1Ms f. 1. TiN ‘Maus’ verbr. – d lfd ne Maus DE-[1125]
Ca; dai Ms gnauan (knabbern) an dat Breot SA-Dä;
Uffen Bon’n hammer ville Meise. Wb-Ak 112; Rda.:
de Müs pissen ‘es regnet fein’ OST-Sta; dat is Muus wi
Maus ‘das ist einerlei’ Wb-Holzl 144; ‘t is Ms as Mn
(Muhme) dass., Wb-Altm 139; hei st t w en pott vull
mse ‘er sieht mürrisch, unzufrieden aus’ Id-Queb 12;
H kickt ass ‘n Ms t ‘n Dunk Hd (Haufen Werg). ‘Er
trägt eine zu große Kopfbedeckung.’ Wb-Altm 142; sit-
ten w de ms in der falle ‘keinen Ausweg mehr wissen’
Wb-Nharz 130; dat hilpt for de Müse, sää de Bure, dunn
stok’e sine Schüne an HA-No; Sprw.: Mse hecken Mse
BA-Re; De Mus lett dat Nasch’n nich. Spr-Altm 82;
mid Speck fängd man Ms GA-Da; lüttge Müse hett ook
Swänze HA-No; de Miese, de morjens danzen, kriegt’n
Abend de Katze WA-West; is de Katte nich te Hs, dan-
zet de Mse op’n Dische HA-Oh; wenn de Müse dicke
sind, smeckt et Mehl bitter OSCH-Eils; Wenn de Muus
satt is schmeckt det Mehl bidder. Firmenich 1854,132
(STE-Ste); Kinderreim:t’ laip enne Muus
Umme Kauhheers Huus,
Den Tripp, den Trapp,
Den Berg hinab. Lieder-Ma Nr. 100 (WE-Ro).
–Volksgl.: M., bes. in Scheunen, werden durch die Aus-
räucherung der Räume mit der Asche eines verbrannten,
übel riechenden Krebses bekämpft (BA-Rie). Als Mittel
gegen M. gelten außerdem: am Johannistag gesuchtes
Bilsenkraut, Johanniskrone, Echte Hundszunge, Zwei-
ge vom Vogelkirschbaum oder Knoblauch (BA-Bad).
Vk-Anhalta 34. In den Zwölften wird von Dingern statt
von M. geredet, um eine Mäuseplage zu verhindern. Ge-
bräuche-Altm 83. Um Mäusefraß zu vermeiden, beginnt
man mit dem Mähen an einem Sonnabend und fährt auch
das erste Fuder an diesem Wochentag ein (KÖ-Ar). M.
gehören zum Gefolge der Geister und besitzen deshalb
Zauberkräfte. Von M. angefressenes Brot schützt vor
Zahnschmerzen (ZE-Na). Wer eine M. laufen sieht, hat
Unglück. Masssenweisem Auftreten von M. folgen teure
Zeiten (CA-Zu). Vk-Anhalta 34. – 2. ‘Handballen unter-
halb des Daumens’ 2: Wb-Altm 142, 3: vereinz. elbostf.,
4: vereinz. anhalt. – mich dd de Maus s w DE-Ca. – 3.
‘zähe Sehne im Muskelfleisch’, Hrwass, 2: JE2-Cab,
3: HA-All. – 4a. Dim. ‘Kniescheibe des Pferdes’ 3: Wb-
Holzl 144 (HA-Um). – 4b. Dim. ‘Geschwulst am Knie-
gelenk des Pferdes’ 3: JE1-Ca. – 5. ‘kleines Kind’,
Kosewort, 2: Bewohner-Altm 2,146. – 6. ‘kleiner Schlit-
ten der Kinder’, Slde(n), 2: WO-Me, HA-Som. – 7.
Pl., auch in der Verbdg.: witte Mse ‘Geld’, Zaster, 2:
WO-Wo, vereinz. JE1, 3: verstr. n/ö elbostf., 4: BE-Neu.
Ca; dai Ms gnauan (knabbern) an dat Breot SA-Dä;
Uffen Bon’n hammer ville Meise. Wb-Ak 112; Rda.:
de Müs pissen ‘es regnet fein’ OST-Sta; dat is Muus wi
Maus ‘das ist einerlei’ Wb-Holzl 144; ‘t is Ms as Mn
(Muhme) dass., Wb-Altm 139; hei st t w en pott vull
mse ‘er sieht mürrisch, unzufrieden aus’ Id-Queb 12;
H kickt ass ‘n Ms t ‘n Dunk Hd (Haufen Werg). ‘Er
trägt eine zu große Kopfbedeckung.’ Wb-Altm 142; sit-
ten w de ms in der falle ‘keinen Ausweg mehr wissen’
Wb-Nharz 130; dat hilpt for de Müse, sää de Bure, dunn
stok’e sine Schüne an HA-No; Sprw.: Mse hecken Mse
BA-Re; De Mus lett dat Nasch’n nich. Spr-Altm 82;
mid Speck fängd man Ms GA-Da; lüttge Müse hett ook
Swänze HA-No; de Miese, de morjens danzen, kriegt’n
Abend de Katze WA-West; is de Katte nich te Hs, dan-
zet de Mse op’n Dische HA-Oh; wenn de Müse dicke
sind, smeckt et Mehl bitter OSCH-Eils; Wenn de Muus
satt is schmeckt det Mehl bidder. Firmenich 1854,132
(STE-Ste); Kinderreim:t’ laip enne Muus
Umme Kauhheers Huus,
Den Tripp, den Trapp,
Den Berg hinab. Lieder-Ma Nr. 100 (WE-Ro).
