1Kn m.
1a. bes. ‘großes, flaches Wasserfahrzeug zum Transport von Lasten, das nicht über einen eigenen Antrieb verfügt’, aber auch allg. für Wasserfahrzeuge versch. Größe gebr., nicht jedoch für Dampfer, verbr. –
… de Kn slauch umme … Tiedge 1954,39 (HA-Ost);
mit’n Kn op’n Dke rumpadeln HA-Oh;
… ut perpetualiter liberum aque transitum de navi, quam cane in vulgari appelant, in utroque littore Sale sine omni inpedimento habeant. Urkunde des Erzbischofs von Magdeburg von 1168, UB Erzst. Magdeburg 1,326;
E. C. is gewoldiget en cane vor V lot. 1375, StB- Neuhaldensleben 251;
eyn gudt nye kn up dem strange (Bach) Inventar Klosterhof Aderstedt von 1498, UB Kloster Ilsenburg 2,448;
Wer in schiflin oder kahnen toppe schiffet, der muß von izlichem sch., was fur toppern wahre er schiffet 1 stuck zu zol geben; … Amt Dessau und Lippehne 1547–1549, Landreg-Anhalt 1,37f. – K. bezeichnete urspr. die kleinste Schiffsart, etwa seit dem 18. Jh. ist es in der heutigen Bed. gebr. und steht vorw. für das große Elbfrachtschiff. Der Unterscheidung und Benennung liegen versch. Gesichtspunkte zugrunde, z.B. Baumaterial (Holzkahn, eiserner Kahn), Bauweise (Hamburger Kahn, Breslauer Kahn u.a.), Form des Decks (Schrägdecker, Plattdecker), hauptsächlich befahrene Wasserstraße (Elbe-, Saale-, Kanalkahn), beförderte Ladung (Stein-, Bierkahn u.a.). vgl. ausf. Elbschifferspr. 63 und 75ff., Wb-Ak 84.
– 1b. ‘kleiner Fischerkahn’ –
dät tsfatt (kleine tiefe Schaufel)
nömmt man tum Wta tschippm tn Kn 2: JE2-Scho.
– 1c. in der Verbdg.:
klner Kn ‘das hölzerne, 3–4 m lange Beiboot der großen Elbfrachtkähne’, es wurde am Heck des K. (
1a.) mitgeschleppt, 2: Elbschifferspr. 85 (STE-Bit Tan, WO-Ro), ZE-Roß, 4: Elbschifferspr. 85 (CA-Ak), Wb-Ak 84 –
nemm doch dän kleen Kahn un stake na de annere Seite newwer ZE-Roß.
– 2. ‘Bett’,
Bedde, 2: ZE-Roß, 3: HA-Oh, 4: Wb-Ak 84, Wb-Be –
in Kn jn ‘schlafen gehen’ Wb-Ak 84;
lech dik in’n Kn HA-Oh.
– 3. ‘großer Schuh’ 4: Wb-Ak 84.
– 4. ‘kleiner Schlitten der Kinder’,
Slde(n), 4: CA-Mi.