1lüchten Vb. 1. ‘Helligkeit verbreiten’, von einer Lichtquelle, 2: Wb-Altm 128, JE2-Gü, Mda-Ze (verstr. ZE), 3: verstr. elbostf., 4: verstr. omd. – De Strn lücht’n recht. Wb-Altm 128. – 2. ‘blitzen, wetterleuchten’ 2: Wb-Altm 128, ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – et lücht Id-Eilsa 77; foarnst hett et schoan e licht QUE-Di. – 3. ‘mit einer Lichtquelle erhellen’ 2: verstr. ZE, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. omd. – lüchte mik ml wat HA-Oh; Ich will dich leicht’n, daß de uf de Treppe nich fellst. Wb-Ak 104; Rda.: där soll mich janich kommen, dän wer ick leichten (zur Rechenschaft ziehen, auszanken) ZE-Roß; na dick hatt se woll na Huse lücht’, watt ‘dich hat sie wohl hinausgeworfen’ HA-Bee.
mken Vb. 1. ‘tätig sein, etw. tun, unternehmen’ verbr. – det maken alle Liere ännersch ZE-Gri; Eck kan et nich machn Spr-Asch 19; dat warrt glks e’mket HA-Oh; ick wett nich, watt’er t mken sall HA-Oh; d is nischt b te mken Wb-Nharz 122; S was macht mor nich! Wb-Ak 108; No, wat makeste denn awer ok! Ausruf, wenn jmd. gestolpert ist oder einen Schaden angerichtet hat, Sprw-Harzvorlg 264; Rda.: mket anderst! secht Beksmann ‘es ist nun einmal so’ Mda-Weg 106. – 2a. ‘etw. herstellen, verfertigen’ verbr. – Körw moaken STE-Hü; … ik moake mei ne Piepe … ZE-Nu; Kannste mich m anne Scharze (Schürze) machen? Wb-Ak 108. – 2b. ‘etw. hervorbringen, erzeugen’ verbr. – Feier machen Wb-Ak 108; Rda.: Make kan’n Summs nich ‘lass dein Gerede’ Spr-Asch 19. – 2c. ‘seine große Notdurft verrichten’, schten, verstr. – dat Kind hat eben wat e’ mket HA-Oh. – 2d. ‘ein Kind zeugen’ vereinz. – hei hat’t ‘n Kind e’mket HA-Oh. – 2e. ‘sprechen, erzählen’ – platt moakn 2: Mda-Ze (verstr. ZE). – 3a. ‘etw. bearbeiten, für einen bestimmten Verwendungszweck herrichten’ verbr. – Jrs machen Wb-Ak 109; Sejl moken ‘Strohseile zum Garbenbinden vorbereiten’ WA-Neu; s Bedde machen CA-Ak; Haß (heiß) Wasser maken Spr-Asch 19; sich de Hre machen CA-Ak; de Holthauersch kunten sich nah’n Feierahnd noch ne Karre full Holt vör sich moken JE2-Gü; Unsen Acker machte Kselr. Wb-Ak 108. – 3b. ‘Speisen und Getränke zubereiten’ vereinz. – was machemor denn haide ds Midd? CA-Ak. – 3c. ‘hinzugeben’ verbr. – moag en bißchen Kümmel an Wittkohl OST-Na; Mir machen kne Semmel’l inne Lewwerworscht. Wb-Ak 108. – 3d. in der Rda.: Make deck nischt opn Schlips ‘bekleckere dich nicht’ 3: Spr-Asch 19. – 3e. ‘anziehen’ – Herr Lehre, kann mr uns in’n Tornanzuch machn 3: Spr-Asch 19. – 4a. ‘bewirken, verursachen, hervorrufen’ verbr. – Drsch (Mühe, Arbeit), Spß machen Wb-Ak 109; Ummestenne mken HA-Oh; Stank maken Spr-Asch 19; Sprw.: ten mket Spss, Frten noch mer HA-Oh. – 4b. ‘in einen bestimmten Zustand versetzen’ verbr. – wach, warm