie; glk daun ‘gleichgültig sein’ Wb-Nharz 38; nu wille kleineken daun ‘nun will er freundlich tun’ Sprw-Börde; tk toch man nich so hmlinge Wb-Be; det dut mich awwer leed ZE-Roß; ... to goi (zugute) dohn. Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi). – 3. Hilfsverb. – a. zur Hervorhebung des Vollverbs und zur Verlängerung des Satzes – Brennen deit et! Lindauc o.J. 28; d dn all wärra kkeln JE2-Scho; Angel’l tn se . Wb-Ak 174; sejjen daat se nist Wb-Holzl 74; hai dait ’n Hengor in’n Hoff schtelln QUE-Hau; das tu ich mich marken CA-Sta; ... als mir zwee beede noch zusammen uff de Schule jehn taden. Heese21919,6; ick fraog of du mi nich seggen können dn deist Wb-Altm 36; Sprw.: de Katte lert erst musen, wenn se jungen deit CALV-Zo. – b. zur Umschreibung des Konjunk. – ik doie dat nich maken ‘ich würde das nicht machen’ Wb-Holzl 74; ek de ne nischt jben Wb-Nharz 38; Ich tt  jarne m n Dessau machen. Wb-Ak 174.
Lautf., Gram.: Inf.: do(h)n, dn verbr. nbrdb.; tun Mda-Sti 33; dau(h)n verbr. nwaltm. elbostf. (außer w JE1); dau(h)en Nd-Börde § 75 (WO-Schn), WE-Velt; [dun] Wb-We* 205; [dn] verbr. mbrdb.; thuen Wäschke 61915,126; du(h)n, [dn] ZE-Roß, Heimatkalender-Ze 1964,97 (ZE-Ze), Spr-Asch 18, DE-Ca; t(h)un CA-Ca, verstr. anhalt.; in Verbdg. mit t: -e Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie), verstr. elbostf., vereinz. anhalt.; davon abweichend [dau] Id-Eilsa 56; 1. Sg. Präs.: do verstr. Altm.; dau SA-Hen, verstr. elbostf.; [dau] SA-Dä; daue vereinz. w elbostf.; [du] Mda-Ze (verstr. ZE); tue Heese 21919,99; tu CA-Sta; 2. Sg. Präs.: deist, daist verbr. nd. (außer s mbrdb.); deust Wb-Nharz 38, QUE-Di; dust, [dst] Dialekt-Ma 9 (verstr. mittleres/s JE1), Spr-Asch 18; [dust] Mda-Ze (verstr. ZE); tust ZE-Roß; 3. Sg. Präs.: dei(h)t, [daet], [dait] verbr. nd. (außer s mbrdb.); [däit] vereinz. n/mittlere Altm.; doit, deut vereinz. sw elbostf., Gesch-Un 43; dät, [dt] vereinz. nwaltm.; [dut] Mda-Ze (verstr. ZE); dut ZE-Roß, Spr-Asch 18; t(h)ut, [tt] CA-Sta, verstr. anhalt.; Imp. Sg.: do(h) verbr. nbrdb., verstr. w JE1; do(h)e WO-Sa, JE2-Ste; [dx] JE2-Schön; tou OST-Pe; dau(h) verbr. nwaltm. n/mittleres/sw elbostf., vereinz. sö elbostf.; tau(h) WE-Weh, vereinz. sö elbostf.; daue, [dau] WE-Ost, vereinz. ö elbostf.; dauch, [dau] Wb-Holzl 74, verstr. OSCH s WA, vereinz. sw elbostf., verstr. QUE, BA-Ba; duch Wb-We* 205; tauch WA-Ha; dauk, daug WA-ABra Et, BLA-Bö, QUE-PrBör; due, [d()] JE1-Pa, Dialektgeogr-Elbe/Saale 81 (nw/mittleres/s ZE); tue KÖ-Wu; tu ZE-Steu, CA-Sta, BA-Gü, BE-La, DE-Grie; [dk], [dg] verstr. anhalt.; [tk] Wb-Be; duch, [dux] JE2-Par Tu, Dialekt-Ma 8 (verbr. mittleres/s JE1, vereinz. nö CA), Dialektgeogr-Elbe/Saale 81 (s JE1 nö ZE); tu(c)k