stern n., z.T. im Pl. 1. ‘christliches Fest der Auferstehung Christi’ verstr. – D ne stern hat’s m mechtich jeschneiet. Wb-Ak 123; tau estern kummet se Junge t de Schaule HA-Oh; to Auster gaw dätt immer n graut Schüssoh mit geferwtn Eier SA-Rist; Rda.: wenn ick dick in de Schnute schlage, fällt Ostern un Pingesten op einen Dach Androhung von Prügel, Sprw-Börde; wenn estern un Pingesten op einen Dch fallt ‘niemals’ HA-Oh; Kinderlied:Wenn’t Ostern is, wenn’t Ostern is,
denn slacht mien Vader’n Bock,
denn danz’t mien Mutter, denn danz’t mien Mutter,
denn krie’ eck en nien Rock.
WE-Oster.
– Brauch: Das Osterfest wurde um drei Uhr am ersten Ostertag eingeläutet. Vk-Harz 8,44 (WE-Elb). Vor Sonnenaufgang schöpften die Mädchen bereits das  sterwter. Im Mittelpunkt des österlichen Brauchtums steht jedoch das  sterei. An den Ostertagen fanden versch. Spiele und Wettkämpfe statt, an denen vornehmlich die Burschen oder die Erwachsenen teilnahmen. Bes. Ballspiele (z.B.  Ballslgen, Klsen) waren beliebt. verstr. Mütter strickten ihren Kindern einen Ball. Vk-Anhalta 225 (BE-GrMü). Andere Spiele waren z.B.  Hnenslgen (Brauch-Ma 262 – WO-He),  Semmelfrten (Brauch-wAltm 53) oder der  Knigslp (Brauch-wAltm 54). Um Hasselfelde wurden Eichhörnchenjagden veranstaltet. Vk-Harz 8,45. Die Mädchen zogen vor die Häuser der Brautpaare, die im letzten Jahr heirateten, um einen Ball zu erbitten,  Brtball, sterball (verstr.). O. war ein Termin für den Gesindewechsel (verstr.) sowie für die Aufnahme der Knaben in den Kreis der erwachsenen Jugend (Brauch-wAltm 44),  bengeln, hänseln 3. Zu O. wurde ein fladenartiges Gebäck gegessen (Vk-Anhalta 226 -verstr. ZE, Spr-Asch 42, BA-Op) und eine mit Weißbier angerichtete Suppe gereicht (Vk-Anhalta226). – Volksgl.: Man zieht hinaus, um den Sonnenaufgang am Morgen des 1. Ostertages zu betrachten, weil die Sonne vor Freude tanzt (Brauch-Ma 262 – STE-Bo, vereinz. n elbostf.), drei Freudensprünge macht (verstr. Altm.) oder weil zwei Sonnen zu sehen sind (Brauch-Ma 263 – GA-Grau). Breitet man dabei ein Tuch aus, so ist der sich darauf sammelnde Tau gut gegen Krankheiten. Brauch-Ma 262 (HA-Sü). Das Umwandern der Äcker soll eine gute Ernte sichern. Brauch-wAltm 55. Regnet es am Ostersonntag, ist im Jahr mit Trockenheit zu rechnen. Brauch-Ma 263 (GA-Fle Grau). Ein am Ostersonntag auf nüchternen Magen gegessener Apfel schützt vor Geschwüren. SA-Ku. – 2a. in der Verbdg.: kleine(s) Ostern ‘Sonntag nach Ostern’ 2: Vk-Anhaltb 27 (ZE-Cob), 4: Wb-Ak 123, Wäschke 71913,25. – 2b. in der Verbdg.: weiße Ostern dass., 3: Vk-Anhaltb 27 (BA-Ra).
Lautf.: Ostern, [strn] verstr. (außer nwaltm. w Altm.); [strn] JE2-De; [stn] STE-Gro, CALV-Calv; [stan] JE2-Scho; estern HA-Oh; [ostn] SA-Meh; [ustn] vereinz. n GA; estrn Mda-Ro; uostern OSCH-Di; Auster SA-Rist; [eost] SA-Dä.
