Mittelelbisches Wörterbuch, Band 2 (H-O), Spalte 513
Klter f., m. 1. vorw. im Pl. ‘trockener, auch eitriger
Schleim in den Augenwinkeln’, vgl. 1Klter 1., 1: SA-Dä
Han, 2: GA-Al, WO-Me Sa, JE2-De, 3: verbr. elbostf., 4:
verbr. nthür. w anhalt. – wisch dich m de Gldorn aus
de en
BE-Ad.  Augenklacker Augenklunkern Botter-
melk Etter Gnatz Grind Klacker 1Klster 1Klter Klunker
Matrige Msekatte genetter gengrind genkltern
genslp gentrn Öpper Sandmann Slp Slm
. – 2.
‘Schmutzsaum oder Schmutzklümpchen an Frauenklei-
dern, auch an Wolle oder Haar von Tieren’, 2: Wb-Altm
103, 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 159, DE-Ca – dor
had awwor Gldorn ne Schg
DE-Ca.  TZ: 1H-
mel Hammelfleisch 1Klter Klunker Klunter Lautsch(e)
Mistballen
. – 3. vorw. im Pl. ‘abgetragene, zerschlisse-
ne, herabhängende Kleidung’,  Lumpe(n), 3: HA-Oh,
Wb-Nharz 98, Id-Queb 4, 4: Mda-Sti 159 – de Kltern
henget drumme rumm
HA-Oh. – 4. n. ‘unordentliche,
liederliche Frau’,  Slampe, 3: Sprw-Börde, WE-Oster,
Wb-We* 219, Wb-Nharz 98.
Lautf., Gram.: Klter(n), Klater(n), Klat’r(n) Sg./Pl. Wb-
Altm 101, JE2-De, vereinz. n elbostf., verbr. s elbostf. nthür.
w anhalt.; Klaoter(n), [kltrn] Sg./Pl. WO-Me, verstr. elb-
ostf., Wb-Ak 90, Wb-Be, BE-La; [gldrn] Pl. verbr. BE, DE-
Ca; Klatter(n), [klatr(n)] Sg./Pl. Beiträge-Nd 64 (WO-HWa),
HA-Oh, vereinz. OSCH WE, WA-See, QUE-West; Klader(n)
Sg./Pl. WO-Sa, HA-Scha, OSCH-Schw, CA-Zu; Kladder(n)
Sg./Pl. SA-Han, Wb-Altm 103, GA-Al, verstr. n elbostf., WE-
Heu, Id-Queb 3; Klarrn Pl. SA-Dä. – Gram.: m. belegt für HA-
Som, WA-Dom, BE-Grö He. – Etym.: zu mnd. klatte, kladde
‘Schmutzfleck’, klattich ‘verfilzt’, vgl. HWb-Mnd 2,570; enger
Zush. zu  Kladder und  kladdern, deshalb weitgehend An-
satz der Formen unter semantischem Gesichtspunkt: Lemmata,
bei denen das Geräusch des klatschenden Aufschlagens oder
das Beschmutzen mit einer dickflüssigen Masse bestimmend
ist, werden mit -dd-, solche, bei denen die Bed. von erhärtetem
Schmutz oder verschmutzter, unsauberer Kleidung dominiert
dagegen mit -t- angesetzt.
Zus.: zu 1.: genkltern.
Expandiere:
Lemma
Klter
Grammatische Angabe
f., m.
Gliederung
1.
Grammatikalische Angabe
vorw. im Pl.
Bedeutung
‘trockener, auch eitriger Schleim in den Augenwinkeln’, vgl. 1Klter 1.
Verbreitung
  • 1: SA-Dä Han
  • 2: GA-Al, WO-Me Sa, JE2-De
  • 3: verbr. elbostf.
  • 4: verbr. nthür. w anhalt.
Belege
wisch dich m de Gldorn aus de en BE-Ad.
2.
Bedeutung
‘Schmutzsaum oder Schmutzklümpchen an Frauenkleidern, auch an Wolle oder Haar von Tieren’
Verbreitung
  • 2: Wb-Altm 103
  • 3: vereinz. elbostf.
  • 4: Mda-Sti 159, DE-Ca
Belege
dor had awwor Gldorn ne Schg DE-Ca.
3.
Grammatikalische Angabe
vorw. im Pl.
Bedeutung
‘abgetragene, zerschlissene, herabhängende Kleidung’,  Lumpe(n)
Verbreitung
  • 3: HA-Oh, Wb-Nharz 98, Id-Queb 4
  • 4: Mda-Sti 159
Belege
de Kltern henget drumme rumm HA-Oh.
4.
Grammatikalische Angabe
n.
Bedeutung
‘unordentliche, liederliche Frau’,  Slampe
Verbreitung
3: Sprw-Börde, WE-Oster, Wb-We* 219, Wb-Nharz 98.