nmen Vb. verbr.
1. ‘mit der Hand ergreifen, erfassen’ –
der Voader nemmt de Seiße JE1-Wol; Rda.:
’n beis Schlafittchen n’m ‘jmdn. fassen’, auch ‘jmdn. zur Rechenschaft ziehen’ Wb-Ak 118.
– 2. ‘etw. (Angebotenes) annehmen’, auch ‘zu sich heranholen, in seinen Besitz bringen’ –
de Aikatte (Eichhörnchen)
nömmt de Nödd’n k JE2-Scho; Rda.:
fon dne nimmet kein Hunt ‘n Stücke Bret HA-Oh;
Hei is vom Stamme Nimm. ‘Er nimmt alles, was er bekommen kann, ist auf seinen Vorteil bedacht.’ Heimatland-Ga 1930 Nr. 10; Sprw.:
von den Lüen mot man’t nehmen, von den Bömen kann man’t nich schüddeln WE-Dee.
– 3. ‘fremdes Eigentum in seinen Besitz bringen, stehlen’,
klauen –
de Mt (Magd)
kunn en … nich en’m häm’m … Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa).
– 4. ‘jmdm. etw. entziehen, jmdn. um etw. bringen’ – Rda.:
sett dik’n bettchen hen, süss nimmeste üsch de Rauh HA-Oh;
sich nich de Butter vons Brt n’m lßen ‘sich nicht alles gefallen lassen’ Wb-Ak 118.
– 5. ‘ergreifen und an eine bestimmte Stelle, in eine bestimmte Lage bringen’ –
opp’n Puckel neemen Hbl-Ohre 1928 Nr. 17/Wöhlbier (HA-Eim); Rda.:
Das mußte nich uf de leichte Aksel n’m. ‘Das musst du ernst nehmen.’ Wb-Ak 118.
– 6. ‘für einen bestimmten Zweck gebrauchen’ –
de Kummkarre nömmt man tum Messfan JE2-Scho.
– 7. ‘heiraten’ –
sek ne fr nmen Wb-Nharz 133.
– 8. ‘bei sich unterbringen, aufnehmen’ –
hei hat sne Swester n sik e’nemen HA-Oh.
– 9. ‘dem Körper etw. zuführen’ –
wat tau sik nem’n HA-Oh;
Nimm doch m Bal’lerjnstropp’m. Wb-Ak 118; Rda.:
een nähm ‘Alkohol trinken’ KÖ-Grö;
einen drup nehm ‘einen Handel mit einem Trunk beschließen’ STE-Sto;
hat einen to vell e’nohmen ‘ist betrunken’,
dn, HA-Ma.
– 10. ‘akzeptieren, hinnehmen’ – Rda.:
Mor mußt n’m w’s kimmet. Wb-Ak 118.
– 11. ‘mit jmdm. auf eine bestimmte Weise umgehen’ –
se wuste ne te nem’m Mda-Weg 108.
– 12. ‘sich unterscheiden’ –
d beiden nmen sek nischt in der grte Wb-Nharz 133.
– 13. in Verbdg. zur Umschreibung anderer Verben –
te Mte nem’n ‘die Körpermaße durch Messen ermitteln’ HA-Oh;
in’n Dsuch n’m ‘einen Kahn in den Schleppzug aufnehmen’, Schifferspr., Elbschifferspr. 363 (STE-Bit);
‘n Kn n Land (in Hfen) n’m ‘den Kahn an das Ufer, (den Hafen) steuern, um dort zu ankern’ Wb-Ak 118; Rda.:
sik Tt nem’n ‘sich nicht beeilen’ HA-Oh;
int Jebt n’m ‘jmdn. eindringlich befragen’ Mda-Ar 28;
datt nimmt kn gd Kr ‘das nimmt keinen guten Fortgang’ Wb-Altm 265;
ick will’n schon de Maße nähm ‘ich werde ihn verprügeln’ Spr-Asch 17;
an de Longe nehmen ‘jmdn. streng behandeln oder in seiner Freiheit einschränken’ Id-Eils
b 147.