Mittelelbisches Wörterbuch, Band 2 (H-O), Spalte 932
Magd f. 1. ‘Dienstmädchen, Landarbeiterin in einer
Bauernwirtschaft’ verbr. – d Mut dnt bain Ban JE2-
Scho; dor had drai Gnechde un anne Md DE-Ca; ik
will mik an Maocht main’n
(mieten) SA-Dä; de Mäde
un Knechte bleimn oo nich heeme
Alt-Cöthen 60; de
Moacht steiht an Heerd
SA-Bee; Sprw.: Gode Magd
werd gode Fru.
Spr-Altm 14; Lied:Wat ick daue, dat is Recht,
Du bist Maot, un ick bin Knecht.
Lieder-Ma Nr. 770 (WO-
Ol);
Hans Wardenberch het bekant Annen, syner maghet,
ore lon unde eyn pyltz, to betalen …
1472, StB-Neuhal-
denslebena 96. – Eine Rangfolge unter den M. ergab
sich aus dem Dienstalter: Grote Maat ‘die dienstälteste
M.’, Lüttje Maat ‘die jüngste M.’ Wb-Holzl 139. Zu
den Aufgaben, die eine M. zu erledigen hatte, gehör-
ten das Melken der Kühe, die Versorgung des Viehs,
Feldarbeiten wie hacken, jäten, Mist streuen, dreschen
und Hausarbeiten wie abwaschen, stopfen oder weben.
Knechte-nwAltm 24ff. – Brauch, Volksgl.: Um die neue
M. an den Dienst zu gewöhnen (SA) und um ihr die Zeit
nicht lang werden zu lassen (ZE-Rie), bestand die erste
Aufgabe nach Dienstantritt darin, eine Tracht Wasser zu
holen. Zugleich sollte damit bewirkt werden, dass sie
die neue Stellung nicht vorzeitig verlässt (KÖ-Tre). Dies
galt ebenso für den Brauch, sie dreimal um den Herd zu
jagen (SA, anhalt.). Die Berührung des Herdes sicherte
ihr zudem die Gunst des darin wohnenden Kobolds (an-
halt.). Gebräuche-Altm 1840,93 (SA), Vk-Anhalta 35. 
Dnstmagd Dnstmken Drn Mken 1Metze; scherzh.,[933]
abw.: Dnstbolten Dnstklter Dienstspritze Sprütte.
2.
‘Mädchen, junge Frau’,  Drn, 3: Wb-We 85. – 3.
‘Tochter’ 3: Wb-We 85.
Lautf.: Magd vereinz.; Maogd vereinz. SA; [mt] HA-NHa;
[md] vereinz. BE; Moacht, [mt] vereinz. mittleres/sö
nwaltm., verbr. mittlere/ö Altm., WO-HWa; [md] vereinz.
BE; [maot] vereinz. nw/mittleres nwaltm.; Mocht, [mxt] SA-
Rist, JE1-Pre;
Mget Rauch 1929,23, WO-GrAm, Wb-We 85; [mgt] Mda-
Ma 67 (JE1-Ran); [mgd] CALV-Uth Zo; [md] WO-Col
Mei; Morit JE1-Pre; [mvt] Mda-Ma 67 (JE1-Ran); Mohet
Firmenich o.J. 169 (CA-Bie); Met Wb-We 85; [mut], [mt]
STE-Je KlSchwa, Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa), JE2-Scho;
[mod] verstr. STE; [mat] Mda-Ze (ZE-Gro); [mud] WO-Zi;
[mud] WO-Zie;
Ma(a)d, Ma(a)t, [md], [mt] Kredel 1929,19, verstr. OST,
STE-Ro, verstr. mittleres/s JE2 JE1 ZE, vereinz. elbostf., Mda-
Sti 38, Wäschke 61920,40, Lieder-Ma Nr. 1021 (DE); Maot,
[mt], [md]
JE2-Wa, ZE-Buk Kö Roß, vereinz. s WO, verstr.
anhalt.; Mt Wb-We 85. – Gram.: Pl.: [md] BE-Nie Scha;
[mt] STE-Sa, vereinz. WO; [mt] SA-Rist; [mit] STE-Je;
[mit] vereinz. STE; Mäde, [md] Mda-Ma 67 (vereinz. sö JE1
nö CA), ZE-Göd, vereinz. KÖ, DE-Or; [md] BE-Am Gier Il;
[mr] Mda-Ze (ZE-Reu Stre); [ml] a.a.O. (ZE-Gro), DE-Ca;
[mz] DE-Els.
Zuss.: zu 1.: Handsch-, Klein-, K-.
Expandiere:
Lemma
Magd
Grammatische Angabe
f.
Gliederung
1.
Bedeutung
‘Dienstmädchen, Landarbeiterin in einer Bauernwirtschaft’ verbr.
Belege
  • d Mut dnt bain Ban JE2-Scho
  • dor had drai Gnechde un anne Md DE-Ca
  • ik will mik an Maocht main’n (mieten) SA-Dä
  • de Mäde un Knechte bleimn oo nich heeme Alt-Cöthen 60
  • de Moacht steiht an Heerd SA-Bee
  • Sprw.: Gode Magd werd gode Fru. Spr-Altm 14
  • Lied:Wat ick daue, dat is Recht,
    Du bist Maot, un ick bin Knecht.
    Lieder-Ma Nr. 770 (WO-
    Ol)
  • Hans Wardenberch het bekant Annen, syner maghet, ore lon unde eyn pyltz, to betalen … 1472, StB-Neuhaldenslebena 96.
  • Eine Rangfolge unter den M. ergab sich aus dem Dienstalter: Grote Maat ‘die dienstälteste M.’, Lüttje Maat ‘die jüngste M.’ Wb-Holzl 139. Zu den Aufgaben, die eine M. zu erledigen hatte, gehörten das Melken der Kühe, die Versorgung des Viehs, Feldarbeiten wie hacken, jäten, Mist streuen, dreschen und Hausarbeiten wie abwaschen, stopfen oder weben. Knechte-nwAltm 24ff.
  • Brauch, Volksgl.: Um die neue M. an den Dienst zu gewöhnen (SA) und um ihr die Zeit nicht lang werden zu lassen (ZE-Rie), bestand die erste Aufgabe nach Dienstantritt darin, eine Tracht Wasser zu holen. Zugleich sollte damit bewirkt werden, dass sie die neue Stellung nicht vorzeitig verlässt (KÖ-Tre). Dies galt ebenso für den Brauch, sie dreimal um den Herd zu jagen (SA, anhalt.). Die Berührung des Herdes sicherte ihr zudem die Gunst des darin wohnenden Kobolds (anhalt.). Gebräuche-Altm 1840,93 (SA), Vk-Anhalta 35.
2.
Bedeutung
‘Mädchen, junge Frau’,  Drn
Verbreitung
3: Wb-We 85.
3.
Bedeutung
‘Tochter’
Verbreitung
3: Wb-We 85.