d I. best. Art. allg. – 1. m. Sg. – de Paster STE-Go; de Mane is all upejn Mda-nwJe1a 46; de Schreck hat mick ganz owernommen WO-Dru; Dä Bengel harre würklich Glücke. Klaus 1936,24; dei grote Krischan ‘große Zehe’ WE-Velt; der Damper hat all jetutt. Wb-Ak 108; där Kneppenstorch bringt dia Kinger ut den Diek ZE-Mü; dor Emmor is in’n Born jefal’l DE-Ca; Rda.: da steit dee Läpel ok nich stramm inn von dünnem Kaffee, OST-Neu; öhne steiht dä Hals wiet open ‘er bekommt nie genug’ OSCH-Ba; Genus abweichend von der Standardspr.: richtig, da saß der Brill ... Wäschke 61915,109; dor Gabsel is rungorjefal’l DE-Ca; vor subst. Adj.: de Bs ‘der Teufel’ Wb-Altm 256; hei is de Letzte (der Schlechteste) in de Schaule HA-Oh; Dat. (wie auch nachfolgend Bezug auf Standardspr., ausf. s. Formenteil): den Jungen sien Fader Umschreibung des Gen., Wb-Holzl 75; Op den groten Grasplatze vor de Brueri ... Lindauc o.J. 14; wat wisst de denn met dän olln Krachel (Gerümpel) noch machen? ZE-Roß; de Koh naon Bulln brängn STE-Ri; ... was bloß in’n Winter zu machen jeht ... Heese 21919,73; Dat war nich schöne von dem Mann, ... Klaus 1936,20; Akk.: uff den Kopp stellen DE-Pri; Wes (sei) män getreu bet an den Dod! Pohlmann 1905,79; Eck will deck den Arsch versohlen. Vk-Harz 3,67; an dn Salaot kümmt Tsucker WO-Zie; d müsst dänn Drt bin JE2-Scho; trecken dann grauten Woagen full Hau SA-Bee; Rda.: hei lachet, asse wenn he den Lork (die Kröte) an’n Strikk herre ‘er lacht ausgelassen, heftig’ Wb-We 77; Sprw.: Ihrenamt un de Kägelbaohn lihren dänn Burn naon Krog gaohn. Bewohner-Altm 1,325. – 2. f. Sg. – de Asche jliet DE-Or; de Worscht is heeß ZE-Dü; d Mt (Magd) kunn en ... nich en’m häm’m ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); de Beere is innewechten molig GA-Rä; dä Fru HA-Bee; Denkst du, wenn seck dä Möhle dreiht, Eck kann meck op dä Siete leggen? Klaus 1936,21; dei Tewe (Hund) bellt WE-Kö; Dei Hochtid was in’n April, ... Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die); Rda.: wat vorsteiht de Kreie von’n Sönndag? Bemerkung über jmds. Unwissenheit, WO-Schn; Wetterregel: So lang as de Lrk vör Lichtmess’n singt, so lang singt sei nhäer. SA-Han; Genus abweichend von der Standardspr.: de Ginne ‘das Kinn’ DE-Ca; vor subst. Adj.: de Lewst ‘die Geliebte’ Wb-Altm 125; Dat.: t d Tt, wo ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); hei mott Keue ob de Wische (Wiese) heu’n (hüten) GA-Lock; et is noch en Happen in de Schöttel eblebbn WE-Re; Mit de Schule war’s dazumah ooch andersch ... Richter o.J. 7; ... naoh d’ Stadt ... Pohlmann 1905,11; mich sinn von die olle kolle Witterung noch de Hänne janz klamm ZE-Roß; aus der Pulle anen kulkern Spr-Asch 21; op der schtrte is et modderich Wb-Nharz 128; Rda.: op der Strte lijjen ‘sich herumtreiben’, auch ‘erwerbslos sein’ HA-Oh; Akk.: der Voader nemmt de Seiße JE1-Wol; füll doch d Schtippe in in’n Napp JE2-Scho; Hei sette de Mütze op ... Wedde 1938,24; ... war ... uf de Bullenjagd gegangen ... Wäschke 61915,34; sett dick bi mick opp dä Bank GA-Wa; jeff mal die Borneschtange he, ik will Wasser rup langen ZE-Brä; Rda.: mor kreien noch was uff de Mitze ‘es wird bald regnen’ Vk-Anhalta 68. – 3. m., f., n. Pl. – m.: koal sind de Böhm OST-Lo; De Häscher ... mit öhre Blauthunne ... Rauch 1929,93; Dä Strümpe vull Water ... Klaus 1936,52; ... die beeden Kunden ... Heese21919,79; f.: de Jense bröjen WO-Ucht; In’t Leederschur lagen de langen Füerleedern ... Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); de Gren gom’m, es ward Windor BE-GrWi; ... dä Kaldüneken schmecken sau schtumpe, ... Spr-Harzb 57; n.: de Kinner spöeln in Grass SA-Bee; de Hnor sinn in Hnorschdall BE-Gü; dei Kindere luntchen (lehnen) seek ahn WE-Elb; Plt.: de ohlen Liete wern sich noch genau uf Juln siene Lache besinnen kennen BA-Ha; Dat. (alle Genera): Mit de Arme slenkere hei in de Luft rumtumme ... Lindaua o.J. 69; der hat’s mit de Niern ‘er ist nierenkrank’ CA-Sta; ... un up de Fellers (Feldern) nicks as brunen Kohl. Essen-nwAltm 91 (SA-Han); Van d’ Böm fall’n rod un gäl de Bläder ... Pohlmann 1905,54; Rda.: Das jt de Menschen w de Leite. ‘Das geht allen so.’ Wb-Ak 112; Akk. (alle Genera): ..., denn maakten se seek wedder langsam op de Schtrimpe. Vk-Harz 8,31; mischele m de Grd’n DE-Ca; lött de Hünder leggen JE1-Wo. – II. Demonstrativpron. allg. – 1. mit Bezug zu einem Substantiv – a. m. ‘dieser’ – Sau word dä orme Minsche den ganzen Dag bilehrt ... Klaus 1936,51; Dat.: f dn Bm wagsen Gndschlinge BE-GrWi; Rda.: An denn Minsch’n is kn Beraod ‘er ignoriert gut gemeinte Ratschläge’ Wb-Altm* 49. – b. f. ‘diese’ – Un dei arme Frue schtund immer noch hie ... Vk-Harz 3,23 (BLA-Be); d Jans had awwor a gl’n Mren DE-Ca; Dat.: b dai greot Hitt döst (durstet es) ’n bannich SA-Dä; Zu die Zeit wurrn noch de rohen Lehmschtene zus Bauen benutzt un ins Fachwark injemauert. Alt-Cöthen 70; Akk.: upp d Aort Wb-Altm 34. – c. Pl. ‘diese’ – dee paar Kröten (das bisschen Geld) dee ik hebbe OSCH-Ott; Dat.: De Mutter is nah dee Geschichten In ümmer andert Tüg te seihn ... Gorges 1938,74. – 2. in subst. Funktion – a. m. – d kimt n mek Wb-Nharz 130; No dei ward jo woll nich wedder ekomm sien. Wille 1927,XV (BLA-Be); wat söckt dänn dr d JE2-Scho; Rda.: dee is sau lang wi Lewerenzen sien Junge Wb-Holzl 36; de is jo nich alleen ‘er ist geistig beschränkt’ OST-Möl; de lett bloß Möllensteine un gluh Isen liggen ‘er stiehlt sehr viel’ HA-No; der het’ Morgenbrot verschlopen ‘er ist gestorben’ JE2-HBe; dor sd aus w Braunbor mid Schpugge ‘er ist ganz blass’ BE-Scha; generalisierend in Sprw.: de eimol lickt, de wett wi’t smeckt, de lickt den ganzen Kübel weg GA-Ge; wökern’t Kittel nich paßt, de treckten sik nich an STE-Bad; Dat.: däne sine Pläne zur Umschreibung des Gen., WE-Velt; mit den is kein henkommen Sprw-Börde; Lß dich von dn nich besawwel’l! Wb-Ak 34; mnen Fder, dne geit et gt HA-Oh; Dän müßte ick doch min’n ersten Hoasen wiesen (zeigen). Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie); mit dne is nischt ls Wb-Nharz 119; Rda.: den lacht de Deuwel utn Hals ‘er lächelt heimlich und schadenfroh’ OST-Gla; Mit dene is kein gut Kerscheneten. ‘Er ist ein unverträglicher, gefährlicher Mensch.’ Hbl-Nharz 1929 Nr. 11; Akk.: Rda.: den wird der Nielebock holen ‘er wird sterben’ CA-Sta; um dn machd mor lwor a Bren ‘meidet ihn lieber’ DE-Ca. – b. f. – ... Spritze ... De word vorrkofft. Lindauc o.J. 33; Dä kann Deck nich koken, nich flicken, nich stoppen ... Klaus 1936,26; Die hadde’s Mopsen eejentlich jar nich neetich jehatt, ... Heese 21919,68; Dat.: Rda.: där kunkelt mit die ‘er hat ein Verhältnis mit ihr’ CA-Sta. – c. Pl. – de han son bunt Röck an SA-Jee; de hem en ganzes Mandel Kinner CA-Fö; d wollen’t jelt met leddich gn fordeinen Wb-Nharz 116; Wat hämn dänn die man bloß tu lachen? Heimatkalender-Je 1927,120 (JE2-Vie); Die waren orntlich buleidicht ... Heese 21919,39; Rda.: De denken, Kees’ und Brod regn’t van’n Himmel. wird von jungen Leuten gesagt, die ohne finanzielle Absicherung heiraten, Bewohner-Altm 1,343; Dat.: ... s Jejnteel von die ... Krause 1964,122; Rda.: da is wat mank bei di ‘bei denen ist etwas los’ ZE-Roß. – III. Relativpron. verstr. – 1. m. – ... Buer Slus, de geärn watt öäwer eannern foppt. Matthies 1903,1; ... Seelschen See, d k tau Arxlä hör’n dai Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Sien Sohne, dei Bure op’n Hof war ... Rauch 1929,59; En Dokter, der dort sehre ofte de Abende verkehrte ... Richter o.J. 16. – 2. f. – ’n Fr, de dat Kind söcht Wb-Altm 34; ... de grote Dörplinne, die gewiß all ahr dausend Joahre olt is. Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); ... Schade um die ville scheene Zeit, die e da tacktäjelich vorrloofen tede ... Heese 21919,61. – 3. Pl. – Wecke Buern, de saun hundert Morgen oder mehr harren ... Wedde 1938,46; ... de Paschlewwer Jungens, die um sechse frieh inne Friehschule jehn ... Wäschke 61915,60; Sprw.: Böm’, de oft knack’n, bräk’n nich licht. ‘Alte Menschen, die viel klagen, erreichen ein hohes Alter.’ Spr-Altm 76.
Lautf., Gram.: best. Art.: in unbetonter Stellung findet sich häufig Kürze (z.B. [d] m., f., [d(o)r] m.), die Formen mit Länge oder Diphthong haben z.T. bereits demonstrativen Charakter; m. Nom. Sg.: im Nwaltm., Nbrdb. und im n/mittleren Elbostf. dominieren klar die r-losen Formen: de(e), [d], unbetont [d] verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. s JE2 JE1, verbr. n/mittleres elbostf., verstr. sw elbostf., vereinz. sö elbostf.; GA-Wer, vereinz. mittleres JE2 nw JE1, verstr. nw elbostf., vereinz. OSCH, WA-ABra, verstr. sw elbostf.; dei verstr. nwaltm., vereinz. n elbostf., verstr. sw elbostf.; [däi] verstr. nwaltm.; die md., auf -r auslautenden Formen dominieren innerhalb des Nd. das Gebiet östlich der Elbe (JE2 JE1 ZE, allerdings nach Norden zu in abnehmender Intensität), im sö Elbostf. sind sie schon recht häufig: der, [dr] vereinz. n WO n/mittleres JE2, verstr. s JE2, verbr. JE1 ZE, vereinz. s WO OSCH, verstr. WA, vereinz. sw elbostf., verbr. sö elbostf. omd.; där, [dr] WO-Zi, verstr. mittleres/s JE2 ZE, vereinz. anhalt.; [d] STE-Je, WO-Zie; [dr] verbr. anhalt.; [dr] Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung: dor(r) verstr. s ZE, vereinz. sö elbostf., verbr. anhalt.; dr verstr. ZE sö elbostf. omd.; m. Dat./Akk.: Dat. und Akk. der Standardspr. sind formal auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen (nur 2 elbostf. Belege mit dem Klaus 1936,20, Lieder-Ma Nr. 733 (WA-Eg)): den