Mittelelbisches Wörterbuch, Band 2 (H-O), Spalte 863
Lkdrn m., f. 1. ‘Warze’,  Wratte, 2: GA-Miest,
3: verbr. w elbostf., verstr. QUE – hei hat Likteren an
de Henne
HA-Oh. – Volksgl.: Die Volksmedizin kannte
vielfältige  Sympathmiddel für die Behandlung von L.
So wurden in einen Faden so viele Knoten gemacht, wie
man L. besaß. Anschließend warf man ihn (über Kopf)
in ein offenes Grab (HA-Oh, Zauber-Ma 97, Id-Eilsa
76), steckte ihn in ein Mauseloch (Id-Eilsa 76) oder legte
ihn unter die Dachtraufe (HA-Oh). Der Heilung dienten
auch das Besprechen des L. bei Mondschein (Gesch-Ro
108) oder das Bestreichen mit dem Saft des Schöll-
krauts (HA-Oh), mit einer Speckschwarte (Zauber-Ma
97) oder mit einer Totenhand (HA-Oh, Gesch-Ro 108).
– 2. ‘Verdickung der Hornhaut am Fuß, Hühnerauge’,
Kreienge, 1: SA-Da Fa, 2: verstr. SA OST JE2, 3:
HA-Wed, verstr. s/sw elbostf.
Lautf.: Liekdo(o)rn SA-Fa Max, vereinz. n OST, GA-Ge,
JE2-Fi, HA-Bar NHa Ost, OSCH-Ho Schw, QUE-Que West;
-doarn GA-Miest; -dö(ö)rnOST-Kal Ve, GA-Klin Wal, WO-
Drei, HA-War, vereinz. WE; Lkdäörn Wb-Altm 127; [lkdn]
Mda-Ar 33; Liekdören WE-Zi; -drn OSCH-Grö, Wb-We*
224; -thörn HA-Mo; -teern QUE-Scha; -tärn OSCH-Gü;[864]
-do(h)re GA-Lock Nie, lkdre Wb-Nharz 117; Liekdö(h)re
verbr. w elbostf., QUE-Nei; -döhr HA-Iv; -de(e)re WA-Sche,
OSCH-Krop, WE-Oster; -tore GA-Brei; -tö(h)re verstr. HA
w OSCH, WA-ABra; Liktere HA-Oh; Liekte(e)re JE1-Ra,
verstr. ö OSCH WA; [likdaen] SA-Da; Lietore GA-Rä; Liet-
döre
GA-Esch, OSCH-Ba, WE-Sa; Lid- BLA-Ben; Lietdören
WE-Ath Ro; ltdüören OSCH-Di; Liethörn GA-Et, WE-Strö;
Lietöhre GA-Hö, WE-Heu; Lieteere WE-Lan; Lütdöre WE-Mi;
Lütöhre OSCH-Nei; Lichdorn HA-Wed; lchdrnVk-Ask 383;
Leikdöre Wb-We 81, WE-Rho; Leigdere WE-Ri; Leichdorn
OSCH-Vo, WE-Sta; -doarn OST-Bö; Leichendorn JE2-Alt.
– Gram.: Für Mehrzahl der Belege Genus nicht belegt, für
Belege mit Genusangabe gilt: -n Belege m., außer: f. WO-Drei,
HA-War; -e Belege f., außer: m. GA-Nie.
Expandiere:
Lemma
Lkdrn
Grammatische Angabe
m., f.
Gliederung
1.
Bedeutung
‘Warze’,  Wratte
Verbreitung
  • 2: GA-Miest
  • 3: verbr. w elbostf., verstr. QUE
Belege
  • hei hat Likteren an de HenneHA-Oh.
  • Volksgl.: Die Volksmedizin kannte vielfältige  Sympathmiddel für die Behandlung von L. So wurden in einen Faden so viele Knoten gemacht, wie man L. besaß. Anschließend warf man ihn (über Kopf) in ein offenes Grab (HA-Oh, Zauber-Ma 97, Id-Eilsa 76), steckte ihn in ein Mauseloch (Id-Eilsa 76) oder legte ihn unter die Dachtraufe (HA-Oh). Der Heilung dienten auch das Besprechen des L. bei Mondschein (Gesch-Ro 108) oder das Bestreichen mit dem Saft des Schöllkrauts (HA-Oh), mit einer Speckschwarte (Zauber-Ma 97) oder mit einer Totenhand (HA-Oh, Gesch-Ro 108).
2.
Bedeutung
‘Verdickung der Hornhaut am Fuß, Hühnerauge’,  Kreienge
Verbreitung
  • 1: SA-Da Fa
  • 2: verstr. SA OST JE2
  • 3: HA-Wed, verstr. s/sw elbostf.