Buxtehude ON – Rda.: da kammer derweile nah Buxtehude reesen Bemerkung, wenn jmd. etw. sehr langsam ausführt, 4: Spr-Anhalt 165; auf die Frage “when wilt j gn?” wird scherzh. geantwortet: “n Büxteh, w de Hunne med den Mrse (Gesäß) bellt.” 3: Wb-We 26.
Dackstn m. dass. wie  Dacktgel, 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. brdb., 3: CA-Schö, 4: verstr. anhalt. – hte brengng se de Dackschtne rupp JE2-Scho; Rda.: brich dich man keenen Dachschteen ab ‘rede nicht so geziert’ Spr-Anhalt 165.
Lautf., Gram.: Dacksteen, -schteen, [dakstn, -tn] verbr. nwaltm., vereinz. nw Altm., SA-Jah, vereinz. ö SA ö GA, verbr. ö Altm. JE2 JE1, vereinz. ZE; [-dn] SA-Die; Dagsteen OST-Deu, JE1-Da, ZE-Dor; Tak- ZE-HLe; Dackstein, -schtein, [dakstain, -tain] vereinz. nö nwaltm., verbr. SA (außer nw) GA, vereinz. w OST w STE; Dag- SA-Sta; Dackstäin, [daktäin] SA-Zie, GA-Al KlEn; Dachsteen, -schteen, [datn, -dn] verstr. JE1, verbr. ZE, verstr. anhalt.; Tachsteen KÖ-GrPa; im nd. Gebiet vereinz. auch Dach-Belege; Pl.: -e belegt WO-Bu Ri, verstr. mittleres/s JE2, verbr. JE1, vereinz. ZE, CA-Schö; -n’n, -’n (im e-Apokope-Gebiet) belegt SA-Dre Ro, OST-Gla Klä; -er belegt SA-Ch, STE-Bu, vereinz. n JE2, verstr. ZE.
d(r) I. Adv. verbr. – 1. räumlich – a. ‘an dieser Stelle, dort’ – ’t wass väöl Minschheit dao Wb-Altm 137; Doa sitt’n groten swatten Koater. Bewohner-Altm 2,159; d fld anne Hornsge BE-GrWi; Äppel un Walnötte, Eierplumen un Beerenbratjen, Honnigkauken un Zuckerkannig – ick fund da immer wat te präpeln (essen)! Lindauc o.J. 43; De jreeßte Anßiehunk waar imm’r daa, wo de Fähre vorjefiehrt wurr’n ... Heimatkalender-Ze 1962,91 (ZE-Ze); Rda.: da liet der Hund bejraben ‘das ist der entscheidende Punkt’ Sprw-Börde; da lät der Kamm uff de Butter ‘da herrscht große Unordnung’ ZE-Roß; Sprw.: wu hackt ward, da fallt ook Späne HA-No; Reim:Hinner uns Hus, dao geiht to Kehr,
as wenn Hochtiet un Kinndöp wär.
SA-NFe;
in Verbdg. mit Lokaladverbien: d jänt ‘dort drüben’ STE-Schi; ... ne Nachtigall, da boben in’n Beerboom! Rauch 1929,55; Da draußen sinn nuh de Jungens in de Ferien oh mah jewäst ... Heese 21919,7; in Verbdg. mit einem Relativ- oder Demonstrativpron.: d d nischt hebn, dat sint grde de schlimsten Wb-Nharz 36; düsse d sünt et e’ west HA-Oh. – b. ‘hier’ – de Fder is all d HA-Oh; Un Max was ümmer noa ’n nich doa. Matthies 1903,42; De andern waren mit’n Kutschwa’n da, ... Wedde 1938,32; in Ausrufen oder Aufforderungen, z.T. verbunden mit einer Geste des Anbietens oder Überreichens, dann häufig mit Kurzvokal: da hastet Id-Eilsa 97; da, nimm hen! HA-Oh; ta, da lie’t et HA-Bee; da, et rnt Wb-Nharz 36; D, knippere m, ich kre’s Pakt nich uf! Wb-Ak 93; Rda.: t hastn Kitt Ausruf der Verärgerung, Wb-Be. – c. in Verbdg. mit sn ‘anwesend, vorhanden, zur Stelle sein’ – et is naug da, et langt hen CA-Fö; denn sinn se alle d gewest ZE-KlLei; “Na”, jriente dor Harr Amtsrichter, “wänn die Harrschaften da sinn, kann ick je de Sitzung areffnen.” Heimatkalender-Ze 1964,91 (ZE-Ze); ... weil nich ville Gras doa woar ... Heimatkalender-Je 1923,94 (JE2-Vie); Von düsser Kaste waren ... noch twei utgewussene Exemplare da. Klaus 1936,7; Sprw.: Wenn Öäl up de Lamp’ is, is wä’rr keen Dächt (Docht) dao. Bewohner-Altm 1,348. – 2. zeitlich – a. ‘zu diesem Zeitpunkt, in diesem Augenblick’ – Ertüffeln hem’se jo do kaum all ekennt JE2-Gü; Middewoche nh Pingesten d worrn Eier un Kuke un alles denn so desammegeholt. ZE-KlLei; umme sesse d kimmete noch nich Wb-Nharz 36; Awer vorr fufzig, sechzig Jahern, da war de