allerbest Adj. wie Standardspr., 2: Wb-Altm 89, Kredel 1929,65 und 167, 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 6, vereinz. w anhalt. – bist jo uns ilerbest Blom Kredel 1929,65; subst.: de alderilderbeste sien Wb-Holzl 53.
Lautf., Gram.: allerbeste Wirth 1928,85 (KÖ-Ost); al’ler- Wb-Ak 15; allder- Wb-Holzl 53; allerbest Zeitschr-Harzverein 1888,137 f., Vk-Anhalta 277 (KÖ-Wu); subst.: Allerbest Kredel 1929,167; Nbff.: ihlerbest Wb-Altm 89; iler- attr. f. Akk. Sg. Kredel 1929,65; ilderbest(e), lder- vereinz. sw elbostf.; ilderpeste Mda-Sti 6; mit doppelter Verstärkung des Superl.: allerihlerbest Wb-Altm 89; -illerbeste Wb-We 5; alderilder- Wb-Holzl 53, ald’rild’r- Spr-Maa 434 (WO-Ol und weiter verbr.).
rtlich Adj. 1. dass. wie  rtig 1., 1: SA-Dä, 3: Wb-We 10, BLA-Brau – dai Klaosbiua bringt Nait un Abbn (Nüsse und Äpfel) fer oatlich Kinna SA-Dä. – 2a. dass. wie  rtig 2a., 3: vereinz. s elbostf., 4: Mda-Sti 125 – en rtlijes Frnzen (Frauenzimmer) QUE-Di. – 2b. dass. wie  rtig 2b., 2: Kredel 1929,26, 3: Wb-Nharz 18 – En oartlich Knecht, de socht ’n Burn, De Lon un Bett äm gaf un Brot ... Kredel 1929,26. – 2c. ‘gut entwickelt, kräftig’ – en rtlich bmeken (Bäumchen) 3: Wb-Nharz 18. – 3. ‘merkwürdig, seltsam, sonderbar’, auch ‘schlecht’ 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. elbostf. – me is so aordlich GA-KloNeu; dt is jon alichen Buddel (Flasche) STE-KlMö; Was (sei) nich so aortlich ‘benimm dich nicht so sonderbar’ Wb-Altm* 49; der himm’l isso artlich ‘das Aussehen des Himmels verspricht Regen und Wind’ Spr-Maa 442 (vereinz. n CA); de kau melkt sick aartlich (weil Narben an der Zitze sind), Wb-Holzl 57 (HA-Wo).
Lautf., Gram.: a(a)rtlich, rt-; außerdem: aort-, aord-, ort-, rt- vereinz. Altm.; [rtlijs] attr. st. n. Nom. Sg. QUE-Di; [otli] SA-Dä; alichen attr. m. Akk. Sg. STE-KlMö.
Bn n. 1. ‘Bein’ allg. – en pen bein ‘stets eiterndes Bein’ Wb-Nharz 138; r hat an steifes Bn. Wb-Ak 34; mik daut de Beine wei HA-Oh; Rda. (bei einigen Rda. auch Bezug zu (2.) möglich): ant Bein binnen ‘etw. gering achten’ Wb-We 14; hund’rt doald’r ant bain binn’n ‘hundert Taler ausgeben’ Spr-Mab 390 (WO-Ol); sik de Beine fortren ‘ein wenig spazieren gehen’ HA-Oh; Se is fix to Been. Kredel 1929,19; ... nich meh janz feste uff de Beene ... Alt-Cöthen 61; von frieh an uff de Beene sinn ZE-Roß; nimm de Beine in de Hand ‘lauf schnell’ WE-Be; ek will dek beine maken zum Antreiben von jmdm., Id-Quea 143; sich kn Bn ausreißen ‘sich nicht sehr bemühen’ Wb-Ak 34; de kehrt de Beine op ‘er stirbt’ OSCH-Gü; schtein un bein kln ‘heftig klagen’ Wb-Nharz 24; nasse Beine ‘betrunken’,  dn, CA-Lö; up einen Beine kann man nich stn ‘Aufforderung zum Trinken eines zweiten Glases’ Wb-We 14; Sprw.: flinke Beine schaffen wat Sprw-Börde; wat’n nich in’n Kopp hat, mott’n in de Beine hem’n HA-Oh. – 2. ‘Fuß’ 2: WO-Be, vereinz. n JE2, verbr. mbrdb., 3: vereinz. n elbostf., verstr. s elbostf., 4: verbr. omd. – kaale Beene Serimunt 1930 Nr. 82; dor had mich ufs Bn jeldschd DE-Ca; ... stämperte met de Beene so recht in’n Modder rüm. Heimatkalender-Je 1927,118 (JE2-Vie); Rda.: t pist woll haite mits lingke Pn tsrscht ufjestan’n? zu jmdm., der Pech oder schlechte Laune hat, Wb-Be.
