Mittelelbisches Wörterbuch, Band 2 (H-O), Spalte 11
Hgelfer f. ‘kirchlicher Feiertag mit Bittgottesdienst
für das Gedeihen der Frühjahrsaussaat’ 1: verbr. nwaltm.,
2: Bewohner-Altm 2,264, verstr. w Altm., 3: vereinz. w
elbostf. – Brauch: Die Hagelfeiern finden in den einzel-
nen Ortschaften zu versch. Terminen statt, die ersten
bereits nach Ostern, die letzten in der ersten Julihälfte.
Der Schwerpunkt liegt in der Zeit um Pfingsten und den
Johannistag. Meist jährt sich an dem betreffenden Tag
ein verheerender Hagelschlag der Vergangenheit oder
es wird ein bestimmter Donnerstag festgelegt, möglich
sind auch mehrere Hagelfeiern. Für den Feiertag gilt ein
strenges Arbeitsverbot, auch das Reisen ist untersagt.
Der Gottesdienst wird in festlicher Kleidung besucht,
früher war die festliche Tracht üblich. Am Nachmittag
besucht man Verwandte, vgl. ausf. Brauch-wAltm 90f.
und Volksfeste-Altm 291ff.
Expandiere:
Lemma
Hgelfer
Grammatische Angabe
f.
Bedeutung
‘kirchlicher Feiertag mit Bittgottesdienst für das Gedeihen der Frühjahrsaussaat’
Verbreitung
  • 1: verbr. nwaltm.
  • 2: Bewohner-Altm 2, 264, verstr. w Altm.
  • 3: vereinz. w elbostf.
Belege
Brauch: Die Hagelfeiern finden in den einzelnen Ortschaften zu versch. Terminen statt, die ersten bereits nach Ostern, die letzten in der ersten Julihälfte. Der Schwerpunkt liegt in der Zeit um Pfingsten und den Johannistag. Meist jährt sich an dem betreffenden Tag ein verheerender Hagelschlag der Vergangenheit oder es wird ein bestimmter Donnerstag festgelegt, möglich sind auch mehrere Hagelfeiern. Für den Feiertag gilt ein strenges Arbeitsverbot, auch das Reisen ist untersagt. Der Gottesdienst wird in festlicher Kleidung besucht, früher war die festliche Tracht üblich. Am Nachmittag besucht man Verwandte, vgl. ausf. Brauch-wAltm 90f. und Volksfeste-Altm 291ff.