Fastelabend jo doch noch en betchen anderscht nah oelder Mode feuert. Vk-Harz 8,30; Verbdg.: Hei jung noch hier un da (ab und zu) in’n Buernhoff tau sine olen Schulfrünne ... Lindauc o.J. 19; als fester Bestandteil in Sagwörtern: Aller Anfang is swar, seggt de Dew, da slep’r ’n Möhlensteen weg. dass., Spr-Altm 88; Dat kost nix, sä de Bur, do prügelt he sin Jung. Heimatland-Ga 1930 Nr. 10; Dat gift Luft, sä de ole Müldersche, da leit se ’n Pup Sprw-Harzvorld 399; hier herrscht Ordnung, sä de Fru, da lag de Kamm op de Botter QUE-Nei. – b. ‘plötzlich’ – Da – op en Male sejjt et: “Stop”! Gorges 1938,76. – c. ‘dann, darauf(hin)’ – h het mik antickt un d heff ik an Schreck krgng JE2-Scho; Da lachtnse denn alle, o Finzel, – awwer Vetter Wewer arjerte sich heemlinge. Wäschke 61920,153; de Schape harren awer kaum ’n paar Snuten enohmen, da waren all dee Hunne rann unn harren se an de Hinderbeine. Hbl-Ohre 1927 Nr. 28/ Wöhlbier (HA-Eim). – 3. modal ‘in solchem Fall, in dieser Hinsicht, unter diesen Umständen’ – “Dar häst du recht”, sä’ Hinnerk, ... Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die); Da hadden mor je denn oh jelei n Richtijen derwischt. Heese 21919,11; Da kann de Minsche wedder spüren, Wudrop de Müse spekelieren ... Gorges 1938,61; Da brauch mor sich jarnich anzuschtrengn. Krause 1964,23; d bin ek j noch ristiger Wb-Nharz 36; Rda.: da kann et eime angest un bange wern CA-Fö; da kamm’er je de Kränke kreienAusruf des Unmuts, Spr-Anhalt 169; Sprw.: köp Nahwers Rind un frie Nahwers Kind, da warst du selten bedragen WO-Gu; Volksgl.: mich krawweltet so in de linke Hand, da werick woll noch Jeld krien ZE-Roß. – 4a. satzeinleitend, ohne eigentliche Bedeutung, wie ‘es’ – Da is mal ... en Bure west, dei’n grotes Anwesen harre. Rauch 1929,77; Da wurrn denn n Amnt inne Pfarrküche de Amntbusuche ummer kortscher ... Wäschke 61915,4; Rda.: dao hat all wedder ener n Löppel weggelegt ‘da ist wieder jmd. gestorben’ JE1-HWa. – 4b. verstärkend – Dä hat unsch da eine int Hus rinesett ... Klaus 1936,26; d het d nischt te gn Wb-Nharz 72. – 5. als Teil eines Pronominaladverbs in getrennter Stellung, oft abgeschwächt zu (de)r - an ( dran): de Pahl is awwe, da mott ’ne Anschrah an! HA-Bee; de Minsche woll’er ok nich ran Wb-Holzl 73; ... ann deen groten Garen ... da grenzen twei grote Burhöwwe an. Hbl-Ohre 1925 Nr. 7/Wöhlbier (HA-Eim); b ( drb): da willt wie lustig un fröhlich bie sien HA-Bee; fr ( drfr): ek kan der nischt fr Wb-Nharz 37; hinder ( drhinder): ek will er woll hinner komen Wb-We 35; in ( drin): Brahpannen, wer se kriejen kann, Da sall de Bäcker t’ Fleisch in braan. Gorges 1938,40; mit ( drmit): da is kein Spßen midde HA-Oh; Reim:De Blomen hebben wi vör uns geplückt,
do hebben wi uns met uutgeschmückt.
Brauch-wAltm 73;
n ( drn): Rda.: ... da steiht dick de Lecker na ‘darauf hast du Appetit’ Chr-Em 430; Dao krei’t wädder Hund noch Haohn noa. ‘Das ist völlig unwichtig.’ Bewohner-Altm 1,340; t ( drt): ile Brot und da nist tau WE-Velt; Rda.: d hat hei keine Oren tau ‘das will er nicht hören’ Wb-We 96; up ( drup): dao sall use Fritze oppe danzen goan. GA-Eick; t ( drt): un dat kann’n dat nich anseihn, wat da mal ute makt wern sall! Rauch 1929,91; von ( drvon): ik heww’er (habe da) doch nist fonn Wb-Holzl 73; Rda.: Datt iss’n Hochtd dao de Katt hinnern Fürhrd nicks van wt ‘eine kleine Hochzeit’ Wb-Altm** 46. – II. Konj. vereinz. – 1. kausal ‘weil’ – d sei fon Tlen schprken: ek sal sei säin, dat ... Wb-Nharz 36. – 2. zeitlich ‘als’ – d ek d sau schtunt, sach ek ... a.a.O. 36.
