Mittelelbisches Wörterbuch, Band 1 (A-G), Spalte 1269
Gurke f. 1. PflN wie Standardspr., auch die Frucht,
verbr. – Da wassn Kol un Gurk in d’ Wett. Kredel 1927,76; Ich hawwe anne Man’l Jurreken injelt. Wb-
Ak 82; Ne sure Jurke wörr nich slecht. Gorges 1938,62;
Rätsel: Watt vör’n Unnerschd iss zwischen zwei mal
zwei iss vier, un ingemaokten Gurken?
– ausgemacht
und eingemacht, Wb-Altm 273. – Fast in jedem Haus-
halt wurden G. sauer eingelegt und in Steingutbehältern
bis zum Frühjahr aufbewahrt. Gegessen wurden sie zu
jeder Mahlzeit, bes. zu Stippe, Bratkartoffeln oder Grütz-
wurst. Essen-nwAltm 20. – Volksgl.: Wänn d Jrkng
blind blin, mütt Fraue, dan Krm
(Regel) hett, dach-
jn, dänn jefft föäl Jrkng.
JE2-Scho. Stellt man einen
alten Schuh in den Garten, hat man ebenfalls eine gute
Gurkenernte zu erwarten. Wb-Ak 82.  Jütschke; scherzh.:
Bettlerwurst Gärtnerslacke Gärtnerworst Kakau Kalbe;
Gurkenart: Klettergurke. – 2. ‘(große) Nase’, abw., 2:
ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: Serimunt 1930 Nr. 82,
Wb-Be – hei het ne re Gurke HA-Oh.
Lautf., Gram.: Gurke, J-, [jurk] (s. Altm., JE2: [grk],
[jrk], [jrk]
, anhalt.: [jurg] neben [jrg]) verbr. s Altm.
n/mittleres JE2, verstr. mbrdb., verbr. n elbostf. WA, verstr.
OSCH s elbostf., BA-Gü, verbr. anhalt.; Gurk, Jurk (nwaltm.,
nw OST, nö GA: [gk], [jk], mittlere/ö Altm.: [jrk])
verbr. nwaltm. Altm. (außer s Rand), JE2-Kam; Gurgen, J- Pl.
SA-Ra, OST-Schö Spä; Guik SA-Ah KlGe Sta; [guik] SA-
Rist; Gurreke, J- OSCH-Har, WE-Elb Wa, Wb-Ak 82; Gorke,
J-, [jork]
JE1-Bü Pre, ZE-Roß Ze, vereinz. w elbostf. n CA
omd.;
Kurke vereinz. s elbostf. (außer n CA), Mda-Sti 52, QUE-Frie,
DE-Que; Kurreke BLA-Ha, QUE-Di; Korke BA-Neu Sip; Hurke
HA-Oh, Wb-Holzl 114 (HA-Wa), vereinz. n/w OSCH, WE-Wa;
Horke OSCH-Ham;
Jürke JE1-Stei Zi, WA-Sche; [jrk] GA-Le; Jürken Pl. JE2-
KlWul; Jörke JE2-HSe; Järken Pl. JE2-Mö. – Etym.: die mnd.
Formen augurke, agurke (vgl. HWb-Mnd 1,129) sind aus dem
Slaw. entlehnt, zu altpoln. ogurek, russ. ogrok, tsch. okurka,
die auf mgriech. ágovros ‘unreif’ zurückgehen, vgl. Kluge 242002,378, ausf. s. Eichler 1965,43, Bellmann 1971,97 ff.
Expandiere:
Lemma
Gurke
Grammatische Angabe
f.
Gliederung
1.
Bedeutung
PflN wie Standardspr., auch die Frucht
Verbreitung
verbr.
Belege
  • Da wassn Kol un Gurk in d’ Wett. Kredel 1927,76
  • Ich hawwe anne Man’l Jurreken injelt. Wb-Ak 82
  • Ne sure Jurke wörr nich slecht. Gorges 1938,62
  • Rätsel: Watt vör’n Unnerschd iss zwischen zwei mal zwei iss vier, un ingemaokten Gurken?
  • ausgemacht und eingemacht, Wb-Altm 273.
  • Fast in jedem Haushalt wurden G. sauer eingelegt und in Steingutbehältern bis zum Frühjahr aufbewahrt. Gegessen wurden sie zu jeder Mahlzeit, bes. zu Stippe, Bratkartoffeln oder Grützwurst. Essen-nwAltm 20.
  • Volksgl.: Wänn d Jrkng blind blin, mütt Fraue, dan Krm (Regel) hett, dachjn, dänn jefft föäl Jrkng. JE2-Scho. Stellt man einen alten Schuh in den Garten, hat man ebenfalls eine gute Gurkenernte zu erwarten. Wb-Ak 82.
2.
Bedeutung
‘(große) Nase’, abw.
Verbreitung
  • 2: ZE-Roß
  • 3: vereinz. elbostf.
  • 4: Serimunt 1930 Nr. 82, Wb-Be
Belege
hei het ne re Gurke HA-Oh.