Mittelelbisches Wörterbuch, Band 2 (H-O), Spalte 735
1Krpel m. 1. ‘Mensch mit Missbildungen oder feh-
lenden Gliedmaßen’, auch von missgestalteten Tieren
oder Pflanzen, verstr. – hei is’n Kröppel HA-Oh; dät
Schwn is än richtigng Krpel
JE2-Scho; Rda.: ln w
de kreppel n jrmarchte
‘unbequem im Bett liegen’
Wb-Nharz 106. – 2. ‘altes, schlechtes Pferd’,  Gaul, 2:
Wb-Altm 115, STE-Steg Wa, WO-Ke, 3: OSCH-GrQue,
4: vereinz. w BE. – 3. TiN ‘ Eidechse’ 3: WO-He. – 4.
‘Hund’, Schimpfwort,  Tle, 4: BE-Am Il – sig schdille
d Grbel
BE-Am. – 5a. Schimpfwort für einen unange-
nehmen, niederträchtigen Menschen,  s, 2: ZE-Roß,
3: OSCH-Di, Spr-Asch 31, QUE-He, 4: vereinz. anhalt.
farflchder Krbel CA-Ak. – 5b. ‘Mensch, der es zu
nichts bringt’, auch ‘Mensch, der oft Pech hat’ 2: Wb-
Altm 115, 3: Wb-Holzl 126 (WA-KlWa). – 6. ‘kleines
Kind’, Kosewort, 2: STE-Wa. – 7. ‘Stiel der Getreide-
sense’,  Seißenbm, z.T. mit dem Gestell zum Mähen
von Getreide, 3: vereinz. n/mittleres elbostf. – 8. ‘Quer-
holz, das zwischen die beiden Deckbäume des Kahns
gelegt wird’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 150 (STE-
Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 150 (CA-Ak).
Lautf.: Kröp(e)l, [krpl] vereinz. s Altm., JE2-Scho, Wb-We
75; [krp] Elbschifferspr. 150 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-
Mi Pa); Kröäp(e)l, [krpl] SA-Pü Zie, verstr. Altm.; [krbo]
SA-Ku;
Kreepel, [krpl] ZE-Roß, vereinz. sö elbostf. omd.; [grbl]
vereinz. anhalt.; Kräp(e)l, [krpl]SA-Vie, WO-Col, Mda-Ze
(ZE-Roß), Wb-Holzl 126 (WA-KlWa); [krb] Elbschifferspr.
150 (CA-Ak); [krapl] Mda-Ze (ZE-Gro Reu Stre); kriepel
OSCH-Di; Kröpp(e)l, [kröpl]GA-Ku, STE-Buch, CALV-Uth,
verstr. w elbostf.; [kröpo], [kröp] verstr. nwaltm.; [krpl]
HA-Uep; Kreppel, [krepl] vereinz. s WO WA sw elbostf.;
[krüpl] SA-Ah, GA-Fau, WO-Zi; [krüpo] SA-KlGe.
Zuss.: zu 1.: Jahrmarktskrüppel; zu 3.: Hsen-.
Expandiere:
Lemma
Krpel (Homonymziffer 1)
Grammatische Angabe
m.
Gliederung
1.
Bedeutung
‘Mensch mit Missbildungen oder fehlenden Gliedmaßen’, auch von missgestalteten Tieren oder Pflanzen, verstr.
Belege
  • hei is’n Kröppel HA-Oh
  • dät Schwn is än richtigng Krpel JE2-Scho
  • Rda.: ln w de kreppel n jrmarchte ‘unbequem im Bett liegen’ Wb-Nharz 106.
2.
Bedeutung
‘altes, schlechtes Pferd’,  Gaul
Verbreitung
  • 2: Wb-Altm 115, STE-Steg Wa, WO-Ke
  • 3: OSCH-GrQue
  • 4: vereinz. w BE.
3.
Bedeutung
TiN ‘ Eidechse
Verbreitung
3: WO-He.
4.
Bedeutung
‘Hund’, Schimpfwort,  Tle
Verbreitung
4: BE-Am Il
Belege
sig schdille d Grbel BE-Am.
5a.
Bedeutung
Schimpfwort für einen unangenehmen, niederträchtigen Menschen,  s
Verbreitung
  • 2: ZE-Roß
  • 3: OSCH-Di, Spr-Asch 31, QUE-He
  • 4: vereinz. anhalt.
Belege
farflchder Krbel CA-Ak.
5b.
Bedeutung
‘Mensch, der es zu nichts bringt’, auch ‘Mensch, der oft Pech hat’
Verbreitung
  • 2: Wb-Altm 115
  • 3: Wb-Holzl 126 (WA-KlWa).
6.
Bedeutung
‘kleines  Kind’, Kosewort
Verbreitung
2: STE-Wa.
7.
Bedeutung
‘Stiel der Getreidesense’,  Seißenbm, z.T. mit dem Gestell zum Mähen von Getreide
Verbreitung
3: vereinz. n/mittleres elbostf.
8.
Bedeutung
‘Querholz, das zwischen die beiden Deckbäume des Kahns gelegt wird’, Schifferspr.
Verbreitung
  • 2: Elbschifferspr. 150 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa)
  • 4: a.a.O. 150 (CA-Ak).