Mittelelbisches Wörterbuch, Band 2 (H-O), Spalte 938
Maikwer m. 1. TiN ‘Maikäfer’ verbr. – dai Mae-
kaewa hat wechflaogng
SA-Dä; De Maikwerte, d de
Jungens in Busch jeschel’lt harr’n, kricht’n de Hin’ner.

Wb-Ak 109; nach den unterschiedlichen Farben des
Halsschildes werden u.a. Möller (weiß), Schorstnfger
(schwarz) und Rtschild (rot) unterschieden; Kinder-
reim: Aufforderung zum Losfliegen an den auf der Hand
sitzenden M.:Maikäwer fliech
dein Vader is in’n Kriech
diene Mutter is in Pommerland
Pommerland is abgebrand
Maikäwer fliech.
WA-Un;
mit Varianten ab Zeile 3:Deine Mutter ist ein Dusseltier,
was kannst du armes Kind dafür.
Vk-Anhaltb 65 (KÖ-Kle);
Deine Mutter kocht ein Gänseei
und ißt dazu Kartoffelbrei.
a.a.O. 65;
Maikäwer fleeg nah’n Himmel
breng mi’n ganzen Sack vull Kringeln.
SA-Stör;
Maikäwer fleig no Himma
bring mi Kringan un Kauken heraw.
SA-Ro;
Reime zum Anlocken des M.:Maikäfer komm,
kriegst ein Bonbon,
Bonbon willst de nicht,
Schokolade kriegst de nicht.
JE1-Zep;
Maikäfer komm!
Ich gebe Dich was von,
Butterbrot und Käse,
Macht ‘ne lange Näse.
Vk-Anhaltb 66 (BA-Fro).
– Volksgl.: Beißt man dem ersten Maikäfer, den man[939]
im Jahr sieht, den Kopf ab, bleibt man frei von
Fieber oder Zahnschmerzen. Vk-Anhalta 228 und 305.
Bull(en)kwer Burrkwer Hrplster Kwer 2Knatsch
Krabbelkäfer Maiducks Maifger Maikatte Maikicks
Maiknatsch Maikbold Maikrabbel Maikratsch Mai-
kz Maipter Maiquker Maischnurz
; nach Schildfarbe:
rotbraun/rötlich: Kaiser Knig Rtschild, dunkel:
Schorstnfger, weiß: Möller. – 2. TiN ‘Marienkäfer’,
Marenkwer, 2: SA-Altm, GA-KloNeu. – 3. dass.
wie  Maikäfereisen, 2: Elbschifferspr. 242 (STE-Tan,
WO-Ro, JE2-Mi).
Lautf.: Maikw(e)r, [maikwr]; außerdem: [-kvr] QUE-
Hau; [-kwa, mae-] verstr. s Altm., JE2-Scho, WO-Mei, HA-
NHa; [-kv, mae-] verbr. sö nwaltm. Altm., WO-HWa; Mai-
kwer
verstr. HA, QUE-Di, CA-Chö Me; -kewer WE-Wa;
[maikaiwa], [maekaewa] SA-Dä; [-käiv] verstr. nw nwaltm.;
Maikawer WE-Zi; -käfer, -kfer verstr.; [maekf] vereinz.
Altm.; [maigfr] BE-Gü; [-gwr] verstr. BE; Maikäwert,
[maikwrt] JE1-Flö, ZE-Jü, verstr. n CA anhalt.; [-kwrt]
CA-Ak; [-gwrd] BE-Nie; Maikäber JE2-Schar, OSCH-Gu;
-käbert CA-Gli; Mei’enkäver SA-Stör; meinkwer OSCH-
Schw, Mda-Weg 107.
Expandiere:
Lemma
Maikwer
Grammatische Angabe
m.
Gliederung
1.
Bedeutung
TiN ‘Maikäfer’ verbr.
Belege
  • dai Maekaewa hat wechflaogng SA-Dä
  • De Maikwerte, d de Jungens in Busch jeschel’lt harr’n, kricht’n de Hin’ner. Wb-Ak 109
  • nach den unterschiedlichen Farben des Halsschildes werden u.a. Möller (weiß), Schorstnfger (schwarz) und Rtschild (rot) unterschieden
  • Kinderreim: Aufforderung zum Losfliegen an den auf der Hand sitzenden M.:Maikäwer fliech
    dein Vader is in’n Kriech
    diene Mutter is in Pommerland
    Pommerland is abgebrand
    Maikäwer fliech.
    WA-Un
  • mit Varianten ab Zeile 3:Deine Mutter ist ein Dusseltier,
    was kannst du armes Kind dafür.
    Vk-Anhaltb 65 (KÖ-Kle)
  • Deine Mutter kocht ein Gänseei
    und ißt dazu Kartoffelbrei.
    a.a.O. 65
  • Maikäwer fleeg nah’n Himmel
    breng mi’n ganzen Sack vull Kringeln.
    SA-Stör
  • Maikäwer fleig no Himma
    bring mi Kringan un Kauken heraw.
    SA-Ro
  • Reime zum Anlocken des M.:Maikäfer komm,
    kriegst ein Bonbon,
    Bonbon willst de nicht,
    Schokolade kriegst de nicht.
    JE1-Zep
  • Maikäfer komm!
    Ich gebe Dich was von,
    Butterbrot und Käse,
    Macht ‘ne lange Näse.
    Vk-Anhaltb 66 (BA-Fro).
  • Volksgl.: Beißt man dem ersten Maikäfer, den man im Jahr sieht, den Kopf ab, bleibt man frei von Fieber oder Zahnschmerzen. Vk-Anhalta 228 und 305.
2.
Bedeutung
TiN ‘Marienkäfer’,  Marenkwer
Verbreitung
2: SA-Altm, GA-KloNeu.
3.
Bedeutung
dass. wie  Maikäfereisen
Verbreitung
2: Elbschifferspr. 242 (STE-Tan, WO-Ro, JE2-Mi).