Lautf.: Been, [bn] verbr. w SA, SA-Ca, verbr. ö Altm. n JE2 mbrdb., WO-Ba, HA-NHa, CA-Ca, verbr. anhalt.; [pn] Wb-Be; [bn] OST-GrRo Har; [bäin], [bin] verstr. mittleres SA, GA-Fau, STE-Ber, verstr. sw Altm.; Bein, -ai-, [baen], [bain] vereinz. nw SA, GA-Ku, verbr. elbostf. (außer w JE1 s QUE), verstr. nthür., CA-Lö; pain Mda-Sti 30; [bein] SA-Dä; [bain] vereinz. w BE; [bn] BA-Ha; Beian BA-Op; Baan, [bn] verstr. QUE, vereinz. nthür. w BE.
1bten Indefinitpron., adj. und adv. gebraucht ‘(ein) wenig, etwas’ allg. (außer mittleres/ö anhalt.) – n’ bettjen Brt HA-Oh; an bisschen Essen is noch ewwor BE-Ra; heff man noch an bittkng Gedd SA-Dä; En betten dumm ... Klaus 1936,55; dat musselt saun betten ‘es regnet leicht’ WE-Re; he hät’n bäten ielig JE2-Wa; blf man noch an bitt’n hia SA-Dä; töw (warte) man noch’n bitschen STE-Ho; na Südosten hen stieht det Gelände ’n bitchen an JE2-Gü; Fastelabend war dazemal äben noch en Fest, wu et ook en been wat orntijes te Eten jeben mußte. Vk-Harz 8,30; ’n klein bittschn Kredel 1929,3; jiff mik’n bettj’n aff Spr-Mab 399; Rda.: all betten hülpt Wb-Holzl 63 (HA-Eil); ach, d lwes Bißchen Ausruf des Erstaunens oder Erschreckens, Wb-Ak 36.  TZ: auch ‘geringe, unbedeutende Menge’: Faps Fse Fatz(en) Fisse Fissel Fitz(e)ken Grissel Happ(en) Id Kleinigkeit Kluckenschett Krach Krmel Lgel Lickup Linse Mle Nippelchen, weitere Synonyme  wnig.