sterwter n. ‘Wasser, das zu Ostern aus einem fließenden Gewässer geschöpft wird’ verstr. – Doch du wist doch nich etwa losgahn un Osterwater halen? Rauch 1929,22. – Brauch: Das Schöpfen des O. aus einem fließenden Gewässer geschieht (bes. durch Mädchen) in der Nacht zum Ostersonntag vor Sonnenaufgang (verstr.), spez. zwischen 23 und 24 Uhr (Brauch-Ma 262 – GA-Fle, Vk-Harz 8,43, Ackerbau-Anhalt 303), um Mitternacht (Brauch-wAltm 34 – GA-Fle Mie, Id-Queb 14, verstr. anhalt.), zwischen 0 und 1 Uhr (Wb-Nharz 142) oder bei Sonnenaufgang (Vk-Altm 226, BrauchwAltm 34 – GA-Wen, Brauch-Ma 262 – GA-Grau). Das O. sollte mit dem Strom (Gesch-Ro 108, Vk-Harz 8,43, Wb-Be), in anderen Orten gegen den Strom (BrauchwAltm 35, Wb-Ak 123, Vk-Anhalta 224) geschöpft werden. Es gilt überall ein striktes Schweigegebot. Verschiedentlich lauern die Burschen den Mädchen auf, um sie zum Sprechen zu bringen. – Volksgl.: Das in Flaschen aufbewahrte O. bleibt das ganze Jahr hindurch frisch. Als Schönheitsmittel erhält es die Haut gesund und hilft gegen Warzen oder Sommersprossen. Es wird gegen Augenentzündungen und zur Stärkung der Sehkraft verwendet. verstr. Die heilende Wirkung entfaltet sich auch bei Krämpfen (Brauch-Ma 262 – GA-Mie) oder bei Fieber (Brauch-wAltm 35 – GA-Wal). Das Vieh wird mit O. getränkt, um Seuchen zu vermeiden (verstr.) oder zum Schutz gegen Ungeziefer damit besprengt (Brauch-Rie 747, Vk-Anhalta 224 – ZE-Lu Rie). Das Besprengen der Wohnstube hält Flöhe fern (Vk-Anhalta 224) und verhütet das Schimmeln von Brot (Brauch-Ma 262 – GA-Mie). Die jungen Mädchen sehen beim Schöpfen das Bild ihres zukünftigen Mannes. BrauchwAltm 35, Rauch 1929,22.
Lautf.: Osterwater Rauch 1929,22, Wb-Nharz 142, Wb-We 97; -wasser, [strwasr] ZE-Roß, CA-Ca, verstr. anhalt.; [stawta] JE2-Scho.
Ostvogel m. ‘Sturm oder Ostwind anzeigender Vogel’, Schifferspr., 4: Wb-Ak 123.
Lautf.: Ostvgel, st-.
te 1. f. ‘Großmutter’,  Grtmudder, 2: ZE-Gri, 4: BLA-Sti, Wb-Ak 123. – 2. m.(?) ‘Großvater’,  Grtvder, 4: Wb-Ak 123.
Etym.: kindliche Lallform, vgl. Tote Kluge231995,829, Dote Wb-BrdbBerl 1,1009.
wen m. ‘Ofen’, dient zum Erwärmen der Zimmer, besitzt häufig Wärmeröhre, verbr. – De Owen is heeit. Mda-Ost 47 (OST-Gla); Oben reine makn WA-Neu; … un stünnen … an’n warm’n Om’n … Rauch 1929,138; an ’m uf Schd ‘Kachelofen in der Stube, der von der Küche aus geheizt wird’ Wb-Ak 123; Rda.: hindern m’n sitten ‘untätig, krank sein’ HA-Oh; sei je denn dn grten ben nicht? Mahnung, wenn Erwachsene Äußerungen tätigen, die nicht für die im Raum befindlichen Kinder bestimmt sind, Wb-Nharz 142; Sprw.: Man söcht kee’n hinnern Oaw’n, man hat denn sülwst hinner sät’n. ‘Man traut anderen nur dann etw. Schlechtes zu, wenn man selbst dazu in der Lage wäre.’ Spr-Altm 76. – Volksgl.: Durch Schornstein und Ofen dringen böse Geister in die Wohnung. Um das zu verhindern, malte man ein Kreuz auf die Ofentür. Vk-Anhalta 12.