SA-Bre, Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die), vereinz. OST, GA-KloNeu, verstr. mittleres/s JE2 JE1 ZE, verbr. elbostf., verstr. anhalt.; dän, [dn] SA-Rist, verstr. s Altm., vereinz. mittleres/s JE2, verstr. ZE, OSCH-Grö, Firmenich o.J. 160 (WA-Ost), verstr. anhalt.; däen JE2-Schön; dn Mda-Sti 28; denn Wb-Altm 33, vereinz. SA, JE2-Neu Wa; dänn, [dän] Bewohner-Altm 1,325, verbr. SA OST STE, GA-Fau Trü, vereinz. n JE2; deänn OST-Ga; dann, [dan] vereinz. nwaltm. w Altm. mittleres OST, STE-Ga, JE2-Kam; dean’n Matthies 1903,49; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu ’n; Reste des Dat. liegen in einz. Wendungen und Verbdg. mit Präp. vor, z.B. ‘zum’ (tum Dokter WO-Gu; taum Danze OSCH-Weg); f. Nom. Sg.: de(e), [d], unbetont [d] (auch bei betonter Form die) verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. mbrdb., verbr. elbostf. omd.; die räumliche Verteilung von dä, dei und däi entspricht der des best. Art. m. Nom. (s. oben); die vereinz. mittleres/s JE2, verstr. JE1 ZE, vereinz. sö elbostf. s CA; di’e, [d] verstr. mbrdb.; f. Akk. Sg. entspricht dem Nom. (de(e), dä, dei, die) bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]; f. Dat. Sg.: im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen, im Nthür. werden sie dagegen geschieden, in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt: im e-Apokope-Gebiet (Nwaltm., Nordbrdb.) oft zu d’ (z.B. in’d, int Schl ‘in der Schule‘), sonst zu ’e (z.B. inne Schle); daneben existiert die Dativform: der vereinz. JE2 JE1 HA OSCH, verstr. sw elbostf., verbr. nthür., CA-Lö Me; dr BLA-Brau; dr Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu dr, ’r JE1-Kä La Mo, WE-Oster, vereinz. QUE n BA, verstr. nthür.; einige Orte im sw Elbostf. gebrauchen beim Art. m. Nom. de, dei, beim Art. f. Dat. dagegen der; m., f., n. Pl.: im Nom. Verteilung der Formen weitgehend wie beim best. Art. f. Nom. Sg.; darüber hinaus: dia ZE-Mü; im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. (wie Nom. bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]) zusammengefallen; im Nthür. wie auch verstr. im sw Elbostf. entspricht die Form des Dat. formal der Form des best. Art. m. Akk. Sg. (den/dän); Demonstrativpron./Relativpron.: die Formen entsprechen weitgehend denen der betonten Varianten des Art.; m. Nom. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: [dai] Dialekt-Ma 3 (vereinz. nö CA); der/där vereinz. GA, verstr. STE n WO, vereinz. HA; im Anhalt. dominiert [dr]; m. Dat./Akk. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: in subst. Funktion: dene verstr. w elbostf.; däne, dëne verstr. sw elbostf.; f. Nom. Sg.: vgl. die betonten Formen des best. Art.; die unbetonte Form des Art. [d] wird im Mbrdb. und Anhalt. durch i-Formen ersetzt: die, [d] verstr. mbrdb., allg. anhalt.; [d] verstr. mbrdb.; f. Dat./Akk.: Akk. wie Nom.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.; m., f., n. Pl.: Verteilung der Formen weitgehend wie beim Demonstrativpron. f. Nom. Sg.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.
Fackwark n. ‘die aus Balken und Ständern bestehende Holzkonstruktion beim Fachwerkbau’, auch dass. wie  Fack 1a., 3: vereinz. elbostf., 4: Alt-Cöthen 70.