QUE-GrSchie, BLA-Sti, vereinz. mittleres/ö anhalt.; 1./3. Sg. Prät.: da(a)t, dt Heimatkalender-Ze 1962,94 (ZE-Ze), verstr. elbostf.; tat, thad vereinz. anhalt.; doat, [dt] OSCH-Har, QUE-Di; tt Wb-Ak 174; Hausfr-Altm 1930,4 (SA-Die), verstr. Altm.; dei, dai vereinz. nw HA; 1./3. Pl. Prät.: daaten verstr. w elbostf.; doaten, [dtn] OSCH-Har, QUE-Di; taden Heese 21919,6; däaden ZE-Hu; dähn Firmenich 1854,125 (STE-Ste); dei(h)n HA-Bee, Heimat-Ohre 1922/ Wöhlbier (HA-Eim); doin Id-Eilsa 56; Part. Prät.: edaan, edan verstr. elbostf.; [dn] WE-Wa; edaon, [dn] Lieder-Ma Nr. 769 (WO-Ol), OSCH-Har, QUE-Di; daohn, [dn] verstr.Altm.; jet(h)an Wäschke 41910,111, Krause 1964,51; -tn Wb-Ak 174; -tn Mda-Sti 24; 1./3. Sg. Konjunk.: doie, deue Wb-Holzl 74, Wb-Nharz 38; deu Id-Eilsa 56; dai, dei Wb-Holzl 74, HA-Oh; däede Heimatkalender-Je 1924,61 (JE2-Vie); däte Gesch-Un 45; [dd] Mda-Fuhne 19 (DE-Ca); tt Wb-Ak 174; dehe, de Rauch 1929,68, vereinz. w elbostf.; dee, d Wb-Holzl 74, Wb-Nharz 38; 1./3. Pl. Konjunk.: doien, deuen Wb-Holzl 74, Wb-Nharz 38; den OSCH-Har; deen, dehn vereinz. n/mittleres elbostf.
Drn m., f. 1. ‘harter spitzer Pflanzenteil’ 1: SA-Dä, 2: Wb-Altm 33, Siedler-Je § 115 (verstr. n/mittleres JE2), verstr. mbrdb., 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 23, vereinz. w anhalt. – sik’n Dern in’n Faut trn HA-Oh; dai Daoan rt’n dai Fingan blaurich (blutig) SA-Dä. – 2. dass. wie  Drnbusch, 2: Matthies 1903 (Vöerrä’), Dialekt-Ma 11 (verstr. mittleres/s JE1, ZE-Dor Göd), 3: verstr. elbostf. –Un wo noch tojoahr de Doarn’n sünd weast,
Blöeuh’n dütt Joahr all Tüffeln, Rogg’n, Hoafer und Gea’st.

Matthies 1903 (Vöerrä’).
– 3. ‘Stachel der Biene’,  Angel, 3: HA-Hu, vereinz. ö elbostf. – 4. spitz auslaufendes Werkzeug – a. zum Ausstoßen oder Vergrößern von Löchern, 2: Elbschifferspr. 104 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 3: HA-Oh, 4: Elbschifferspr. 104 (CA-Ak). – b. zum Betäuben des zu schlachtenden Schweins, 3: QUE-Hau.
Lautf., Gram.: Sg.: m.: Do(o)rn, [drn] vereinz. mbrdb. nw elbostf., verstr. s/ö elbostf., Wb-Ak 47; [drn] BE-KlSchie; trn Mda-Sti 23; Dern, [dern] HA-Oh, Id-Eilsa 57; Daorn, [drn] Wb-Altm 33, Dialekt-Ma 7 und 11 (vereinz. mittleres/s JE1); [dan] Siedler-Je § 115 (n JE2); Doren verstr. w elbostf.; [drn] vereinz. ZE; Drn WE-La Wa; Däörn Wb-Altm 33; Dorn, [dorn] Elbschifferspr. 104 (alle angegebenen Orte), Sprw-Börde, CA-Bru; [torn] Wb-Be; f.: [drn] Mda-Ze (ZE-Reu Stre); Dore, dre vereinz. sw elbostf.; Pl.: Doorn (2.; oder Sg. in pluralischer Bed.?) vereinz. n elbostf.; Doarn’n Matthies 1903 (Vöerrä’); [daon] SA-Dä; [dr] (wohl Pl.) Siedler-Je § 115 (s JE2 JE1); [dr] (wohl Pl.) a.a.O. § 115 (mittleres JE2); Dorner ZE-Roß.