Lautf.: Ow(e)n Mda-Ost 47 (OST-Gla), Vk-Ask 161; Oben, b(e)n HA-Bee, verstr. mittleres/sw elbostf., Mda-Sti 44; Om’n, Rauch 1929,138, Wäschke 41919,33, m’n HA-Oh; Oom, ’m, [] GA-Bo, WO-Zie, Mda-Ze (ZE-Gro Roß), verstr. n elbostf., vereinz. sö elbostf., Wb-Ak 123, Wb-Be; [eb] Id-Eilsa 82; Oaw(e)n, [v()n] Wb-Altm 8, Spr-Altm 76, Bewohner-Altm 2,188, verstr. ö Altm.; Aob’n Wb-Altm 8; Aobm QUE-Di; [] verstr. ö/s nwaltm., verbr. w/mittlere Altm., Siedler-Je § 143d (JE2-Sa); Aw’n Bewohner-Altm 1,320; Ahn, [n] STE-KlSchwa, Siedler-Je § 143d (s JE2 JE1), ZE-Göd; uobe(n) OSCH-Di; Uem WE-Rok; [aof] SA-Ch Da Hen; [ao] verstr. n nwaltm.; [on] STE-Bö Je Sa; [un], [n] STE-Wa, Siedler-Je § 143d (n JE2), JE2-Scho; we, we HA-Oh, Wb-We 97, Wb-Nharz 142; [ew] Id-Eilsa 82; [n] Mda-Ze (ZE-Reu Stre). Zuss.: ser-, Kachel-, Kannen-, Kke-, Koksofen, Küchenofen.
wen Adv. 1. ‘an einer höher gelegenen Stelle, an einem hoch gelegenen Ort’, vgl. bwen, 2: vereinz. n WO, verbr. mbrdb., 3: verstr. n/mittleres elbostf., verbr. s elbostf., 4: verbr. omd. – mir w’n ’m Wb-Ak 123; bet ohm vull ‘randvoll’ OSCH-Dee; der Wind is fon ’m ‘es herrscht ungünstiger Wind für die Aufwärtsfahrt’, Schifferspr., Elbschifferspr. 438 (WO-Ro). – 2. ‘am Oberlauf der Elbe’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 348 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 348 (CA-Ak), Wb-Ak 123 – n ’m mken ‘elbaufwärts fahren’ Elbschifferspr. 348 (STE-Bit).
Lautf.: owen CA-Ca; wene Mda-Sti 23; ob(e)n vereinz. n WO, JE2-Gü Re, verstr. JE1, vereinz. ZE n/mittleres elbostf., verstr. s elbostf., Mda-Sti 23, vereinz. anhalt.; obene BLA-Sti; o(h)bm, [b] WO-Zie, Brugge 1944,51 (HA-Sie), HA-Uhr, vereinz. sö elbostf.; ohm(e)n WO-Ro, ZE-Ste We, OSCH-Klo-Grö, QUE-Ga, BA-Ba, vereinz. anhalt.; omene ZE-Kö; ohm, o’m, [] vereinz. sö Altm., Elbschifferspr. 348 (JE2-Mi Pa), verbr. mbrdb., vereinz. n elbostf., verstr. mittleres/s elbostf., BLA-All, verstr. anhalt.; ohme JE1-Ka; [eb] Id-Eilsa 81; [oabm] QUE-Di; [m] WO-Zi; uhben OSCH-Di; uebn WE-Rok; [ueb] OSCH-Schl; uoben WE-Sta; owenn BA-Schie; owwene BA-Ha; obben BA-Re.