Lautf.: bet(e)n OST-De Rä, JE2-Fe; beden OST-Poll; bechen GA-Le; be’en Vk-Harz 8,30; beäten OST-We; bät(e)n Wb-Altm 12, verstr. n/w OST, vereinz. n JE2; bä’n OST-Bö; bichen GA-Wan; bett(e)n WO-San, JE1-Walt, GA-Ev, verbr. w elbostf.; bejjen CA-Löd; bätten HA-Som; bitt(e)n SA-Dä HDo Hö, STE-Döl KlSchwa, WE-Si; büttn SA-Brie; Dim.: bettken SA-Schm; bettgen GA-Sie, JE1-Ca Gü, HA-Bre, BLA-Wie; bettch(e)n, [betn] SA-Bee, verstr. s Altm., JE2-HSe, verbr. JE1 n ZE, vereinz. s ZE, verbr. n/ö/s elbostf., verstr. w elbostf.; [bedn] BE-He; bettj(e)n vereinz. s Altm. ZE, verstr. n/w elbostf., vereinz. s elbostf.; bessken CA-KlRo; bätken Wb-Altm 12; bättch(e)n, [btn] STE-Je, vereinz. JE1, Nd-Börde § 46 (WO-Schn), BLA-Ta; bät(t)jen Wb-Altm 12, JE1-Ge; bäskng Mda-Ro; bittk(e)n, [bitk] verstr. n/w nwaltm.; bittgen SA-Im; bittch(e)n SA-Bar Wa, verbr. s Altm. JE2 n JE1, ZE-Dü, HA-Uep; bittj(e)n SA-Stei, GA-Lü Trü, JE2-Nkli, JE1-HLo The, HA-Hu, WE-El; bittsch(e)n verstr. mittleres/s nwaltm., Wb-Altm 12, verbr. n/mittlere Altm., WO-Ri, JE2-Kl, GA-Hö; [bitig] JE2-Scho; bitsken Wb-Altm 12; bissk(e)n, [bisk] vereinz. s/ö ZE, CA-Brei; bissch(e)n, [bis()n] verbr. ZE, vereinz. sö elbostf., verbr. nthür. w anhalt.; piszchen Mda-Sti 4; bischen Wb-Altm 12, verbr. ö SA mittleres/s OST, GA-Ku Wo, verbr. STE, JE2-HGö Schö; büttchen SA-HHe, GA-Lo; büdschen OST-Pol; büttsch(e)n verbr. ö SA OST (außer nö), GA-Lin Sche, verbr. STE, JE2-GrWu; büschen SA-Gü Jee Zie, vereinz. s OST nö GA STE.
Blme f. 1. ‘Blume’ verbr. – de Blum jießen DE-Or; giff mik doch enns an Engk (Steckling) fan dann Blau’m SA-Dä; ... un alle hadden an Heppchen was inne Hand, an paar Blumn ... Wäschke 61915,88; ne blaume in’t knopplk schteckn Vk-Ask 76;Uns Hus steit fast in’ Grund, int Grön.
Da wassn Blömer, bunt un schön.
Kredel 1929,60;
Rda.: dorch de Blaume kären ‘in Andeutungen sprechen’ HA-Oh. – 2. in der Verbdg.: Blümchen Blau PflN ‘Gamander-Ehrenpreis’ 4: Vk-Anhalta 79 (DE-Go). – 3. ‘Blüte’, vgl. 1Blße, Blte 1., 1: verstr. nwaltm., 2: SA-Chei, OST-Har, vereinz. s Altm., 3: verstr. elbostf. – Rda.: Dick hat et woll in de Blaume rägent. ‘Du hast wohl schlechte Laune.’ Chr-Em 429; Rätsel: W wasset de Frucht ne? – nr Blaumen. Wb-We 19. – 4. ‘Schwanz des Hasen’ 2: ZE-Lu. – 5. ‘Schaum auf dem gefüllten Bierglas’ 4: verstr. anhalt. – 6. ‘äußerstes Ende der Peitschenschnur’,  Ptschensnr, 3: WA-Schw.