Lautf.: Fahkwark QUE-Di; Fa(a)kwerk Wb-Holzl 83, Heimatgesch-Bad 21; Fachwark Klaus 1936,34, Alt-Cöthen 70; -werk Beiträge-Nd 75 (WO-HWa), HA-Oh.
ften Vb. 1a. ‘ergreifen und festhalten’, auch ‘jmdn. ergreifen, erwischen, festnehmen’ verstr. – fass! Hetzruf an den Hund, Mda-sJe1 13; ... kreeg den kleinen Knecht an sien’ Been to faoten ... Pohlmann 1905 ff.,125; Rda.: ... bi’n Slawittchen faten ... Lindaua o.J. 1; Sprw.: wen de Kauh hört, der fat se bien Schwanze ‘wen eine Sache etw. angeht, der kümmere sich darum’ QUE-West. – 1b. ‘Haschen spielen’,  krgen, 2: GA-Sa, STE-Bis, 3: HA-Wef. – 1c. ‘mit der Hand berühren, an eine best. Stelle greifen’ verstr. – ... faßtese an’n Arm ... Wäschke 61915,74; d müsste anne Frange (Kurbel) ft’n JE2-Scho; Rda.: ... deip in de Ficke faaten ... ‘viel Geld ausgeben müssen’ Gorges 1938,61; Fasse dich man n deine Nse! ‘Kümmere dich lieber um deine eigenen Angelegenheiten!’ Wb-Ak 119. – 1d. refl. ‘sich  balgen, miteinander ringen’ 2: Wb-Altm 49, vereinz. w Altm., verstr. ö Altm., JE2-Grü Ku, JE1-Flö, 3: vereinz. elbostf. – faot di mal mit ämm Wb-Altm 49. – 2a. ‘als Ladung, Einfüllung aufnehmen’ – De Jasthewe, die Ausschpann hoddn, konntn de Menschen bale nich meh fassn. 4: Alt-Cöthen 65 f. – 2b. ‘ein bestimmtes Fassungsvermögen haben’ – de Emmer ft tein Lter 3: HA-Oh. – 3a. ‘Bier in ein Fass gießen’ 2: Wb-Altm 49. – 3b. in der Verbdg.: nen (ge)ft hebben ‘betrunken sein’,  dn, 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. n/mittleres elbostf., 4: BLA-Sti – de hat ordentlich einen e fat WO-Ma. – 4. ‘erfassen, erkennen, verstehen’, auch ‘für möglich halten’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 207, 4: Wb-Be, Krause 1964,12 – ik kann’t noch immer nich ften HA-Oh; tas kannste fassn Wb-Be.
Lautf., Gram.: Inf.: fat(e)n, ft(e)n verstr. elbostf.; f(a)ot(e)n, foat(e)n verstr. Altm., vereinz. JE2, JE1-Flö, vereinz. elbostf.; [ft] JE2-Scho; foaten ZE-Göd Nu; fass(e)n, [fas()n] verstr. anhalt.; 3. Sg. Präs.: fa(a)t, ft verstr. elbostf.; faat’t Wb-Holzl 84; faot vereinz. Altm.; foat’t Matthies 1903,8; fott, [fot] Wb-Altm 49, verstr. ZE; [fast] Mda-Ze (ZE-Roß); Imp. Sg.: faat, ft HA-Bee Oh; fate, fte vereinz. elbostf.; faot, foat, [ft] Wb-Altm 49, Lieder-Ma Nr. 924 (WA-Eg), QUE-Di; [fot] Mda-Ze (vereinz. ZE); faß, [fas] (vorw. als Hetzruf) MdasJe1 13 (verstr. s JE1), Mda-Ze (ZE-Roß), Lindauc o.J. 49, Wb-Be; fasse Wb-Ak 119; 1./3. Sg. Prät.: sw.: fte Wb-Nharz 207; faat’te Wb-Holzl 84; faßtese mit Enklise des nachfolgenden Personalpron. 3. Sg. f. Wäschke 61915,74; st.: ft Wb-Altm 49; Part. Prät.: sw.: efa(a)t, eft vereinz. n/w elbostf.; efaat’t Wb-Holzl 84; efaot, [ft] JE1-Ca, Dialekt-Ma 7 (verstr. w JE1, vereinz. nö CA); faot, foat vereinz. Altm.; fatt Id-Quea 151; fat’t Bewohner-Altm 2,129; [fot] Dialekt-Ma 7 (JE1-Gü, verstr. mittleres/s JE1), ZE-Göd; [j-] Mda-Ze (vereinz. ZE); jefasst, [jfast] a.a.O. (ZE-Roß), BLA-Sti; [faot] SA-Dä; st.: eften HA-Oh; faot’n Wb-Altm 49.
