Gs f. 1a. TiN ‘Gans’, bes. das weibl. Tier, allg. – de
Geuse snattert HA-Oh; Mine Gäuse maken sick an’t
Ahrensäuken; ... Lindauc o.J. 45; Griep doch tweei Gös
un mäß (mäste) se fester ... Matthies 1903,6; w willn de
Jänse rupp’m JE2-Scho; Un breng uns ’ne gebrat’ne
Goos ... Francke 1904,65; Rda.: dree Gös’ äin Gänt titel
läut Ausdeutung des Klangs der Glocken, STE-Ho; de
witte Gs brögt (brütet) ‘es fällt oder liegt Schnee’ Wb-
Altm* 54; dumm wie ane Jans Vk-Anhaltc 85; w ne
verflene Gaus ‘einsam und verlassen’ HA-Oh; De sleit
hinn’ ut as’n laohm Gans. ‘Er kann keine großen Sprün-
ge mehr machen.’ Bewohner-Altm 1,334; se kukke jen
himmel w de jense, went dendert Mda-Weg 93; Dat is,
as wenn’n Haw’r von de Gös köp’n deiht. ‘Das ist ein
unvorteilhaftes Geschäft.’ Spr-Altm 83; ik will erst mal[1207]
de Gaus op et Water setten ‘ich will ein Ass ausspielen’,
beim Skatspiel, BA-GrAls; Sprw.: De Gos is’n leidigen
Vaogel; vör eenen to veel, vör twee to wenig. Spr-Altm 83;
Jung’ Gäns’ hämm grod Müler. ‘Junge Mädchen sind
sehr schwatzhaft.’ Bewohner-Altm 1,334; De Gs gaon
äöw’rall ba(r)ft. ‘Man findet überall Mangel und Ar-
mut.’ Wb-Altm 206. – Brauch: G. werden vom 1. Mai bis
zum 16. Oktober (St. Gallen) gehütet. Brauch-Anhalt
376 (BE-GrMü). – Volksgl.: Donnert es im Frühjahr,
bevor die Bäume wieder grün sind, verlieren die G. ihre
Eier bzw. gibt es keine Küken. vereinz. elbostf. Die Stern-
bilder der Fische und des Krebses sind ungeeignet, um G.
zum Brüten zu setzen. Vk-Anhalta 30 (ZE-Rie). In der
letzten Woche des Brütens darf nicht gewaschen werden,
da man den Küken beim Wringen den Kopf herumdrehen
könnte. a.a.O. 30. Um Gänseküken (vor dem bösen Blick)
zu schützen oder sie vom Beißen abzuhalten, werden sie
mit neunerlei Kräutern geräuchert. Zauber-Ma 92 (WO-
Ir), CA-Ak, Vk-Anhalta 31. Das Räuchern von Bestand-
teilen aus dem Schwanz jedes Kükens, den Nestern und
den Daunen der alten G. soll Schutz vor dem Fuchs
bieten. Bewohner-Altm 2,285 f. Wenn sich G. waschen,
gibt es Regen. Vk-Anhalta 31. Kinderspr.: Hielegans
Hle Hlegans Plegs Tlegs. – 1b. in der Verbdg.:
junge/kleine Gs/Gse ‘Gänseküken’, auch ‘junge Gans/
Gänse’, Gössel, 2: vereinz. mittleres/sw JE1, verstr.
ZE, 3: verstr. ö elbostf. (außer nö), 4: BA-Ha Schie,
verstr. w/mittleres anhalt. – De Miehme Wittjen junk
janzenjar ane Bach, um ihre kleen’n Gänse zu holn.
Wäschke 61915,26. – 2. auch in der Verbdg.: dumme
Gs ‘dummes, einfältiges Mädchen’, Schimpfwort, Dus-
sel, 2: Wb-Altm 68, 3: vereinz. elbostf.
Geuse snattert HA-Oh; Mine Gäuse maken sick an’t
Ahrensäuken; ... Lindauc o.J. 45; Griep doch tweei Gös
un mäß (mäste) se fester ... Matthies 1903,6; w willn de
Jänse rupp’m JE2-Scho; Un breng uns ’ne gebrat’ne
Goos ... Francke 1904,65; Rda.: dree Gös’ äin Gänt titel
läut Ausdeutung des Klangs der Glocken, STE-Ho; de
witte Gs brögt (brütet) ‘es fällt oder liegt Schnee’ Wb-
Altm* 54; dumm wie ane Jans Vk-Anhaltc 85; w ne
verflene Gaus ‘einsam und verlassen’ HA-Oh; De sleit
hinn’ ut as’n laohm Gans. ‘Er kann keine großen Sprün-
ge mehr machen.’ Bewohner-Altm 1,334; se kukke jen
himmel w de jense, went dendert Mda-Weg 93; Dat is,
as wenn’n Haw’r von de Gös köp’n deiht. ‘Das ist ein
unvorteilhaftes Geschäft.’ Spr-Altm 83; ik will erst mal
de Gaus op et Water setten ‘ich will ein Ass ausspielen’,
beim Skatspiel, BA-GrAls; Sprw.: De Gos is’n leidigen
Vaogel; vör eenen to veel, vör twee to wenig. Spr-Altm 83;
Jung’ Gäns’ hämm grod Müler. ‘Junge Mädchen sind
sehr schwatzhaft.’ Bewohner-Altm 1,334; De Gs gaon
äöw’rall ba(r)ft. ‘Man findet überall Mangel und Ar-
mut.’ Wb-Altm 206. – Brauch: G. werden vom 1. Mai bis
zum 16. Oktober (St. Gallen) gehütet. Brauch-Anhalt
376 (BE-GrMü). – Volksgl.: Donnert es im Frühjahr,
bevor die Bäume wieder grün sind, verlieren die G. ihre
Eier bzw. gibt es keine Küken. vereinz. elbostf. Die Stern-
bilder der Fische und des Krebses sind ungeeignet, um G.
