1Mn m. 1. ‘Mond’ verstr. – de Mane is all upe-
jn Mda-nwJe1a 46; de Ment hat’n Hoff HA-Oh; De
Moan van’n Hewen schient hell’sch klaor. Pohlmann
1905,44; Verbdg.: taunmens mnt (zunehmenden
Mond) hebben Wb-Nharz 122; mei hebben vullen Mn
(Vollmond) BLA-Brau; oll Maon ‘abnehmender Mond’
Wb-Altm* 63; affnemels Mond dass., Wb-Holzl 142;
nen Ment ‘Neumond’ HA-Oh; Rda.: kannst in’n M-
ent kken ‘du kannst vergeblich hoffen’ HA-Oh; sieht’n
Mond forn Kauhkese an ‘er ist betrunken’ Sprw-Börde;
weit hingern Mn her ‘geistig beschränkt’ Spr-Anhalt
165; dne Uhr geiht n’n Ment ‘deine Uhr geht völ-
lig verkehrt’ HA-Oh; De Maon schient äm dörch de
Been. ‘Er ist krummbeinig.’ Bewohner-Altm 1,350; De
Maon is ämm nch nich oll noch (genug). von einem
Menschen, der Erledigungen gern aufschiebt, Wb-Altm
134; Wetterregel: Der Mnd hat an Hoff, ‘s jiwwet ble[953]
an’ner Wetter. Wb-Ak 115. – Volksgl.: Verbr. ist die
Vorstellung, dass ein Mann im M. sitzt, nicht ganz so
häufig glaubt man an eine dort lebende Frau (verbr.
Altm., sonst verstr.). ADVk Kt. 15. Der Mann im M.
trägt u.a. ein Reisigbündel (verbr.), ein Arbeitsgerät
(Einzelbelege Altm. HA), Kohl (ZE), einen Sack (ZE-
Ke) oder eine Garbe (KÖ-Li). a.a.O. Kt. 16, Vk-Anhaltb
51. Er wurde zur Strafe dorthin verbannt, weil er Reisig-
bündel bzw. Holz stahl (verstr.) bzw. an einem Sonntag
Arbeiten verrichtete. Vk-Anhaltb 51 (verstr. ZE, anhalt.).
Bei vielen Tätigkeiten achtete man auf die versch.
Mondphasen. Zunehmender M. wirkte sich günstig auf
Dinge aus, die sich vermehren, abnehmender auf solche,
die sich verringern sollten. Vk-Anhalta 327. Der Hoch-
zeitstermin wurde in die Zeit des zunehmenden M. ge-
legt (Hochzeit-Altm 14), um das gemeinsame Vermögen
anwachsen zu lassen (SA-Ru, Vk-Anhalta 327). Dagegen
sollte eine Heirat bei abnehmendem M. vermieden wer-
den (HA-Eil), da alle Vorsätze und Unternehmungen
missraten würden (Hochzeit-Altm 14). Flechten und
Warzen wurden durch Besprechen bei abnehmendem M.
geheilt. Vk-Anhalta 299. Für Tätigkeiten wie das Schnei-
den von Wünschelruten, das Brechen von Pfropfreisern
(ZE-Rie) oder das Sammeln von Zauberkräutern (ZE-
Na) war die Zeit des Vollmondes am geeignetsten. Heil-
kräuter sollten dagegen bei zunehmendem, Giftkräuter
bei Neumond geerntet werden (ZE-Na). Die Aussaat
während des Neumondes führte zu einer schlechten Ern-
te. Die bei Neumond geborenen Kinder können hexen,
die bei Vollmond geborenen werden mondsüchtig. Die
erste Mondsichel durfte man nicht durch das Fenster
sehen, sonst hatte man in den nächsten vier Wochen
Unglück. Vk-Anhalta 327. – 2. ‘Freistätte beim Hasche-
spiel’, 1Ml, 2: SA-Kun.
jn Mda-nwJe1a 46; de Ment hat’n Hoff HA-Oh; De
Moan van’n Hewen schient hell’sch klaor. Pohlmann
1905,44; Verbdg.: taunmens mnt (zunehmenden
Mond) hebben Wb-Nharz 122; mei hebben vullen Mn
(Vollmond) BLA-Brau; oll Maon ‘abnehmender Mond’
Wb-Altm* 63; affnemels Mond dass., Wb-Holzl 142;
nen Ment ‘Neumond’ HA-Oh; Rda.: kannst in’n M-
ent kken ‘du kannst vergeblich hoffen’ HA-Oh; sieht’n
Mond forn Kauhkese an ‘er ist betrunken’ Sprw-Börde;
weit hingern Mn her ‘geistig beschränkt’ Spr-Anhalt
165; dne Uhr geiht n’n Ment ‘deine Uhr geht völ-
lig verkehrt’ HA-Oh; De Maon schient äm dörch de
Been. ‘Er ist krummbeinig.’ Bewohner-Altm 1,350; De
Maon is ämm nch nich oll noch (genug). von einem
Menschen, der Erledigungen gern aufschiebt, Wb-Altm
134; Wetterregel: Der Mnd hat an Hoff, ‘s jiwwet ble
an’ner Wetter. Wb-Ak 115. – Volksgl.: Verbr. ist die
Vorstellung, dass ein Mann im M. sitzt, nicht ganz so
häufig glaubt man an eine dort lebende Frau (verbr.