machen Wb-Ak 108; sich schmuck machen ‘sich herausputzen’ CA-Ak; w hem’m Molthp’m (Maulwurfshügel) jlatt emokt JE2-Scho; du kannst einen vorrückt mken HA-Oh; diu hat uns doch raen kateosk (ärgerlich, wü- tend) maokt SA-Dä. – 5. ‘sich in bestimmter Weise verhalten, gebärden’ verstr. – Rda.: an Jesichte machen ‘das Gesicht in besonderer Weise verziehen’ CA-Ak; de mokt n pa Ogn ‘er staunt sehr’ STE-GrMö. – 6. ‘sich in einer Entwicklung, einem bestimmten Zustand befinden’ – a. ‘sich in positiver Weise entwickeln’ verbr. – et mkt sek Wb-Nharz 122; t macht sich Wb-Be. – b. ‘ein bestimmtes Befinden haben’ verbr. – wat mkste ‘wie geht es dir’ Wb-Nharz 122; … wat moakt Dien Wief? Albrecht 21822 2,3; was machsde denn immer noch? CA-Ak; mahkt gut Abschiedsgruß, QUE-Di. – c. in Rda. euphem. vom Sterben, starwen, verstr. – alle machen ‘sterben’ Serimunt 1930 Nr. 82; de moakt nich mehr lang ‘er stirbt bald’ GA-Vo. – d. ‘eine bestimmte Eigenschaft, Beschaffenheit besitzen’ verstr. – de Weg moket an Berje ne Böje (Kurve) WE-Heu. – 7. in der Verbdg.: sik t nichts wat mken – a. nur mit variabler Angabe der Pers. im Nom. ‘gleichgültig bleiben, sich nicht beeinflussen lassen’ verstr. – b. mit variabler Angabe der Person im Nom. sowie des betreffenden Objekts im Dat. ‘etw., jmdn. nicht schätzen, nicht mögen’ verstr. – t rsbr make ek mek nischt Wb-Nharz 122. – 8. ‘gehen, fahren, reisen, sich irgendwohin begeben’ verbr. – mir machn hr langk Wb-Be; du moksd tem Ploien(Pflügen) SA-Die; morjen machmer na Zarwest ZE-Roß; Mr machen mit de Bne n Machdeborch. Wb-Ak 108; Wir machen uns jleich ibern Marcht weck zu Hause. Spr-Asch 19; upn Kn mken ‘sich von Land wieder auf den Kahn begeben’, Schifferspr., Elbschifferspr. 347 (WO-Ro); Rda.: op de Sock’n maken ‘sich auf den Weg machen’ Spr-Asch 19. – 9. ‘eilen, sich beeilen’ verbr. – mke doche Id-Eilsa 77; swinne mken HA-Oh; fiks mkng STE-Buch; Ich muß machen, daß ich n de Ellewe komme, der Damper hat all jetutt. Wb-Ak 108; Rda.: Trab machen ‘sich beeilen’ a.a.O. 108; Vers: Makt, makt, et wörd kolt! Ausdeutung des Krächzens der Krähe, WO-Schn. – 10. in der Verbdg.: (sik) wat mken ‘etw. heimlich entnehmen, beiseite schaffen’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 351 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 351 (CA-Ak), Wb-Ak 108. – 11. in der Verbdg.: Mach sachte ‘vorderer, ungefalteter Teil des Frauenrocks’, wird von der Schürze bedeckt, 2: Wb-Altm 130. – 12. in der Verbdg.: Maok di lustig, frölich upp un trurig daol ‘Mittel zur Erregung der Brunst bei Tieren’ 2: Wb-Altm 134. – 13. Part. Prät. – a. ‘wohlhabend, angesehen’ 3: vereinz. elbostf. – dat is’n jemachter Mann HA-Oh. – b. ‘verloren’ – kr ek dek, denn biste jemacht 3: Wb-Nharz 58.