–Volksgl.: M., bes. in Scheunen, werden durch die Aus-
räucherung der Räume mit der Asche eines verbrannten,
übel riechenden Krebses bekämpft (BA-Rie). Als Mittel
gegen M. gelten außerdem: am Johannistag gesuchtes
Bilsenkraut, Johanniskrone, Echte Hundszunge, Zwei-
ge vom Vogelkirschbaum oder Knoblauch (BA-Bad).
Vk-Anhalta 34. In den Zwölften wird von Dingern statt
von M. geredet, um eine Mäuseplage zu verhindern. Ge-
bräuche-Altm 83. Um Mäusefraß zu vermeiden, beginnt
man mit dem Mähen an einem Sonnabend und fährt auch
das erste Fuder an diesem Wochentag ein (KÖ-Ar). M.
gehören zum Gefolge der Geister und besitzen deshalb
Zauberkräfte. Von M. angefressenes Brot schützt vor
Zahnschmerzen (ZE-Na). Wer eine M. laufen sieht, hat
Unglück. Masssenweisem Auftreten von M. folgen teure
Zeiten (CA-Zu). Vk-Anhalta 34. – 2. ‘Handballen unter-
halb des Daumens’ 2: Wb-Altm 142, 3: vereinz. elbostf.,
4: vereinz. anhalt. – mich dd de Maus s w DE-Ca. – 3.
‘zähe Sehne im Muskelfleisch’, Hrwass, 2: JE2-Cab,
3: HA-All. – 4a. Dim. ‘Kniescheibe des Pferdes’ 3: Wb-
Holzl 144 (HA-Um). – 4b. Dim. ‘Geschwulst am Knie-
gelenk des Pferdes’ 3: JE1-Ca. – 5. ‘kleines Kind’,
Kosewort, 2: Bewohner-Altm 2,146. – 6. ‘kleiner Schlit-
ten der Kinder’, Slde(n), 2: WO-Me, HA-Som. – 7.
Pl., auch in der Verbdg.: witte Mse ‘Geld’, Zaster, 2:
WO-Wo, vereinz. JE1, 3: verstr. n/ö elbostf., 4: BE-Neu.
Lautf.: Mu(u)s, Ms verbr. nd., Mda-Sti 34, BA-Ha; Museken
Dim. (4a.) Wb-Holzl 144 (HA-Um); mes BLA-Brau; [ms]
SA-Die; [müis] SA-Dä; [mius] verstr. nwaltm.; Miseken Dim.
(4b.) JE1-Ca; Maus verstr. anhalt. – Gram.: Pl.: Müse vereinz.
s Altm., JE2-Scho, verstr. n/w elbostf., Id-Queb12; Ms, [ms]
verstr. nwaltm. n/mittlere Altm.; Miese, mse HA-AHa Hu,
verstr. s/ö elbostf.; Muse, [mz] GA-Bo Le, CALV-Uth, verstr.
ZE, Mda-Sti 34; Mäuse (7.) WO-Wo, vereinz. JE1 n/ö[1126]
elbostf.; Meise verstr. anhalt. – Etym.: (7.) wohl aus Gaunerspr., Nbf. zu
2Ms, vgl. Wb-Rotw [3481].
Zuss.: zu 1.: Hassel-, Heu-, Hs-, Kerken-, Krabbel-, Miez-
maus.
Dim. (4a.) Wb-Holzl 144 (HA-Um); mes BLA-Brau; [ms]
SA-Die; [müis] SA-Dä; [mius] verstr. nwaltm.; Miseken Dim.
(4b.) JE1-Ca; Maus verstr. anhalt. – Gram.: Pl.: Müse vereinz.
s Altm., JE2-Scho, verstr. n/w elbostf., Id-Queb12; Ms, [ms]
verstr. nwaltm. n/mittlere Altm.; Miese, mse HA-AHa Hu,
verstr. s/ö elbostf.; Muse, [mz] GA-Bo Le, CALV-Uth, verstr.
ZE, Mda-Sti 34; Mäuse (7.) WO-Wo, vereinz. JE1 n/ö
elbostf.; Meise verstr. anhalt. – Etym.: (7.) wohl aus Gaunerspr., Nbf. zu
2Ms, vgl. Wb-Rotw [3481].
Zuss.: zu 1.: Hassel-, Heu-, Hs-, Kerken-, Krabbel-, Miez-
maus.