Melkbrett n. 1. dass., 3: HA-Oh, OSCH-Har. – 2. ‘Zunge’, scherzh. – … bruke bloß na siner Tunge de kucken … Un harre hei rinnesäbelt in’t Fleisch, denn vorrschwund dat ole Melkbrät woll’n Augenblick … 3: Klaus 1936,3.
Lautf.: Melkbrt HA-Oh, OSCH-Har; -brät Klaus 1936,3.
mit 1. Präp. verbr. – a. zur Bezeichnung der Gemeinsamkeit, des Zusammenseins, Zusammenwirkens – met em (ihm) OST-Katt; met se (ihr) ZE-Roß; Hai harre mit sne Fr … ain ainzich Kind … Tiedge 1954,39; … dee mit öhre Hunne deen Wegg ropper ekomen waren … Hbl-Ohre 1928 Nr. 9/Wöhlbier (HA-Eim). – b. zur Bezeichnung der Art und Weise, der Begleitumstände – met der hast ‘hastig’ Wb-Nharz 126; mit Jedult geiht alles vel besser HA-Oh. – c. zur Bezeichnung des Mittels oder Materials – mit dat lange Metz SA-We; hei kummet mit’n Zuch HA-Oh; Ich fre mits Rd n Dessau …. Wb-Ak 114; Rda.: dat jütt met Molln ‘es regnet heftig’ STE-Schi; Sprw.: mit Jeld kann’n Dwel danzen lten HA-Oh. – d. zur Bezeichnung der Zugehörigkeit, des Inhalts – … draug n Tellder mit Kauken rop … Klaus 1936,7; sönn richtig Schneedriem met Fusselschnee OST-Los; d Dwel (Fischart) bitt an Hkng met ne Plme JE2-Scho. – e. zur Bezeichnung einer Zeitangabe – mid der Tiet ‘inzwischen’ Wb-Holzl 141; mit’r Wle ‘allmählich’ HA-Oh; met enmoal ‘plötzlich’ ZE-Mü. – f. zur Bezeichnung einer allg. Beziehung zum Objekt – frintlich, bse sn met einen Wb-Nharz 126; mid mich gannsde das nich machen DE-Ca; darum mott dat ok anders wärn mit ne HA-Bo; det is schlimm mett de Pissmiern (Ameisen) ZE-Brä; dat is lauter bedrjer met dne Wb-Nharz 126; et worre immer schlechtr met de Hand Ldk-Anhalt 2,50 (BA-Bad). – 2. Adv. verstr. – a. zur Bezeichnung einer (vorübergehenden) Beteiligung, Zugehörigkeit – nich d allne, d andern k medde Wb-Nharz 125; Se brauchte heite nich mit. Wb-Ak 114; Rda.: Datt iss mi goar nich mit ‘Das ist mir nicht recht’ Wb-Altm 138. – b. ‘damit, womit’ – entlich km’r midde rt ‘endlich verriet er es’ HA-Oh; einen medde frn lten ‘jmdn. mit etw. zufrieden lassen’ Wb-Nharz 125.
Lautf., Gram.: mit SA-Dä We, Wb-Altm 138, verstr. s Altm., verbr. elbostf., verstr. anhalt.; mid Wb-Holzl 141, [mid] Mda-Fuhne 50 (verbr. w/n anhalt.), DE-Ca; met(t) SA-Dan, verstr. n/ö Altm. JE2, verbr. JE1 ZE, Wb-Nharz 126, Mda-Harz 16 (BLA-Hü), vereinz. QUE BA; med Wb-We 87, [med] Mda-Fuhne 50 (verbr. ö/s anhalt.); mät, mt(t), [mt] Wb-Altm 137, Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa), ZE-Kö, Mda-Ro, Mda-Sti 5; mid(d)e Adv. verstr. w elbostf.; medde Adv. Wb-Nharz 125. – Etym.: im Mnd. noch strikte Trennung von mit Präp. und mde, medde Adv., vgl. HWb-Mnd 2,929 und 2,998; Stammvokal -e- der Präp. im brdb. Gebiet ist ndl., im anhalt. ndl. und md., im s elbostf. md. beeinflusst, vgl. Teuchert 21972,391ff. Zus.: zu 2.: hr-.
mitfren Vb. dass. wie  mitfren 1., 1: SA-Dä, 2: Matthies 1903,2, 3: HA-Oh, Klaus 1936,52 – No willt Sei middefäuhren? Klaus 1936,52.
