2lnen Vb. ‘leihen,
borgen’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm., 3: verbr. n elbostf. –
Noch mal ekofft wärd aber keinen. Nu gaht un lehnt Jüch sülben einen! Gorges 1938,24;
hei hat üsch Jelt e’ lnt HA-Oh; Sprw.:
Ln maokt Fründschopp, maon (mahnen)
maokt Findschopp Wb-Altm 277.
Lerkasten m. ‘Drehorgel’ 1: SA-Dä, 2: Heimatkalender-Je 1924,61 (JE2-Vie), 3: Wb-Holzl 135, Gorges 1938,12, 4: verstr. anhalt. – Straßenmusikanten brachten zum Klang des L. und zu aufgestellten Bildern dem Publikum schauerliche oder rührselige Moritaten zu Gehör, vgl. Wirth 1928,52; dai Keal drait dan Lakasdn mit n Wrang (Kurbel) SA-Dä.
liggen Vb. 1. ‘sich in waagerechter oder stark geneigter Lage befinden, der Länge nach ausgestreckt ruhen’, von Menschen und Tieren, verbr. – in’n Bedde lijjen HA-Oh; unruhig lingen ‘schlecht schlafen’ OST-GrRo; blief lijjen HA-Bee; de janze Nacht wach län KÖ-Bre; ligg’n gaon ‘sich hinlegen’ Wb-Altm 127; dat Prd lt upper re WA-Un; upm Kachhoff ling de Din (Toten) begrun JE2-Scho; wer da boben (auf dem Friedhof) erst liet, dä is woll dran WE-Oster; Sprw.: lt Schaper, lt Hund ‘wie der Schäfer, so der Hund’ HA-Oh. – 2. ‘krank, bettlägerig sein’ verstr. – Mein Vter hat de janze Woche jeln. Wb-Ak 101. – 3a. ‘sich irgendwo befinden, auf einer Fläche vorhanden sein’, auch ‘eine bestimmte geographische Lage haben’ verbr. – d lt an Appel DE-Els; de ganse Husböhn leg full Schnee OST-Los; det Dörp Güsen liet an’ne Ihle JE2-Gü; w ljsdn Frage nach dem Liegeplatz des Kahns, Schifferspr., Elbschifferspr. 353 (STE-Tan); Rda.: de Schilbern (Scherben) lijjen wie eseit Gorges 1938,40; to Huse blifft denn alles liggen un stahn HA-Neu; Hei lätt nist ling’n as glöhnig Isen un Möllensteen. ‘Er stiehlt alles, was sich fortschaffen lässt.’ Bewohner-Altm 1,342; hei kann nist ligg’n loat’n dass., STE-Ost; de Knüppel lt b’n Hund HA-Oh. – 3b. ‘sich häufig an einem Ort aufhalten’ 3: vereinz. elbostf. – dat heunderfei lt mek’n ganzen dch in grn Wb-Nharz 118; Rda.: op der Strte lijjen ‘sich herumtreiben’, auch ‘erwerbslos sein’ HA-Oh. – 4. ‘wie eine Last wirken’ verstr. – Rda.: hei lt mik tau’r Last HA-Oh; einen in’n ren ln ‘jmdn. unablässig bitten’ Wb-Nharz 118; dne ln de hsbalken op’n koppe ‘der hält es nicht lange zu Hause aus’ a.a.O. 118. – 5. ‘wichtig sein, Wert auf etw. legen’ 3: vereinz. elbostf. – d is mek nischt ne jeljen Wb-Nharz 118. – 6. ‘verantwortlich sein, seine Ursache haben’ – dat hat nich an mik e’ln 3: HA-Oh.