fn Adj. verstr. (aus JE2 und JE1 keine Belege). 1a. ‘dünn, zart’ – n’ ganz fnen Fmet HA-Oh; Reim: Mek’n, spinnste fine, denn soste wär’n mine ... Volkstum-Ma 61. – 1b. ‘aus kleinsten Teilchen bestehend, zu kleinsten Teilchen zerkleinert’ – hale mal ’n Pund fienen Zucker HA-Bee; ... Ziwweln ... recht fein jehackt ... Alt-Cöthen 76; ... denn kriwwelt un jucket se de fiene Kalkstoof in de Näse, ... Wedde 1938,18. – 2. ‘gesittet, vornehm, wohlhabend’, auch ‘sich übertrieben vornehm gebend’ – de finen Lü SA-Bee; Rda.: ’n feiner Pinsel ‘ein sich übertrieben vornehm gebender Mann’ ZE-Roß; Sprw.: wecker immer fien jeiht, is selten fien SA-NFe. – 3a. ‘sauber, ordentlich, hübsch, ansehnlich’ – en fein Mäken WE-Heu; Verbdg.: sek fn maken Wb-We 156. – 3b. ‘gut, hervorragend’, auch ‘erfreulich, schön’ – Das schmeckt fein. Wb-Ak 55; det is awwer fein, det de kommst ZE-Roß; Verbdg.: dat is ne feine Sache HA-Oh; ... ne feine Bagahsche! iron. Krause 1964,81; Rda.: fein raus sein ‘Glück gehabt haben’ ZE-Roß.
Lautf., Gram.: fien, fn verstr. nwaltm. Altm. elbostf. (vorw. 1.); fiene sw. m. Nom. Sg. Wedde 1938,18; fiene, fne vereinz. elbostf., Mda-Sti 17; fein, [fain] SA-Se (3.), OST-Los (3.), ZE-Na Roß, verstr. elbostf. (vorw. 3.) anhalt.; feine gem. Dekl. f. Nom. (Akk.) Sg. Krause 1964,81; [fn] QUE-Di (3.); Kompar.: mit d-Einschub: fnder Wb-Nharz 208; feinder Vk-Harz 8,31.
fsch Adj. 1a. ‘ morsch, brüchig, leicht zerfallend’, auch von Holz, das zu faulen beginnt, 1: vereinz. nwaltm., 2: SA-Kal, verstr. s Altm. JE2, verbr. JE1, vereinz. w ZE, 3: vereinz. n elbostf., verstr. mittleres/s elbostf., 4: Wb-Ak 60 – dät Holt is fsch JE2-Scho; Dr Strick is fsch. Wb-Ak 60. – 1b. ‘weich, schlaff, welk’, von Pflanzen oder Früchten, bes. vom Kohl der keinen festen Kopf gebildet hat, 1: SA-Rist, 2: OST-Bö, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. omd. – de Kohl is fß OST-Bö; an fsches Redschen Wb-Ak 60; de Appel is schn fsch Beiträge-Nd 62 (WO-HWa). – 1c. ‘überreif, weich, von innen faulend’, bes. von Birnen,  mulsch, 3: CA-Ca GrRo, 4: BE-KlSchie Wa. – 1d. ‘fadenscheinig, dünn’, von Geweben, 1: verbr. nwaltm., 2: verstr. Altm., 3: vereinz. n elbostf., CA-Gli Löd – dat Lemmwand (Leinen) is bannich fesch SA-Dä; foosch neien ‘schlecht, unordentlich nähen’ CA-Löd. – 2. ‘kraftlos, erschöpft’,  slapp, auch ‘lustlos’ 2: Id-Altm, Wb-Altm 56, 3: Wb-Holzl 87, Id-Eilsa 63 – ’t is ’n fschen Krl Wb-Altm 56; ek bin sau fosch Id-Eilsa 63; dat Peerd war nachern sau fohisch Wb-Holzl 87 (HA-Ov). – 3. ‘ärgerlich, zornig’,  1fuchtig, auch ‘eigensinnig, starrköpfig, trotzig’,  dickköppig, 2: ZE-Roß, 3: BE-Gü, 4: verstr. anhalt. – lsen jn, dor is fsch DE-Ca; Se heert’s nich jarne un konne mächtig foosch drewwer wer’n. Alt-Cöthen 83.
