Johann ohne Genus ’24. Juni’ verstr. – dai Kamö’n
(Kamillen) mün’n um Johannich arum plückt w’n SA-
Dä; Jhannich mott de Pachte betlt wern HA-Oh; Der
Tag gilt als einer der längsten des Jahres: üm Johan-
n blifft ümma schummrich ra msikngjrau JE2-Scho;
Rda.: sau lank w de Dch forr Jhannich ‘sehr lang’
HA-Oh; Bauernregel: f Jhannich bitt um Rng, nh
kümmt he ungelng SA-Rist.
– Brauch: Zu J. wurde nicht gearbeitet (Wb-Altm 264,
Volksfeste-Altm 296), z.T. fiel die Hgelfer auf die-
sen Tag (Brauch-wAltm 90). Anderenorts wurde bei
einem Umzug unter Musikbegleitung die Johannis-
krne durch das Dorf getragen, dies konnte mit einem
Heischegang verbunden sein. Volksfeste-Altm 290
(STE-Osth), Brauch-Ma 273f. (STE-Bo, WO-Ol), JE1-
Pre, Vk-Anhalta 257 (CA-Zu). Die Krone konnte an
der Spitze eines Mastes (Vk-Anhalta 257), einer Tanne
(Vk-Harz 8,64) oder der stehen gebliebenen Pfingstmaie
(Brauch-Rie 748) befestigt werden. Die Tanne wurde
auch mit Esswaren geschmückt (WE-El, BLA-Ta), die
Kinder tanzten um die Johanniskrone (BLA-Rü So). Vk-
Harz 8,65. Auch Tanzveranstaltungen der Jugend waren
üblich. Diese wurden häufig von den Mädchen ausge-
richtet (verstr. ZE, verbr. anhalt.) auch Johannisdanz,
Mädchenjohann, Mädchentanz.
Nur in der ö Altm. und in JE2 waren Johannisfer
üblich. In Radegast wurde ein Brunnenfest gefeiert, ver-
einz. wurden von Mitternacht bis spätestens Sonnenauf-
gang die Brunnen gereinigt (Vk-Anhalta 257).
Der Johannistag war Tag des Dienstwechsels für das
Gesinde. JE2-Ki, WO-Ba, CA-GrRo, ADVk Nr. 150
(JE1-Gra, BA-Ba).
– Volksgl.: Die Nacht des Johannistages eignet sich
für Liebesorakel ( auch Johannisnacht). So kann ein
Mädchen im Traum den zukünftigen Mann sehen, wenn
es zu J. zwischen 11.00 und 12.00 Uhr unter strengstem
Stillschweigen neun Arten Blumen sammelt, sie zum
Kranz windet und unter ihr Kopfkissen legt. Brauch-Ma
273 (WO-Ol). Den zu J. oder am Vorabend gesammelten
Pflanzen wird bes. starke Heilkraft zugeschrieben. Vk-
Altm 239, Brauch-wAltm 89f., Vk-Anhalta 257f., Wirth
1928,34. Z.T. ist auch hierfür die Zeit zwischen 11.00
und 12.00 Uhr vorgeschrieben (GA-Wer).
Zum Schutz vor Hexen, Unholden und anderem Un-
heil nagelt man in der Johannisnacht ein Hufeisen auf
die Türschwelle, anderenorts bricht man zu J. zwischen
11.00 und 12.00 Uhr Zweige des Faulbaums und hängt
sie im Stall auf (DE-Go). Vk-Anhalta 258. Über der Tür
befestigt man Eschenzweige, um das Haus zu schützen.
Vk-Harz 8,66 (QUE-Ga). Auch die Johanniskrne[352]
(dort ausf.) wird zum Schutz vor versch. Unheil ange-
bracht.
Wer zu J. an Blumen riecht, bekommt Blut- oder Nasen-
krebs. Brauch-Ma 273 (HA-Sü), Mda-Ohre 360 (GA-
Rä).
Am Johannistag badet man nicht, weil das Wasser ein
Opfer sucht.Vk-Anhalta 257 (ZE-Ze, BA-GrAls, KÖ-
Kö, DE-De). Die Flüsse Bode und Holtemme fordern
Opfer (Vk-Harz 8,66), ein Tümpel in Neuhaldensle-
ben rief mit menschlicher Stimme nach einem Opfer
(Brauch-Ma 273).
(Kamillen) mün’n um Johannich arum plückt w’n SA-
Dä; Jhannich mott de Pachte betlt wern HA-Oh; Der
Tag gilt als einer der längsten des Jahres: üm Johan-
n blifft ümma schummrich ra msikngjrau JE2-Scho;
Rda.: sau lank w de Dch forr Jhannich ‘sehr lang’
HA-Oh; Bauernregel: f Jhannich bitt um Rng, nh
kümmt he ungelng SA-Rist.