zum Brüten zu setzen. Vk-Anhalta 30 (ZE-Rie). In der
letzten Woche des Brütens darf nicht gewaschen werden,
da man den Küken beim Wringen den Kopf herumdrehen
könnte. a.a.O. 30. Um Gänseküken (vor dem bösen Blick)
zu schützen oder sie vom Beißen abzuhalten, werden sie
mit neunerlei Kräutern geräuchert. Zauber-Ma 92 (WO-
Ir), CA-Ak, Vk-Anhalta 31. Das Räuchern von Bestand-
teilen aus dem Schwanz jedes Kükens, den Nestern und
den Daunen der alten G. soll Schutz vor dem Fuchs
bieten. Bewohner-Altm 2,285 f. Wenn sich G. waschen,
gibt es Regen. Vk-Anhalta 31. Kinderspr.: Hielegans
Hle Hlegans Plegs Tlegs. – 1b. in der Verbdg.:
junge/kleine Gs/Gse ‘Gänseküken’, auch ‘junge Gans/
Gänse’, Gössel, 2: vereinz. mittleres/sw JE1, verstr.
ZE, 3: verstr. ö elbostf. (außer nö), 4: BA-Ha Schie,
verstr. w/mittleres anhalt. – De Miehme Wittjen junk
janzenjar ane Bach, um ihre kleen’n Gänse zu holn.
Wäschke 61915,26. – 2. auch in der Verbdg.: dumme
Gs ‘dummes, einfältiges Mädchen’, Schimpfwort, Dus-
sel, 2: Wb-Altm 68, 3: vereinz. elbostf.
Lautf., Gram.: Goos, Gs, J-, [gs], [js] vereinz. ö/s nwaltm.,
verbr. n/w/mittlere Altm., STE-Wei; Goas, Goas, J- vereinz. n/
mittlere Altm.; Jous STE-Po; Juss OST-Ren; Gaus, J-, [gaus],
[jaus] verbr. nwaltm. nw elbostf., verstr. nö elbostf., verbr.
OSCH w WAn/mittleres WE, WE-Kö Lan, BLA-Ben, QUE-Nei,
Id-Quea 154; Gans, -z, J-, [gans], [jans] verstr. s OST, vereinz.
ö GA, verbr. STE n WO n/mittleres JE2 mbrdb. ö/s elbostf.
omd.; jns Mda-Sti 9, BA-Ha;
Pl.: Göse, J-, [gz], [jz] verstr. sw Altm.; Gö(ö)s, Gs, J-,
[gs], [js] vereinz. ö/s nwaltm., verbr. n/w/mittlere Altm.;
Geuse, Gäuse, Goise, J-, [goiz], [joiz] verstr. n/mittleres/w
elbostf. (außer sw), WE-Lan; [gois] vereinz. nwaltm.; Geise
WO-GrAm; [guis] verbr. nwaltm.; [gus] SA-Die; Gänse, J-,
[jänz] STE-Steg, WO-Sa, JE2-Scho, verstr. mbrdb. ö elbostf.,
CA-Sa, Wäschke 61915,26; Gäns, Jäns, [gäns],[jäns] Bewohner-
Altm 1,334, OST-Kru, verbr. STE; Gense, J-, [genz], [jenz]
GA-Bo, verstr. WO, HA-NHa, Mda-Weg 93, vereinz. s elbostf.,
verstr. omd.; unterschiedlicher Bezug Sg.-Pl.: Goos Sg., Gäns,
J- Pl. OST-Polk, STE-Peu Wa; Gaus Sg., Gös Pl. SA-Bee; Jans
Sg., Göös, J- Pl. vereinz. n STE.
verbr. n/w/mittlere Altm., STE-Wei; Goas, Goas, J- vereinz. n/
mittlere Altm.; Jous STE-Po; Juss OST-Ren; Gaus, J-, [gaus],
[jaus] verbr. nwaltm. nw elbostf., verstr. nö elbostf., verbr.
OSCH w WAn/mittleres WE, WE-Kö Lan, BLA-Ben, QUE-Nei,
Id-Quea 154; Gans, -z, J-, [gans], [jans] verstr. s OST, vereinz.
ö GA, verbr. STE n WO n/mittleres JE2 mbrdb. ö/s elbostf.
omd.; jns Mda-Sti 9, BA-Ha;
Pl.: Göse, J-, [gz], [jz] verstr. sw Altm.; Gö(ö)s, Gs, J-,
[gs], [js] vereinz. ö/s nwaltm., verbr. n/w/mittlere Altm.;
Geuse, Gäuse, Goise, J-, [goiz], [joiz] verstr. n/mittleres/w
elbostf. (außer sw), WE-Lan; [gois] vereinz. nwaltm.; Geise
WO-GrAm; [guis] verbr. nwaltm.; [gus] SA-Die; Gänse, J-,
[jänz] STE-Steg, WO-Sa, JE2-Scho, verstr. mbrdb. ö elbostf.,
CA-Sa, Wäschke 61915,26; Gäns, Jäns, [gäns],[jäns] Bewohner-
Altm 1,334, OST-Kru, verbr. STE; Gense, J-, [genz], [jenz]
GA-Bo, verstr. WO, HA-NHa, Mda-Weg 93, vereinz. s elbostf.,
verstr. omd.; unterschiedlicher Bezug Sg.-Pl.: Goos Sg., Gäns,
J- Pl. OST-Polk, STE-Peu Wa; Gaus Sg., Gös Pl. SA-Bee; Jans
Sg., Göös, J- Pl. vereinz. n STE.