wer 1. Präp. verbr. – 1a. räumlich – a. zur Bezeichnung einer Lage oberhalb von jmdm., etw. ‘oberhalb, darüber liegend’ – de wn’t wa uns JE2-Scho; Rda.: de Lieke steit öwwer de Ere ‘der Tote ist noch nicht beerdigt’ Id-Eilsa 82. – b. zur Bezeichnung einer Lage auf einer anderen Seite ‘jenseits’ – Ewwer Ellewe stt an Jewitter. Wb-Ak 53. – c. zur Bezeichnung einer Richtung ‘nach oben, darüber hinweg’ – he springt äwer de Baek (Bach) SA-Ho; un trekke wt wech ewwer Land Mda-Harz 13 (OSCH-Har); Lat … dat Water wedder öwwer dä ganze Strate fleiten … Klaus 1936,8; Rda.: ewer’n barch sn ‘außer Gefahr sein’ Wb-Nharz 53; ower alle Berje sien ‘entkommen sein’ Wb-Holzl 150; öwwer einen Kamm scheren ‘ungerechtfertigt gleich behandeln’ Wb-We 61; de Junge wasset mik wern Kopp HA-Oh. – 1b. zeitlich – a. zur Bezeichnung eines Zeitraums ‘während’ – ewwer Pingesten Sprw-Börde; innekuhlt wärn de Kartuffel ower Winter fast alle HA-Neu. – b. zur Bezeichnung der Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse ‘während’ – ewer’t lsen forjitte de rbeit Wb-Nharz 53. – c. zur Bezeichnung einer über eine bestimmte zeitliche Grenze hinausweisende Dauer ‘dar- über hinaus’ – Mr w’n all ewwer’n Jr hr. Wb-Ak 53; … die gewiß all ahr dausend Joahre olt is. Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie). – d. zur Bezeichnung eines Zeitraums in der Zukunft ‘in’ – ewer’t jr Wb-Nharz 53. – 1c. zur Bezeichnung des Überschreitens eines bestimmten Ausmaßes – dat geit wer mne Kraft HA-Oh; Rda.: hätt öäwern Döst drunken ‘ist betrunken’ OST-Schön. – 1d. zur Bezeichnung einer Reihen- oder Rangfolge – Rda.: ewer alle eppele Ausruf des Staunens, Wb-Nharz 53. – 1e. zur Bezeichnung eines Grundes ‘wegen’ – ewwer dek BLA-Brau. – 1f. zur Bezeichnung des Inhaltes oder Themas einer Äußerung – D han ewwer unse Mart’n jehechelt. Wb-Ak 67. – 2. Adv. verstr. – 2a. ‘mehr als’ – ewer noch mal sau fl ‘über das Doppelte’ Wb-Nharz 53. – 2b. mit vorangehendem Akk. zur Bezeichnung einer zeitlichen Erstreckung – de ganze nacht ewer Wb-Nharz 53; dat Veh war den Dach öwwer uppe Weih JE2-Gü. – 2c. in der Verbdg.: wer und wer – a. ‘völlig, über die Maßen’ – de Gskük’n sünd äöwer un däöwer gl Wb-Altm 254; t hast je tich ewwerntewwer mit Ms puschmrt Wb-Be. – b. ‘durcheinander’ – to lest ging in dai Versammlung alls aewa un daewa SA-Dä. – 3. Adj. verbr. – 3a. ‘übrig, als Rest verbleibend’, vgl. werig, werleig(ig) 1.en betten Äten is noch öbber WE-Sta; Rda.: du bist jo äwwer abw. Bemerkung, WA-We. – 3b. ‘Sympathie empfindend’ – ik heff ferr dik noch wat aiwa SA-Dä. – 3c. ‘überlegen’ – h iss ämm äöwer Wb-Altm 8. – 3d. ‘überdrüssig’ – dat het wi ower Wb-Holzl 150; mi is dat äwwer Id-Quea 142.
