Appelbr m. ‘Brei aus Äpfeln, Kartoffeln und gebräunter Butter’, beliebtes Sommergericht, 3: Kost-Ma 386, Speisen-Börde 72.
Grde f. 1a. ‘feine Erde, Staub’ 3: vereinz. w elbostf., 4: Wb-Nharz 65 (BLA-Sti) – de akker is sau fn w gre a.a.O. 65. – 1b. ‘heiße, glühende Asche’ 3: Spr-Asch 39. – 2. dass. wie  Grdekksmrjen missmor Jrde h’l 4: DE-Ca. – 3. ‘ummauerte Feuerstelle, in der Speisen mit glühender Asche langsam gegart oder warm gehalten werden’, veralt., 2: vereinz. nbrdb., 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – in de Grud kaok’n Wb-Altm 71; Lß de Jrse nich ausjn! Wb-Ak 81; Wer wett hütigen Da’es noch wat von Pott in de Gru’e setten? ... Wenn de Lü’e et morjens na’n Felle jungen, sette de Fru en Pott in de Grue ... un make en groten Hupen glu’e Asche op’n Pottdeckel. Un wenn se denn et Midda’s no Hus keimen, denn word de Pott ut de Gru’e krejjen, de Zuppe war gar ... Wedde 1938,12. – Die G. war zu jeder Tages- und Jahreszeit in Gebrauch. Sie befand sich neben dem Ofen oder aber in der oberen Hälfte des Küchenherdes, als Brennmaterial dienten zunächst Stroh, Sägespäne, Laub oder Mohn- und Kartoffelkraut, später dann Koks. Die Töpfe mit dem vorbereiteten Essen wurden (morgens) in die glühende Asche gestellt und mit dieser vollständig bedeckt, so dass die Gerichte ohne Aufsicht garen und dabei nicht anbrennen konnten. ausf. u.a. Gesch-Ro 45, Speisen-Börde 386, Wb-Ak 81.
Lautf.: Grude, Jrude, [jrd] JE2-Scho, verstr. s elbostf., vereinz. anhalt.; Grud, [grd] vereinz. Altm.; Gruhe HA-Bo Neu; Grue, Jrue, [jr] Hbl-Ohre 1926 Nr. 6 (CALV-Zo), verstr. w elbostf., QUE-Hau; Gru, gr vereinz. w elbostf., QUE-Di; Jrse, [jrz] Wb-Ak 81, CA-Do; jrde Wb-Nharz 65 (BLA-Sti). – Etym.: zu mnd. grde ‘heiße Asche, Rückstände von einem Strohfeuer, Strohkohlen’, vgl. HWb-Mnd 2,176.
Klump(en) m. 1a. ‘gekochter Kloß aus Kartoffeln oder Mehl’ 1: SA-Han Ho, 2: Wb-Altm 106, OST-Sto, GA-KloNeu, WO-Me Sa, verbr. mbrdb., 3: verbr. elbostf., 4: verbr. anhalt. – Der K. wurde roh auf die zu garenden Speisen gelegt und dann mit diesen in der  Grde gekocht. Speisen-Börde 386. K. wurde zu allen Gerichten gegessen. Es gab kaum eine Mahlzeit, bei der er fehlte, ob heiß oder kalt gegessen, zur Suppe, zum Braten, zum Frühstück oder zur Vesper. Ein verbr. Sonntagsgericht war selbst gemachter Sauerkohl, der mit Schaf- oder Schweinefleisch gekocht wurde, und K. Außerordentlich beliebt, vor allem in der Zeit von Oktober bis zur Fastnacht, waren mit anderen Zutaten verfeinerte Gerichte aus Mohrrüben und K. Kost-Ma 70f. – Suern Klump WO-Me Sa; Klump un Speck HA-Oh; Ries un kleine Klümpe OSCH-Schw; Swarten Klump Wb-Holzl 192 (HA-Eil); Klump un Plumen JE1-Ziep; Klump un Bratchen HA-Uep; Rda.: Kool un Klump füllt den Buren den Rump. Wb-Holzl 121. Reim:Hoch in de Danne!
Beier
(Bier) in de Kanne!
Klump op’n Disch,
de smecket frisch.
HA-Oh.
Tanzreim:balle wille düt nich,
balle wille dat nich,
balle wille Klump und Beern nich.
Id-Eilsa 50.