Lautf.: betont: dar, dr Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die), vereinz. elbostf.; daor Wb-Altm 32; unbetont oder als Teil eines Pronominaladverbs in getrennter Stellung (I.5.): der verstr. elbostf.; dor, [dor] Winter-Altm 74, CA-Ak; ’er oder ’r verstr. elbostf.; betont: da(a), [d] vereinz. ZE, verbr. elbostf., verstr. anhalt.; dao, doa, [d], [d] verbr. ö/s nwaltm. nbrdb., ZE-KlLei Roß, vereinz. elbostf., verstr. s CA BE, DE-Ca; [t] Wb-Be; do, [d] SA-Die, vereinz. Altm., JE2-Gü, vereinz. nthür., CA-Löd; doa, [da], [da] verstr. mbrdb.; [dao] verstr. n/w nwaltm.; in Ausrufen oder Aufforderungen (I.1b.): da, [da] vereinz. elbostf., CA-Ak; ta, [ta] verstr. w elbostf.; [t] Wb-Be. – Etym.: es wurden hier versch. Wörter zusammengefasst, die sich lautlich und semantisch überschneiden: mnd. sind dr und dre bereits vielfach nicht geschieden und haben sowohl räumliche (‘da, dort, dorthin’) als auch zeitliche (‘als, damals als’) Bed. Daneben steht zeitliches mnd. d mit den Bed. ‘da, damals, damals als, wenn’, vgl. HWb-Mnd 1,396 f. und 1,435.
Dnstbolten m. dass. wie  Dnstmken, scherzh., 1: ADVk Nr. 238e (SA-Ke), 2: a.a.O. 238e (STE-Arne, vereinz. JE2), 3: a.a.O. 238e (vereinz. elbostf.), 4: Spr-Anhalt 175.
Lautf.: Dienstbolten JE2-Sa; sonst: -bolzen.
Dorfzeitung f. ‘schwatzhafter Mann, der gern über andere redet’, scherzh.,  Quassel, 4: Spr-Anhalt 168.
Dreckferkel n. dass. wie  Dreckfinke, 4: Spr-Anhalt 169.
Dreckfinke m. ‘unsauberer, schmutziger Mensch’, Schimpfwort,  Farken, 2: STE-Ka Ost, 3: vereinz. elbostf., 4: Spr-Anhalt 169.
Lautf.: Dreckfinke; außerdem: -fink STE-Ka Ost, Spr-Harzb 57.
Dreckspatz m. dass. wie  Dreckfinke, 4: Spr-Anhalt 169.
Dreckswalwe f. 1. TiN Schwalbenart, 1: SA-Dä. – 2. dass. wie  Dreckhmel, 2: JE2-Scho, 4: Spr-Anhalt 169. – 3. ‘Maurer’, scherzh.,  Mrer (n.Z.), 2: Wb-Altm 39, 3: Spr-Asch 40, 4: vereinz. anhalt. – ... Dreckschwalmn (wiese zu de Mauer san) ... Wäschke 71913,71.
Lautf., Gram.: Dreckswalw Wb-Altm 39; [drekwalu] JE2-Scho; [-waiwak] Dim. SA-Dä; Dreckschwalbe Sg., -n Pl. Spr-Asch 40, Spr-Anhalt 169 und 175, BE-Grö; -schwalmn Pl. Wäschke 71913,71; [trekwalwe] Wb-Be.
Ddelsack m. 1a. wie Standardspr., 1: SA-Dä Ku, 2: vereinz. Altm., JE1-Mö, 3: vereinz. elbostf., 4: Spr-Anhalt 167 – Rda.: kiekt wie’n Dudelsack ‘schaut finster, unfreundlich’ JE1-Mö; Häi süht’n Himmel för’n Dudelsack an. ‘Er ist betrunken.’,  dn, Bewohner-Altm 1,329; er macht sich aus der Welt keinen Dudelsack ‘er ist sorglos’ Spr-Anhalt 167. – 1b. ‘Ziehharmonika’,  Treckebdel, 1: SA-Han Ty. – 1c. ‘aus einem Weidenzweig gefertigte Flöte’, gibt einen quäkenden Ton von sich,  Fpe, 2: vereinz. ZE, 4: Wb-Ak 48, Vk-Anhaltb 75 (BE-Me) – Bastlösereim:Kloppe, kloppe Miete,
wie geel is die Piepe,
wie geel is der Dudelsack,
un die Piepe, die muß ab.
a.a.O. 75 (BE-Me).
– 2. ‘Gestell an der Sense zum Mähen von Gerste und Hafer’, scherzh.,  Hwertog, 3: CA-Salz.
Lautf.: Dud(e)lsack; außerdem: D’l- Wb-Ak 48; [diudlzak] SA-Dä.