Lautf.: öwer verstr. nwaltm., verbr. Altm., vereinz. JE2, JE1-Mo Scha Zi, vereinz. mittleres/sw elbostf.; öwe STE-Da; öwa STE-KlMö, JE2-KlWu; öwä STE-Schi; öber SA-Pü, verstr. n Altm., vereinz. sö Altm. JE2 sw elbostf.; öäwer, öawer vereinz. s nwaltm., verstr. sw/ö Altm., JE2-Scha Schö, GA-Wa; öäber, öaber vereinz. Altm., JE2-Wa; äwer vereinz. n/mittleres nwaltm., Spr-Altm 83, vereinz. STE n JE2, HA-Va; [wa] JE2-Scho; äber vereinz. mittleres JE2; äher JE2-KlWul; äär JE2-Red Schl; eaber JE2-HGö; über vereinz. Altm., JE1-Stei, vereinz. elbostf., DE-Or; üwer STE-Grä, JE1-We; [wr] BE-Gü; ower vereinz. nö/sw Altm., verbr. nw elbostf., vereinz. nö elbostf., WA-Un, vereinz. WE; owe SA-Ben; ober STE-Ri, CALV-Uth, JE2-Bö, JE1-Nie, vereinz. nö elbostf., verstr. w elbostf. (außer BLA); oawer OST-Kre; oaber OST-Sta, CALV-Lö Zo; oar JE2-Fie; awer SA-Bar, GA-Schw, JE1-Ho, ZE-Wei, WE-Oster; aber STE-Grie, HA-Sa; a(a)r verbr. s JE2 n JE1; uwer WE-Ost; euwer, euwe, euwä vereinz. nwaltm., GA-Al; öiwer SA-Hen; aiwer, [aiw] vereinz. n nwaltm.; aiwaer SA-Lag; äiwer SA-Wa; öwwer SA-Pa We, OST-Na, GE-Le, JE2-Gü Tu, vereinz. JE1, ZE-Bur Ze, vereinz. nö elbostf., verstr. mittleres elbostf., vereinz. s elbostf.; öbber GA-Klö Ziep, vereinz. sö Altm. s JE2 JE1, verstr. n/mittleres elbostf., vereinz. sw elbostf. n CA; öpper WO-Li; eww(e)r, [ewr] WO-Sa, vereinz. s JE1, verbr. ZE, HA-Ost, verbr. ö/s elbostf. omd.; ewwor, [ewr] verstr. anhalt.; ebber vereinz. s JE1 ZE n elbostf., verstr. ö/s elbostf., vereinz. omd.; äww(e)r JE2-Kam, vereinz. sw JE1, ZE-Buk, HA-Mo, vereinz. ö elbostf.; äwwa JE1-Plö; [wr] ZE-Kö; äbber JE1-Dan, BLA-Ta, vereinz. sö elbostf.; übber vereinz. JE1, ZE-Göd Na, OSCH-KlQue, CA-Ba, BE-Neu; üebber DE-Ho; iwwer, [iwr], [iwr] ZE-Steu, Vk-Ask 168, CA-Sta, BE-Gü, vereinz. anhalt.; ibber JE1-Mö, CA-Ca, KÖ-Kö, DE-De; owwer STE-Ta, WO-Gu, vereinz. n HA; obber vereinz. WO, JE1-Lei, HA-Bel. – In einigen Fällen bei Zuss. mit wer als Grundwort semantischer Bezug zu hd. ober-, vgl. u.a. werdr, werdorp. Zuss.: zu 1a.: hen-, kopp-.
werdr f. ‘oberer Teil der waagerecht zweigeteilten Haustür’ 3: Mda-nwJe1a 44 (JE1-Ger Nie), Wedde 1938,81, Wb-Nharz 53, QUE-Di, 4: Wb-Ak 53 – Et war man en smal Hus, harre, wie dat freuher Mode war, ne Oewwer- un Underdör … Wedde 1938,81; Rda.: Dr hat’s nich dicke uf de Ewwertre ln. ‘Er ist arm.’ Wb-Ak 53.
Lautf.: [vrdr] Mda-nwJe1a 44 (JE1-Nie); Oewwerdör Wedde 1938,81; ewerdr Wb-Nharz 53; Ewwerder QUE-Di; [evrdr] Mda-nwJe1a 44 (JE1-Ger); Ewwertre Wb-Ak 53.
wersetten Vb. 1. ‘von einem Ufer an das andere fahren/befördert werden’ 3: HA-Oh, Wb-We 98, 4: Wb-Ak 53, Wb-Be. – 2. ‘in eine andere Sprache übertragen’ 3: HA-Oh. – 3a. ‘überbauen, aufstocken’ 3: Id-Queb 29, 4: Wb-Ak 53 – D han r Haus ewwersetzt. Wb-Ak 53. – 3b. ‘mit Farbe oder Lehm überziehen’ 3: Wb-We 98. – 4. ‘überteuert verkaufen’ 2: Wb-Altm 9.
Lautf.: äöw’rsett’n Wb-Altm 9; übersetzen Id-Queb 29; wersetten HA-Oh; öwwer- Wb-We 98; ewwersetzen Wb-Ak 53; [iwrsetsn] Wb-Be.
werwendlich Adj. 1. ‘oberflächlich, provisorisch’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 53. – 2. in der Verbdg.: werwendlich neien ‘zwei Stoffteile mit groben Stichen, über zwei Kanten windend zusammennähen’, auch ‘oberflächlich nähen’ 2: Wb-Altm 9, STE-Ho, 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 219, Wb-Ak 53, Wb-Be.
Lautf.: äöw(e)rwendlich Wb-Altm 9, STE-Ho; wer- HA-Oh, ower- Wb-Holzl 151; öwwer- Wb-We* 230; öbberwentlich OSCH-Di; ew(w)erwentlich, -wendlich Wb-Holzl 151, Sprw-Börde, Wb-We* 230, Wb-Nharz 54, Mda-Sti 219, Wb-Ak 53; äwwerwentlich Id-Quea 142; [iwrwentli] Wb-Be.