Lge f. ‘wissentlich und absichtsvoll geäußerte Unwahrheit’, vgl. Lug, Lurre, allg. – Löggen thecken Wb-We 82; dat is ja Lejje Spr-Asch 23; Rda.: Dat is en groten Sack vull Löjjen! Gorges 1938,48; man kann de Löggen med den Hennen gripen Wb-We 82; Sprw.: Löäg’n hämm kort Been! Bewohner-Altm 1,348; Kannst din Kleed mit Lejjen flicken, wurns (irgendwo) blift doch’n Lock. Sprw-Börde; wär sick hött vor de Dat, vor de Löggen is woll Rat (Lügen haben – im Gegensatz zur Tat – noch keine unabwendbaren Folgen) HA-No. – Volksgl.: Die sichtbaren Blattadern eines durchgerissenen Wegerichblatts zeigen an, wie viele Lügen an diesem Tag bereits ausgesprochen wurden. Spiele-Harz 69, vgl. Lgenblatt.
lsen Vb. 1. ‘etw. Befestigtes lockern, abtrennen’, auch refl. ‘sich ablösen’ 2: Mda-Ze (verstr. ZE), 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 42, Wb-Be. – 2. ‘sich durch Geld oder Sachleistungen loskaufen’ 3: Gorges 1938,41, Vk-Harz 6/7,53, 4: Vk-Anhalta277, Vk-Anhaltb 54f. – Brauch: Beim Auszug aus der Kirche kauft sich der Bräutigam frei, indem er Pfennige unter die wartenden Kinder wirft. Vk-Harz 6/7,53. Kommt ein Mitglied der Gutsherrschaft oder ein Fremder zum ersten Male nach Erntebeginn auf das Feld, wird er mit einem Strauß aus Ähren und Feldblumen geschmückt und muss sich durch Geld für Getränke loskaufen. Vk-Anhalta277, Vk-Anhaltb 54f. – 3. vorw. refl. ‘die Nachgeburt abstoßen’, vgl. 2hmeln, nkalwen, 1: verstr. mittleres/s nwaltm., 2: verstr. w Altm., STE-Steg Wi – die Kauh hät sick löst SA-Die. – 4. ‘Prügel bekommen, einen Schaden davontragen’ 3: verstr. elbostf. – hei het wat elset Wb-Nharz 117.
Markt m.
1a. ‘in regelmäßigen Abständen und an festgelegten Orten stattfindender Warenverkauf an Ständen’, meist auf Marktplätzen, verbr. –
te Marchte jahn Spr-Asch 50;
ik mke än Dnsdach n de Marrecht JE2-Scho;
mache man jlei ewwern Marcht ZE-Roß;
De Marcht geiht freuh all an … Gorges 1938,36;
In ken jb’s jedes Jr vr Marrechte. Wb-Ak 111; Rda.:
Rop mit de Zicke op’t Marcht ‘nun aber los’
Wedde 1938,77;
hei het et Marcht vorrsäten ‘er ist zu spät gekommen’ OSCH-Ba; Sprw.:
Wenn de Dummen to Marcht kaom’, krieg’n de Kloken Geld. Bewohner-Altm 1,329;
Wr langsam jt, kimmet zu Marrechte. Wb-Ak 110;
Du müsst dien Hut sülwst to Marcht draw’n un so dür verköpen, as’t gaohn will. Bewohner-Altm 1,341;
De ümmer to Marcht geit un flitig Vadder steit, den wä(r)t dat Geld nich olt in d’ Tasch. ‘Wer oft über Verkaufsmärkte bummelt und viele Ehrenämter übernimmt, muss sich nicht über hohe Kosten wundern.’ Wb-Altm 267.
– 1b. ‘Jahrmarkt’ verstr.
– 2. dass. wie
Marktplatz, verstr. –
… dropen sek op’n Marchte. Wedde 1938,70.
mengelren Vb. 1. ‘mischen, mengen’ 2: Wb-Altm 136, 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 176. – 2. Part. Prät. ‘mischfarben, gesprenkelt’ 3: Gorges 1938,32, HA-Oh. – 3. Part. Prät. ‘abwechslungsreich’ 3: Wb-Holzl 140.
mrendls Adv. ‘in den meisten Fällen, fast immer’, vgl. meistendls, 3: Hbl-Ohre 1935 Nr. 5/Becker (HA-Bee), Gorges 1938,35, BLA-Brau.
Mitbringels n. ‘kleines Geschenk, das man jmdm. mitbringt’ 3: vereinz. elbostf. -Un komm ick nochmal wedder her,
Mitbringels jifft et deste mehr! Gorges 1938,55.
Msefalle f. ‘Falle zum Fangen von Mäusen’ 3: Gorges 1938,56, HA-Oh, Wb-Nharz 130, 4: Wb-Be, Heese 21919,83 – ne Msefalle opstelln HA-Oh.