dweln Vb. 1. ‘(im Ringkampf) bezwingen, überwältigen, niederhalten’ 2: ZE-Roß, 3: Sprw-Börde, verstr. s elbostf., 4: vereinz. anhalt. – den dewwelste niche Spr-Asch 17; tn tewwelich allem noche Wb-Be; wat, icke aus Roßloo un soll det Schwien nich dewweln! Verspottung der Roßlauer Mundart, ZE-Roß. – 2. ‘schaffen, erreichen’ 3: BE-Gü. – 3. refl. ‘sich  balgen’ 3: QUE-Hau.
Lautf.: dewweln; außerdem: dewwel’l, [dew] ZE-Roß, Wb-Ak 46, Mda-Fuhne 17 (DE-Ca); tewweln, [tewln] BE-Gü, Wb-Be, KÖ-GrPa; tewwel’l Wb-Ak 170; debbeln QUE-Hau, Id-Quea 147.
Dracht f. 1a. ‘Traglast’, auch ‘(auf dem Rücken) getragenes Bündel’ 1: SA-Rist, 2: vereinz. Altm., 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 2, Wb-Ak 172 – ne Dracht Räuben Sprw-Börde; anne Tracht Hols Wb-Ak 172; ... kam einer mit ne Dracht Böme ... Klaus 1936,36; Rda.: du hast ja ’ne schöne Dracht oppelahdt HA-Bee. – 1b. ‘zwei Eimer Wasser’, z.T. bes. dann, wenn sie mit einem Trageholz geholt werden (vgl. Mda-Fuhne 166), 1: vereinz. nwaltm., 2: verbr. Altm., verstr. JE2, verbr. JE1, verstr. w ZE, vereinz. ö ZE, 3: verbr. elbostf., 4: Mda-Sti 2, verbr. anhalt. – ne Dracht elanget? ‘Wasser geholt?’ QUE-Di; ik hl noch ne Dracht Wta ha JE2-Scho.  Drge Reise Wterreise Wucht. – 2. ‘gehörige Menge an Schlä- gen, Prügel’ 1: SA-Pü, 2: vereinz. Altm., JE2-Kar Schön, ZE-KlLei Roß, 3: verbr. elbostf., 4: verstr. omd. – ne Dracht opdrücken WE-Dee; krist een Dracht Prügel OST-Sa; dor had ne Drachd jegrichd BE-He; ... wobei der enne mordsmäßije Tracht vorpaßt krichte. Krause 1964,86. – 3. ‘quer über dem Langbaum des Wagens befestigter Träger zur Unterstützung des Wagenbodens’, sowohl in der Wagenmitte als auch am Wagenende, 3: QUE-Hau. – 4. ‘Gebärmutter von weibl. Vieh’ 2: ZE-Roß, 3: Wb-Holzl 78, HA-Oh, 4: vereinz. anhalt. – de Kau hat sik de Dracht tedränget HA-Oh. – 5. ‘Nachgeburt von Kuh und Pferd’,  Hmen, 2: WO-Sa, 3: vereinz. n/mittleres/sö elbostf., 4: verstr. w/mittleres anhalt. – 6. ‘regionaltypische Kleidung’, auch ‘Kleidermode’ 3: Wb-Holzl 78.
Lautf.: Dracht, [drat] vereinz. nwaltm., verbr. brdb. elbostf.; Tracht, [trat] vereinz. n/mittleres nd., verstr. s nd. omd.; [drad] BE-Gü He, verbr. anhalt.; trcht Mda-Sti 2.
Drg(e)schande f. dass. wie  Drge 4a., 2: GA-Je, 3: QUE-Hau, BE-He.
Lautf.: [dran] QUE-Hau; [dran] BE-He; Drogschann GA-Je.