Klt m. 1. ‘gekochter Kloß aus Kartoffeln oder Mehl’,  Klump(en), auch aus Reis, 3: JE1-Pre, HA-Bee Oh Um, OSCH-Crot, Wb-We 67, 4: DE-Els Or. – 2a. ‘Erdklumpen’ 4: Mda-Fuhne* § 243,2 (verstr. anhalt.). –2b. ‘kleiner Ball aus Vollgummi’ 4: Wb-Be. –3a. vorw. im Pl. ‘Hoden’ 2: Wb-Altm 106, SA-HTr Sa, 3: vereinz. elbostf. – Rda.: Ja – Wenn! Wenn de Tante Klöte harre – wör’t ‘n Onkel! HA-Bee; d is noch met len klten emkt ‘er ist ein Mann von altem Schrot und Korn’ Wb-Nharz 100. – 3b. vorw. im Pl. ‘Hoden des Hengstes’, auch des Zuchtstiers und des Zuchtebers, 1: SA-Mel Se, 2: OST-GrBeu Os Ost, GA-Sche, JE2-Ba Tu, verstr. n JE1, ZE-Dor, 3: CALV-Calv, WO-Ol, HA-Neu, WA-West. – 3c. ‘Hodensack’ 3: HA-Eil Oh, Wb-Nharz 100. – 4. Pl. ‘Geld’, scherzh.,  Zaster, 2: GA-Bö, 3: WA-KlRo.
Lautf., Gram.: Sg.: Klt, Klo(o)t Wb-Altm 106, ZE-Dor, vereinz. elbostf.; [klte] f. Wb-Be; [klet] Id-Eilsa 72, Klet HA-Oh; Kloß JE1-Pre, vereinz. mittleres elbostf., DE-Or; [gls] Mda-Fuhne* § 243,2 (verstr. anhalt.); Pl.: Klöten SA-Mel Sa Se, OST-GrBeu Os, GA-Sche, vereinz s JE2 n JE1, WA-West; Klöt’n SA-HTr; Klöte, Klöthe vereinz. elbostf.; Klt Wb-Altm 106, Kloet SA-Se; Klete HA-Oh; Klöden JE1-Scha; Klödn OST-Ost; Klöhse GA-Bö, WA-KlRo; klten Wb-Nharz 100; Kleutn OST-Ost; [kls] DE-Els; [gls] DE-Or. – Etym.: nd. Kloot ‘Kugel, Ball’, vgl. Kluge 231995,451. Zuss.: zu 1.: Kartuffelklte, Mehlkloß; zu 3.: Hnenklte, Hunde-; sonstiges: Hunkel-, Kr-.
Mk f. 1. TiN ‘Rind’, vorw. in der Kinderspr., verbr. – Kinderreim:Mukeiken, Bählamm,
leip’n bei’e ‘n Barg hinan;
Mukeiken leip so sehr,
Bählämmecken kunn nich mehr,
Mukeiken, Bählamm.
HA-AHa;
Hast en Dälerken,
Gah nah’r Stadt,
Köpe deck ne Muhkauh,
Krist en Kälweken tau.
Kälweken hat’n Swänzken,
Dat makt diel diel dänzken.
OSCH-Schw;
Mukäusiken muh,
wovon bist du sau ruh?
Ek bin so ruh, ek bin sau matt,
kriege min bettchen Futter nich satt.
Davon bin ek sau ruh.
QUE-Scha.
B Bb Bk Mtsche Mtschek M. – 2. TiN ‘Marienkäfer’,  Marenkwer, 3: Vk-Harz 3,62 (WE-Oster), verstr. BLA QUE, 4: BLA-All Sti, BA-Ha. – 3. TiN ‘Glühwürmchen’ 4: Mda-Sti 178. – 4. in Kinderreimen über M. von Halberstadt, vgl. Bk, auch Varianten mit anderen Städtenamen (Dresden, Halle, Jüterbog), 1: SA-Mel Pe We, 2: vereinz. n Altm., verstr. s Altm., JE2-Alt Schl, vereinz. JE1, 3: verbr. elbostf., 4: verstr. nthür., CA-Brei Lö Sa, BE-Ad Dro – Kinderreim:Mukoh von Halberstadt,
bring doch usen Fritzen wat.
Watt salleken den woll bringen?
Roe Schau mit Ringen,
roe Schau mit Gold besloan,
dao sall use Fritze oppe danzen goan.
GA-Eick;
Moku von Jüterbog,
bring unsen Kinne en bunten Rock,
einen recht scheenen bunten
un den Hans en olen Stinkebock.
BA-Re;
Muhkeiken von Halle!
Wat deiste in unsen Stalle?
Wärstet Muhkeiken von Halle nich,
denn stindste in unsen Stalle nich.
WO-GrAm.
