aftn Vb. 1a. ‘abziehen, herunterziehen’, bes. ‘Bettwä- sche abziehen’, vgl. aftrecken 1b., 1: SA-Dä, 2: Id-Altm, Wb-Altm 223, 3: Wb-We 158, Wb-Nharz 8, 4: Vk-Unterharzb 100 (BA-Schie), Wb-Ak 12 – de Bett’n abzen a.a.O. 12. – 1b. dass. wie  aftrecken 1d., 1: vereinz. mittleres nwaltm., 2: SA-GrGe, OST-Meß – wenn dai Rui’m greot nauch sünd, wns aftaogng SA-Dä. – 2. dass. wie  aftrecken 2b., 1: SA-Dä. – 3. dass. wie  aftrecken 3., 4: Vk-Anhaltb 80ff. (vereinz. KÖ, DE-Vo) – im Bastlösereim: ... zieh ab, zieh ab, Drei Kessel voll Saft, ... a.a.O. 82 (DE-Vo).
Lautf., Gram.: afteen, afftn Id-Altm, Wb-Altm 223; [aftn] OST-Meß; [-täin] SA-GrGe; [-täin] vereinz. mittleres nwaltm.; [-tain], [-tain] SA-Dä; afetogen Part. Prät. Wb-We 158; ftein Wb-Nharz 8; abzen Wb-Ak 12; zieh ab Imp. Sg. Vk-Anhaltb 80ff. (vereinz. KÖ, DE-Vo); zitt ob 3. Sg. Präs. Vk-Unterharzb 100 (BA-Schie).
afwennen Vb. 1. (refl.) ‘jmdn./sich dazu bringen, eine (schlechte) Gewohnheit abzulegen’, vgl. afgewennen, 2: Id-Altm, 3: verstr. elbostf. – dat moste dek fwnen Wb-Nharz 8. – 2. ‘entwöhnen, einem Jungtier allmählich die Muttermilch entziehen’,  afsetten, auch von kleinen Kindern, 2: SA-GrGe Ma, 3: verstr. w/s elbostf., Sprw-Börde – de Kalber wäern affwennt SA-GrGe.
Lautf., Gram.: af(f)wennen Id-Altm, Wb-Holzl 53; affwennt Part. Prät. SA-GrGe; afwenn’n vereinz. n/mittleres elbostf.; -wenden QUE-Scha; -wännen HA-Ost; -wenen, -wnen HA-Oh, Sprw-Börde, WA-Un; [afwn] SA-Ma; afwähnen, -wnen vereinz. OSCH WE; aafwähnen WE-Sa, fwënen Wb-Nharz 8; [fvn] QUE-Hau; [-wee] OSCH-Wu; [-v] Id-Eilsa 47; abwenden WA-See.
anrösten Vb. ‘leicht überfrieren’, von Wasserflächen oder vom Boden,  werhösseken, 1: SA-Ch Zie, 2: SA-GrGe.
Lautf., Gram.: anröst’n SA-GrGe; [anröst] Part. Prät. SA-Ch Zie.
Butt m. ‘kleiner Mensch’, sowohl von dicken als auch von schmächtigen Menschen, abw., auch ‘kleines Kind’ 1: SA-Ch, 2: Wb-Altm 257, SA-GrGe Ma, 3: QUE-He.
Lautf.: Butt; außerdem: Botze QUE-He.
1Butte f. 1. ‘Seitenflügel des großen Fischnetzes (Zugnetz)’ 2: JE2-Scho. – 2. ‘Harnblase’ 3: Id-Eilsa 55. – 3. ‘Schweinemagen’ 2: Mda-Ar 30. – 4. ‘in einen Schweinemagen gefüllte Wurst’ 1: SA-Die Ku, 2: OST-Ko, 3: WO-Mei. – 5. ‘(Dick-)Darm (einschl. des Mast- und Blinddarms)’, bes. bei Schafen, Ziegen, Rindern, Schweinen, 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Be. – 6. ‘in Teile des Dickdarms (einschl. des Mast- und Blinddarms) gefüllte Wurst’– a. ‘Wurst aus rohem gehacktem Schweine- und Rindfleisch, die in einen lang gezogenen Mastdarm vom Schwein gefüllt wird’ 2: OST-See, GA-Wet. – b. ‘Blutwurst’ 1: verstr. ö/s nwaltm., 2: SA-Sa, GA-Ku, vereinz. ö Altm., JE2-Scho, 3: WO-HWa. – c. ‘Sülzwurst’ 2: SA-GrGe.