Lautf., Gram.: Blome, [blm] verbr. s Altm. mittleres JE2 w JE1; Bloom, [blm] verbr. n/mittlere Altm.; Blaume, [blaom] verbr. elbostf. (außer w JE1); Blaum, [blaum] verstr. nwaltm.; Blume, [blm] ZE-Lu, Mda-Ze (ZE-Roß), QUE-GrSchie, verbr. anhalt.; Blümchen Dim. Vk-Anhalta 79 (DE-Go); [plm] Wb-Be; [blum] verstr. mbrdb.; plume Mda-Sti 33; Nbff.: [blv] GA-Le, CALV-Je; Blow GA-Ziep; Pl.: [bl] verstr.Altm.; Blaumen verstr. elbostf.; [blau] verbr. nwaltm., vereinz. n elbostf.; Blum(e)n vereinz. anhalt.; Blum DE-Or; Blöm(e)r, [blm] SA-Rist, verstr.Altm.; Blömers Pohlmann 1905,54; [blöim] SA-Ah Zie.
1Born m. 1a. ‘Brunnen’ verbr. (außer n JE2) – Die Benennung erfolgt zunächst unabhängig von der Brunnenart, in erster Linie aber wird Bezug auf den Ziehbrunnen genommen (außer ö Altm. JE2, dort  Püttborn bzw.  Pütten). Nach der Art und Weise, wie das Wasser aus dem gemauerten B. geschöpft wird, unterscheidet man Dreh-, Zieh- und Wippbrunnen. Beim Drehbrunnen wird der an einer Kette hängende Eimer durch eine zwischen zwei Balken befestigte Winde, die mit einer Kurbel betä- tigt wird, emporgewunden: Born mit de Winne. GA-Hö. Bei nicht so tiefen Brunnen genügt es, eine Stange, an der ein Eimer eingehakt ist, herunterzulassen (Ziehbrunnen): De Emmer werd an eene Stange runterlaaten un hochtreckt. JE2-Vie. Bei tieferen Brunnen erfolgt das Ziehen hingegen mit Hilfe eines sich nach oben verjüngenden langen Balkens ( Wippe), der in einem Holzpfosten ruht. An dessen oberem Ende ist die den Eimer tragende Stange eingehängt (Wippbrunnen). Diese vom gesamten Dorf genutzten B. sind durch kleinere B. abgelöst worden, bei denen das Wasser mit einer Pumpe nach oben befördert wird (vgl. Born 1b.). – oapen Borm ‘Brunnen ohne Abdeckung’ SA-Scha; Erst, wenn in’n Winter de Novemberstürm Regen brocht’n, sammelt sick allmählich wedder Woter in den Born ... Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die); De leidig Döst an’ Borm werd löscht ... Kredel 1929,15; dor Emmor is in’n Born jefal’l DE-Ca; Tue mine Jungenstied sach man bloß noch dät Lock, wo der Borne west is. Heimatkalender-Ma 1930,81 (JE2-Vie); Rda.: in’n born schiln (schütten) ‘etw. mit Verschwiegenheit behandeln’ Wb-Nharz 31; Sprw.: Wenn’t Kind verdrunken is, wärd de Borm toschüppt. ‘Vorsichtsmaß- nahmen werden oft erst ergriffen, wenn bereits ein Unglück geschehen ist.’ Bewohner-Altm 1,343; man kann ook en Born leddig schucken (pumpen) ‘man kann auch umfangreichen Besitz durch Verschwendung aufbrauchen’ HA-No; Rätsel: Fällt in’n Borm un’ plumpt nich. – Sonnenstrahl, Bewohner-Altm 2,172; ... in Kerstan Peders hoff von dem borne to wenthe an de strathe. 1415, WeteB-Calbea 251. – Volksgl.: Die kleinen Kinder kommen aus dem B. vereinz. nd. Schwangere Frauen sollen kein Wasser vom B. holen, da sonst das Wasser des B. mit Maden verunreinigt wird. Brauch-Anhalt 19.  allg.: Wterborn; Brunnenarten (bei einigen Benennungen ist die Zuordnung nicht zweifelsfrei): Ziehbrunnen: Fülleborn Hkenborn Hkpütten Hweborn Püttborn Pütte(n) Schöppstelle Spring Stangenborn Tborn Treck(e)born Treckerborn Uptreckeborn Wterpütten; Drehbrunnen: Dreiborn Dreipütten Haspelborn Kdenborn Krickelborn Lerborn Püttborn Rasselborn Slingerborn Trselborn Wickelborn Winde Windeborn Windelborn; Wippbrunnen: Bockborn Hweborn Püttborn Pütte(n) Schöppborn Swengelborn Swengelpüttborn Treck(e)born Treckpütten Wippborn Wippe Wipppütten; weitere: Gemeineborn Hoffborn Slinkborn. – 1b. ‘kleiner Brunnen (auf dem Hof) einschl. der  Pumpe’ 1: SA-Jü, 2: verstr. w/mittlere Altm., 3: vereinz. w/s elbostf., 4: CA-Kü, Wb-Be. – 2. ‘Quelle’,  Spring, 2: SA-Sta, WO-Uetz, JE1-Mö, ZE-Ned, 3: verstr. elbostf., 4: DE-Bo Els.  Friedrichsbrunn.