Altm., sonst verstr.). ADVk Kt. 15. Der Mann im M.
trägt u.a. ein Reisigbündel (verbr.), ein Arbeitsgerät
(Einzelbelege Altm. HA), Kohl (ZE), einen Sack (ZE-
Ke) oder eine Garbe (KÖ-Li). a.a.O. Kt. 16, Vk-Anhaltb
51. Er wurde zur Strafe dorthin verbannt, weil er Reisig-
bündel bzw. Holz stahl (verstr.) bzw. an einem Sonntag
Arbeiten verrichtete. Vk-Anhaltb 51 (verstr. ZE, anhalt.).
Bei vielen Tätigkeiten achtete man auf die versch.
Mondphasen. Zunehmender M. wirkte sich günstig auf
Dinge aus, die sich vermehren, abnehmender auf solche,
die sich verringern sollten. Vk-Anhalta 327. Der Hoch-
zeitstermin wurde in die Zeit des zunehmenden M. ge-
legt (Hochzeit-Altm 14), um das gemeinsame Vermögen
anwachsen zu lassen (SA-Ru, Vk-Anhalta 327). Dagegen
sollte eine Heirat bei abnehmendem M. vermieden wer-
den (HA-Eil), da alle Vorsätze und Unternehmungen
missraten würden (Hochzeit-Altm 14). Flechten und
Warzen wurden durch Besprechen bei abnehmendem M.
geheilt. Vk-Anhalta 299. Für Tätigkeiten wie das Schnei-
den von Wünschelruten, das Brechen von Pfropfreisern
(ZE-Rie) oder das Sammeln von Zauberkräutern (ZE-
Na) war die Zeit des Vollmondes am geeignetsten. Heil-
kräuter sollten dagegen bei zunehmendem, Giftkräuter
bei Neumond geerntet werden (ZE-Na). Die Aussaat
während des Neumondes führte zu einer schlechten Ern-
te. Die bei Neumond geborenen Kinder können hexen,
die bei Vollmond geborenen werden mondsüchtig. Die
erste Mondsichel durfte man nicht durch das Fenster
sehen, sonst hatte man in den nächsten vier Wochen
Unglück. Vk-Anhalta 327. – 2. ‘Freistätte beim Hasche-
spiel’, 1Ml, 2: SA-Kun.
Lautf.: Ma(a)n, [mn] verstr. elbostf.; Maon, [mn] verstr.
Altm., Nd-Börde § 37, BLA-Be; mn JE2-Scho, Mn Spr-An-
halt 165; maone Mda-Ro; [man] Mda-nwJe1a 46 (JE2-HSe),
verstr. JE1 (meist in Verbdg.); [man] ZE-Göd; Mnt HA-
Oh (veralt.), mnt Wb-Nharz 122; Moand JE2-Nka, Moahnt
SA-Kun; [mant] ZE-Kö; [mant] Mda-Ze (verstr. ZE); Mond
Spr-Altm 79, Wb-Holzl 142, Sprw-Börde, Wedde 1938,65,
Richter o.J. 21, DE-Schie, Mnd Wb-Ak 115, Mont HA-Bee,
[mnt] verbr. JE1, verstr. ZE, Brugge 1944,78 (WO-He, ver-
einz. nö WA), Mda-Ma 66 (verstr. nö CA), Mda-Sti 24, Wb-Be;
Ment HA-Oh, ment Mda-Weg 107; Mound BE-La; muont
OSCH-Di. – Gram.: f. belegt Wb-Altm* 63, ZE-Göd.
Altm., Nd-Börde § 37, BLA-Be; mn JE2-Scho, Mn Spr-An-
halt 165; maone Mda-Ro; [man] Mda-nwJe1a 46 (JE2-HSe),
verstr. JE1 (meist in Verbdg.); [man] ZE-Göd; Mnt HA-
Oh (veralt.), mnt Wb-Nharz 122; Moand JE2-Nka, Moahnt
SA-Kun; [mant] ZE-Kö; [mant] Mda-Ze (verstr. ZE); Mond
Spr-Altm 79, Wb-Holzl 142, Sprw-Börde, Wedde 1938,65,
Richter o.J. 21, DE-Schie, Mnd Wb-Ak 115, Mont HA-Bee,
[mnt] verbr. JE1, verstr. ZE, Brugge 1944,78 (WO-He, ver-
einz. nö WA), Mda-Ma 66 (verstr. nö CA), Mda-Sti 24, Wb-Be;
Ment HA-Oh, ment Mda-Weg 107; Mound BE-La; muont
OSCH-Di. – Gram.: f. belegt Wb-Altm* 63, ZE-Göd.