Lautf.: Butte, [but] GA-Wet, JE2-Scho, verstr. elbostf.; [pute] Wb-Be; Butt, [but] verstr. ö/s nwaltm., SA-Sa, GA-Ku, vereinz. ö Altm.; [bt] Mda-Ar 30; Budde verstr. elbostf. – Gram.: das Genus der endungslosen Butt-Belege ist nicht überliefert, so dass auch Belege mit m. Genus nicht auszuschließen sind. – Etym.: B. bezeichnet urspr. kurze, dicke Gegenstände, Enden, vgl. Wb-Meckl 2,167, Wb-BrdbBerl 1,856, Wb-Obersächs 1,356, zum Adj. nd. butt, mndl. bot(te) ‘stumpf, plump’, vgl. Kluge 242002,164 (unter Butt), bei (2.) bis (6.) daneben auch Einfluss von mnd. butte ‘Eingeweide, Knochen’ möglich, vgl. HWb-Mnd 1,383.
Drängwter n. ‘Wasser, das bei hohem Wasserstand (des Flusses) durch den Untergrund in das durch Deiche geschützte Land eindringt’ 2: SA-GrGe Vi, verstr. ö Altm. JE2 n JE1, 3: verstr. w JE1, WA-See – dät Drengwta wa (war) in uns’n Kella JE2-Scho.  2Dränke Druckwter Ebbewter Grundwter Stau Stauwter Wildwter.
Lautf.: Drängwa(o)ter SA-GrGe Vi, verstr. JE2, vereinz. n/w JE1; -wasser WA-See; Dränkwa(o)ter JE2-De, JE1-Pre; [drewta] JE2-Scho; [-vt] OST-Krum; [drek-] verstr. STE, WO-Zi Zie; [-vd] OST-Kru; [-vatr] Mda-nwJe1b 77 (JE2-HSe, verstr. n JE1).
engbörstig Adj. ‘engbrüstig, kurzatmig’, auch ‘lungenkrank’, vgl. ambörstig, 1: SA-Dä, 2: SA-GrGe, Mda-Ar 25, 3: Wb-Holzl 82, HA-Oh, 4: Wb-Be – hai kann beachan (bergan) nich gaon, wail hai to engböstich is SA-Dä.
Lautf.: engböstig, -ich, [ebösti]; außerdem: [ekpristi] Wb-Be; [kbsti] Mda-Ar 25.
Fill(e)kle f. ‘Grube, in der die enthäuteten Tierkadaver vergraben werden, Schindanger’, veralt., 2: Wb-Altm 50, 3: vereinz. HA, WE-Oster, in FlN, 2: SA-GrGe, vereinz. s Altm., 3: vereinz. elbostf.
Lautf.: Fillkle HA-Ost; -kl Wb-Altm 50; Fillekle vereinz. HA, WE-Oster; Füllkule HA-Bee.
Fst(en)meier m. ‘in Laub gehüllte, verkleidete Gestalt im Pfingstumzug’,  Pingsten, 2: Wb-Altm* 53, verbr. mittlere/s Altm. (außer WO, nur WO-San), 3: verstr. s GA. – Brauch: Der Junge, der als F. zusammen mit anderen Gestalten im Pfingstumzug auftritt (ausf.  Pingsten), wird mit Stricken umwickelt und dann vollständig in Maiengrün eingehüllt, so dass er nicht mehr zu erkennen ist (GA-Da). Als Verkleidung dient auch eine mit Grün und Blumen behängte Kiepe, die dem F. übergestülpt wird. (SA-GrGe). Im s Teil von GA setzt man ihm außerdem eine Blumenkrone mit langen Bändern auf den Kopf. Brauch-wAltm 62; Heischevers:Fiestmeier,
Schock Eier!
Geft uns kene fulen Eier!
Bo’m in de Höste
hangt de langen Wöste ...
Brauch-wAltm 116 (CALV-Zo).
Lautf.: Fi(e)stmeier verstr. GA, STE-Bad, vereinz. CALV; Pfi(e)st- vereinz. s Altm. (außer n WO); Fi(e)s- vereinz. s Altm. s GA; Fi(e)ste- vereinz. GA, CALV-Lö, STE-Wi; Pfi(e)ste- GA-Beh So, vereinz. STE; Fi(e)sten- Wb-Altm* 53, verstr. mittlere/s Altm. (außer n WO); Pfiesten- GA-Kä, STE-Kö Kre; mit Dim. des 1. Gliedes: Fies-chen- GA-Dö; Füstjen- Brauch-wAltm 115 (GA-Dö). – Etym.: 1. Glied wohl zu Fst ‘Darmwind’ ( fsten 1.), vgl. Brauch-wAltm 63 f.
Fudderkiste f. dass. wie  Fudderkasten, 1: vereinz. nö nwaltm., 2: SA-GrGe, JE2-Wa, 3: verstr. elbostf.
Lautf.: Fudderkist JE2-Wa; Furrer-, [furkist] vereinz. nö nwaltm., SA-GrGe; Futterkiste verstr. elbostf.; [fudrkist] QUE-Hau; [-gisd] BE-He; futterkeste Wb-Nharz 96.