Lautf.: Born, [born] vereinz. nwaltm., SA-Sta, verstr. mittlere Altm., verbr. s Altm. (außer sw), verstr. s JE2, verbr. JE1 (außer ö Rand), verstr. w ZE, Mda-Ze (ZE-Roß), verbr. n/ö elbostf., verstr. n/ö OSCH, vereinz. mittleres OSCH, WE-Velt, verbr. s WE BLA QUE n BA omd.; porn Mda-Sti 45, Wb-Be; Borne verstr. sö JE2 ö JE1, verbr. mittleres/ö ZE; [brn()] Siedler-Je § 251 (s JE2 JE1); Boarn SA-Dö, OST-De, GA-Kö; Borm verstr. nwaltm., verbr. w/n/mittlere Altm., GA-Ev, verbr. w/mittleres OSCH n/mittleres WE, BLA-Ben; Bor(r)em OSCH-Di, WE-Wa, Wb-We* 203; Boarm, [bm] verbr. nwaltm., verstr. w/mittlere Altm., vereinz. s OST n STE; [bom] SA-Dä; [bm] Mda-Ar 29; Barm GA-Brei; Brunnen, Brunn’n STE-Je Grie, vereinz. nö WO, JE1-Ca Stei, vereinz. mittleres/sö elbostf., BE-Al, Krause 1964,79; [pru] Wb-Be.
dat I. best. Art. n. Sg. allg. – dat Jetreide WA-KlOsch; dätt Geld SA-Rist; det Kalf ZE-Stre; inn Harwest fällt dat Loof WA-Alt; das Wetter ist schlecht DE-Ho; det Koarn is öwerrieb OST-Los; ’t Kint hat Aa maket Id-Eilsa 45; dr muss des Brd ailinge (ohne etw. dazu) essen CA-Chö; Sprw.: Jifft Gott dat Häseken, jifft’e ok dat Gräseken. HA-Bar; Bauernregel: no Lichtmeß traut de Voß det Iß nich mehr OST-Dü; in unbetonter Stellung: t’ Kind Wb-Holzl 74; ’s Haus zuschlßen Wb-Ak 46; Genus abweichend von der Standardspr.: dat Mek (Milch) SA-Dä; dat Sapp (Saft) Wb-Altm 257; wie willt mal dat Schrank affrücken HA-Bee; et schütze dat Liew vor Külle. Wedde 1938,82; dat Karnl is verstopped BLA-Brau; vor subst. Inf.: dat ofte Prau’m (Proben) Wb-Holzl 147; Nu geiht dat Nöähl’nt un Kläöternt an ... Pohlmann 1905,45; vor subst. Adj.: Düt wer dät Allerbest. Kredel 1929,167; Oma hat dat Lütje up’n Schot CALV-Calv. – II. Demonstrativpron. n. allg. – 1. in Bezug zu einem Subst. ‘dieses’ – dat (eines von mehreren) Glas hatn Knacks WO-El; b dat prt g ek nich b Wb-Nharz 27; Dat een oll Perd was beestig klok ... Pohlmann 1905,4; nachgestellt: saun haun (Huhn) dat Wb-Nharz 38. – 2. in subst. Funktion – merke dick dat WA-Un; du kannst dat ruhij midde anneseihn HA-Bee; kannste das nich besser machen? DE-Ho; nu kieke dick dat doch blot mal an WO-Da; dat is en ganzen Klauken HA-Oh; Dat harre dai Hexe r nedn. Mda-Harz 17 (BLA-Hü); Das kann ich ... janz jenau sa’en ... Heimatkalender-Be 1936,156; det (Konj. s. IV.1.c.) det nich jeht, seht doch jeder ZE-Roß; ... dachte ... wedder an das, wasse heite frieh Neies ... jehiert hadde ... Wäschke 61915,114; für weibl. Personen: ... Annecken ..., dat freut sick all sau opt Fäutewaschen, ... Rauch 1929,14; in Gesprächen über dritte Personen unabhängig vom Geschlecht: dat harre hellische Kartuffeln ernt QUE-Hau; Rda.: wat helpt dät all, wenn’t all nich helpt! OST-Ost; Dät will’n wäi äm nich up de Näs’ binn’. ‘Das werden wir ihm nicht erzählen.’ Bewohner-Altm 1,352; Sprw.: wat de Bur nich will, det deit he nich STE-Do; wat mick nich brennt, dat puste ick nich ‘was mich nicht persönlich betrifft, ist mir egal’ Sprw-Börde. – 3. anstelle von unpersönlichem es – det rengt aber düchtig JE2-NeuWa; Nomerrach (Nachmittag) gifft dat Kauken SA-Bee; det is schlimm mett de Pissmieren (Ameisen) ZE-Brä; Das schadt doch niche! Wäschke 71913,4. – III. Relativpron. n. vereinz. – ... dat erste Jahr, dat hei ute Schaule war, harre hei ... als Kauhjunge deint ... Rauch 1929,135; dat Prd, dat den Hawern verdeint hat, kriggt ne nich Wb-We 48. – IV. Konj. allg. – 1. Nebensätze einleitend. – a. Subjektsatz – Et war man gut, dat schließ- lich Hauptmann Knöselmeyer mit sine Mannschaft affmarschieren dei un de Vorrhang daljung. Lindauc o.J. 38. – b. Attributsatz – In ihre Not nuh, daß se den Varsch widder verjessen kinne, ... Richter o.J. 23. – c. Objektsatz – Un nu sahkse, daß Weiweßen noch Biljetter krichten die nich so fein anjetrekt warn wie sie. Heimatkalender-Be 1936,154; ... heertn, daß Krausen schlachten tadn. Alt-Cöthen 76; ... un doato ha eahr Mudder eam deatt strengst’ns anbefoahl’n, deatt he Klock fief wearrer müßt to Hus sick infin’n ... Matthies 1903,1 f.; Hä wußte nämelich, daß Ballenstedt anhältsch un Thale preisch is ... Heese 21919,49; Se han druf njetrn, daß de Hippetk jelescht word. Wb-Ak 24; Rda.: hai iss nich waert, datne de sunne beschnt Spr-Mab 397 (WO-Ol). – d. Adverbialsatz – zeitlich: dat (als) ek d sau schtunt, km en hse jelpen Wb-Nharz 37; Rda.: nu, datt (da) de Hals aff iss, nu will’r krei’n ‘wenn es zu spät ist, will man sich bessern’ Wb-Altm 276; modal: d mustt so maken det et inn Kwer jait Mda-nwJe1a 51; Rda.: lacht, dat de Kiwwecken blaumen ‘er lacht laut, mit weit aufgerissenem Mund’ Sprw-Börde; Arbeiten, dat de Swaorn knack’n. Spr-Altm 79; konsekutiv (Folge): se wonen sau nahe dat se seck afraupen konnen. Id-Eilsa 46; Uff’n Hof wärd allens hinjestawwelt, daß me in Dustern driwerwech fallen kann. Spr-Asch 42; Sprw.: ehe dä Fule tweimal geiht, slept hei, dat ne