– Brauch: Zu J. wurde nicht gearbeitet (Wb-Altm 264,
Volksfeste-Altm 296), z.T. fiel die Hgelfer auf die-
sen Tag (Brauch-wAltm 90). Anderenorts wurde bei
einem Umzug unter Musikbegleitung die Johannis-
krne durch das Dorf getragen, dies konnte mit einem
Heischegang verbunden sein. Volksfeste-Altm 290
(STE-Osth), Brauch-Ma 273f. (STE-Bo, WO-Ol), JE1-
Pre, Vk-Anhalta 257 (CA-Zu). Die Krone konnte an
der Spitze eines Mastes (Vk-Anhalta 257), einer Tanne
(Vk-Harz 8,64) oder der stehen gebliebenen Pfingstmaie
(Brauch-Rie 748) befestigt werden. Die Tanne wurde
auch mit Esswaren geschmückt (WE-El, BLA-Ta), die
Kinder tanzten um die Johanniskrone (BLA-Rü So). Vk-
Harz 8,65. Auch Tanzveranstaltungen der Jugend waren
üblich. Diese wurden häufig von den Mädchen ausge-
richtet (verstr. ZE, verbr. anhalt.) auch Johannisdanz,
Mädchenjohann, Mädchentanz.
Nur in der ö Altm. und in JE2 waren Johannisfer
üblich. In Radegast wurde ein Brunnenfest gefeiert, ver-
einz. wurden von Mitternacht bis spätestens Sonnenauf-
gang die Brunnen gereinigt (Vk-Anhalta 257).
Der Johannistag war Tag des Dienstwechsels für das
Gesinde. JE2-Ki, WO-Ba, CA-GrRo, ADVk Nr. 150
(JE1-Gra, BA-Ba).
– Volksgl.: Die Nacht des Johannistages eignet sich
für Liebesorakel ( auch Johannisnacht). So kann ein
Mädchen im Traum den zukünftigen Mann sehen, wenn
es zu J. zwischen 11.00 und 12.00 Uhr unter strengstem
Stillschweigen neun Arten Blumen sammelt, sie zum
Kranz windet und unter ihr Kopfkissen legt. Brauch-Ma
273 (WO-Ol). Den zu J. oder am Vorabend gesammelten
Pflanzen wird bes. starke Heilkraft zugeschrieben. Vk-
Altm 239, Brauch-wAltm 89f., Vk-Anhalta 257f., Wirth
1928,34. Z.T. ist auch hierfür die Zeit zwischen 11.00
und 12.00 Uhr vorgeschrieben (GA-Wer).
Zum Schutz vor Hexen, Unholden und anderem Un-
heil nagelt man in der Johannisnacht ein Hufeisen auf
die Türschwelle, anderenorts bricht man zu J. zwischen
11.00 und 12.00 Uhr Zweige des Faulbaums und hängt
sie im Stall auf (DE-Go). Vk-Anhalta 258. Über der Tür
befestigt man Eschenzweige, um das Haus zu schützen.
Vk-Harz 8,66 (QUE-Ga). Auch die Johanniskrne
(dort ausf.) wird zum Schutz vor versch. Unheil ange-
bracht.
Wer zu J. an Blumen riecht, bekommt Blut- oder Nasen-
krebs. Brauch-Ma 273 (HA-Sü), Mda-Ohre 360 (GA-
Rä).
Am Johannistag badet man nicht, weil das Wasser ein
Opfer sucht.Vk-Anhalta 257 (ZE-Ze, BA-GrAls, KÖ-
Kö, DE-De). Die Flüsse Bode und Holtemme fordern
Opfer (Vk-Harz 8,66), ein Tümpel in Neuhaldensle-
ben rief mit menschlicher Stimme nach einem Opfer
(Brauch-Ma 273).
Lautf.: [johan] JE2-Scho, Johanni BE-Grö; [johani] SA-Dä
Sta, Johannich HA-Oh, Chr-Em 427, WE-Dee; [jhani] SA-
Rist; Johannig WE-Oster; [johanij] Nd-Börde § 57; Jhn-
nije Mda-Sti 127; Jehanne Wb-Ak 77; Jehannig Wb-Altm 264;
Jehannich Zauber-Ma 95 (GA-Mie), Wb-Holzl 112, Id-Eilsa
69, QUE-Di.
Zus.: Knechte-.
Sta, Johannich HA-Oh, Chr-Em 427, WE-Dee; [jhani] SA-
Rist; Johannig WE-Oster; [johanij] Nd-Börde § 57; Jhn-
nije Mda-Sti 127; Jehanne Wb-Ak 77; Jehannig Wb-Altm 264;
Jehannich Zauber-Ma 95 (GA-Mie), Wb-Holzl 112, Id-Eilsa
69, QUE-Di.
Zus.: Knechte-.