Lautf.: Mu(h)ko(h) verstr. Altm. JE2, vereinz. w JE1, (4.): GA-Eick, WO-Je, WA-La, BLA-Ti, CA-Pö Salz; -kök(e)n Dim. SA-Pe, vereinz. Altm., JE2-Schl, JE1-Mo Schor Zep, (4.): JE1-Gü, QUE-West, CA-Löd; -kösken Dim. BA-Rie; mkwechen Dim. Mda-Sti 178, [mkwn] Dim. BA-Ha; Muhkewwelichen Dim. BLA-All; -koah OST-Bre; -kau(h) vereinz. nwaltm., verbr. elbostf.; -koi(h)k(e)n, -keuken Dim. SA-We, Lieder-Ma Nr. 77 (WO-HWa), Firmenich o.J. 158 (WA-Ost); -käukelken Dim. SA-Die; -käusken Dim. BLA-Ha So Tr; -käuseken, -keuseken Dim. Mda-Weg 107, OSCH-Schw, verstr. BLA, QUE-Fr; -käusiken Dim. QUE-Scha; -käuschen Dim. BLA-Ta Tr, QUE-St; -käuzchen Dim. QUE-St; -keiken Dim. WO-GrAm, HA-AHa, QUE-Que; -keieken Dim. HA-Va; -ku(h) vereinz. nwaltm., verstr. brdb., vereinz. elbostf., verstr. omd.; -kue JE2-Ki; -kühchen Dim. HA-Scha, Vk-Harz 3,62 (WE-Oster); muksken Dim. Id-Queb 12; [mg] vereinz. BE; Muhkiewichen Dim. BLA-All, Vk-Anhaltb 70 (BA-Neu), QUE-Fr; -kibejen Dim. QUE-Frie; Mohköheken Dim. Firmenich o.J. 164 (um SA-Kal); Mo(h) kau OSCH-Be, BA-Re, CA-Bie KlRo; -kuh JE1-The, vereinz. BA, CA-Sa Schw; -kü(h)chen Dim. QUE-Que, vereinz. CA; -kuchen Dim. CA-Brei Schw; [mg] BE-Nie; Mohkiewichen Dim. BA-Ha; Moahkuh CA-Kü.
mürrisch Adj. ‘verdrießlich, unfreundlich’,  brummig, 1: SA-Mel, 2: OST-Ren, GA-Dee, 3: WO-Dru Je, WA-Un – mürrsch utseihn WO-Dru.
Lautf.: mürrisch SA-Mel, OST-Ren, WO-Je; mürrsch GA-Dee, WO-Dru; murrisch WA-Un.
2rt n.(?) 1. Pl. ‘Speisereste’, auch ‘vom Vieh übrig gelassenes Futter, zerbissene Getreidereste’ 1: SA-Mel Roh, 2: vereinz. Altm., 3: GA-Eick, Wb-Holzl 150 – hat Oart’n moakt ‘hat Essen stehen gelassen’ SA-Roh. – 2. ‘zusammengeharkte Getreidereste’,  Ress, 3: verstr. nw WE.
Lautf., Gram.: Ohrt, Oort verstr. nw WE; Ohrten, rten Pl. Wb-Altm 150, GA-Eick, Wb-Holzl 150; Oart(e)n Pl. SA-Bad Roh; Öörten Pl. OST-Sta; [tn] Pl. Mda-Ar 30; Uort WE-Gö; Orden Pl. SA-Mel.
sterfer n. 1. ‘zu Ostern im Freien entzündetes Feuer’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. w Altm., vereinz. ö Altm. JE2 JE1, verbr. ZE, 3: verbr. w elbostf., verstr. ö elbostf., 4: vereinz. anhalt. – Brauch: Das O. wird am Sonnabend vor Ostern (verstr.) oder am Ostersonntag (SA-Mel, Vk-Harz 8,42 – verstr. Nharz., Vk-Anhalta 223 – verstr. BA) entzündet. Die älteren Burschen haben das Recht, das Holz für das O. zusammenzusuchen. Dazu werden aus dem Wald trockene Äste und Buschwerk geholt. Gesammelt wird auch bei den Dorfbewohnern, die z.B. alte Weihnachtsbäume, Reisig oder Stroh bereithalten. verstr. In einigen Orten muss sämtliches Brennmaterial gestohlen sein. Das Holz wird auf einem festgelegten Platz, meist außerhalb der Ortschaft, oder auch an wechselnden Orten (Vk-Anhalta 223) formlos (verstr.) oder in Pyramidenform (verstr. nwaltm. w Altm.) um einen in der Mitte stehenden Pfahl oder um einen hohen entästeten Nadelbaum (verstr.) geschichtet. In eine freigelassene Höhlung wird Stroh zum Entzünden des O. gesteckt. verstr. Am Tag des Abbrennens wird an den Mittelpfahl ein Teerfass (verstr.), ein Bienenkorb (Brauch-wAltm 40) oder eine Strohpuppe (verstr. nwaltm. w Altm., ADVk Kt. 27 – Einzelbelege ZE WA) gehängt. Erreicht das Feuer, das durch einen älteren Schuljungen (verstr.) oder einen Erwachsenen (Vk-Anhalta 223 – ZE-Brä) entzündet wird, diese Puppe, wird dies lautstark begrüßt. verstr. nwaltm. w Altm. Verbr. ist das Schwenken von brennenden Teerfässern oder glühenden Reisigbesen. Das Springen über das O. ist bereits Ende des 19. Jh. nicht mehr zu beobachten. Brauch-wAltm 42. – Volksgl.: Das starre Blicken in die Flammen des O. soll die Sehkraft stärken. BrauchwAltm 42. Das Ackerstück, auf dem das O. angezündet wurde bzw. die vom Feuer beschienene Fläche ist im kommenden Sommer vor Hagel sicher, so dass dort eine gute Ernte erwartet werden kann. verstr. Die Asche des O. besitzt heilende oder Segen bringende Kraft, sie dient als Heilmittel gegen Krankheiten von Tier und Mensch (verstr.), z.B. zerrieben und mit Fett gemischt als Salbe gegen Gesichtsrose (Bewohner-Altm 2,249). – 2. ‘gro- ßes Feuer’ 3: Wb-Nharz 142.
Lautf.: Osterfüer; außerdem: sterfr Wb-Nharz 142; Osterfeier CA-Ca, [strfair] Wb-Be; esterfer HA-Oh, [estrfr] Id-Eilsa 82.