1Ksel m.(?) ‘kleines, auch altes, baufälliges Haus’,  Bde, 2: Wb-Altm 98, SA-Im Meh, OST-Sta, STE-Bis Ho.
Lautf.: K(ä)ösel.
Köster m. 1. ‘Küster, Kirchendiener’ 1: vereinz. nwaltm., 2: verstr. Altm., JE2-Scho, 3: HA-No Oh, Klaus 1936,45 –De Köster orrer goar de Prester
Sick moal bekeek’n düsse Bester …
Matthies 1903,45;
Rda. (z.T. auch mit Bezug auf 2.): Ei is en Ei, sää de Küster, dunn nahm hei dat Gauseei HA-No; Mann för Mann ‘n Vagel, un Köster ‘n Bookfink ‘der Küster wird bevorzugt’ STE-Do; De Kunst stigt ümmer höger, ut’n Köster werd’n Kröger. Bewohner-Altm 1,346; H iss so väörsichtig ass Kösters K, d ging dr Daog väör’n Regen nao Hs un word doch natt, denn’t Dack wass twei. Wb-Altm 276; Wenn’t Hert män swart is, sä de Köster, dao harr hei keen’n swarten Liwrock an. Bewohner-Altm 1,346; de Köster schleit de Woch vön Moarß vom Abendläuten am Sonnabend, STE-Scho; Vers zur Ausdeutung des Glockenklanges:Bim, bam Belamm,
Köste hät sick uphangt,
wöan n Bn afschni’n,
schall nich wä nn Bimbam schtign.
SA-Dre;
Bumbam beier,
Köster mag keein Eier.
Watt mag he denn?
Speck in d’ Pann’.
Tzü deann oll’n Leckermann.
Matthies 1912,27 (SA-Fa).
– Brauch: Derjenigen, die die letzte Garbe bindet, wird zugerufen: du müsst’n Köster säugen SA-Be; De mütt enen Köster wiegen Brauch-wAltm 94 (GA-Hem). – 2. ‘Lehrer’, veralt.,  Kantor, 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm., JE2-Ba – Abzählreim:Eener, meener, miekn, Maekn,
D’ Köstr hetn Stock vörstaeken,
Kinner sölln nao School gaon,
Schoolgaon is wolgedaon,
Tickr, tackr, tuer – aff!
Lieder-Ma Nr. 602 (STE-Bis).
– 3. Schimpfwort, 2: ZE-Roß.
Lautf.: Köster, [köst]; außerdem: [köst] STE-Buch Steg, JE2-Scho; Köste SA-Dre; Küster HA-No Oh, Klaus 1936,45; [kistr] ZE-Roß. Zuss.: zu 1., 2.: Kuckucks-.
Marendag m. dass. wie  Maria 3., bes. dass. wie  Maria 3a., 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. Altm., Brauch-Anhalt 201 (ZE-Bor) – Brauch: Zu Mariä Verkündigung wurde Kohl gesät (Altm.) und es begann das tägliche Austreiben des Viehs (STE-Bis). Bewohner-Altm 2,60 und 80. – Volksgl.: An den M., die keine kirchlichen Feiertage waren, durften keine alten Sachen geflickt werden, da sonst die Hühner Windeier legen würden. Gebräuche-Altm 1840,83 (verstr. SA). Auch das Spinnen sollte an diesen Tagen vermieden werden. OST-De.
Mettworst f. 1. ‘Wurst aus rohem gehacktem Schweine- und Rindfleisch, die in einen rund gebogenen, an den Enden zusammengebundenen Rinderdarm gefüllt wird’ 2: JE2-Scho, 3: vereinz. w elbostf. – Rda.: hei well ümmer bles mit de Mettwost na de Speckste smten ‘er sucht immer nur seinen Vorteil’ HA-Oh. – 2. ‘Wurst aus rohem gehacktem Schweine- und Rindfleisch, die in einen lang gezogenen Mastdarm vom Schwein gefüllt wird’ 1: SA-Roh, 2: STE-Hä. – 3. ‘Wurst aus rohem gehacktem Schweine- und Rindfleisch, bei der die Füllmenge in einen Beutel gestopft ist, der aus der dünnen Haut des Bauchfetts des Schweins genäht wird’,  Flsenworst, 1: SA-Dä, 2: vereinz. nö OST, OST-Sto, GA-Trü, STE-Bis Scho – dai Flaisan (Haut um das Bauchfett des Schweins) wrn tusammnit un dao wt Mettwost inschtoppt SA-Dä.
Lautf.: Mettworst, met- OST-Fe, Wb-We 88, BLA-Brau; -wost, [metwost] SA-Dä Roh, OST-GrBeu GrHo, STE-Bis Hä Scho, JE2-Scho, HA-Oh, WE-He; Medwost OST-Sto; Mätt- GA-Trü. Zus.: zu 2.: Meidarm-.
Mollwler m. dass. wie  Moll, 2: STE-Bis Je.
Lautf.: Mollwöhler STE-Bis; -wühler STE-Je.
Musseltrne f. dass. wie  Musseldr, 1: SA-Lüd, 2: STE-Bis Zie, GA-Al.
Lautf.: Musseltrien STE-Bis Zie, GA-Al; Mussa- SA-Lüd.