de Buk weih deiht WE-Velt; final (Zweck): up jede Satte koam en poar Schplett, det man de ändere weder druppschtell kunne ZE-Ste; ... denn will ich dich schon drewwelieren (bedrängen), daß ich mei’n Willen kreie ... Wäschke 61915,141; Rda.: Unse Harregott stü’rt alle hohen Böme, dat se nich in’n Himmel wasset Sprw-Harzvorld 382. – 2. in Verbdg. mit anderen Einleitungswörtern von Nebensätzen – damid dat ... Wb-Holzl 74; wrumme dat ... Wb-Nharz 37; indem dat ick da schtund Sprw-Börde; Sau jung dat nu ne ganze Wiele hen mit dat Vortellen, bet dat de Büdel leddig war un keinder mehr wat wußte. Wedde 1938,55. – 3. zur Einleitung von Ausrufen (in Nebensatzform) – dat d dat nich wer deist HA-Oh; Daß de das j nich vorjißt. Wb-Ak 79; ... dät ick Dämlack nich ihr daran dacht hew’!“ Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die); nach Imper.: s rtich un datte nich furt geist Wb-Nharz 38.
Lautf., Gram.: Art.: entgegen dem Befund des DSA und den Darstellungen in den Handbüchern dominieren im Nbrdb. (nach Fragebogenabfrage ‘das Pferd wiehert’) keineswegs die dät/det-Belege, sie halten sich dort die Waage mit dat (vgl. auch Möhringim Nd. Jb. 123 (2000). S. 93): dat verbr. nwaltm., verstr. Altm. (außer Südrand, dort verbr.) JE2, vereinz. JE1 (außer w, dort verstr.), allg. elbostf., vereinz. s CA (ältere Generation), unbetont gekürzt zu ’t verstr. nd. (vgl. aber auch  et); das vereinz. s nd., allg. omd.; [ds] BA-Ha; dät verstr. SA, vereinz. n GA, verbr. ö Altm. (außer n WO), verstr. JE2, JE1-Lö, ZE-Kö; det SA-Ta, verstr. nbrdb., verbr. mbrdb., vereinz. s GA w JE1; deatt Matthies 1903,3; des Wb-Ak 46, CA-Chö, unbetont verkürzt zu ’s BE-Gü, DE-Or Vo (vgl. aber auch et); Akk. wie Nom.; Demonstrativpron.: hier verschiebt sich das Gewicht im Nwaltm., Nbrdb. und im n JE1 zugunsten von dät/det: 19 Orte haben beim Art. dat, beim Demonstrativpron. (nach Fragebogenabfrage ‘das habe ich in der Schule nicht gelernt‘) dagegen dät/det, das Verhältnis von dät zu det bleibt ungefähr gleich, die anhalt. Orte mit des, (e)s beim Art. verwenden hier das; Konj.: ähnliche Verteilung wie beim Demonstrativpron., allerdings keine flächendeckende Abfrage; Enklise des folgenden Personalpron. 2. bzw. 3. Sg. zu datte(r) verstr. elbostf.; dasse verstr. anhalt.
rpusselig Adj. ‘in übertriebener Weise ehrbar’ 2: Kredel 1929,42, ZE-Roß, 3: Mda-Weg 93, 4: Wäschke 61915,118 – se dt immer sau rpuselich, n sit se drne Mda-Weg 93.