Hofklump Kartuffelklte Kartuffelklump Klt Klunz Klt(en) Mehlkloß Mlklump Mlklunz Tüffelklt Tüffelklump Tüffelklt. – 1b. ‘Topfkuchen’,  Pottkken, 3: verstr. w elbostf., CA-Fö. – 1c. ‘Köder zum Angeln’ 2: Mda-Ze (verstr. ZE). – 2. ‘meist feuchte, zähe zusammengeballte Masse, Brocken’, bes. von Erde, 3: verstr. mittleres/s elbostf., 4: vereinz. omd. – an Klump’m Lm. Wb-Ak 91; roggen in klump un weiten in sump Roggen wird auf einen Acker gesät, der K. bildet, Weizen wird auf einem nassen Feld ausgebracht, Wb-Nharz 100; Klümpchen Dim. FlN, von harter fester Erde, Burghardt 1967,77 (WA-Ba Ste). – 3a. ‘Haufen, aufgehäufte Menge, hügelartig Angehäuftes’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm., vereinz. JE2 JE1, ZE-Roß, 3: WO-He, vereinz. mittleres/s elbostf., 4: Wb-Ak 91, Wb-Be – op einen Klumpen stahen ‘zusammengedrängt stehen’ CA-Fö; Rda.: et is alles in’n klump ‘efollen (zusammengefallen) Id-Queb 4; In’ Klump lig’n ‘in einer Schlägerei sein, in Streit liegen’ Wb-Altm* 60; alles in’n Klump sln ‘etw. völlig entzwei schlagen’ HA-Oh; dr hat sein Rd in Klump jefr’n Wb-Ak 91; äre Mudda is än oll Klump ‘ihre Mutter ist sehr dick’ JE2-Scho; n’ Klumpen Unglücke ‘ein großer, ungeschickter Mensch’ HA-Oh; sit te nich da wie son Klumpen Unglücke! HA-Bee; In n’n Klumpen tosammenschten ‘vor Schreck zusammenfahren’ Wb-Altm 106. – 3b. ‘geschichteter großer Holzhaufen’,  Holtdme(n), 1: SA-Zie, 2: OST-KlBeu Poll Wah. – 3c. ‘Heuhaufen’,  Heuhocke(n), 2: SA-Win, OST-Bi, GA-Fau. – 3d. ‘großer, ungeordneter Strohhaufen’,  Strdme(n), 2: OST-KlBeu. – 3e. ‘Misthaufen’, auf dem Feld, 2: OST-Bi. – 3f. ‘Rübenhaufen’ 1: SA-Rist. – 3g. ‘Maulwurfshügel’,  Mollbarg, 2: OST-Bi Schö. – 4. ‘harte Geschwulst’ 3: Wb-Nharz 100. – 5. ‘Anzahl, Menge’, bes. ‘Schar, größere Anzahl von Personen’,  Korpssei hat en Klump Kinner ‘sie hat viele Kinder’ 3: Wb-We 68.
Lautf., Gram.: Klump(en), Klump(e)n; außerdem: Klump’m Wb-Ak 91, [klumpm] SA-Zie, Mda-nwJe1a 44 (JE2-HSe, verbr. nw JE1), Wb-Be; [klump] JE2-Scho; [klumbm] SA-Rist; [glumb] Mda-Fuhne 17 (DE-Ca); [klumb] CA-Ak; [glumb] verbr. anhalt.; Klümp, [klümp] Pl.(?) SA-Ha KloNeu, GA-Fau; [klümp] Pl. OST-Bi; Klümpe Pl.(?) JE2-GrWud; Klümpe Pl. WO-Dru; Klümpk’n Dim. Wb-Altm. 106f.; Klimpe Pl. WO-Me; Klimpen Pl. BLA-Tr; [glimb] Pl. Mda-Fuhne* § 283 (BE-Le Pei, KÖ-Il, verstr. DE); [klimpr] Pl. DE-Els; [glimbr] Pl. verstr. anhalt. Zuss.: zu 1a.: Hwe-, Hof-, Kartuffel-, Ml-; zu 1b.: Hwe-, Ktel-; zu 2.: s-; zu 3b.: Holt-; zu 3c.: Heu-, Lde-; zu 3e.: Mess-; zu 3g.: Moll-, Mollworms-, Mollworps-, Mlworms-, Mlworps-.
Lwerworst f. 1. ‘aus Leber bereitete Wurst’, in Abgrenzung zu 2.auch in der Verbdg.: witte Lwerworst, 1: SA-Roh, 2: JE2-Scho, Mda-nwJe1a 45 (JE2-HSe, JE1-Ih Pa), 3: verstr. elbostf., 4: verstr. anhalt. – 2. in der Verbdg.: swarte Lwerworst ‘Wurst, die aus versch. Teilen des Schweins und aus Blut hergestellt wird’ 3: HA-Oh, Wb-Holzl 134, Speisen-Börde 385 – Die Wurstmasse, die in Därme oder Schüsseln gefüllt wurde, bestand aus Fleisch, Leber, Fett und Schwarte des Schweins. Durch Zugabe von Blut bekam sie ihre charakteristische schwarz schimmernde Farbe. Die Verbr. dieser zum baldigen Verzehr bestimmten Wurst beschränkte sich auf das s Holzl. und die Börde. Speisen-Börde 385, Wb-Holzl 134.
Lautf.: Lwerwost SA-Roh, HA-Oh; [lwawost] JE2-Scho; [lrvort] Mda-nwJe1a 45 (JE2-HSe, JE1-Ih Pa); Lewwerwost Wb-Holzl 134, HA-Bee, Wedde 1938,15; -worscht, [lewrwort] Wb-Nharz 117, verstr. anhalt.; [levrvort] QUE-Hau.