Lautf.: foosch, [f]; außerdem: fosche BA-Schie; [fe] Id-Eilsa 63; fß, [fs] SA-Ah Pü, vereinz. mittlere Altm. OST; [faus] SA-Ku Zie, vereinz. nö SA, OST-Bi, GA-Ku; [fes] verbr. nwaltm.; Nbf.: fohisch Wb-Holzl 87.
Gasthoff m. ‘einfaches Wirtshaus, Schenke’,  1Krg, 2: vereinz. OST s Altm., verstr. mittleres JE2 mbrdb., 3: verstr. elbostf., 4: verstr. omd. – ... da kieken wi uns nah ’n Gasthoff umme. Lindaua o.J. 3; De Jasthewe, die Ausschpann hoddn, konntn de Menschen bale nich meh fassn. Alt-Cöthen 65 f.
Lautf., Gram.: Gasthoff, J-; außerdem: Gastoff, J- GA-Dö, JE2-War, JE1-Mo; -hof (wohl durch die Standardspr. beeinflusst) OST-Kö, vereinz. s Altm. mittleres JE2 mbrdb. elbostf. anhalt.; -hewe Pl. Alt-Cöthen 65 f.
ggen I. Präp. verstr. – 1. räumlich – a. ‘unmittelbar daneben’ – hei stellde sek gegen ene Wb-We 38. – b. ‘gegenüber’ – gegen der Köken (Küche) a.a.O. 38. – c. zur Bezeichnung einer zielgerichteten Bewegung auf etw. zu – de rn klatscht jjen de fenster Wb-Nharz 98; Ick flog doa gäg’n dee Stuwendöahr ... Francke 1904,10; Rda.: dai löppt mit ’n Kopp gaigngg dai Wand ‘er will etw. Unmögliches erreichen’ SA-Dä. – 2a. zur Bezeichnung eines abweisenden, feindlichen Verhaltens in Bezug auf jmdn. – de hett wat jejen miene Brut WO-Dru. – 2b. zur Bezeichnung des Zuwiderlaufens, Entgegenwirkens – ... dor ... Mensch läbt nich unjeschtraft jejn ... de Natur. Krause 1964,93; Sprw.: jejen an Fuder Mist kann man nich anstinken CA-Sa. – 2c. zur Bezeichnung des Schutzes vor, der Abwehr gegenüber etw. – en Middel gegen de Wörme Id-Eilsa 46. – 3a. ‘in Bezug auf’ – ... Johannes is nich beese jejen mich ... Richter o.J. 59. – 3b. ‘im Vergleich zu’. – 4. zeitlich zur Bezeichnung eines ungefähren Zeitpunktes – jän Middag JE2-Gü; ... jähn vartel uff Viere ... Alt-Cöthen 2. – II. Adv. Kurzform von  drggen 2., 3: vereinz. elbostf. – d is nist jjen de mken Mda-Weg 89.
Lautf.: gegen, jejen Ehlies 1960b 298, vereinz. Altm., ZE-Roß, verstr. elbostf., vereinz. anhalt.; je’en Wäschke 41910,56; jn Wb-Ak 77; gäg(e)n, jäj(e)n, [jj()n] vereinz. s Altm., JE2-Scho, Heimatkalender-Ze 1964,91 (ZE-Ze), Wb-Be; jäin Heimatkalender-Je 1939,103 (JE2-Schön); jä(h)n, [jn] GA-Kä, JE2-Gü, Mda-Ze (ZE-Roß), Alt-Cöthen 2; jäne, [jn] verstr. mbrdb.; jjen Mda-Sti 53; [gaig] SA-Dä; giegen OSCH-Di; jjen BLA-Brau.
