werleggen Vb. 1. ‘über etw. legen’, bes. ‘über das Knie legen und verprügeln’, verhauen – sal ek dek ewerlein 3: Wb-Nharz 54. – 2. ‘nachdenken, erwägen’, simulren, 2: Heimatkalender-Je 1929,XIII (JE2-Vie), ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be, Wäschke 31909,6, Richter o.J. 38 – Ick stund un owerlä, of ick nich de Dages Last un Hitze mit’n paar Kraus (Krügen) Beir afkäuhlen könnte. Rauch 1929,121.
werleggung f. ‘Überlegung’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 54 – du hast ümmer keine werlejjunge HA-Oh.
werleig(ig) Adj.
1. ‘übrig, als Rest verbleibend’, vgl.
wer 3a., werig, auch ‘überzählig’ 2: vereinz. sw JE1, verstr. ZE, 3: vereinz. n/mittleres elbostf., verstr. s/ö elbostf., 4: BA-Schie, verstr. w anhalt. –
ane ewwerle Hose KÖ-GrPa;
eens von de Handtiecher is ewwerlee ZE-Roß;
se packt den owerlei’jen Kauken in WO-Dru; Verbdg.:
in owerlai’jen ‘übrigens’ Wb-Holzl 151;
Hermen Northeym schall den acker vortynszen vnd vorschoten, yd were denne, dat eine ouerleige schot gewillköret würde … 1406, WeteB-Calbe
a 229.
– 2. ‘überflüssig, unnütz’ 2: Wb-Altm* 49, 3: verstr. elbostf., CA-Ak –
… ganz obberleiig war düt Nölen … Gorges 1938,48;
Dat lp’n is äöwerlei, gao man sacht. Wb-Altm* 49.
– 3. subst. ‘
Kleinknecht’ 3: CA-Eick Fe, BE-KlMü.
werlsen Vb. ‘schnell und überprüfend lesen’ – ik hewwet swinne werlset 3: HA-Oh.
werlwern Vb. ‘ausliefern, überstellen’ – an de Plezei werlfern 3: HA-Oh.
werlingen Adv., in der Verbdg.: in äöwerling’n ‘übrigens, außerdem’ 2: Wb-Altm 9.
werlpen Vb. 1a. ‘über einen Rand, eine Begrenzung fließen’, auch ‘so mit Flüssigkeit gefüllt sein, dass das Behältnis überfließt’ vereinz. – dat Wter löppt wer ‘das Wasser tritt über die Uferseite einer Flusskrümmung’, Schifferspr., Elbschifferspr. 414 (JE2-Mi); de Emmer löppet wer HA-Oh. – 1b. in der Verbdg.: t’m werlpen (vull) ‘randvoll’, vom Eimer Wasser, schrvull, 2: vereinz. Altm. (außer SA), JE2-Go Ro Wa, 3: verstr. elbostf. – 2a. ‘über etw., jmdn. hinweglaufen’ – de lde ewerlpen einen bna 3: Wb-Nharz 54. – 2b. ‘über etw. eilig hinweglaufen, eilen’ 3: Sprw-Börde, Wb-Nharz 54 – nich ewwerlopen laten ‘nichts überstürzen’ Sprw-Börde. – 2c. ‘mit großer Intensität erfassen, ergreifen’, bes. von (unangenehmen) Empfindungen, 3: vereinz. elbostf. – Meck öwerleip noch ne Gausehut im Bedde, sau grusselich war dat. Klaus 1936,2.
werlden Vb. ‘für einen Verstorbenen einen Tag nach dessen Tod die Kirchenglocken ertönen lassen’ 2: STE-GrMö, JE2-Scho – Rda.: dn’n münw irst öwerlün Bemerkung, wenn nach dem Fang eines großen Fisches ein Schluck aus der Flasche genommen wird, STE-GrMö.
wermlen Vb. ‘über etw. malen und dadurch beschmieren’ 3: HA-Oh.
wermannen Vb. ‘bezwingen, mit großer Intensität erfassen’ 3: Sprw-Börde, Wb-Nharz 54 – de schlp ewermant mek Wb-Nharz 54.