Lautf.: ehrpusselich, rpuselich Mda-Weg 93, Wäschke 61915,118; ehrbuslich Kredel 1929,42; [rpuzli] ZE-Roß.
fest Adj. verstr. 1. ‘hart, nicht weich oder locker’ – de re (Erde) is feste Wb-Nharz 208; das muß feste wern DE-Ho. – 2a. ‘stabil, haltbar, widerstandsfähig’ – Uns Hus steit fast in’ Grund ... Kredel 1929,60. – 2b. ‘unerschütterlich, unbeirrbar’ – Verbdg.: truu un fast STE-Wa. – 3a. ‘stark, kräftig, energisch’ – man feste! HA-Oh; ... un drücket feste op’n Klingerknopp ... Wedde 1938,66; Vetter Keil hadde mitte eene Hand de Miehme Schwanebergen feste an sich jedrückt ... Wäschke 61915,68. – 3b. ‘sehr, überaus, in starkem Maß’,  bannigfeste danzen Wb-Nharz 208; ... un wei Kin’ner mußt’n alle immer feste mit arwei’n. Lautdenkmal 1937 (WA-KlOsch); De Umschteh’nd’n die bedeilicht’n sich nadierlich daad’rbei feste met. Heimatkalender-Ze 1962,92 (ZE-Ze).
Lautf.: fest Heimatkalender-Je 1937,78 (JE2-Fi), HA-Oh, QUE-GrSchie; fast, [fast] SA-Dä, verstr. Altm.; sonst: feste, [fest]. – Etym.: im Mnd. vest(e) neben vast(e) u.a. ‘fest, stark, sicher, beständig’, vgl. HWb-Mnd 1,664 und 710.
ganz verbr. 1. Adj. – a. ‘alle(s), vollständig, restlos’, auch ‘ungeteilt’ – dätt gaze Derp SA-Rist; De ganze Gesangverein is blamiert. Lindauc o.J. 40; de janze Nacht wach län KÖ-Bre; De janzen Pausen simmer uffn Howe. Spr-Asch 25; ... denn’t wurre ville jemaust, sojaar janze Fähre (Pferde). Heimatkalender-Ze 1962,92 (ZE-Ze); Rda.: subst.: hei geit op’t Ganze HA-Oh. – b. ‘heil, unversehrt, unbeschädigt’ – dat is noch ganz HA-Oh; De Strimpe sin wedder jans, ich hawwe se jestoppt. Wb-Ak 75. – c. ‘beträchtlich, erheblich’ – en ganz deil Wb-Nharz 56; anne janze Weile Wb-Ak 75; et is all ne janze Tiet her Sprw-Börde; En ganzen Barj wärd wegesmetten ... Gorges 1938,74. – 2. Adv. – a. ‘vollkommen, gänzlich’ – ... gans gewiß. Kredel 1929,60; de Ft sünd mi ganz df Wb-Altm 258; ik bin heute janz kreizlahm ZE-Roß; dat is ganz wat nes Wb-Nharz 56; ... saohk’s dazumaolen janz annerscht aus. Heimatkalender-Börde 1925,62 (CA-Sa); ... da warschs noch janz finster inne Schtowwe. Wäschke61915,46; Verbdg.: t tengkst woll jantsnjr t kannts Wb-Be; hai gait ganzenhail dropp ut Wb-Holzl 94 (HA-No); Rda.: hei is nich ganz dichte ‘er ist dumm, einfältig’ BA-GrAls. – b. ‘sehr, überaus’,  bannigJanz klan (klein) ... Spr-Asch 24; Man mußte schon ganz genau hennkieken, ... Rauch 1929,77; dat is’n ganz infmen bengel Wb-Nharz 56. – c. einschränkend ‘ziemlich, einigermaßen’ – dat geit ’ne ganz gt HA-Oh; unse Sau het jans schne Frkng hat JE2-Scho.
Lautf.: ganz, gans, j-, [gans], [jan(t)s]; außerdem: [gans], [jans] vereinz. s nwaltm. nw Altm.; gs SA-Rist; [gas] SA-Ku Pü; jnz Mda-Sti 2.