Lautf., Gram.: mitföhrn Matthies 1903,2; [mitfuit] Part. Prät. SA-Dä; middefäuhren Klaus 1936,52; -feuern HA-Oh.
mitslpen Vb. ‘etw. (Schweres, Unnötiges) mit sich tragen’ 3: HA-Oh, Klaus 1936,39, Wb-Nharz 126, 4: Wb-Be – hei mott alles middeslepen HA-Oh.
Lautf.: [mitlepm] Wb-Be; metschlpen, medde- Wb-Nharz 126; middesleepen Klaus 1936,39; -slepen HA-Oh.
Me f. ‘mit Schwierigkeiten, Belastungen verbundene Anstrengung’ 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm. ZE, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. omd. – et mkt fel Meuj QUE-Di; jebb dich keene Miehe met mich, bei mich is nischt zu machen ZE-Roß; Watt bin’k schüllig väör de M? Wb-Altm 138; Rda.: … mit Mäuh un Not … ‘gerade noch’ Klaus 1936,40; dao is all Mui vergaifs ‘es ist zwecklos’ SA-Dä; dat is de Meuh nich wert ‘es lohnt sich nicht’ HA-Oh.
Lautf.: [m] GA-Bo, CALV-Zo; M, [m] Wb-Altm 138, verstr. n/mittlere Altm.; Mg Wb-Altm 138; [mj] WO-Zi; Mj’ Wb-Altm 138; Mööi, [mi] vereinz. n/mittlere Altm.; [mjt] OST-Wal; [mi] SA-Pü Zie; [m] Mda-Ze (ZE-Gro Reu Stre); mje Mda-Sti 176; Meu(h)e, Moie verstr. elbostf.; Meu(h), Mäu(h), Moi, [moi] SA-Ah Ma Sa, vereinz. w elbostf.; Meuj QUE-Di; [mi] GA-Ku; Mie Wb-We* 226; [m] CALV-Uth, WO-Zie; [mui] verstr. nwaltm., SA-GrGe; Miehe ZE-Roß, vereinz. anhalt.; [m] Mda-Ze (ZE-Roß), [me] Wb-Be.
1Mle f. 1. ‘durch Wind, Wasser oder Motorkraft betriebene Anlage zum Zermahlen, Zerkleinern von körnigem Material’, bes. ‘Getreidemühle’ verbr. – dai Möll schtit schtill SA-Dä; de Mülder is op de Mele HA-Oh; Denkst du, wenn seck dä Möhle dreiht, eck kann meck op dä Siete leggen? Klaus 1936,21; Rda.: Water op siene Mele ‘etw., das jmdn. unterstützt’ Sprw-Börde; hai hat einen opp der Mle ‘er ist verrückt, geistesgestört’ WE-Zi; Hätt de Möll man Wter, so fün’n sik k wl Gäst Trost für ein Mädchen, dessen Verlobter die Verbindung gelöst hat, Hochzeit-Altm 64; Rätsel:Wat iss dat Beßte an dai Mölle?
– Dat se von Holt iss.
Wenn se von Flaisch waire,
Denn harrn se de Kraihen oppefreetn.
Lieder-Ma Nr. 500
(WO-Ol);
Wekke Mähle hätt kan Water? – die Kaffeemühle, WE-El; Geiht un’ geiht un’ kümmt nich to Dörp? – die M., Bewohner-Altm 2,171; Eine mohle uf der Milde mit 4 gengen … Amt Dessau und Lippehne 1547–1549, Landreg-Anhalt 1,175. – 2a. ‘Brettspiel für zwei Personen, bei dem die Mitspieler versuchen, eine  Mle 2b. zu bilden’ 4: Wb-Ak 113. – 2b. ‘Figur aus drei nebeneinander liegenden Steinen beim Mühlespiel’ – Reim:Stripp, strapp, strull,
Miene Möll’ iss vull,
Miene Mölle gait,
Diene Mölle stait.