2man 1. Adv. ‘nur, bloß’ verbr. – a. verstärkend, nachdrücklich – teef man ‘warte nur’ WO-Sa; dat isset ja man HA-Oh; mannich verneinend, Beiträge-Nd 66 (WO-HWa); dat seik (sage ich) j man Wb-Nharz 122; ek dat mans sau ‘ich tat es nur einfach so’ Id-Queb 10; … snark doch man nich sou Matthies 1903,16; no woorte manne, kumm man wädder BA-Ha. – b. Ausdruck einer Intensität – det pladdert (regnet) man so JE2-Go. – c. abschwächend, einschränkend – h is man kln Mda-Ze (ZE-Gro); das wk man knabb drai Fund CA-Ak; et is j man bls, dat hei ml hr kimt Wb-Nharz 122. – d. beruhigend oder ermunternd – lt man Wb-Nharz 122; wene man nich HA-Oh; man henn ‘nur zu’ ZE-Roß; no denn man tau Mda-Weg 106; hol män’ Hering Volksspr-Altm 92 (SA-Sa); ga man na Hus CA-Bie; laot ämm man gaon Wb-Altm 131; ls mand sinn DE-Ca. – e. in Fragesätzen Ausdruck von Anteilnahme oder Verwunderung – Wat haste denn manne man (mein) Puschelchen (Kosewort) … Spr-Asch 22; Was hawwich denn man d jetn, daß se nich mr mit mich spricht? Wb-Ak 110. – 2. Konj. ‘aber, jedoch’ 2: vereinz. Altm., 3: verstr. elbostf. – he wull wol, he kann man nich Wb-Altm 131; ek de’t (täte es) geren, man et geit nich Wb-We 85; hai hat blaue ’en (Augen), man sai sind gloimich (trübe) WA-KlWa.
matt Adj. ‘kraftlos, erschöpft, müde’, slapp, 2: vereinz. Altm. JE2, Mda-Ze (verstr. ZE), 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. BE.
Milbe f. TiN
1. wie Standardspr., 2: Mda-Ze (verstr. ZE), 4: Mda-Sti 51. TZ:
Käsemilbe Mlkwer 2Mte Mtworm.
– 2. ‘Blattlaus’ 2: vereinz. s JE1, verbr. ZE, 3: JE1-Plö Pre.
mild Adj. 1. ‘nicht rau, von angenehmer Temperatur’ 2: Mda-Ze (verstr. ZE), 3: HA-Oh, Wb-Nharz 127, 4: Wb-Be – n’ millen Winter HA-Oh; de Luft is hte sre mille Mda-Ze (ZE-Reu). – 2. ‘mildtätig, freigiebig’ 2: Wb-Altm* 63, 3: WE-Strö.
Möller f. ‘das Gewerbe der Mehlgewinnung’ 2: Mda-Ze (verstr. ZE), 3: Beiträge-Nd 66 (WO-HWa), HA-Oh, Wb-Nharz 127 – de milder bedrben Wb-Nharz 127.
Morgen 1. m. ‘Tageszeit von der Morgendämmerung bis zum frühen Vormittag’ verstr. – n’ Morjen Grußformel, HA-Bee; hte Morjen HA-Oh; fo (von) Morrejen dass., QUE-Di; Hüt vör Morren to dass., Wb-Altm* 63; … det morrin’s ümme viern … JE2-Gü; Ik ha äin Morr’n van Klock dree bet Klock nä’n Gras mäht. Hausfr-Altm 1927,45 (STE-Ber). – 2. m. ‘Osten’ 2: Mda-Ze (verstr. ZE), 3: Wb-Holzl 142, HA-Oh, Wb-Nharz 128, 4: Wb-Ak 116 – In Morrejen stt an Jewitter. Wb-Ak 116. – 3. m., f. ‘Flächenmaß von ca. 0,25 ha’ 1: SA-Rist, 2: vereinz. brdb., 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 116, Vk-Anhalta 21, vereinz. BE – Un’n halwn Morren Tüfflland … Kredel 1929,26; da gift et for de Morge to rohn (roden) mit Krut tosammenmaken zwanzich bett fünwenzwanzich Mark HA-Neu; Rda.: hei kimmt op de 7 Morgen ‘er kommt bald auf den Friedhof, stirbt bald’ QUE-Que.
Mser m. ‘Mörser, rundes Gefäß, in dem mit Hilfe eines Stößels feste Stoffe zerstoßen werden’ 2: Wb-Altm 136, Albrecht 21822 3,28, Mda-Ze (verstr. ZE), 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 44, BA-Ha, Wäschke 41919,100 – Twbäcke wert in Mörser kaputt e’ stött HA-Oh; … tatse in an Marschel, schtamptese kortschenkleeninzwee … Wäschke 41919,100;Un in Meuser twei to stötn
Päper, Allerlei, Kamum (Kardamon). Albrecht 21822 3,28.
Mudderml n. ‘angeborener dunkler Fleck auf der Haut’ 2: Mda-Ze (verstr. ZE), 3: HA-Oh, 4: Wb-Be.