Geklappere n. ‘ständiges Klappern’ 3: HA-Oh, 4: Alt-Cöthen 76 – ... un denn junks Jeklappere los mite Hackebeile ... a.a.O. 76.
Lautf.: Jeklappere.
1hacken Vb. 1. ‘mit einem scharfen Gegenstand auf etw. einschlagen, um es zu zerkleinern’ verstr. – Holt hack’n Wb-Altm 72; nu ma de Ziwweln här un denn … de Ziwwelwurscht recht fein jehackt Alt-Cöthen 76; Rda: man kann Holt op ene hacken ‘er ist geduldig, lässt alles mit sich geschehen’ Wb-We 44; Sprw.: wu hackt ward, da fallt ook Späne HA-No. – 2a. ‘den Ackerboden mit der Hacke auflockern, von Unkraut befreien’ verbr. – Jetreide, R’m, Kartoffel’l hacken Wb-Ak 64; in Jrden miss mor m haggen DE-Ca; Rda.: um’n Busch hacken ‘den Kartoffelacker hacken’ WA-Ost; öbbern Kopp hacken dass., WO-Gu; ut Krut hacken dass., CA-GrRo. – 2b. in der Verbdg.: gut hacken ‘Kartoffeln anhäufeln’,  anplgen, 4: Wb-Ak 64, DE-Els. – 3. ‘mit dem Schnabel heftig schlagen’ 3: HA-Oh, vereinz. s elbostf., 4: Wb-Ak 63 – de Klucke hacket de Kken HA-Oh; de Hin’ner hacken sich Wb-Ak 63. – 4. ‘jmdn. fortwährend zurechtweisen, ungerecht behandeln’ – op einen hakken 3: Wb-Nharz 67. – 5. refl. ‘gut zu spalten sein’ – das fichtene Hols hackt sich jt 4: Wb-Ak 64.
Zuss.: zu 1.: in-, ls-; zu 2a.: n-; sonstiges: hen-.
Happ(en) m., f. 1. ‘mundgerechte Menge eines (festen) Nahrungsmittels, Bissen’, auch ‘Imbiss, kleine Mahlzeit’ verbr. – n’ lüttich Heppken HA-Oh; an Happen Brot Spr-Asch 34; Lß mich doch m an Happ abbeißen, ich hawwe so’n Hunger! Wb-Ak 65; ‘n Happ tom Äten hol’n Wb-Altm* 55; immer hatse schene hepkens Mda-Weg 97; Sprw.: fette Happen sind leichte tefreten ‘Annehmlichkeiten sind leicht zu ertragen’ Sprw-Börde. – 2. ‘ein bisschen, ein wenig’,  bten – a. in der Verbdg.: ein Häppchen 2: ZE-Roß, 4: verstr. anhalt. – mache man an Heppchn trapp ‘beeile dich ein bisschen’ Wb-Be; hä humpelte je immer noch a Heppchen Alt-Cöthen 6; kumm doch m an Heppchen bei uns! Wb-Ak 69. – b. in der Verbdg.: ‘n Happen 3: BA-GrAls.
Lautf., Gram.: m.: Happ(e)n; außerdem: Happm QUE-Di, hapm ZE-Roß, Wb-Be; [hap] Id-Eilsa 66, Happ’m Wb-Ak 65; [habm] SA-Rist; Happ, [hap] Wb-Altm* 55, verstr. ö JE1, Wb-Ak 65; Happe ZE-Roß; f.: [hap] JE2-Scho, verstr. w JE1, happe OSCH-Di, Wb-Nharz 70; Häppe ZE-Roß; Dim.: Heppken HA-Oh, hepken Mda-Weg 97, Wb-Nharz 77; hepjen OSCH-Di; [hepn] ZE-Roß, Heppchen verstr. anhalt.; [hepn] Wb-Be; hapchen Mda-Sti 149. Zuss.: zu 1.: K-, Koste-, Ml-.