3: Lieder-Ma Nr. 753 (Umgebung von
Magdeburg).
Lautf.: Mö(h)le verstr. OSCH WE; Mele HA-Oh, WE-Wa; müöle OSCH-Di; Me(h)le, [ml] Sprw-Börde, OSCH-He, verstr. s elbostf., BA-Ha; Mähle WE-El; mäale Mda-Ro, male Dialektgeogr-Elbe/Saale 94 (verstr. sö ZE); Mle, [ml] verstr. s ZE, BA-Ha, verstr. anhalt.; Mölle, [möl] verstr. s Altm., vereinz. JE2, verstr. nw JE1 n elbostf., WA-Un; Möll, [möl] verbr. nwaltm. n/mittlere Altm.; [ml] Mda-Ar 32; Melle Wb-Holzl 142 (WA-KlWa), WA-Ste, melle Mda-Sti 176, [mel] MdanwJe1a 51 (JE1-Bie Ger), Mda-Ma 70 (verstr. s JE1), verstr. ZE n CA. Zuss.: zu 1.: Kaff-, L-, Molt-, l-; sonstiges: Huckemühle, Klaps-, Münte-.
Muske f. 1. ‘Folge von rhythmisch gegliederten, melodischen Tönen’ verstr. – Musike machen ZE-Roß; dai Hund hiut (heult), wenn hai Musk hoiat SA-Dä; Rda.: mit Musik Ansage von Kontra beim Skatspiel, JE2-Nka; Danzen ahn Musik, dat is aber grad, as wenn’n drög Brot ett. Bewohner-Altm 2,135. – 2. ‘Tanzvergnügen’ 2: Heimatkalender-Ma 1930,84 (JE2-Vie), 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 117 – Musike war ok blos twei- bitt dreimal im Jahre … Klaus 1936,4; ‘n Sunntch sin de Mchens zu Muske jejangen. Wb-Ak 117. – 3. ‘Musikkapelle’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 117 – … de Musike mitt’n schönen Marsch vorweg … Rauch 1929,139.
Lautf.: Musike, [muzk]; außerdem: Musik, [muzk] SA-Dä, Bewohner-Altm 2,135, JE2-Nka. Zus.: zu 1.: Mkens-.
narren Vb. 1. ‘necken,  foppen, täuschen’, vgl. närrken 1., 3: Klaus 1936,57, Wb-We 92, Wb-We* 228, 4: Mda-Sti 9. – 2. ‘einen Hund reizen, ärgern’, vgl. närrken 2., 3: vereinz. elbostf. – d most dn Hunt nich narren, denn bit’e k nich Wb-Nharz 132.
Lautf.: narr(e)n; außerdem: [nar] Id-Eilsa 80; nerren Wb-We* 228; nern Mda-Sti 9. – Etym.: (2.) auch mit Bezug zum knurrenden Laut des Hundes,  narr.
Narv m. ‘von Bindegewebe umgebener Strang, der Reize und Impulse zwischen Gehirn und einzelnen Körperorganen leitet’ 2: ZE-Roß, 3: HA-Oh, Klaus 1936,15 – Rda.: där hat villeicht’n Nrf ‘er ist anmaßend, dreist’ ZE-Roß.
Lautf., Gram.: Nrf ZE-Roß; Nerv Klaus 1936,15; Nerfen Pl. HA-Oh.
neddersetten Vb. refl. ‘sich hinsetzen, Platz nehmen’ 2: Wb-Altm 145, Mda-nwJe1b 73 (JE2-HSe, JE1-Ih Scha), 3: Klaus 1936,49, Wb-Nharz 133 – Sett di nädder Wb-Altm 145.
Lautf., Gram.: neddersetten Wb-Nharz 133; setten nedder 3. Pl. Prät. Klaus 1936,49; [zet nedr] Imp. Sg. Mda-nwJe1b 73 (JE2-HSe, JE1-Ih Scha); Sett ndd’r Imp. Sg. Wb-Altm 145.